gleich gewaffnet, obwohl der Letztere nur Hauptmann zu Spandau war, in Plattenrüstung, Schwert und Morgenstern in der Hand, Löwen ihnen als Fußschemel dienend.
Quast. Ribbeck. Nostiz.
Eben so wie die Herren von Röbell können zwei andere Märkische Geschlechter die Spandauer Kirche als die Aufbewahrerin des Ruhmes ihrer Vorfahren ansehen. Eine prächtige Trophäe im Chor der Kirche erinnert an den Brandenburgischen General- feldwachtmeister Albrecht Christoph v. Quast, der 1669 an den Wunden, die er in der durch seine Tapferkeit gewonnenen Schlacht auf Fühnen erhalten hatte, verstarb. In einer reichen Umgebung von Waffenschmuck aller Art erscheint sein Wappen, die fünf Lichter im Andreaskreuz. Die beiden folgenden Wappenschilder zeigen den Rumpf und den Hirsch der Herren von Ribbeck; sie sind dem Andenken zweier aus dem Geschlecht, Johann Georg, Vater und Sohn, gewidmet, die 1610--1666 Oberhauptleute zu Spandau waren. Die Quadrirung des einen Schildes mit dem Johanniter-Kreuz bezieht sich auf Johann Georg von Ribbeck, den Sohn, der Comthur zu Nemerow und Werben gewesen ist. Ein viertes Wappen, die roth und weiß geschachten Hörner in blauem Felde zeigend, erinnert an den 1689 verstorbenen Oberst George Rudolf von Nostiz. Voller aber noch als die Namen dieser Ober-Hauptleute zu Spandau klingen die ihrer nächsten Amtsnachfolger; in einer Reihe geht es fort: Adam v. Götze, Hans Adam v. Schöning, Johann Albrecht v. Barfuß, Philipp v. Lottum, Johann George v. Tettow und an jeden dieser Namen schließt sich ein ruhmvolles Stück unserer Heeresgeschichte an.
Tausstein. Schwarzenbergs Wappen.
Außer einem überlebens- großen, schönen Crucifix und den dazu gehörigen Figuren der Maria und des Johannes ist der eherne Taufstein ein schätzenswerthes Denkmal des Alterthums, er trägt die Inschrift: Anno M. C. C. C. XC. VIII. in festo nativitatis gloriose marie virginis. Der Taufstein steht auf einem Grabgewölbe, dem Grabgewölbe Graf Adam Schwarzenbergs. In einer Nische des Chors hängt ein Wappen in Erz, eine vorzügliche Arbeit, -- es zeigt die Balken des uralten Hauses Seinsheim, das bis auf die Schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Burchardinger zurückgeht, Raben und Mongolenkopf des Hauses Schwarzenberg und den Johanniterschild, darum die Kette des Französischen Ordens vom h. Michael. Dies Wappen ist des Grafen Adam von Schwarzen- berg einziges Denkmal; die Inschrift dazu ist beseitigt.
gleich gewaffnet, obwohl der Letztere nur Hauptmann zu Spandau war, in Plattenrüſtung, Schwert und Morgenſtern in der Hand, Löwen ihnen als Fußſchemel dienend.
Quaſt. Ribbeck. Noſtiz.
Eben ſo wie die Herren von Röbell können zwei andere Märkiſche Geſchlechter die Spandauer Kirche als die Aufbewahrerin des Ruhmes ihrer Vorfahren anſehen. Eine prächtige Trophäe im Chor der Kirche erinnert an den Brandenburgiſchen General- feldwachtmeiſter Albrecht Chriſtoph v. Quaſt, der 1669 an den Wunden, die er in der durch ſeine Tapferkeit gewonnenen Schlacht auf Fühnen erhalten hatte, verſtarb. In einer reichen Umgebung von Waffenſchmuck aller Art erſcheint ſein Wappen, die fünf Lichter im Andreaskreuz. Die beiden folgenden Wappenſchilder zeigen den Rumpf und den Hirſch der Herren von Ribbeck; ſie ſind dem Andenken zweier aus dem Geſchlecht, Johann Georg, Vater und Sohn, gewidmet, die 1610—1666 Oberhauptleute zu Spandau waren. Die Quadrirung des einen Schildes mit dem Johanniter-Kreuz bezieht ſich auf Johann Georg von Ribbeck, den Sohn, der Comthur zu Nemerow und Werben geweſen iſt. Ein viertes Wappen, die roth und weiß geſchachten Hörner in blauem Felde zeigend, erinnert an den 1689 verſtorbenen Oberſt George Rudolf von Noſtiz. Voller aber noch als die Namen dieſer Ober-Hauptleute zu Spandau klingen die ihrer nächſten Amtsnachfolger; in einer Reihe geht es fort: Adam v. Götze, Hans Adam v. Schöning, Johann Albrecht v. Barfuß, Philipp v. Lottum, Johann George v. Tettow und an jeden dieſer Namen ſchließt ſich ein ruhmvolles Stück unſerer Heeresgeſchichte an.
Tauſſtein. Schwarzenbergs Wappen.
Außer einem überlebens- großen, ſchönen Crucifix und den dazu gehörigen Figuren der Maria und des Johannes iſt der eherne Taufſtein ein ſchätzenswerthes Denkmal des Alterthums, er trägt die Inſchrift: Anno M. C. C. C. XC. VIII. in festo nativitatis gloriose marie virginis. Der Taufſtein ſteht auf einem Grabgewölbe, dem Grabgewölbe Graf Adam Schwarzenbergs. In einer Niſche des Chors hängt ein Wappen in Erz, eine vorzügliche Arbeit, — es zeigt die Balken des uralten Hauſes Seinsheim, das bis auf die Schwäbiſchen Herzöge aus dem Geſchlecht der Burchardinger zurückgeht, Raben und Mongolenkopf des Hauſes Schwarzenberg und den Johanniterſchild, darum die Kette des Franzöſiſchen Ordens vom h. Michael. Dies Wappen iſt des Grafen Adam von Schwarzen- berg einziges Denkmal; die Inſchrift dazu iſt beſeitigt.
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in Plattenrüſtung, Schwert und Morgenſtern in der Hand, Löwen
ihnen als Fußſchemel dienend.
Quaſt. Ribbeck. Noſtiz. Eben ſo wie die Herren von Röbell
können zwei andere Märkiſche Geſchlechter die Spandauer Kirche als die
Aufbewahrerin des Ruhmes ihrer Vorfahren anſehen. Eine prächtige
Trophäe im Chor der Kirche erinnert an den Brandenburgiſchen General-
feldwachtmeiſter Albrecht Chriſtoph v. Quaſt, der 1669 an den
Wunden, die er in der durch ſeine Tapferkeit gewonnenen Schlacht auf
Fühnen erhalten hatte, verſtarb. In einer reichen Umgebung von
Waffenſchmuck aller Art erſcheint ſein Wappen, die fünf Lichter im
Andreaskreuz. Die beiden folgenden Wappenſchilder zeigen den Rumpf
und den Hirſch der Herren von Ribbeck; ſie ſind dem Andenken zweier
aus dem Geſchlecht, Johann Georg, Vater und Sohn, gewidmet,
die 1610—1666 Oberhauptleute zu Spandau waren. Die Quadrirung
des einen Schildes mit dem Johanniter-Kreuz bezieht ſich auf Johann
Georg von Ribbeck, den Sohn, der Comthur zu Nemerow und
Werben geweſen iſt. Ein viertes Wappen, die roth und weiß geſchachten
Hörner in blauem Felde zeigend, erinnert an den 1689 verſtorbenen
Oberſt George Rudolf von Noſtiz. Voller aber noch als die
Namen dieſer Ober-Hauptleute zu Spandau klingen die ihrer nächſten
Amtsnachfolger; in einer Reihe geht es fort: Adam v. Götze, Hans
Adam v. Schöning, Johann Albrecht v. Barfuß, Philipp
v. Lottum, Johann George v. Tettow und an jeden dieſer
Namen ſchließt ſich ein ruhmvolles Stück unſerer Heeresgeſchichte an.
Tauſſtein. Schwarzenbergs Wappen. Außer einem überlebens-
großen, ſchönen Crucifix und den dazu gehörigen Figuren der Maria
und des Johannes iſt der eherne Taufſtein ein ſchätzenswerthes Denkmal
des Alterthums, er trägt die Inſchrift: Anno M. C. C. C. XC. VIII.
in festo nativitatis gloriose marie virginis. Der Taufſtein ſteht auf
einem Grabgewölbe, dem Grabgewölbe Graf Adam Schwarzenbergs.
In einer Niſche des Chors hängt ein Wappen in Erz, eine vorzügliche
Arbeit, — es zeigt die Balken des uralten Hauſes Seinsheim, das
bis auf die Schwäbiſchen Herzöge aus dem Geſchlecht der Burchardinger
zurückgeht, Raben und Mongolenkopf des Hauſes Schwarzenberg
und den Johanniterſchild, darum die Kette des Franzöſiſchen Ordens
vom h. Michael. Dies Wappen iſt des Grafen Adam von Schwarzen-
berg einziges Denkmal; die Inſchrift dazu iſt beſeitigt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der dritte Band "Ost-Havelland. Die Landschaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg" 1873 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/450>, abgerufen am 03.12.2024.
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