[Spaltenumbruch]Compendieuse Haushaltungs-Biblio- theck, p. 287.
§. 6.
Die Säe- und Pflantzung der wilden Bäume scheinet zwar einigen fremde vorzukommen, und unnöthig zu seyn; Es hat aber der Königl. Polnische und Churfürstlich Sächsische Ober-Berg- Hauptmann von Carlwitz in dem VII. VIII. und folgenden Capiteln seiner Syl- viculturae Oeconomicae gründlich erwie- sen, daß solches eine Sache sey, die nicht al- lein den Alten schon bereits bekandt ge- wesen, und davon sie unterschiedene Bü- cher geschrieben, sondern auch, daß solche in unsern Landen, wenn nur recht Hand angeleget würde, gar wohl zu practici- ren wäre, und wegen des sich immer mehr und mehr hervorthuenden Holtz-Man- gels höchstnöthig sey. Diesemnach solte billig, wo ein Holtz-Bau belegt ist, oder belegt werden solte, fleißige Aufsicht ge- schehen, daß gewisse Saamen-Bäume von allerhand und den besten Arten des Holtzes ausgesondert und conserviret würden, den Anflug von sich selbst dadurch zu befördern. Wo aber des Säens sich zu befleissen die Nothdurfft erheischte, da könte man in Wäldern etliche Refieren aussehen, wo tüchtige Bäume stünden, welche Zapffen oder Saamen trügen, und um welche Gegend die Sonne wohl anfie- le, den Saamen desto besser zu reiffen, und wenn solcher vollkommen reiff, könte er eingesammlet, gesaubert, getrocknet, für Beschädigung bewahret, auch nachge- hends zu rechter Zeit gesäet, und in die Erde gebracht werden. Hernach müste man sich auch um den Grund und Bo- den bekümmern, darauf man aussäen wolte, weil sich nicht eine iede Art des wil- den Holtzes zu iedem Boden schickt, und wenn der Boden hierzu untüchtig, mü- ste er durch Aufackern, Düngen, und auf andere Art verbessert werden. Einige bilden sich zwar ein, daß der Boden von sich selbst und aus natürlichen Eigenschaff- ten, wie das Gras, ohne Saamen das Holtz hervorbringen würde; Allein es ist gantz falsch, und gleichwie alle Bäume vom Saamen ihren Ursprung haben, al- so siehet man, daß, wo keine Saamen- Bäume stehen, durch den Wind oder die Vögel der Saame zugeführet werde. Ob gleich an etlichen Orten aus den ver- faulten Wurtzeln, der Holtz-Erde und Asche Gewächse renasciren, die ihre vori- ge Gestalt wieder gewinnen, so ist es doch gar wenig, und zum Wiederwachse nicht [Spaltenumbruch]sufficient. Wie der Saamen zu Anbau- ung des Gehöltzes auszulesen, zu tracti- ren und auszusäen sey, auch wie die wil- den Baum-Schulen anzulegen, kan in des schon allegirten Herrn von Carlwi- tzens Sylvicultur nachgelesen werden.
§. 7.
Es wäre wohl gethan, wenn man, um den Anbau des Brenn- und Bau-Holtzes desto besser zu befördern, die Verordnung ergehen liesse, wie auch vormahls schon geschehen, daß kein Bauer eher solte heyrathen dürffen, er hätte denn zuvor erweißlich dargethan, daß er fünff oder sechs Eichen-Bäume, oder Obst- Bäume, die gut fortgekommen, gepflan- tzet hätte; Jtem, es solte ein ieder Land- Mann schuldig seyn, vor iedes Kind, so ihm gebohren würde, ein paar nutzbare Bäume zu dessen Andencken zu pflantzen, damit selbige mit dem Kinde zugleich auf- wachsen, und die Kinder sich ihres Alters dabey erinnern könten. Es würde auch dem Lande eine besondere Zierde geben, wenn man auf beyden Seiten die Land- und Qver-Strassen mit allerhand nutz- und fruchtbaren Bäumen, an Linden, Eichen, Buchen, Nuß- und andern Obst- Bäumen besetzte, und sie wohl unterhiel- te, daß, wenn ein Baum von einer solchen Allee ausgegangen, so gleich ein anderer wieder an die Stelle gesetzt würde. Es müsten diese Reyhen Bäume von einer Haupt- und Neben-Stadt des Landes biß zur andern gehen und reichen, also, daß das Land durch und durch mit solchen Alleen gezieret wäre, damit die Reisen- den zur Sommers-Zeit um desto beqve- mer unter deren Schatten fortkommen, sich auch solcher reellen Wegweiser zu ih- rer Beqvemlichkeit bedienen mögten. Daß nun solches zum sonderbahren Nu- tzen und Commodite des Landes, dessen Einwohner und auch der Fremden ge- reichen würde, ist gar kein Zweifel. Es kan hievon unter andern des Herrn Hof- Rath Marpergers nützlicher Tractat, den er von den Plantagen geschrieben, nachge- schlagen werden, als in welchem er gar viel schöne Monita recommandiret, die zu dieser Materie gehören.
Das 21. Capitel/ Von der Dianen Tempel zu Epheso.
§. 1.
Ephesus war eine grosse Stadt in Asien gelegen, deren in der Apostel Geschichte
und
E (Anderer Haupt-Theil.)
Von dem Alterthum der Waͤlder.
[Spaltenumbruch]Compendieuſe Haushaltungs-Biblio- theck, p. 287.
§. 6.
Die Saͤe- und Pflantzung der wilden Baͤume ſcheinet zwar einigen fremde vorzukommen, und unnoͤthig zu ſeyn; Es hat aber der Koͤnigl. Polniſche und Churfuͤrſtlich Saͤchſiſche Ober-Berg- Hauptmann von Carlwitz in dem VII. VIII. und folgenden Capiteln ſeiner Syl- viculturae Oeconomicae gruͤndlich erwie- ſen, daß ſolches eine Sache ſey, die nicht al- lein den Alten ſchon bereits bekandt ge- weſen, und davon ſie unterſchiedene Buͤ- cher geſchrieben, ſondern auch, daß ſolche in unſern Landen, wenn nur recht Hand angeleget wuͤrde, gar wohl zu practici- ren waͤre, und wegen des ſich immer mehr und mehr hervorthuenden Holtz-Man- gels hoͤchſtnoͤthig ſey. Dieſemnach ſolte billig, wo ein Holtz-Bau belegt iſt, oder belegt werden ſolte, fleißige Aufſicht ge- ſchehen, daß gewiſſe Saamen-Baͤume von allerhand und den beſten Arten des Holtzes ausgeſondert und conſerviret wuͤrden, den Anflug von ſich ſelbſt dadurch zu befoͤrdern. Wo aber des Saͤens ſich zu befleiſſen die Nothdurfft erheiſchte, da koͤnte man in Waͤldern etliche Refieren ausſehen, wo tuͤchtige Baͤume ſtuͤnden, welche Zapffen oder Saamen truͤgen, und um welche Gegend die Sonne wohl anfie- le, den Saamen deſto beſſer zu reiffen, und wenn ſolcher vollkommen reiff, koͤnte er eingeſammlet, geſaubert, getrocknet, fuͤr Beſchaͤdigung bewahret, auch nachge- hends zu rechter Zeit geſaͤet, und in die Erde gebracht werden. Hernach muͤſte man ſich auch um den Grund und Bo- den bekuͤmmern, darauf man ausſaͤen wolte, weil ſich nicht eine iede Art des wil- den Holtzes zu iedem Boden ſchickt, und wenn der Boden hierzu untuͤchtig, muͤ- ſte er durch Aufackern, Duͤngen, und auf andere Art verbeſſert werden. Einige bilden ſich zwar ein, daß der Boden von ſich ſelbſt und aus natuͤrlichen Eigenſchaff- ten, wie das Gras, ohne Saamen das Holtz hervorbringen wuͤrde; Allein es iſt gantz falſch, und gleichwie alle Baͤume vom Saamen ihren Urſprung haben, al- ſo ſiehet man, daß, wo keine Saamen- Baͤume ſtehen, durch den Wind oder die Voͤgel der Saame zugefuͤhret werde. Ob gleich an etlichen Orten aus den ver- faulten Wurtzeln, der Holtz-Erde und Aſche Gewaͤchſe renaſciren, die ihre vori- ge Geſtalt wieder gewinnen, ſo iſt es doch gar wenig, und zum Wiederwachſe nicht [Spaltenumbruch]ſufficient. Wie der Saamen zu Anbau- ung des Gehoͤltzes auszuleſen, zu tracti- ren und auszuſaͤen ſey, auch wie die wil- den Baum-Schulen anzulegen, kan in des ſchon allegirten Herrn von Carlwi- tzens Sylvicultur nachgeleſen werden.
§. 7.
Es waͤre wohl gethan, wenn man, um den Anbau des Brenn- und Bau-Holtzes deſto beſſer zu befoͤrdern, die Verordnung ergehen lieſſe, wie auch vormahls ſchon geſchehen, daß kein Bauer eher ſolte heyrathen duͤrffen, er haͤtte denn zuvor erweißlich dargethan, daß er fuͤnff oder ſechs Eichen-Baͤume, oder Obſt- Baͤume, die gut fortgekommen, gepflan- tzet haͤtte; Jtem, es ſolte ein ieder Land- Mann ſchuldig ſeyn, vor iedes Kind, ſo ihm gebohren wuͤrde, ein paar nutzbare Baͤume zu deſſen Andencken zu pflantzen, damit ſelbige mit dem Kinde zugleich auf- wachſen, und die Kinder ſich ihres Alters dabey erinnern koͤnten. Es wuͤrde auch dem Lande eine beſondere Zierde geben, wenn man auf beyden Seiten die Land- und Qver-Straſſen mit allerhand nutz- und fruchtbaren Baͤumen, an Linden, Eichen, Buchen, Nuß- und andern Obſt- Baͤumen beſetzte, und ſie wohl unterhiel- te, daß, wenn ein Baum von einer ſolchen Allée ausgegangen, ſo gleich ein anderer wieder an die Stelle geſetzt wuͤrde. Es muͤſten dieſe Reyhen Baͤume von einer Haupt- und Neben-Stadt des Landes biß zur andern gehen und reichen, alſo, daß das Land durch und durch mit ſolchen Alleen gezieret waͤre, damit die Reiſen- den zur Sommers-Zeit um deſto beqve- mer unter deren Schatten fortkommen, ſich auch ſolcher reellen Wegweiſer zu ih- rer Beqvemlichkeit bedienen moͤgten. Daß nun ſolches zum ſonderbahren Nu- tzen und Commodité des Landes, deſſen Einwohner und auch der Fremden ge- reichen wuͤrde, iſt gar kein Zweifel. Es kan hievon unter andern des Herrn Hof- Rath Marpergers nuͤtzlicher Tractat, den er von den Plantagen geſchrieben, nachge- ſchlagen werden, als in welchem er gar viel ſchoͤne Monita recommandiret, die zu dieſer Materie gehoͤren.
Das 21. Capitel/ Von der Dianen Tempel zu Epheſo.
§. 1.
Epheſus war eine groſſe Stadt in Aſien gelegen, deren in der Apoſtel Geſchichte
und
E (Anderer Haupt-Theil.)
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[33/0089]
Von dem Alterthum der Waͤlder.
Compendieuſe Haushaltungs-Biblio-
theck, p. 287.
§. 6. Die Saͤe- und Pflantzung der
wilden Baͤume ſcheinet zwar einigen
fremde vorzukommen, und unnoͤthig zu
ſeyn; Es hat aber der Koͤnigl. Polniſche
und Churfuͤrſtlich Saͤchſiſche Ober-Berg-
Hauptmann von Carlwitz in dem VII.
VIII. und folgenden Capiteln ſeiner Syl-
viculturae Oeconomicae gruͤndlich erwie-
ſen, daß ſolches eine Sache ſey, die nicht al-
lein den Alten ſchon bereits bekandt ge-
weſen, und davon ſie unterſchiedene Buͤ-
cher geſchrieben, ſondern auch, daß ſolche
in unſern Landen, wenn nur recht Hand
angeleget wuͤrde, gar wohl zu practici-
ren waͤre, und wegen des ſich immer mehr
und mehr hervorthuenden Holtz-Man-
gels hoͤchſtnoͤthig ſey. Dieſemnach ſolte
billig, wo ein Holtz-Bau belegt iſt, oder
belegt werden ſolte, fleißige Aufſicht ge-
ſchehen, daß gewiſſe Saamen-Baͤume
von allerhand und den beſten Arten des
Holtzes ausgeſondert und conſerviret
wuͤrden, den Anflug von ſich ſelbſt dadurch
zu befoͤrdern. Wo aber des Saͤens ſich
zu befleiſſen die Nothdurfft erheiſchte, da
koͤnte man in Waͤldern etliche Refieren
ausſehen, wo tuͤchtige Baͤume ſtuͤnden,
welche Zapffen oder Saamen truͤgen, und
um welche Gegend die Sonne wohl anfie-
le, den Saamen deſto beſſer zu reiffen, und
wenn ſolcher vollkommen reiff, koͤnte er
eingeſammlet, geſaubert, getrocknet, fuͤr
Beſchaͤdigung bewahret, auch nachge-
hends zu rechter Zeit geſaͤet, und in die
Erde gebracht werden. Hernach muͤſte
man ſich auch um den Grund und Bo-
den bekuͤmmern, darauf man ausſaͤen
wolte, weil ſich nicht eine iede Art des wil-
den Holtzes zu iedem Boden ſchickt, und
wenn der Boden hierzu untuͤchtig, muͤ-
ſte er durch Aufackern, Duͤngen, und auf
andere Art verbeſſert werden. Einige
bilden ſich zwar ein, daß der Boden von
ſich ſelbſt und aus natuͤrlichen Eigenſchaff-
ten, wie das Gras, ohne Saamen das
Holtz hervorbringen wuͤrde; Allein es iſt
gantz falſch, und gleichwie alle Baͤume
vom Saamen ihren Urſprung haben, al-
ſo ſiehet man, daß, wo keine Saamen-
Baͤume ſtehen, durch den Wind oder die
Voͤgel der Saame zugefuͤhret werde.
Ob gleich an etlichen Orten aus den ver-
faulten Wurtzeln, der Holtz-Erde und
Aſche Gewaͤchſe renaſciren, die ihre vori-
ge Geſtalt wieder gewinnen, ſo iſt es doch
gar wenig, und zum Wiederwachſe nicht
ſufficient. Wie der Saamen zu Anbau-
ung des Gehoͤltzes auszuleſen, zu tracti-
ren und auszuſaͤen ſey, auch wie die wil-
den Baum-Schulen anzulegen, kan in
des ſchon allegirten Herrn von Carlwi-
tzens Sylvicultur nachgeleſen werden.
§. 7. Es waͤre wohl gethan, wenn
man, um den Anbau des Brenn- und
Bau-Holtzes deſto beſſer zu befoͤrdern, die
Verordnung ergehen lieſſe, wie auch
vormahls ſchon geſchehen, daß kein Bauer
eher ſolte heyrathen duͤrffen, er haͤtte denn
zuvor erweißlich dargethan, daß er fuͤnff
oder ſechs Eichen-Baͤume, oder Obſt-
Baͤume, die gut fortgekommen, gepflan-
tzet haͤtte; Jtem, es ſolte ein ieder Land-
Mann ſchuldig ſeyn, vor iedes Kind, ſo
ihm gebohren wuͤrde, ein paar nutzbare
Baͤume zu deſſen Andencken zu pflantzen,
damit ſelbige mit dem Kinde zugleich auf-
wachſen, und die Kinder ſich ihres Alters
dabey erinnern koͤnten. Es wuͤrde auch
dem Lande eine beſondere Zierde geben,
wenn man auf beyden Seiten die Land-
und Qver-Straſſen mit allerhand nutz-
und fruchtbaren Baͤumen, an Linden,
Eichen, Buchen, Nuß- und andern Obſt-
Baͤumen beſetzte, und ſie wohl unterhiel-
te, daß, wenn ein Baum von einer ſolchen
Allée ausgegangen, ſo gleich ein anderer
wieder an die Stelle geſetzt wuͤrde. Es
muͤſten dieſe Reyhen Baͤume von einer
Haupt- und Neben-Stadt des Landes
biß zur andern gehen und reichen, alſo,
daß das Land durch und durch mit ſolchen
Alleen gezieret waͤre, damit die Reiſen-
den zur Sommers-Zeit um deſto beqve-
mer unter deren Schatten fortkommen,
ſich auch ſolcher reellen Wegweiſer zu ih-
rer Beqvemlichkeit bedienen moͤgten.
Daß nun ſolches zum ſonderbahren Nu-
tzen und Commodité des Landes, deſſen
Einwohner und auch der Fremden ge-
reichen wuͤrde, iſt gar kein Zweifel. Es
kan hievon unter andern des Herrn Hof-
Rath Marpergers nuͤtzlicher Tractat, den
er von den Plantagen geſchrieben, nachge-
ſchlagen werden, als in welchem er gar
viel ſchoͤne Monita recommandiret, die zu
dieſer Materie gehoͤren.
Das 21. Capitel/
Von der Dianen Tempel zu
Epheſo.
§. 1.
Epheſus war eine groſſe Stadt in Aſien
gelegen, deren in der Apoſtel Geſchichte
und
E (Anderer Haupt-Theil.)
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/89>, abgerufen am 21.11.2024.
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