Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Des Fisch-Buchs 50. Capitel/ [Spaltenumbruch]
und niemand darinnen zu fischen gestat-tet worden; so sollen unsere Forstmeister, Forst- Knechte, Fisch-Meister, Fischer, und andere Diener, die darüber bestellet, und Befehl haben, nachmahls mit be- stem Fleiß über solchem Geboth halten, und das handhaben, und da sie iemand befinden thäten, es wäre gleich Manns- oder Weibes-Person, jung oder alt, nie- mand ausgenommen, den solten sie zur Ersetzung der Busse und Strafen, wie die jährlich iedesmahl nach Gelegenheit der Zeit bestimmet werden, anhalten, in unsern Cantzleyen iedesmahl mit gutem Bericht anzeigen, und solche in das geord- nete Register auf- und einschreiben lassen, ihrem Forstmeister, oder aber dem, der dessen Befehl darum, zur Einbringung und Verrechnung, gebührlich Urkund zu geben haben, und indessen niemands ver- schonen oder durchschleiffen lassen. Da wir aber andere Bäche und Wir wollen auch hiermit gleicher ge- Von Aufsehung auf die Forellen- Bäche und Mühl-Graben Ist in der Gräflich Reuß-Plauischen Sonsten sollen unsere Forstmeister Welche an Bächen Wiesen haben, die Demnach wir auch berichtet, daß ei- Hierbey
Des Fiſch-Buchs 50. Capitel/ [Spaltenumbruch]
und niemand darinnen zu fiſchen geſtat-tet worden; ſo ſollen unſere Forſtmeiſter, Forſt- Knechte, Fiſch-Meiſter, Fiſcher, und andere Diener, die daruͤber beſtellet, und Befehl haben, nachmahls mit be- ſtem Fleiß uͤber ſolchem Geboth halten, und das handhaben, und da ſie iemand befinden thaͤten, es waͤre gleich Manns- oder Weibes-Perſon, jung oder alt, nie- mand ausgenommen, den ſolten ſie zur Erſetzung der Buſſe und Strafen, wie die jaͤhrlich iedesmahl nach Gelegenheit der Zeit beſtimmet werden, anhalten, in unſern Cantzleyen iedesmahl mit gutem Bericht anzeigen, und ſolche in das geord- nete Regiſter auf- und einſchreiben laſſen, ihrem Forſtmeiſter, oder aber dem, der deſſen Befehl darum, zur Einbringung und Verrechnung, gebuͤhrlich Urkund zu geben haben, und indeſſen niemands ver- ſchonen oder durchſchleiffen laſſen. Da wir aber andere Baͤche und Wir wollen auch hiermit gleicher ge- Von Aufſehung auf die Forellen- Baͤche und Muͤhl-Graben Iſt in der Graͤflich Reuß-Plauiſchen Sonſten ſollen unſere Forſtmeiſter Welche an Baͤchen Wieſen haben, die Demnach wir auch berichtet, daß ei- Hierbey
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Da aber<lb/> etwan ein groß Gefluth an ſeiner Wieſen<lb/> Schaden gethan haͤtte, derſelbe ſoll ſolches<lb/> beſichtigen, und unſern Forſtmeiſter ſich<lb/> weiſen oder abſtecken laſſen, welcher ge-<lb/> ſtalt und wie weit er wieder verbauen,<lb/> oder vermachen moͤge.</p><lb/> <p>Demnach wir auch berichtet, daß ei-<lb/> ne Zeithero ſich ihrer eines Theils ange-<lb/> maßt, der Waͤſſerung halbeꝛ in den Baͤchen<lb/> neue Wehre zu machen, als befehlen wir,<lb/> ſolche gaͤntzlich wieder abzuſchaffen, und<lb/> keinem mehr, ohne unſerm Vorbewuſt<lb/> und Einwilligung dergleichen zu bauen,<lb/> zu erlauben, denen andern aber, ſo von<lb/> Alters her die Waͤſſerung um gebuͤhrli-<lb/> chen Zinß gebrauchet, oder denen es noch-<lb/> mahls erlaubet wuͤrde, ernſtlich zu gebie-<lb/> then, daß ſie enge Zaͤune in den Waſſer-<lb/> Graͤben vorſchlagen, alſo, daß nichts von<lb/> Fiſchen dadurch weg, oder umkommen<lb/> moͤge, denn wer dawider handelt, ſoll,<lb/> ſo offt er betreten wird, fuͤnff Guͤlden<lb/> Strafe geben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hierbey</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [488/0656]
Des Fiſch-Buchs 50. Capitel/
und niemand darinnen zu fiſchen geſtat-
tet worden; ſo ſollen unſere Forſtmeiſter,
Forſt- Knechte, Fiſch-Meiſter, Fiſcher,
und andere Diener, die daruͤber beſtellet,
und Befehl haben, nachmahls mit be-
ſtem Fleiß uͤber ſolchem Geboth halten,
und das handhaben, und da ſie iemand
befinden thaͤten, es waͤre gleich Manns-
oder Weibes-Perſon, jung oder alt, nie-
mand ausgenommen, den ſolten ſie zur
Erſetzung der Buſſe und Strafen, wie
die jaͤhrlich iedesmahl nach Gelegenheit
der Zeit beſtimmet werden, anhalten, in
unſern Cantzleyen iedesmahl mit gutem
Bericht anzeigen, und ſolche in das geord-
nete Regiſter auf- und einſchreiben laſſen,
ihrem Forſtmeiſter, oder aber dem, der
deſſen Befehl darum, zur Einbringung
und Verrechnung, gebuͤhrlich Urkund zu
geben haben, und indeſſen niemands ver-
ſchonen oder durchſchleiffen laſſen.
Da wir aber andere Baͤche und
Waſſer, die in unſerer Wildbahn und
Foͤrſtlicher Obrigkeit durchflieſſen, und
darinnen keine Forellen oder Bach-Kreb-
ſe vorhanden, jaͤhrlich um ein Beſtand-
Geld oder Erb-Zinß hinleihen wuͤrden, ſo
ſollen ſolche ſich des Fiſchens (doch auch
anderer Geſtalt nicht, dann in unſerer
Landes-Ordnung derenthalben Fuͤrſe-
hung beſchehen,) gebrauchen, und ſol-
cher Ordnung gemaͤß verhalten.
Wir wollen auch hiermit gleicher ge-
ſtalt verbothen haben, daß an den Forel-
len- und Krebs-Baͤchen, die alſo fuͤr uns
und unſere Hofhaltung iedesmahl gehee-
get werden, niemand kein Weiden-Er-
len- oder ander Holtz von den Wurtzeln
aushauen, oder die Rain einfaͤllen noch
verſchleimen ſollen, wie ſolches und an-
ders mehr in angezogener Fiſch-Ord-
nung weiter ausgefuͤhrt zu befinden.
Von Aufſehung auf die Forellen-
Baͤche und Muͤhl-Graben
Iſt in der Graͤflich Reuß-Plauiſchen
Jagd- und Forſt-Ordnung verſehen:
Weil ſo viel Berichte eingekommen, daß
bißhero in verſtrichenen boͤſen unruhigen
Zeiten die Muͤller und Hammer-Meiſter
in unſerm Amte Lobenſtein ſich unter-
fangen, vor ſich die Muͤhl-Graͤben ab-
zuſchlagen, und unter dem Prætext, als
ob ſie etwas an Muͤhl- und Hammer-
Wercken zu bauen, an den Forellen Scha-
den gethan; als befehlen wir hiermit
ernſtlich, daß ſolches hinfuͤhro keinem, wer
er auch ſey, verſtattet werde, ſondern, da
einer oder der andere am Graben oder
ſonſt zu bauen, und das Waſſer nothwen-
dig abſchlagen muͤſte, ſoll er ſich des Ta-
ges zuvor bey unſerm Forſt-Schreiber,
oder wem wir iedesmahl die Fiſcherey
auftragen, angeben, damit iemand da-
bey ſey, und die Forellen, ſie ſeyn groß o-
der klein, nicht verparthieret werden;
welcher Muͤller oder Hammer-Meiſter
dawider handelt, der ſoll iedesmahl um
zehen Guͤlden unnachlaͤßlich geſtrafft
werden.
Sonſten ſollen unſere Forſtmeiſter
und Foͤrſter auf die Fiſch-Baͤche, ſonder-
lich die im Walde liegen, gute Achtung
haben, daß niemand bey Tag oder Nacht
darinnen Fiſch-Koͤrblein lege, greiffe o-
der leuchte, oder ſie mit Ausgieſſen und
Schoͤpffen verwuͤſte, und ſollen die Foͤr-
ſter, welche einander am naͤheſten geſeſſen,
des Nachts die Baͤche begehen helffen, und
darauf warten, und wenn iemand ergrif-
fen wuͤrde, derſelbe, es ſey ein Einheimi-
ſcher oder Fremder, ſoll angehalten und
befeſtiget, und dann bey uns, wie ein ſol-
cher Verbrecher andern zur Abſcheu zu
ſtrafen, Beſcheid ertheilet werden.
Welche an Baͤchen Wieſen haben, die
ſollen ſich nicht unterſtehen, die Baͤche zu
engern, zu verbauen, die am Rande er-
wachſene Erlen und ander Geſtaͤudig o-
der Baͤume abzuhauen, noch das Abkeh-
richt von den Wieſen, und andern, ſo der
Fiſcherey ſchaͤdlich, darein zu werffen, al-
les bey Strafe zehen Guͤlden. Da aber
etwan ein groß Gefluth an ſeiner Wieſen
Schaden gethan haͤtte, derſelbe ſoll ſolches
beſichtigen, und unſern Forſtmeiſter ſich
weiſen oder abſtecken laſſen, welcher ge-
ſtalt und wie weit er wieder verbauen,
oder vermachen moͤge.
Demnach wir auch berichtet, daß ei-
ne Zeithero ſich ihrer eines Theils ange-
maßt, der Waͤſſerung halbeꝛ in den Baͤchen
neue Wehre zu machen, als befehlen wir,
ſolche gaͤntzlich wieder abzuſchaffen, und
keinem mehr, ohne unſerm Vorbewuſt
und Einwilligung dergleichen zu bauen,
zu erlauben, denen andern aber, ſo von
Alters her die Waͤſſerung um gebuͤhrli-
chen Zinß gebrauchet, oder denen es noch-
mahls erlaubet wuͤrde, ernſtlich zu gebie-
then, daß ſie enge Zaͤune in den Waſſer-
Graͤben vorſchlagen, alſo, daß nichts von
Fiſchen dadurch weg, oder umkommen
moͤge, denn wer dawider handelt, ſoll,
ſo offt er betreten wird, fuͤnff Guͤlden
Strafe geben.
Hierbey
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