[Spaltenumbruch]Javelins eingeworffen, und meisten Ku- geln durchbohret, hatte einen Haupt-Ge- winst zu erwarten.
§. 16.
Nachdem ihnen die Däncke zu Theil worden, retirirte sich ein ieder wiederum auf seinen vorigen Platz, und gewann so dann das Rennen mit denen Schildern seinen Fortgang auf folgende Art. Zum ersten giengen die 4. Chefs gegen einander, und zeigten im Begegnen ein ieder seinem Gegner seine Schild, darauf gewisse Devisen zu sehen, dann ergriff der eine, aus einem Beutel die a parte da- zu gemachte Thon-Kugel, und warff solche im Zurückkehren dem andern, wel- cher indessen seinen Schild auf die lincke Schulter geworffen, nacheilende, darauf entzwey, und wendete sich mit dem Pferde geschwind wieder um, hingegen der, so ge- worffen worden, dergleichen Kugel er- griff, und diese auf vorige Weise bey sei- nem Gegner zubrach. Also geschahe dieses auch mit denen Avanturiers insge- samt auf einmahl. Alsdenn fieng man auf der Bahne einen curieusen Jrr-March an, bald der Qvere, bald der Länge, biß sie endlich eine Schnecke formirten, und wieder auf vorig Terrain marchir- ten. Da denn der Abzug, wie bey dem Eingang, geschahe.
Das 50. Capitel/ Von allerhand Juristischen Anmerckungen/ in Ansehung der Ströhme/Fischereyen/ u. s. w.
§. 1.
Jn Hertzogs Augusti des Administrato- ris des Ertz-Stiffts Magdeburg Mandat de Anno 1659. ist anbefohlen, auf diejenigen Hallpursche und Fischer, die mit Schlep-Hahmen und sonst verbo- thenem engen Fisch-Zeuge den Leich und die junge Fisch-Bruth aus den Wassern hinweg nehmen, ein fleißiges Aufsehen thun zu lassen, auch eines Theils selbst dar- auf Acht zu haben, u. wo deren einer oder der andere aus dem benachbarten Chur- und Fürstenthum, oder auch aus dem Ertz-Stifft sich betreten lassen wird, den Fischfang an Leich und jungen Fischen auszuüben, die Netze, Hahmen und an- dere bey sich habende Zeuge, so sie hier- zu zu gebrauchen pflegen, gantz und gar abzunehmen, und solche in die nächst-gele- genen Aemter und Gerichte, wohin sie ge- [Spaltenumbruch]
hörig, einzulieffern, und dieselben Per- sonen, so wider dieses Geboth handeln, nahmhafft zu machen, damit dieselben, nach Befindung, andern zum Abscheu, bestrafft werden mögen.
Wegen Vermiethung der Fischerey
Disponiret die Chur-Fürstlich Bran- denburgische Forst-Ordnung in der Marck Artic. 20. folgender Gestalt: Mit den Wässern soll es also gehalten wer- den, daß unsere Hege-Seen und Teiche gantz und gar geschonet bleiben, und soll niemand mit einigerley Fischer-Zeug sich da befinden lassen: Worauf unsere Hei- de-Reuter und Busch-Läuffer iedes Or- tes fleißig aufzusehen, hiermit befehlend. Würden sie aber einen darüber betre- ten, derselbe soll uns mit zehen Thalern Strafe verfallen seyn, und davon demje- nigen, der ihn betrifft, der vierdte Pfen- nig zukommen. Da er aber des Ver- mögens nicht ist, daß er solche Straffe ge- ben kan, soll derselbe mit dem Gefängniß gezüchtiget werden, und das angedeutete Straf-Geld auf 1. Silber-Groschen Tag und Nacht loß sitzen. Würden aber un- sere Heide-Reuter und Busch-Läuffer vor sich selbst oder ihr Gesindlein solcher Unterschleiff sich unterstehen, sollen diesel- ben nicht allein mit Entsetzung ihrer Dien- ste, sondern auch mit obiger Straffe be- leget werden.
Da aber sonsten Wässer zu vermie- then, und wir dieselben zu unserer Fische- rey nicht gebrauchen wolten, auch vor un- sere Amts- Haushaltung zu entrathen wären; Sollen solche unsere Ober- und Holtz-Förster iedesmahl in den Holtz- Märckten nebst unsern Haupt-Leuten, auch Amt- und Holtz-Schreibern uns zum besten um einen jährlichen Wasser-Zinß austhun, und unsere Heide-Reuter dazu ziehen, damit, weil dieselben öffters auf die Heiden, in welchen sie mehrentheils die Seen belegen, kommen, keine frem- den oder andern, welche die Fischerey nicht gemiethet, auf den Seen gelitten wer- den. Wie sie denn auch fleißig dahin se- hen, und darauf Acht haben sollen, daß diejenigen, so unsere See oder Wasser ge- miethet, oder sonst aus sonderbarer befind- licher Begnadigung gebrauchen, der Leich- Zeit, bey Verlust des Fischer-Zeuges und 10. Thaler Straffe, schonen, sich auch zu ie- derzeit, bey Meidung sothaner Straffe al- les verbothenen Fischer-Zeuges, nemlich der Hahmen, u. Wathen enthalten müssen.
Wegen
Des Fiſch-Buchs 50. Capitel/
[Spaltenumbruch]Javelins eingeworffen, und meiſten Ku- geln durchbohret, hatte einen Haupt-Ge- winſt zu erwarten.
§. 16.
Nachdem ihnen die Daͤncke zu Theil worden, retirirte ſich ein ieder wiederum auf ſeinen vorigen Platz, und gewann ſo dann das Rennen mit denen Schildern ſeinen Fortgang auf folgende Art. Zum erſten giengen die 4. Chefs gegen einander, und zeigten im Begegnen ein ieder ſeinem Gegner ſeine Schild, darauf gewiſſe Deviſen zu ſehen, dann ergriff der eine, aus einem Beutel die a parte da- zu gemachte Thon-Kugel, und warff ſolche im Zuruͤckkehren dem andern, wel- cher indeſſen ſeinen Schild auf die lincke Schulter geworffen, nacheilende, darauf entzwey, und wendete ſich mit dem Pferde geſchwind wieder um, hingegen der, ſo ge- worffen worden, dergleichen Kugel er- griff, und dieſe auf vorige Weiſe bey ſei- nem Gegner zubrach. Alſo geſchahe dieſes auch mit denen Avanturiers insge- ſamt auf einmahl. Alsdenn fieng man auf der Bahne einen curieuſen Jrr-March an, bald der Qvere, bald der Laͤnge, biß ſie endlich eine Schnecke formirten, und wieder auf vorig Terrain marchir- ten. Da denn der Abzug, wie bey dem Eingang, geſchahe.
Das 50. Capitel/ Von allerhand Juriſtiſchen Anmerckungen/ in Anſehung der Stroͤhme/Fiſchereyen/ u. ſ. w.
§. 1.
Jn Hertzogs Auguſti des Adminiſtrato- ris des Ertz-Stiffts Magdeburg Mandat de Anno 1659. iſt anbefohlen, auf diejenigen Hallpurſche und Fiſcher, die mit Schlep-Hahmen und ſonſt verbo- thenem engen Fiſch-Zeuge den Leich und die junge Fiſch-Bruth aus den Waſſern hinweg nehmen, ein fleißiges Aufſehen thun zu laſſen, auch eines Theils ſelbſt dar- auf Acht zu haben, u. wo deren einer oder der andere aus dem benachbarten Chur- und Fuͤrſtenthum, oder auch aus dem Ertz-Stifft ſich betreten laſſen wird, den Fiſchfang an Leich und jungen Fiſchen auszuuͤben, die Netze, Hahmen und an- dere bey ſich habende Zeuge, ſo ſie hier- zu zu gebrauchen pflegen, gantz und gar abzunehmen, und ſolche in die naͤchſt-gele- genen Aemter und Gerichte, wohin ſie ge- [Spaltenumbruch]
hoͤrig, einzulieffern, und dieſelben Per- ſonen, ſo wider dieſes Geboth handeln, nahmhafft zu machen, damit dieſelben, nach Befindung, andern zum Abſcheu, beſtrafft werden moͤgen.
Wegen Vermiethung der Fiſcherey
Diſponiret die Chur-Fuͤrſtlich Bran- denburgiſche Forſt-Ordnung in der Marck Artic. 20. folgender Geſtalt: Mit den Waͤſſern ſoll es alſo gehalten wer- den, daß unſere Hege-Seen und Teiche gantz und gar geſchonet bleiben, und ſoll niemand mit einigerley Fiſcher-Zeug ſich da befinden laſſen: Worauf unſere Hei- de-Reuter und Buſch-Laͤuffer iedes Or- tes fleißig aufzuſehen, hiermit befehlend. Wuͤrden ſie aber einen daruͤber betre- ten, derſelbe ſoll uns mit zehen Thalern Strafe verfallen ſeyn, und davon demje- nigen, der ihn betrifft, der vierdte Pfen- nig zukommen. Da er aber des Ver- moͤgens nicht iſt, daß er ſolche Straffe ge- ben kan, ſoll derſelbe mit dem Gefaͤngniß gezuͤchtiget werden, und das angedeutete Straf-Geld auf 1. Silber-Groſchen Tag und Nacht loß ſitzen. Wuͤrden aber un- ſere Heide-Reuter und Buſch-Laͤuffer vor ſich ſelbſt oder ihr Geſindlein ſolcher Unterſchleiff ſich unterſtehen, ſollen dieſel- ben nicht allein mit Entſetzung ihrer Dien- ſte, ſondern auch mit obiger Straffe be- leget werden.
Da aber ſonſten Waͤſſer zu vermie- then, und wir dieſelben zu unſerer Fiſche- rey nicht gebrauchen wolten, auch vor un- ſere Amts- Haushaltung zu entrathen waͤren; Sollen ſolche unſere Ober- und Holtz-Foͤrſter iedesmahl in den Holtz- Maͤrckten nebſt unſern Haupt-Leuten, auch Amt- und Holtz-Schreibern uns zum beſten um einen jaͤhrlichen Waſſer-Zinß austhun, und unſere Heide-Reuter dazu ziehen, damit, weil dieſelben oͤffters auf die Heiden, in welchen ſie mehrentheils die Seen belegen, kommen, keine frem- den oder andern, welche die Fiſcherey nicht gemiethet, auf den Seen gelitten wer- den. Wie ſie denn auch fleißig dahin ſe- hen, und darauf Acht haben ſollen, daß diejenigen, ſo unſere See oder Waſſer ge- miethet, oder ſonſt aus ſonderbareꝛ befind- licher Begnadigung gebrauchen, der Leich- Zeit, bey Verluſt des Fiſcher-Zeuges und 10. Thaler Straffe, ſchonen, ſich auch zu ie- derzeit, bey Meidung ſothaner Straffe al- les verbothenen Fiſcher-Zeuges, nemlich der Hahmen, u. Wathen enthaltẽ muͤſſen.
Wegen
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[486/0654]
Des Fiſch-Buchs 50. Capitel/
Javelins eingeworffen, und meiſten Ku-
geln durchbohret, hatte einen Haupt-Ge-
winſt zu erwarten.
§. 16. Nachdem ihnen die Daͤncke
zu Theil worden, retirirte ſich ein ieder
wiederum auf ſeinen vorigen Platz, und
gewann ſo dann das Rennen mit denen
Schildern ſeinen Fortgang auf folgende
Art. Zum erſten giengen die 4. Chefs gegen
einander, und zeigten im Begegnen ein
ieder ſeinem Gegner ſeine Schild, darauf
gewiſſe Deviſen zu ſehen, dann ergriff
der eine, aus einem Beutel die a parte da-
zu gemachte Thon-Kugel, und warff
ſolche im Zuruͤckkehren dem andern, wel-
cher indeſſen ſeinen Schild auf die lincke
Schulter geworffen, nacheilende, darauf
entzwey, und wendete ſich mit dem Pferde
geſchwind wieder um, hingegen der, ſo ge-
worffen worden, dergleichen Kugel er-
griff, und dieſe auf vorige Weiſe bey ſei-
nem Gegner zubrach. Alſo geſchahe
dieſes auch mit denen Avanturiers insge-
ſamt auf einmahl. Alsdenn fieng man
auf der Bahne einen curieuſen Jrr-March
an, bald der Qvere, bald der Laͤnge,
biß ſie endlich eine Schnecke formirten,
und wieder auf vorig Terrain marchir-
ten. Da denn der Abzug, wie bey dem
Eingang, geſchahe.
Das 50. Capitel/
Von allerhand Juriſtiſchen
Anmerckungen/ in Anſehung der
Stroͤhme/Fiſchereyen/ u. ſ. w.
§. 1.
Jn Hertzogs Auguſti des Adminiſtrato-
ris des Ertz-Stiffts Magdeburg
Mandat de Anno 1659. iſt anbefohlen,
auf diejenigen Hallpurſche und Fiſcher,
die mit Schlep-Hahmen und ſonſt verbo-
thenem engen Fiſch-Zeuge den Leich und
die junge Fiſch-Bruth aus den Waſſern
hinweg nehmen, ein fleißiges Aufſehen
thun zu laſſen, auch eines Theils ſelbſt dar-
auf Acht zu haben, u. wo deren einer oder
der andere aus dem benachbarten Chur-
und Fuͤrſtenthum, oder auch aus dem
Ertz-Stifft ſich betreten laſſen wird, den
Fiſchfang an Leich und jungen Fiſchen
auszuuͤben, die Netze, Hahmen und an-
dere bey ſich habende Zeuge, ſo ſie hier-
zu zu gebrauchen pflegen, gantz und gar
abzunehmen, und ſolche in die naͤchſt-gele-
genen Aemter und Gerichte, wohin ſie ge-
hoͤrig, einzulieffern, und dieſelben Per-
ſonen, ſo wider dieſes Geboth handeln,
nahmhafft zu machen, damit dieſelben,
nach Befindung, andern zum Abſcheu,
beſtrafft werden moͤgen.
Wegen Vermiethung der Fiſcherey
Diſponiret die Chur-Fuͤrſtlich Bran-
denburgiſche Forſt-Ordnung in der
Marck Artic. 20. folgender Geſtalt: Mit
den Waͤſſern ſoll es alſo gehalten wer-
den, daß unſere Hege-Seen und Teiche
gantz und gar geſchonet bleiben, und ſoll
niemand mit einigerley Fiſcher-Zeug ſich
da befinden laſſen: Worauf unſere Hei-
de-Reuter und Buſch-Laͤuffer iedes Or-
tes fleißig aufzuſehen, hiermit befehlend.
Wuͤrden ſie aber einen daruͤber betre-
ten, derſelbe ſoll uns mit zehen Thalern
Strafe verfallen ſeyn, und davon demje-
nigen, der ihn betrifft, der vierdte Pfen-
nig zukommen. Da er aber des Ver-
moͤgens nicht iſt, daß er ſolche Straffe ge-
ben kan, ſoll derſelbe mit dem Gefaͤngniß
gezuͤchtiget werden, und das angedeutete
Straf-Geld auf 1. Silber-Groſchen Tag
und Nacht loß ſitzen. Wuͤrden aber un-
ſere Heide-Reuter und Buſch-Laͤuffer
vor ſich ſelbſt oder ihr Geſindlein ſolcher
Unterſchleiff ſich unterſtehen, ſollen dieſel-
ben nicht allein mit Entſetzung ihrer Dien-
ſte, ſondern auch mit obiger Straffe be-
leget werden.
Da aber ſonſten Waͤſſer zu vermie-
then, und wir dieſelben zu unſerer Fiſche-
rey nicht gebrauchen wolten, auch vor un-
ſere Amts- Haushaltung zu entrathen
waͤren; Sollen ſolche unſere Ober- und
Holtz-Foͤrſter iedesmahl in den Holtz-
Maͤrckten nebſt unſern Haupt-Leuten,
auch Amt- und Holtz-Schreibern uns zum
beſten um einen jaͤhrlichen Waſſer-Zinß
austhun, und unſere Heide-Reuter dazu
ziehen, damit, weil dieſelben oͤffters auf
die Heiden, in welchen ſie mehrentheils
die Seen belegen, kommen, keine frem-
den oder andern, welche die Fiſcherey nicht
gemiethet, auf den Seen gelitten wer-
den. Wie ſie denn auch fleißig dahin ſe-
hen, und darauf Acht haben ſollen, daß
diejenigen, ſo unſere See oder Waſſer ge-
miethet, oder ſonſt aus ſonderbareꝛ befind-
licher Begnadigung gebrauchen, der Leich-
Zeit, bey Verluſt des Fiſcher-Zeuges und
10. Thaler Straffe, ſchonen, ſich auch zu ie-
derzeit, bey Meidung ſothaner Straffe al-
les verbothenen Fiſcher-Zeuges, nemlich
der Hahmen, u. Wathen enthaltẽ muͤſſen.
Wegen
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/654>, abgerufen am 21.12.2024.
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