Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Des Fisch-Buchs 40. Capitel/ [Spaltenumbruch]
heissen Brand. Man gebraucht esauch innerlich wider das Bluten der Nasen. §. 26. Es haben die Frösche nicht al- §. 27. Man hat bißweilen wahrge- Das 40. Capitel/ [Spaltenumbruch]
Von allerhand Ungeziefer/ die in dem Wasser/ und um das Wasser sich aufhalten. §. 1. Von den Wasser-Käfern. Es giebt eine Art schwartzer Wasser- §. 2. Eine andere Art schwartzer biß
Des Fiſch-Buchs 40. Capitel/ [Spaltenumbruch]
heiſſen Brand. Man gebraucht esauch innerlich wider das Bluten der Naſen. §. 26. Es haben die Froͤſche nicht al- §. 27. Man hat bißweilen wahrge- Das 40. Capitel/ [Spaltenumbruch]
Von allerhand Ungeziefer/ die in dem Waſſer/ und um das Waſſer ſich aufhalten. §. 1. Von den Waſſer-Kaͤfern. Es giebt eine Art ſchwartzer Waſſer- §. 2. Eine andere Art ſchwartzer biß
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Der Herr Johann Leon-<lb/> hard Friſch meldet in dem andern Theil<lb/> ſeiner Beſchreibung von allerley <hi rendition="#aq">Inſect</hi>en<lb/> in Teutſchland <hi rendition="#aq">p.</hi> 34. er halte davor, daß<lb/> er die lebendigen Fiſche angreiffe, denn er<lb/> haͤtte einsmahls einen Teich fiſchen geſehẽ,<lb/> darinnen unter andern Fiſche gefangen<lb/> worden, welche an unterſchiedlichen Or-<lb/> ten lebendig beſchaͤdiget geweſen, ſo er bloß,<lb/> in Anſehung vieler Umſtaͤnde, dieſen Kaͤ-<lb/> fern zuſchreibet, indem er ſonſten wohl<lb/> unterſcheiden koͤnte, was ein Hecht-Stoß,<lb/> oder die Raͤude, oder Laͤuſe, und ander<lb/> Gewuͤrme, an dergleichen Fiſchen thun<lb/> koͤnten.</p><lb/> <div n="4"> <head>§. 2.</head> <p>Eine andere Art ſchwartzer<lb/> Waſſer-Kaͤfer ohne gelben Saum gattet<lb/> ſich im Waſſer, und das Maͤnnlein blei-<lb/> bet auf demſelben feſt ſitzen, ſchwimmet<lb/> mit ihm immer gegen die Ober-Flaͤche<lb/> des Waſſers, Lufft zu ſchoͤpffen, und wie-<lb/> der auf den Grund. 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Des Fiſch-Buchs 40. Capitel/
heiſſen Brand. Man gebraucht es
auch innerlich wider das Bluten der
Naſen.
§. 26. Es haben die Froͤſche nicht al-
lein ihren beſondern Nutzen in der Medi-
cin, wie ich ietzund angefuͤhret, ſondern
ſie haben auch noch andern Nutzen; Sie
geben gute Koͤder ab, die Fiſche und Kreb-
ſe mit ihnen zu fangen; ſie dienen man-
chem Fluͤgelwerck zur Speiſe und Nah-
rung, die ſonſt an deren ſtatt die Fiſch-
Bruth herausholen wuͤrden; ſie zeigen
manche Veraͤnderungen der Witterung
an, und ziehen auch, wie die andern In-
ſecta, manche ſchaͤdliche und gifftige Aus-
duͤnſtung, die ſonſt den Menſchen und
Thieren, oder Gewaͤchſen, mancherley Un-
heyl zu wege bringen koͤnte, an ſich. Da-
bey iſt aber auch nicht zu leugnen, daß ſie
der Fiſch-Bruth unſaͤglichen Schaden
thun, und dieſelbe wegſchnappen.
§. 27. Man hat bißweilen wahrge-
nommen, daß es Froͤſche geregnet, das iſt,
es hat die Sonne unter andern waͤſſerig-
ten Duͤnſten, die ſie in die Hoͤhe gefuͤhret,
auch von dem Froſch-Leich etwas mit in
die Hoͤhe gezogen, aus welchem hernach-
mahls durch die Waͤrme der Sonnen-
ſtrahlen die Froͤſche in groſſer Quantitaͤt
generiret worden. Es ſind dieſelben, eben
wie das andere Ungeziefer, in einem Jahr
haͤuffiger, als im andern, und wird man
insgemein ſpuͤhren, daß, ie waͤrmer die
Jahre, ie haͤuffiger findet ſich nachgehends
das Ungeziefer ein. Wer von der Ana-
tomie der Froͤſche, von ihren Theilen, von
ihren beſonderen Eigenſchafften, und was
mehr denckwuͤrdiges und curieuſes bey
ihnen vorkommen kan, weitlaͤufftigere
Nachrichten verlanget, der muß diejeni-
gen Scriptores Hiſtoriæ Naturalis, die
ausdruͤcklich von allerhand Ungeziefer ge-
ſchrieben, nachſchlagen, und ſich daſelbſt
Raths erholen. Zu unſerer gegenwaͤr-
tigen Abſicht, und zu den Grentzen, wel-
che wir uns bey dieſem Anhange vorge-
ſetzt, mag ſolches vor dieſes mahl genung
ſeyn; und wollen wir eine andere Ma-
terie vor uns nehmen.
Das 40. Capitel/
Von allerhand Ungeziefer/
die in dem Waſſer/ und um das
Waſſer ſich aufhalten.
§. 1.
Von den Waſſer-Kaͤfern.
Es giebt eine Art ſchwartzer Waſſer-
Kaͤfer mit dem gelben Saum; ſie
fliegen in der Nacht nach dem ſtehenden
Waſſer, und ſonderlich ihrer Nahrung
in demſelben weit nach, und ſind behende
im Fliegen, wie im Waſſer mit Auf- und
Abfahren. Es iſt dieſer Kaͤfer einer raͤu-
beriſchen Art. Der Herr Johann Leon-
hard Friſch meldet in dem andern Theil
ſeiner Beſchreibung von allerley Inſecten
in Teutſchland p. 34. er halte davor, daß
er die lebendigen Fiſche angreiffe, denn er
haͤtte einsmahls einen Teich fiſchen geſehẽ,
darinnen unter andern Fiſche gefangen
worden, welche an unterſchiedlichen Or-
ten lebendig beſchaͤdiget geweſen, ſo er bloß,
in Anſehung vieler Umſtaͤnde, dieſen Kaͤ-
fern zuſchreibet, indem er ſonſten wohl
unterſcheiden koͤnte, was ein Hecht-Stoß,
oder die Raͤude, oder Laͤuſe, und ander
Gewuͤrme, an dergleichen Fiſchen thun
koͤnten.
§. 2. Eine andere Art ſchwartzer
Waſſer-Kaͤfer ohne gelben Saum gattet
ſich im Waſſer, und das Maͤnnlein blei-
bet auf demſelben feſt ſitzen, ſchwimmet
mit ihm immer gegen die Ober-Flaͤche
des Waſſers, Lufft zu ſchoͤpffen, und wie-
der auf den Grund. Sie leben gerne in
ſtehenden faulen Waſſern, oder in Fluͤſ-
ſen, die eines langſamen Ganges ſind, und
neben her Graͤben und ſtehendes Waſſer
haben. Die Farbe iſt, wie der ſchwartze
Koth in ſolchen Waſſern. Der Kopff iſt
Caſtanien-braun und glatt, hat eine ſtar-
cke, doch etwas ſtumpffe Gebiß-Zange,
woraus man ſchluͤſſen kan, daß er nicht
vom Raube lebe, und andere Thiere toͤd-
te, ſondern nur Gewaͤchſe damit zerſchro-
te. Nebſt den zwey Fuͤhl-Hoͤrnern hat
er auch ſeine vier Freß-Spitzen, zwey
lange, und zwey kurtze. Das ſeltzamſte
an dieſem Wurm iſt, daß er ſeine ſechs Fuͤſ-
ſe auf dem Ruͤcken hat. Mr. Reaumno
hat Anno 1714. in den Memoires der Aca-
demie der Wiſſenſchafften zu Paris pag.
203. eine Art Wuͤrmer im Waſſer ſehr
wohl beſchrieben, die auch die Fuͤſſe auf
dem Ruͤcken haben; Er ſchreibt, er wiſſe
nicht, unter welche Claſſe der Inſecten er
ſie ſetzen ſoll. Herr Friſch meldet in dem
andern Theile ſeiner Beſchreibung, er ha-
be ſie zum oͤfftern vom Auguſto an, da er
ſie als Kaͤfer aus dem Waſſer gezogen,
biß
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