Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Von Zurichtung und Aufbehaltung der Fische. [Spaltenumbruch]
an, geuß die Suppe drauf, und laß esnicht gar lange sieden. Ein Krebs-Koch. §. 31. Siede die Krebse, wie sonst, Gespickte Schnecken. §. 32. Reinige die Schnecken sauber, Schnecken kalt zu verspeisen. §. 33. Putze die Schnecken, wie ge- Stockfisch zu braten. §. 34. Nimm heiß Wasser, stoß den Austern in Schaalen. §. 35. Wasche die Austern mit einem Austern zu backen. §. 36. Nimm frische Austern aus den Muscheln zu kochen. §. 37. Die Muscheln müssen hübsch Kohl-
Von Zurichtung und Aufbehaltung der Fiſche. [Spaltenumbruch]
an, geuß die Suppe drauf, und laß esnicht gar lange ſieden. Ein Krebs-Koch. §. 31. Siede die Krebſe, wie ſonſt, Geſpickte Schnecken. §. 32. Reinige die Schnecken ſauber, Schnecken kalt zu verſpeiſen. §. 33. Putze die Schnecken, wie ge- Stockfiſch zu braten. §. 34. Nimm heiß Waſſer, ſtoß den Auſtern in Schaalen. §. 35. Waſche die Auſtern mit einem Auſtern zu backen. §. 36. Nimm friſche Auſtern aus den Muſcheln zu kochen. §. 37. Die Muſcheln muͤſſen huͤbſch Kohl-
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Von Zurichtung und Aufbehaltung der Fiſche.
an, geuß die Suppe drauf, und laß es
nicht gar lange ſieden.
Ein Krebs-Koch.
§. 31. Siede die Krebſe, wie ſonſt,
mache ſie aus, ſtoß die Scheeren davon,
nebſt den andern Schaalen, ſtoß ſie in ei-
nen Tiegel, darinnen Butter, laß ſie in
der Butter roͤſten, biß ſie roth davon
worden, druͤcke hernach die Butter und
Schaalen zuſammen durch, thue ſie in ei-
nen Topff, und die Helffte von dieſen ge-
hackten Krebſen auch in die Butter, nebſt
geriebener Semmel, klein-geſchnittener
Peterſilge, Muſcaten und Jngwer, und
wiederum wuͤrflichter und in Butter ge-
roͤſteter Semmel. Schuͤtte hernach die
andere Helffte Krebſe dazu, nimm zu ei-
nem Schock Krebſe ſechs Eyer, und laß
es ſo mit einander gut werden.
Geſpickte Schnecken.
§. 32. Reinige die Schnecken ſauber,
ſiede ſie gewoͤhnlicher maaſſen in Fleiſch-
Bruͤhe mit Gewuͤrtze, ſpicke ſie gantz zar-
te mit einer ſubtilen Spick-Nadel, ſtecke
ſie an ein Spießgen, laß ſie auf einem
Roſt braten, beſtreue ſie mit geriebener
Semmel, begeuß ſie bißweilen mit brau-
ner Butter; Wenn du ſie eſſen wilſt, ſo
betroͤpffele ſie mit Citronen-Safft. Da-
mit ſie ein beſſer Anſehen gewinnen, kanſt
du ſie im Anrichten auf zerſchnittene und
in Butter geroͤſtete Semmel ſetzen, im-
mer zwey und zwey, ſo ſehen ſie ma-
nierlicher.
Schnecken kalt zu verſpeiſen.
§. 33. Putze die Schnecken, wie ge-
woͤhnlich, ſauber, und ſiede ſie in Fleiſch-
Bruͤhe, nachgehends ſpicke ſie mit laͤng-
licht-geſchnittenen Citronen-Schelfen und
Sardellen, die zuvor ausgewaͤſſert, aus-
gegraͤtet, und in Wein geleget geweſen,
faſſe die Sardellen und Citronen-Schaͤl-
gen zugleich in das Spick-Naͤdelein, und
durchzeuch die Schnecken damit, weil die
Sardellen ſonſt gerne zerreiſſen; geuß
Wein-Eßig und Baum-Oel dran, ſtreue
Pfeffer und klein-geſchnittene Citronen-
Schaͤlgen druͤber, und ſetze es an ſtatt ei-
nes Salates oder Bey-Eſſens auf.
Stockfiſch zu braten.
§. 34. Nimm heiß Waſſer, ſtoß den
Fiſch darein, thue ihn bald wieder her-
aus, und ſtoß ihn in heiß Waſſer, und
dieſes thue wohl zwoͤlffmahl. Das Waſ-
ſer muß wohl geſaltzen ſeyn. Thue ihn
hernach auf, und lege ihn wohl mitten
von einander auf einen Roſt, betreufele
ihn offt mit heiſſer Butter, laß ihn fein
langſam braten, beſtreue ihn mit Gewuͤrtz,
ſo wird er beſſer, als wenn er geſotten.
Auſtern in Schaalen.
§. 35. Waſche die Auſtern mit einem
Beſem in einem Faß rein ab; Dann
mache ſie auf, thue das Garſtige davon,
und lege ſie in die tiefe Schaale. Wenn
ſie nun alle, ſo thue auf iede ein wenig
Pfeffer, Muſcaten-Blumen, Citronen-
Schaͤlgen und Safft, nebſt einem Stuͤck-
gen friſcher Butter. Mach eine Bruͤhe
in einem Toͤpffgen von Fleiſch-Suppe,
Wein, Wuͤrtze, wie auf den Auſtern, Ci-
tronen-Safft und Schaͤlgen, ein wenig
geriebener Semmel und Butter. Wenn
es nun aufgekocht, ſo ſetze die Auſtern uͤ-
ber auf einem Roſt; wenn ſie ein wenig
gebraten; ſo geuß auf iede von der Bruͤ-
he, laß ſie noch ein wenig aufkochen. He-
be ſie mit einem Zaͤnglein weg auf ein
Bret, thue andere darauf, und mache ſie
gleich ſo, biß ſie alle. Wenn ſie hurtig
ſollen hinein gegeben werden, ſo kanſt du
geſchwinde, die ſchon gut, wieder aufſe-
tzen, und noch ein wenig Bruͤhe drauf
gieſſen. Wer da will, kan auch noch auf
iede ein wenig braune Butter thun. Du
kanſt auch groſſe Auſter-Schaalen neh-
men, und in iede ſechs oder acht Stuͤck
thun, ſolche machen, wie die vorigen.
Auſtern zu backen.
§. 36. Nimm friſche Auſtern aus den
Schaalen, mache ſie rein, und wirff ſie
in kalten Wein. Schuͤtte ſie dann in ei-
nen Durchſchlag, laß ſie vertriefen, dann
waͤltze ſie in Grieß. Nimm halb geſaltze-
ne und halb geſchmeltzte Butter, laß ſie
heiß werden, lege die Auſtern darein, ba-
cke ſie fein gelblicht, richte ſie an, und druͤ-
cke Citronen-Safft drauf.
Muſcheln zu kochen.
§. 37. Die Muſcheln muͤſſen huͤbſch
ſeyn, waſche ſie dann rein, thue ſie in ei-
nen Fiſch-Tiegel, geuß ein klein wenig
Waſſer dran, nebſt ein wenig Saltz.
Laß ſie geſchwinde aufſieden; wenn ſie
aufſpringen, ſo ſind ſie gut. Schuͤtte ſie
dann in eine Schuͤſſel. Weil ſie ſieden, ſo
ſetze Butter in einer Schuͤſſel auf das
Kohl-
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