Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Des Fisch-Buchs 21. Capitel/ Oeconomische Anmerckungen [Spaltenumbruch]
Zwiebeln und Lorbeer-Blättern drübermachen. Bevor du das Gehackte pres- sest, kanst du es mit starckem Wein-Eßig oder Citronen-Safft ein wenig bespren- gen. Man ißt auch den Lachs treuge ge- sotten mit Eßig, oder gespickt, mit Citro- nen-Safft betröpffelt, und auf dem Rost geröstet. Einige weltzen den Speck zu- vor, ehe sie spicken, in Pfeffer und Jn- gwer herum. Man macht auch Paste- ten von Lachsen, wie von andern Fischen. Eine Brühe über Lachs. §. 16. Schneide den Lachs in Stü- Forellen gut zu sieden. §. 17. Schneide sie auf dem Bauch Die Forellen können auch gebraten Schmerlen zu sieden. §. 18. Setze Wasser und Saltz zu- Die Schmerlen pflegt man auch mit Gründlinge zu sieden. §. 19. Thue die Gründlinge in einen Persche gut zu sieden. §. 20. Wenn die Persche geschuppet Es können auch die Persche mit Wein Einen Aal zu sieden. §. 21. Nimm den Aal, wickele ihn starck
Des Fiſch-Buchs 21. Capitel/ Oeconomiſche Anmerckungen [Spaltenumbruch]
Zwiebeln und Lorbeer-Blaͤttern druͤbermachen. Bevor du das Gehackte preſ- ſeſt, kanſt du es mit ſtarckem Wein-Eßig oder Citronen-Safft ein wenig beſpren- gen. Man ißt auch den Lachs treuge ge- ſotten mit Eßig, oder geſpickt, mit Citro- nen-Safft betroͤpffelt, und auf dem Roſt geroͤſtet. Einige weltzen den Speck zu- vor, ehe ſie ſpicken, in Pfeffer und Jn- gwer herum. Man macht auch Paſte- ten von Lachſen, wie von andern Fiſchen. Eine Bruͤhe uͤber Lachs. §. 16. Schneide den Lachs in Stuͤ- Forellen gut zu ſieden. §. 17. Schneide ſie auf dem Bauch Die Forellen koͤnnen auch gebraten Schmerlen zu ſieden. §. 18. Setze Waſſer und Saltz zu- Die Schmerlen pflegt man auch mit Gruͤndlinge zu ſieden. §. 19. Thue die Gruͤndlinge in einen Perſche gut zu ſieden. §. 20. Wenn die Perſche geſchuppet Es koͤnnen auch die Perſche mit Wein Einen Aal zu ſieden. §. 21. Nimm den Aal, wickele ihn ſtarck
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Des Fiſch-Buchs 21. Capitel/ Oeconomiſche Anmerckungen
Zwiebeln und Lorbeer-Blaͤttern druͤber
machen. Bevor du das Gehackte preſ-
ſeſt, kanſt du es mit ſtarckem Wein-Eßig
oder Citronen-Safft ein wenig beſpren-
gen. Man ißt auch den Lachs treuge ge-
ſotten mit Eßig, oder geſpickt, mit Citro-
nen-Safft betroͤpffelt, und auf dem Roſt
geroͤſtet. Einige weltzen den Speck zu-
vor, ehe ſie ſpicken, in Pfeffer und Jn-
gwer herum. Man macht auch Paſte-
ten von Lachſen, wie von andern Fiſchen.
Eine Bruͤhe uͤber Lachs.
§. 16. Schneide den Lachs in Stuͤ-
cken, waſch ihn ab, und thue ihn in einen
Topff oder Pfanne, alsdenn mache Mehl
braun, laß kleine Zwiebelgen in Butter
roͤſten, und thue ſie an den Lachs, nebſt
Waſſer, Wein, etwas Wein-Eßig, Nel-
cken, Muſcaten-Blumen, Saltz und
Pfeffer, und laß es damit gar kochen.
Forellen gut zu ſieden.
§. 17. Schneide ſie auf dem Bauch
auf, nimm das Eingeweyde heraus, wa-
ſche ſie ſchoͤn aus, thu ſie in ein Sieb, geuß
Eßig darauf, iedoch, daß du unterdeſſen
Born-Waſſer uͤbergeſetzt in einem Keſ-
ſel oder Fiſch-Tiegel faſt halb voll, ſaltze
es recht, dann lege die Forellen drein.
laß ſie jaͤhling aufſieden. Wenn ſie eine
Weile geſotten, ſo kuͤhle ſie mit Wein ab,
laß ſie noch ein wenig ſieden, dann hebe
ſie ab, decke einen Bogen Papier daruͤ-
ber, laß ſie ſo ein wenig ſtehen, daß ſie fein
ſteif werden, und richte ſie an. Man kan
ſie auch ſo ſieden, das Waſſer kalt ſaltzen,
die Forellen gleich darein legen, uͤber das
Feuer ſetzen, geſchwinde laſſen aufſieden,
und dann mit Wein abkuͤhlen.
Die Forellen koͤnnen auch gebraten
werden.
Schmerlen zu ſieden.
§. 18. Setze Waſſer und Saltz zu-
gleich uͤber, den Keſſel auch faſt halb voll,
blaue die Schmerlen, doch nicht zu zeit-
lich. Wenn das Waſſer anfaͤngt zu ſie-
den, ſo nimm den Keſſel weg vom Feuer,
daß es ſtille ſtehe. Schuͤtte die Schmer-
len darein, laß ſie noch ein klein wenig
vom Feuer, dann ſetze ſie wieder an, daß
ſie geſchwinde aufſieden. Wenn ſie ein
wenig geſotten, kuͤhle ſie mit Waſſer ab,
noch beſſer aber mit Wein, oder Wein-
Eßig, daß ſie noch ein wenig mit in die
Hoͤhe kommen. Dann hebe ſie ab, decke
einen Bogen Papier druͤber, wenn ſie ei-
ne Weile geſtanden, ſo thue ſie fein mit
einer loͤcherigten Kelle in die Schuͤſſel.
Die Schmerlen pflegt man auch mit
einer Cardomommen- oder Kuͤmmel-
Bruͤhe, oder Mandel-Suͤltze zuzurichten,
oder auch wie die Gruͤndlinge in Teig zu
weltzen, und alsdenn in Schmaltz zu
backen.
Gruͤndlinge zu ſieden.
§. 19. Thue die Gruͤndlinge in einen
Durchſchlag, qverle ein paar Eyer-Dot-
ter mit ein wenig Saltz in einem Toͤpff-
gen, geuß es in eine Schuͤſſel, thue die
Gruͤndlinge darein, ſo ſchlucken ſie dieſes
in ſich, ſpuͤhle ſie wieder ab, blaue ſie mit
laulichem Eßig, und ſiede ſie im Waſſer
und Saltz, kuͤhle ſie mit Wein ab. Die
Schmerlen kanſt du gleich mit den Eyer-
Dottern ſo machen. NB. Wilſt du die
Gruͤndlinge mit einer Bruͤhe geben, ſo
kanſt du eine Peterſilgen-Tuͤtſche, oder
eine ſaure Fiſch-Tuͤtſche machen, item, wie
uͤber die Schmerlen, mit Eßig, und brau-
ner Butter uͤberbrennen.
Perſche gut zu ſieden.
§. 20. Wenn die Perſche geſchuppet
ſeyn, ſo muſt du ſie entweder kruͤmmen,
oder auf dem Bauch aufreiſſen. Nimm
ſie aus biß auf die Leber, und ſprenge ſie
eine halbe Stunde mit Saltz ein, dann
nimm drey Theile Suppe, da kein Fett
auf, und einen Theil Wein, ſetz es uͤber
in einem Fiſch-Tiegel, wenn es ſiedet, ſo
ſtreich den Perſchen das Saltz zum theil
ab, blaue ſie, und thue ſie in den Fiſch-Tie-
gel, ſchaͤume ſie fein ab. Wenn ſie eine
Weile geſotten, thue dazu Jngwer, Pfef-
fer, Muſcaten-Blumen; koch indeſſen
ein Stuͤck Semmel in einem Toͤpffgen mit
Fleiſch-Bruͤhe, reibe es durch den Durch-
ſchlag; wenn du gedenckeſt, daß die Per-
ſche gut geſotten, ſo ſchuͤtte es dazu, ſamt
einem guten Stuͤck gewaſchner Butter,
laß es noch ein wenig mit aufkochen; es
darff nur Bruͤhe bleiben zum Anrich-
ten. Hebe ſie dann fein gantz heraus
in eine Schuͤſſel, und geuß die Bruͤhe
druͤber.
Es koͤnnen auch die Perſche mit Wein
und Citronen in einer Butter-Tuͤtſche,
mit einer ſauren Bruͤhe, mit Zucker und
andern Wurtzeln zugerichtet werden.
Einen Aal zu ſieden.
§. 21. Nimm den Aal, wickele ihn
ſtarck
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