Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Von allerhand Forst-Ordnungen/ Contracten/ u. s. w. [Spaltenumbruch]
serer Hofstatt, und sonsten dem Publicozum Besten, und zu Menagirung der un- längst belegenen schon ziemlich angegrif- fenen Holtzungen anhero herunter flössen zu lassen. Und werden demnach alle und iede So werden hiermit alle und iede un- Ordnung wegen Heegung und Erhaltung der Forste/ auch Erspah- rung des Holtzes in den Herr- schafftlichen Gehöltzen. §. 1. Wir ordnen und wollen, daß §. 2. Gleicher gestallt soll keiner Feu- §. 3. Es soll auch keiner unter den §. 4. Gleichmäßiger Ursachen hal- davon Y y 2
Von allerhand Forſt-Ordnungen/ Contracten/ u. ſ. w. [Spaltenumbruch]
ſerer Hofſtatt, und ſonſten dem Publicozum Beſten, und zu Menagirung der un- laͤngſt belegenen ſchon ziemlich angegrif- fenen Holtzungen anhero herunter floͤſſen zu laſſen. Und werden demnach alle und iede So werden hiermit alle und iede un- Ordnung wegen Heegung und Erhaltung der Forſte/ auch Erſpah- rung des Holtzes in den Herr- ſchafftlichen Gehoͤltzen. §. 1. Wir ordnen und wollen, daß §. 2. Gleicher geſtallt ſoll keiner Feu- §. 3. Es ſoll auch keiner unter den §. 4. Gleichmaͤßiger Urſachen hal- davon Y y 2
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Jnſonderheit aber<lb/> nachdemmahlen dabey wahrgenommen<lb/> worden, daß, weil ſolch Holtz ungekoͤp-<lb/> pelt in eintzelnen Kluͤfften herunter ge-<lb/> floͤſſet wird, davon nicht allein bey waͤh-<lb/> render Herunterfloͤſſung viel aufgefan-<lb/> gen, und heimlich verparthieret, ſondern<lb/> auch nach geendigtem Floßwercke das zu<lb/> Grund gegangene, oder in den Buͤſchen<lb/> behangen bliebene heraus gefiſchet, und<lb/> bey gantzen Klafftern zuſammen gelegt,<lb/> und vor wohlgewogenes Gut geachtet<lb/> werden wollen;</p><lb/> <p>So werden hiermit alle und iede un-<lb/> ſere Unterthanen und Angehoͤrige, auch<lb/> ſonſten iedermaͤnniglich vermahnet, daß<lb/> ſie bey Vermeidung ſcharffen Einſehens<lb/> und Beſtrafung, und zwar vor iede Klufft<lb/> Holtzes, welche alſo unzulaͤßiger Weiſe,<lb/> und wider dieſes Verboth aufgefiſchet und<lb/> verparthieret zu ſeyn erwieſen werden<lb/> wird, eine Geld-Strafe von einem Orts<lb/> Thaler, oder in Mangel Geld-Mittel,<lb/> davor etlich- taͤgiger Gefaͤngniß mit Waſ-<lb/> ſer und Brod, auch nach Befinden, da der<lb/><hi rendition="#aq">Excesſ</hi> gar zu groß ſeyn ſolte, der Beſtra-<lb/> fung an Leib und Ehre, ſich alles Auffan-<lb/> gens und Verparthierung ſolches Floͤß-<lb/> Holtzes, wie auch aller Holtz-Dieberey,<lb/> auf was Art und Weiſe ſolches auch ge-<lb/> ſchehen moͤgte, ſowohl bey waͤhrender<lb/> Floͤſſe, als auch hernach, gaͤntzlich aͤuſſern,<lb/> und enthalten, und wenn von ſolchem<lb/> Holtze an einem oder andern Orte etwas<lb/> angelaͤndet, oder in Buͤſchen haͤngen blie-<lb/> be, oder auch aus dem Grunde ſich wie-<lb/> der hervor thut, ſolches <hi rendition="#aq">reſpective</hi> flieſ-<lb/> ſen laſſen, und vom Lande und aus den<lb/> Buͤſchen auf den Strohm abſtoſſen, oder<lb/> aber, da ſie davon etwas ausziehen, ſol-<lb/> ches zuſammen legen, und ermeldten un-<lb/> ſerm Forſt-Schreiber, oder deſſen zu die-<lb/> ſem Floͤßwerck gebrauchten Leuten an-<lb/> melden, und gegen deſſen Verabfolgung<lb/> von ihnen vor ihre Muͤhe eine billige Er-<lb/><cb/> goͤtzlichkeit gewaͤrtigen; Es werden nicht<lb/> weniger unſere Beamten, auch Gerichts-<lb/> Herrn der Oerter, da dieſes Floßwerck<lb/> durchkommen wird, befehliget, uͤber die-<lb/> ſe unſere Verordnung ohne <hi rendition="#aq">Connivenz</hi><lb/> zu halten, die Auswaͤrtigen aber erſuchet,<lb/> gegen ſolche Holtz-Dieberey gleichmaͤßi-<lb/> gen <hi rendition="#aq">Faveur</hi> zu erweiſen, geſtalt denn auch<lb/> dem Anmelder dergleichen Unterſchleifs,<lb/> nebſt Verſchweigung ſeines Nahmens,<lb/> die Halbſcheid der verfallenen Strafe ge-<lb/> reichet, zu maͤnniglicher Warnung aber<lb/> dieſes Verboth an allen an der Leine ge-<lb/> legenen Oertern, welche dieſes Floͤßwerck<lb/> beruͤhret, dieſes Patent auf Begehren<lb/> des <hi rendition="#aq">Impetrant</hi>en von der Obrigkeit oͤffent-<lb/> lich angeſchlagen, auch allemahl gegen die<lb/> Zeit, wenn das Floßwerck angeſtellet<lb/> wird, von den Cantzeln verleſen werden<lb/> ſoll. 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Von allerhand Forſt-Ordnungen/ Contracten/ u. ſ. w.
ſerer Hofſtatt, und ſonſten dem Publico
zum Beſten, und zu Menagirung der un-
laͤngſt belegenen ſchon ziemlich angegrif-
fenen Holtzungen anhero herunter floͤſſen
zu laſſen.
Und werden demnach alle und iede
unſere Unterthanen und Angehoͤrigen
hiermit von uns in Gnaden befehliget,
andere aber und die Benachbarten guͤnſt-
und gnaͤdigſt erſuchet, ſolches Floͤßwerck
nicht allein, ſonderlich an Muͤhlen und
Aufgehalten paſſiren zu laſſen, ſondern
auch dazu alle foͤrderſame Huͤlffe und
Vorſchub zu erweiſen. Jnſonderheit aber
nachdemmahlen dabey wahrgenommen
worden, daß, weil ſolch Holtz ungekoͤp-
pelt in eintzelnen Kluͤfften herunter ge-
floͤſſet wird, davon nicht allein bey waͤh-
render Herunterfloͤſſung viel aufgefan-
gen, und heimlich verparthieret, ſondern
auch nach geendigtem Floßwercke das zu
Grund gegangene, oder in den Buͤſchen
behangen bliebene heraus gefiſchet, und
bey gantzen Klafftern zuſammen gelegt,
und vor wohlgewogenes Gut geachtet
werden wollen;
So werden hiermit alle und iede un-
ſere Unterthanen und Angehoͤrige, auch
ſonſten iedermaͤnniglich vermahnet, daß
ſie bey Vermeidung ſcharffen Einſehens
und Beſtrafung, und zwar vor iede Klufft
Holtzes, welche alſo unzulaͤßiger Weiſe,
und wider dieſes Verboth aufgefiſchet und
verparthieret zu ſeyn erwieſen werden
wird, eine Geld-Strafe von einem Orts
Thaler, oder in Mangel Geld-Mittel,
davor etlich- taͤgiger Gefaͤngniß mit Waſ-
ſer und Brod, auch nach Befinden, da der
Excesſ gar zu groß ſeyn ſolte, der Beſtra-
fung an Leib und Ehre, ſich alles Auffan-
gens und Verparthierung ſolches Floͤß-
Holtzes, wie auch aller Holtz-Dieberey,
auf was Art und Weiſe ſolches auch ge-
ſchehen moͤgte, ſowohl bey waͤhrender
Floͤſſe, als auch hernach, gaͤntzlich aͤuſſern,
und enthalten, und wenn von ſolchem
Holtze an einem oder andern Orte etwas
angelaͤndet, oder in Buͤſchen haͤngen blie-
be, oder auch aus dem Grunde ſich wie-
der hervor thut, ſolches reſpective flieſ-
ſen laſſen, und vom Lande und aus den
Buͤſchen auf den Strohm abſtoſſen, oder
aber, da ſie davon etwas ausziehen, ſol-
ches zuſammen legen, und ermeldten un-
ſerm Forſt-Schreiber, oder deſſen zu die-
ſem Floͤßwerck gebrauchten Leuten an-
melden, und gegen deſſen Verabfolgung
von ihnen vor ihre Muͤhe eine billige Er-
goͤtzlichkeit gewaͤrtigen; Es werden nicht
weniger unſere Beamten, auch Gerichts-
Herrn der Oerter, da dieſes Floßwerck
durchkommen wird, befehliget, uͤber die-
ſe unſere Verordnung ohne Connivenz
zu halten, die Auswaͤrtigen aber erſuchet,
gegen ſolche Holtz-Dieberey gleichmaͤßi-
gen Faveur zu erweiſen, geſtalt denn auch
dem Anmelder dergleichen Unterſchleifs,
nebſt Verſchweigung ſeines Nahmens,
die Halbſcheid der verfallenen Strafe ge-
reichet, zu maͤnniglicher Warnung aber
dieſes Verboth an allen an der Leine ge-
legenen Oertern, welche dieſes Floͤßwerck
beruͤhret, dieſes Patent auf Begehren
des Impetranten von der Obrigkeit oͤffent-
lich angeſchlagen, auch allemahl gegen die
Zeit, wenn das Floßwerck angeſtellet
wird, von den Cantzeln verleſen werden
ſoll. Dieſes iſt unſer gnaͤdigſter Wille
und Meynung, wornach ſich ein ieder zu
achten, und vor Schaden und Ungelegen-
heit zu huͤten. Urkundlich haben wir die-
ſes eigenhaͤndig unterſchrieben, und mit
unſerm Fuͤrſtlichen Geheimden Cantze-
ley- Siegel bedrucken laſſen. Hannover
den 26. Julii 1689.
Ordnung wegen Heegung und
Erhaltung der Forſte/ auch Erſpah-
rung des Holtzes in den Herr-
ſchafftlichen Gehoͤltzen.
§. 1. Wir ordnen und wollen, daß
niemand Eichen, Buchen, Tannen, oder
andere frucht- und unfruchtbare Baͤume
kraͤyntzen, noch die Bircken klopffen, ab-
ſchaͤlen, oder ſonſt in andere Wege verſeh-
ren ſoll, bey unnachlaͤßiger Leibes-Strafe.
§. 2. Gleicher geſtallt ſoll keiner Feu-
er in die Baͤume machen, dieſelben da-
durch hohlen und umbrennen, oder ver-
derben, bey Vermeidung ernſtlicher
Strafe.
§. 3. Es ſoll auch keiner unter den
Baͤumen Soden ſtechen, Waſen ausgra-
ben, oder Heide aushauen und maͤyen,
damit dadurch den Wurtzeln kein Scha-
de geſchehe, ſondern die Baͤume unver-
ſehrt bleiben moͤgen.
§. 4. Gleichmaͤßiger Urſachen hal-
ber, und daß den Baͤumen die Nahrung
zum Wachsthum nicht entzogen werde,
ſoll der Acker den Baͤumen nicht zu na-
he, ſondern nach Gelegenheit in ziemli-
cher Weite, und zwar zum wenigſten
davon
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