[Spaltenumbruch]
geschehen, die Höltzer und vorhandene Mastung wohl in Augenschein genom- men, und so viel mensch-möglich, ob die- selbe für gantze, halbe, drittel oder vier- tel Mast zu schätzen, und zu genüssen, nach Eyd und Pflichten überschlagen, und dar- auf der Schluß, wie starck ieder Ort Hol- tzes, inclusive der zuläßigen Frey- und Accidens-Schweine, zu fehmen, oder a- ber überhaupt zu verhandeln sey, ge- macht werden.
§. 5.
Wenn denn dasselbe also ob- servirt und geschehen, kan die Verhand- lung zur Hand genommen, und das nach beschehener reiffen Uberlegung fest gesetz- te Quantum aestimationis zuförderst den Amts-Pachtern, alsdenn denen Interes- senten der Gehöltzungen, und wer sonsten zu der Erhandelung Belieben tragen mögte, eröffnet, und bey einem angezün- deten brennenden Lichte eines ieden Bot erwartet werden; Gestalt denn zwar der- jenige, der bey Ausgang des Lichtes das meiste gebothen, gegen genungsame Cau- tion zu der Handlung der nächste, wenn aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich- mäßigem sich erklären, sind dieselben, ra- tione der führenden schweren Haußhal- tung, nach Jnhalt der Pacht-Contracte, dabey in Consideration zu ziehen, und ohne erhebliche Ursache nicht abzuweisen, noch zurück zu setzen; unsern Forst-Be- dienten aber soll aus erheblichen und be- wegenden Ursachen keine Mast-Pachtung zugelassen seyn, noch verstattet werden.
§. 6.
Behalten wir dabey ausdrück- lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung der Mastung iedes Ortes also völlig und beständig geschehen, die Dünge-Zeddul gehöriger massen ad ratificandum vollzo- gen, und zu unserer Fürstlichen Rent- Cammer eingesendet, an dem Locario keine Remissiones verstattet, gegeben und passiret werden sollen, es wäre denn, daß sich nach der Handlung solche Unglücks- Fälle ereigneten, daß der Conductor ei- nen so grossen Schaden augenscheinlich zei- gen und darthun könte, der ihm uner- träglich sey, gestalt auf solchem Fall dar- über von unserer Fürstlichen Rent-Cam- mer mit den Forst-Bedienten commu- niciret, die Sache überleget, und denen befindlichen Umständen nach die Billig- keit darauf verfüget werden kan.
§. 7.
Als wir auch wahrgenommen, daß bey den Mast-Verhandlungen theils unsere Forst-auch Amts-Bediente sich mehrerer Frey- oder Accidens-Schwei- [Spaltenumbruch]
ne, als die Bestall- oder Bewilligungen vermögen, anmassen, und wir dannen- hero wohl befugte Ursachen hätten, es solcher wegen bey der Anno 1662. von un- sers freundlich geliebten Herrn Bruders, Herrn Hertzogs zu Braunschweig Lieb- den, gemachten gnädigsten Verordnung, und was wir solchem nach in den Jahren 1687. und 1688. aus bewegenden Ursa- chen resolvirt, bewenden zu lassen, so sind wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den Forst-Bedienten, in Ansehung des zu ent- richtenden Licents, diejenige Anzahl, die von unsern beyden Ober-Forst- und Jä- ger-Meistern im verwichenen 1688. Jahre eingesendet worden, dermahlen, wiewohl nach Proportion der befindlichen und er- kentlichen Mastung, biß zu unser ander- weiten Verordnung passiren mögen. Es hat aber unsere Fürstliche Cammer so wohl, als unser Ober-Forst- und Jäger- Meister, auch Amts- und Forst-Bedien- ten dahin zu sehen, daß solche Zahl keines weges überschritten werde.
§. 8.
Damit auch die Conductores der Mastung selbige nicht gar zu sehr ü- bertreiben, und diejenigen, welche Schwei- ne in die Mastung bringen, dadurch ver- kürtzet werden, so sollen unsere Amts- und Forst-Bedienten, wenn sie derglei- chen verspühren, bemächtiget seyn, das Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin- den verrichten zu lassen, und davon an un- sere Fürstliche Cammer zu fernerer Ver- ordnung ohne Verzug pflichtmäßig zu berichten.
Wie nun alles, was obstehet, unser gnädigster Wille und Meynung, also wol- len wir auch darüber feste und mit Nach- druck gehalten haben, gestalt sich denn ein ieder, welcher dabey interessirt ist, unter- thänigst darnach zu achten. Hannover den 18. Julii 1689.
Floß-Ordnung.
Von GOttes Gnaden wir Ernst Augustus, Bischoff zu Oßnabrück, Her- tzog zu Braunschweig und Lüneburg etc. etc. Fügen hiermit männiglich in Gnaden zu wissen, was gestalt wir unserm Com- munen-Forst-Schreiber am Hartze und lieben getreuen N. N. laut des ihm sub dato den 12. Maji A. 1680. ertheilten Privile- gii gnädigst concediret, auf dem Lein- Strohm eine Brenn-Holtz-Flösse anzu- legen, und das oben unweit der Leine er- handelte Brenn-Holtz zum Behuf un-
serer
Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch]
geſchehen, die Hoͤltzer und vorhandene Maſtung wohl in Augenſchein genom- men, und ſo viel menſch-moͤglich, ob die- ſelbe fuͤr gantze, halbe, drittel oder vier- tel Maſt zu ſchaͤtzen, und zu genuͤſſen, nach Eyd und Pflichten uͤberſchlagen, und dar- auf der Schluß, wie ſtarck ieder Ort Hol- tzes, incluſive der zulaͤßigen Frey- und Accidens-Schweine, zu fehmen, oder a- ber uͤberhaupt zu verhandeln ſey, ge- macht werden.
§. 5.
Wenn denn daſſelbe alſo ob- ſervirt und geſchehen, kan die Verhand- lung zur Hand genommen, und das nach beſchehener reiffen Uberlegung feſt geſetz- te Quantum æſtimationis zufoͤrderſt den Amts-Pachtern, alsdenn denen Intereſ- ſenten der Gehoͤltzungen, und wer ſonſten zu der Erhandelung Belieben tragen moͤgte, eroͤffnet, und bey einem angezuͤn- deten brennenden Lichte eines ieden Bot erwartet werden; Geſtalt denn zwar der- jenige, der bey Ausgang des Lichtes das meiſte gebothen, gegen genungſame Cau- tion zu der Handlung der naͤchſte, wenn aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich- maͤßigem ſich erklaͤren, ſind dieſelben, ra- tione der fuͤhrenden ſchweren Haußhal- tung, nach Jnhalt der Pacht-Contracte, dabey in Conſideration zu ziehen, und ohne erhebliche Urſache nicht abzuweiſen, noch zuruͤck zu ſetzen; unſern Forſt-Be- dienten aber ſoll aus erheblichen und be- wegenden Urſachen keine Maſt-Pachtung zugelaſſen ſeyn, noch verſtattet werden.
§. 6.
Behalten wir dabey ausdruͤck- lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung der Maſtung iedes Ortes alſo voͤllig und beſtaͤndig geſchehen, die Duͤnge-Zeddul gehoͤriger maſſen ad ratificandum vollzo- gen, und zu unſerer Fuͤrſtlichen Rent- Cammer eingeſendet, an dem Locario keine Remiſſiones verſtattet, gegeben und paſſiret werden ſollen, es waͤre denn, daß ſich nach der Handlung ſolche Ungluͤcks- Faͤlle ereigneten, daß der Conductor ei- nen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zei- gen und darthun koͤnte, der ihm uner- traͤglich ſey, geſtalt auf ſolchem Fall dar- uͤber von unſerer Fuͤrſtlichen Rent-Cam- mer mit den Forſt-Bedienten commu- niciret, die Sache uͤberleget, und denen befindlichen Umſtaͤnden nach die Billig- keit darauf verfuͤget werden kan.
§. 7.
Als wir auch wahrgenommen, daß bey den Maſt-Verhandlungen theils unſere Forſt-auch Amts-Bediente ſich mehrerer Frey- oder Accidens-Schwei- [Spaltenumbruch]
ne, als die Beſtall- oder Bewilligungen vermoͤgen, anmaſſen, und wir dannen- hero wohl befugte Urſachen haͤtten, es ſolcher wegen bey der Anno 1662. von un- ſers freundlich geliebten Herrn Bruders, Herrn Hertzogs zu Braunſchweig Lieb- den, gemachten gnaͤdigſten Verordnung, und was wir ſolchem nach in den Jahren 1687. und 1688. aus bewegenden Urſa- chen reſolvirt, bewenden zu laſſen, ſo ſind wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den Forſt-Bedienten, in Anſehung des zu ent- richtenden Licents, diejenige Anzahl, die von unſern beyden Ober-Forſt- und Jaͤ- ger-Meiſtern im verwichenen 1688. Jahre eingeſendet worden, dermahlen, wiewohl nach Proportion der befindlichen und er- kentlichen Maſtung, biß zu unſer ander- weiten Verordnung paſſiren moͤgen. Es hat aber unſere Fuͤrſtliche Cammer ſo wohl, als unſer Ober-Forſt- und Jaͤger- Meiſter, auch Amts- und Forſt-Bedien- ten dahin zu ſehen, daß ſolche Zahl keines weges uͤberſchritten werde.
§. 8.
Damit auch die Conductores der Maſtung ſelbige nicht gar zu ſehr uͤ- bertreiben, und diejenigen, welche Schwei- ne in die Maſtung bringen, dadurch ver- kuͤrtzet werden, ſo ſollen unſere Amts- und Forſt-Bedienten, wenn ſie derglei- chen verſpuͤhren, bemaͤchtiget ſeyn, das Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin- den verrichten zu laſſen, und davon an un- ſere Fuͤrſtliche Cammer zu fernerer Ver- ordnung ohne Verzug pflichtmaͤßig zu berichten.
Wie nun alles, was obſtehet, unſer gnaͤdigſter Wille und Meynung, alſo wol- len wir auch daruͤber feſte und mit Nach- druck gehalten haben, geſtalt ſich denn ein ieder, welcher dabey intereſſirt iſt, unter- thaͤnigſt darnach zu achten. Hannover den 18. Julii 1689.
Floß-Ordnung.
Von GOttes Gnaden wir Ernſt Auguſtus, Biſchoff zu Oßnabruͤck, Her- tzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc. ꝛc. Fuͤgen hiermit maͤnniglich in Gnaden zu wiſſen, was geſtalt wir unſerm Com- munen-Forſt-Schreiber am Hartze und lieben getreuen N. N. laut des ihm ſub dato den 12. Maji A. 1680. ertheilten Privile- gii gnaͤdigſt concediret, auf dem Lein- Strohm eine Brenn-Holtz-Floͤſſe anzu- legen, und das oben unweit der Leine er- handelte Brenn-Holtz zum Behuf un-
ſerer
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0510"n="354"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Des Vierdten Theils 25. Capitel/</hi></fw><lb/><cb/>
geſchehen, die Hoͤltzer und vorhandene<lb/>
Maſtung wohl in Augenſchein genom-<lb/>
men, und ſo viel menſch-moͤglich, ob die-<lb/>ſelbe fuͤr gantze, halbe, drittel oder vier-<lb/>
tel Maſt zu ſchaͤtzen, und zu genuͤſſen, nach<lb/>
Eyd und Pflichten uͤberſchlagen, und dar-<lb/>
auf der Schluß, wie ſtarck ieder Ort Hol-<lb/>
tzes, <hirendition="#aq">incluſive</hi> der zulaͤßigen Frey- und<lb/><hirendition="#aq">Accidens-</hi>Schweine, zu fehmen, oder a-<lb/>
ber uͤberhaupt zu verhandeln ſey, ge-<lb/>
macht werden.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 5.</head><p>Wenn denn daſſelbe alſo <hirendition="#aq">ob-<lb/>ſervi</hi>rt und geſchehen, kan die Verhand-<lb/>
lung zur Hand genommen, und das nach<lb/>
beſchehener reiffen Uberlegung feſt geſetz-<lb/>
te <hirendition="#aq">Quantum æſtimationis</hi> zufoͤrderſt den<lb/>
Amts-Pachtern, alsdenn denen <hirendition="#aq">Intereſ-<lb/>ſent</hi>en der Gehoͤltzungen, und wer ſonſten<lb/>
zu der Erhandelung Belieben tragen<lb/>
moͤgte, eroͤffnet, und bey einem angezuͤn-<lb/>
deten brennenden Lichte eines ieden Bot<lb/>
erwartet werden; Geſtalt denn zwar der-<lb/>
jenige, der bey Ausgang des Lichtes das<lb/>
meiſte gebothen, gegen genungſame <hirendition="#aq">Cau-<lb/>
tion</hi> zu der Handlung der naͤchſte, wenn<lb/>
aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich-<lb/>
maͤßigem ſich erklaͤren, ſind dieſelben, <hirendition="#aq">ra-<lb/>
tione</hi> der fuͤhrenden ſchweren Haußhal-<lb/>
tung, nach Jnhalt der Pacht-<hirendition="#aq">Contract</hi>e,<lb/>
dabey in <hirendition="#aq">Conſideration</hi> zu ziehen, und<lb/>
ohne erhebliche Urſache nicht abzuweiſen,<lb/>
noch zuruͤck zu ſetzen; unſern Forſt-Be-<lb/>
dienten aber ſoll aus erheblichen und be-<lb/>
wegenden Urſachen keine Maſt-Pachtung<lb/>
zugelaſſen ſeyn, noch verſtattet werden.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 6.</head><p>Behalten wir dabey ausdruͤck-<lb/>
lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung<lb/>
der Maſtung iedes Ortes alſo voͤllig und<lb/>
beſtaͤndig geſchehen, die Duͤnge-Zeddul<lb/>
gehoͤriger maſſen <hirendition="#aq">ad ratificandum</hi> vollzo-<lb/>
gen, und zu unſerer Fuͤrſtlichen Rent-<lb/>
Cammer eingeſendet, an dem <hirendition="#aq">Locario</hi><lb/>
keine <hirendition="#aq">Remiſſiones</hi> verſtattet, gegeben und<lb/><hirendition="#aq">paſſir</hi>et werden ſollen, es waͤre denn, daß<lb/>ſich nach der Handlung ſolche Ungluͤcks-<lb/>
Faͤlle ereigneten, daß der <hirendition="#aq">Conductor</hi> ei-<lb/>
nen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zei-<lb/>
gen und darthun koͤnte, der ihm uner-<lb/>
traͤglich ſey, geſtalt auf ſolchem Fall dar-<lb/>
uͤber von unſerer Fuͤrſtlichen Rent-Cam-<lb/>
mer mit den Forſt-Bedienten <hirendition="#aq">commu-<lb/>
nici</hi>ret, die Sache uͤberleget, und denen<lb/>
befindlichen Umſtaͤnden nach die Billig-<lb/>
keit darauf verfuͤget werden kan.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 7.</head><p>Als wir auch wahrgenommen,<lb/>
daß bey den Maſt-Verhandlungen theils<lb/>
unſere Forſt-auch Amts-Bediente ſich<lb/>
mehrerer Frey- oder <hirendition="#aq">Accidens-</hi>Schwei-<lb/><cb/>
ne, als die Beſtall- oder Bewilligungen<lb/>
vermoͤgen, anmaſſen, und wir dannen-<lb/>
hero wohl befugte Urſachen haͤtten, es<lb/>ſolcher wegen bey der <hirendition="#aq">Anno</hi> 1662. von un-<lb/>ſers freundlich geliebten Herrn Bruders,<lb/>
Herrn Hertzogs zu Braunſchweig Lieb-<lb/>
den, gemachten gnaͤdigſten Verordnung,<lb/>
und was wir ſolchem nach in den Jahren<lb/>
1687. und 1688. aus bewegenden Urſa-<lb/>
chen <hirendition="#aq">reſolvi</hi>rt, bewenden zu laſſen, ſo ſind<lb/>
wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den<lb/>
Forſt-Bedienten, in Anſehung des zu ent-<lb/>
richtenden <hirendition="#aq">Licents,</hi> diejenige Anzahl, die<lb/>
von unſern beyden Ober-Forſt- und Jaͤ-<lb/>
ger-Meiſtern im verwichenen 1688. Jahre<lb/>
eingeſendet worden, dermahlen, wiewohl<lb/>
nach <hirendition="#aq">Proportion</hi> der befindlichen und er-<lb/>
kentlichen Maſtung, biß zu unſer ander-<lb/>
weiten Verordnung <hirendition="#aq">paſſir</hi>en moͤgen. Es<lb/>
hat aber unſere Fuͤrſtliche Cammer ſo<lb/>
wohl, als unſer Ober-Forſt- und Jaͤger-<lb/>
Meiſter, auch Amts- und Forſt-Bedien-<lb/>
ten dahin zu ſehen, daß ſolche Zahl keines<lb/>
weges uͤberſchritten werde.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 8.</head><p>Damit auch die <hirendition="#aq">Conductores</hi><lb/>
der Maſtung ſelbige nicht gar zu ſehr uͤ-<lb/>
bertreiben, und diejenigen, welche Schwei-<lb/>
ne in die Maſtung bringen, dadurch ver-<lb/>
kuͤrtzet werden, ſo ſollen unſere Amts-<lb/>
und Forſt-Bedienten, wenn ſie derglei-<lb/>
chen verſpuͤhren, bemaͤchtiget ſeyn, das<lb/>
Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin-<lb/>
den verrichten zu laſſen, und davon an un-<lb/>ſere Fuͤrſtliche Cammer zu fernerer Ver-<lb/>
ordnung ohne Verzug pflichtmaͤßig zu<lb/>
berichten.</p><lb/><p>Wie nun alles, was obſtehet, unſer<lb/>
gnaͤdigſter Wille und Meynung, alſo wol-<lb/>
len wir auch daruͤber feſte und mit Nach-<lb/>
druck gehalten haben, geſtalt ſich denn ein<lb/>
ieder, welcher dabey <hirendition="#aq">intereſſi</hi>rt iſt, unter-<lb/>
thaͤnigſt darnach zu achten. Hannover<lb/>
den 18. <hirendition="#aq">Julii</hi> 1689.</p></div></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Floß-Ordnung.</hi></head><lb/><p>Von GOttes Gnaden wir Ernſt<lb/><hirendition="#aq">Auguſtus,</hi> Biſchoff zu Oßnabruͤck, Her-<lb/>
tzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc.<lb/>ꝛc. Fuͤgen hiermit maͤnniglich in Gnaden<lb/>
zu wiſſen, was geſtalt wir unſerm <hirendition="#aq">Com-<lb/>
mun</hi>en-Forſt-Schreiber am Hartze und<lb/>
lieben getreuen <hirendition="#aq">N. N.</hi> laut des ihm <hirendition="#aq">ſub<lb/>
dato</hi> den 12. <hirendition="#aq">Maji A.</hi> 1680. ertheilten <hirendition="#aq">Privile-<lb/>
gii</hi> gnaͤdigſt <hirendition="#aq">concedi</hi>ret, auf dem Lein-<lb/>
Strohm eine Brenn-Holtz-Floͤſſe anzu-<lb/>
legen, und das oben unweit der Leine er-<lb/>
handelte Brenn-Holtz zum Behuf un-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſerer</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[354/0510]
Des Vierdten Theils 25. Capitel/
geſchehen, die Hoͤltzer und vorhandene
Maſtung wohl in Augenſchein genom-
men, und ſo viel menſch-moͤglich, ob die-
ſelbe fuͤr gantze, halbe, drittel oder vier-
tel Maſt zu ſchaͤtzen, und zu genuͤſſen, nach
Eyd und Pflichten uͤberſchlagen, und dar-
auf der Schluß, wie ſtarck ieder Ort Hol-
tzes, incluſive der zulaͤßigen Frey- und
Accidens-Schweine, zu fehmen, oder a-
ber uͤberhaupt zu verhandeln ſey, ge-
macht werden.
§. 5. Wenn denn daſſelbe alſo ob-
ſervirt und geſchehen, kan die Verhand-
lung zur Hand genommen, und das nach
beſchehener reiffen Uberlegung feſt geſetz-
te Quantum æſtimationis zufoͤrderſt den
Amts-Pachtern, alsdenn denen Intereſ-
ſenten der Gehoͤltzungen, und wer ſonſten
zu der Erhandelung Belieben tragen
moͤgte, eroͤffnet, und bey einem angezuͤn-
deten brennenden Lichte eines ieden Bot
erwartet werden; Geſtalt denn zwar der-
jenige, der bey Ausgang des Lichtes das
meiſte gebothen, gegen genungſame Cau-
tion zu der Handlung der naͤchſte, wenn
aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich-
maͤßigem ſich erklaͤren, ſind dieſelben, ra-
tione der fuͤhrenden ſchweren Haußhal-
tung, nach Jnhalt der Pacht-Contracte,
dabey in Conſideration zu ziehen, und
ohne erhebliche Urſache nicht abzuweiſen,
noch zuruͤck zu ſetzen; unſern Forſt-Be-
dienten aber ſoll aus erheblichen und be-
wegenden Urſachen keine Maſt-Pachtung
zugelaſſen ſeyn, noch verſtattet werden.
§. 6. Behalten wir dabey ausdruͤck-
lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung
der Maſtung iedes Ortes alſo voͤllig und
beſtaͤndig geſchehen, die Duͤnge-Zeddul
gehoͤriger maſſen ad ratificandum vollzo-
gen, und zu unſerer Fuͤrſtlichen Rent-
Cammer eingeſendet, an dem Locario
keine Remiſſiones verſtattet, gegeben und
paſſiret werden ſollen, es waͤre denn, daß
ſich nach der Handlung ſolche Ungluͤcks-
Faͤlle ereigneten, daß der Conductor ei-
nen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zei-
gen und darthun koͤnte, der ihm uner-
traͤglich ſey, geſtalt auf ſolchem Fall dar-
uͤber von unſerer Fuͤrſtlichen Rent-Cam-
mer mit den Forſt-Bedienten commu-
niciret, die Sache uͤberleget, und denen
befindlichen Umſtaͤnden nach die Billig-
keit darauf verfuͤget werden kan.
§. 7. Als wir auch wahrgenommen,
daß bey den Maſt-Verhandlungen theils
unſere Forſt-auch Amts-Bediente ſich
mehrerer Frey- oder Accidens-Schwei-
ne, als die Beſtall- oder Bewilligungen
vermoͤgen, anmaſſen, und wir dannen-
hero wohl befugte Urſachen haͤtten, es
ſolcher wegen bey der Anno 1662. von un-
ſers freundlich geliebten Herrn Bruders,
Herrn Hertzogs zu Braunſchweig Lieb-
den, gemachten gnaͤdigſten Verordnung,
und was wir ſolchem nach in den Jahren
1687. und 1688. aus bewegenden Urſa-
chen reſolvirt, bewenden zu laſſen, ſo ſind
wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den
Forſt-Bedienten, in Anſehung des zu ent-
richtenden Licents, diejenige Anzahl, die
von unſern beyden Ober-Forſt- und Jaͤ-
ger-Meiſtern im verwichenen 1688. Jahre
eingeſendet worden, dermahlen, wiewohl
nach Proportion der befindlichen und er-
kentlichen Maſtung, biß zu unſer ander-
weiten Verordnung paſſiren moͤgen. Es
hat aber unſere Fuͤrſtliche Cammer ſo
wohl, als unſer Ober-Forſt- und Jaͤger-
Meiſter, auch Amts- und Forſt-Bedien-
ten dahin zu ſehen, daß ſolche Zahl keines
weges uͤberſchritten werde.
§. 8. Damit auch die Conductores
der Maſtung ſelbige nicht gar zu ſehr uͤ-
bertreiben, und diejenigen, welche Schwei-
ne in die Maſtung bringen, dadurch ver-
kuͤrtzet werden, ſo ſollen unſere Amts-
und Forſt-Bedienten, wenn ſie derglei-
chen verſpuͤhren, bemaͤchtiget ſeyn, das
Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin-
den verrichten zu laſſen, und davon an un-
ſere Fuͤrſtliche Cammer zu fernerer Ver-
ordnung ohne Verzug pflichtmaͤßig zu
berichten.
Wie nun alles, was obſtehet, unſer
gnaͤdigſter Wille und Meynung, alſo wol-
len wir auch daruͤber feſte und mit Nach-
druck gehalten haben, geſtalt ſich denn ein
ieder, welcher dabey intereſſirt iſt, unter-
thaͤnigſt darnach zu achten. Hannover
den 18. Julii 1689.
Floß-Ordnung.
Von GOttes Gnaden wir Ernſt
Auguſtus, Biſchoff zu Oßnabruͤck, Her-
tzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc.
ꝛc. Fuͤgen hiermit maͤnniglich in Gnaden
zu wiſſen, was geſtalt wir unſerm Com-
munen-Forſt-Schreiber am Hartze und
lieben getreuen N. N. laut des ihm ſub
dato den 12. Maji A. 1680. ertheilten Privile-
gii gnaͤdigſt concediret, auf dem Lein-
Strohm eine Brenn-Holtz-Floͤſſe anzu-
legen, und das oben unweit der Leine er-
handelte Brenn-Holtz zum Behuf un-
ſerer
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/510>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.