Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Von allerhand Forst-Ordnungen/ Contracten/ u. s. w. [Spaltenumbruch]
Schweine müssen nicht allein aufge-schrieben, sondern auch gebrandmahlet werden. §. 14. Als auch an etlichen Orten §. 15. Weil auch zwischen den Unter- Constitution wegen der Ma- stung vom Bischoff zu Oßna- brück den 18. Julii 1689. Wir von GOttes Gnaden Ernst Au- §. 1. Keine Schweine, es sey, von wem §. 2. Sollen unsere Unterthanen so §. 3. So viel aber die grossen Städ- §. 4. Was die Besichtigung der Mast geschehen, Y y (Anderer Haupt-Theil.)
Von allerhand Forſt-Ordnungen/ Contracten/ u. ſ. w. [Spaltenumbruch]
Schweine muͤſſen nicht allein aufge-ſchrieben, ſondern auch gebrandmahlet werden. §. 14. Als auch an etlichen Orten §. 15. Weil auch zwiſchen den Unter- Conſtitution wegen der Ma- ſtung vom Biſchoff zu Oßna- bruͤck den 18. Julii 1689. Wir von GOttes Gnaden Ernſt Au- §. 1. Keine Schweine, es ſey, von wem §. 2. Sollen unſere Unterthanen ſo §. 3. So viel aber die groſſen Staͤd- §. 4. Was die Beſichtigung der Maſt geſchehen, Y y (Anderer Haupt-Theil.)
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Von allerhand Forſt-Ordnungen/ Contracten/ u. ſ. w.
Schweine muͤſſen nicht allein aufge-
ſchrieben, ſondern auch gebrandmahlet
werden.
§. 14. Als auch an etlichen Orten
die Leute ſich unterſtehen, zu Herbſt-Zei-
ten, da keine Maſt vorhanden, ihre
Schweine in die Holtzungen und Wild-
bahnen, ungeachtet ſie mit der Schwein-
Graͤſerey darinnen nicht berechtiget ſind,
zu treiben, und ſich alsdenn eine Gerech-
tigkeit anmaſſen, dadurch die etwan auf-
gelauffenen jungen Heiſter aus der Er-
den gewuͤhlet und verderbet werden; ſo
ſoll ſolches hiermit bey willkuͤhrlicher
Strafe verbothen ſeyn, iedoch denjenigen,
ſo auch auſſerhalb Maſt-Zeiten mit ih-
ren Schweinen in ſolcher Graͤſerey be-
rechtiget, dafern es nur mit Beſcheiden-
heit geſchicht, da die etwan noch eintzeln
haͤngenden Eicheln, woraus nach deren
Abfall noch ein zum Pflantzen dienlicher
Heiſter entſprieſſen kan, nicht gantz und
gar abgeſchlagen, aufgefreſſen, oder weg-
gebracht werden, hierdurch nichts benom-
men ſeyn.
§. 15. Weil auch zwiſchen den Unter-
thanen und Forſt-Bedienten bißanhero
nicht wenig Streit wegen der Acciden-
tal-Maſtung, ſo dieſe in den Waͤldern
prætendiren, fuͤrgefallen; ſo ſollen beſagte
unſere Ober-Forſtmeiſter, auch uͤbrige
Forſt-Bedienten ſchuldig ſeyn, die An-
zahl der Accidental-Schweine, ſo ſie nach
Gelegenheit der vollen oder halben Maſt
prætendiren, innerhalb zwey Monaten
nach Publicirung dieſes, herauszugeben,
und unſere gnaͤdigſte und billigſte Deciſi-
on daruͤber zu erwarten.
Conſtitution wegen der Ma-
ſtung vom Biſchoff zu Oßna-
bruͤck den 18. Julii 1689.
Wir von GOttes Gnaden Ernſt Au-
guſt, Biſchoff zu Oßnabruͤck, Hertzog zu
Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc. ꝛc. Dem-
nach GOtt der Allmaͤchtige dieſes Jahr
wiederum ſowohl in unſern, als andern
Gehoͤltzern in unſerm Fuͤrſtenthum und
Landen einen Maſt-Seegen verſpuͤhren
laͤſſet, und wir einer Nothdurfft befun-
den, wie es mit Verhandel- und Betrei-
bung ſothaner Maſtung gehalten wer-
den ſoll, zu Verhuͤtung ſchaͤdlicher Miß-
braͤuche eine gewiſſe Verfaſſung zu ma-
chen, damit ſich ein ieder gebuͤhrend dar-
nach zu richten habe; So verordnen wir
hiermit beſtaͤndlich, und wollen, daß ſo
wohl vorietzo, als auch hinkuͤnfftig, wenn
der hoͤchſte GOtt in unſern Landen reich-
liche Maſt beſcheren wird,
§. 1. Keine Schweine, es ſey, von wem
es wolle, biß zufoͤrderſt die Maſtungen,
ſowohl in unſern, als uͤbrigen Gehoͤltzen,
in unſern Landen verhandelt und betrie-
ben ſeyn, auſſer Landes gebracht und ver-
fuͤhret werden ſollen, und zwar daſſelbe
bey Strafe der Confiſcation der Schwei-
ne, und uͤber dieſes, nach Befindung, ei-
ner verdienten Geld- Buſſe; Wenn aber
in unſern Gehoͤltzungen und Landen kei-
ne oder geringe Maſt vorhanden, als-
denn wird einem ieden frey geſtellt, ſeine
Schweine anderwerts, ſo gut er kan, zur
Fehme treiben zu laſſen, und ceſſiret das
Verboth von ſelbſt.
§. 2. Sollen unſere Unterthanen ſo
wohl in kleinen Staͤdten, als Doͤrffern,
welche keine eigene Maſt-Hoͤltzer, oder
aber uͤber deren Genoß Schweine uͤbrig
zu treiben haben, und unſere Gehoͤltzun-
gen zu Bau-Nutz- und Brenn-Holtz
mit genoſſen, bey Vermeidung willkuͤhr-
licher Beſtrafung ſchuldig und gehalten
ſeyn, ihre Maſt-Schweine nirgends an-
ders wohin, als in unſere, und zwar der-
jenigen Aemter Gehoͤltzungen zu bringen,
darinnen ſie geſeſſen, biß zufoͤrderſt ſelbi-
ge voͤllig betrieben ſeyn; Wobey denn aus-
druͤcklich vorbehalten bleibet, daß keinem
Intereſſenten verſtattet werden ſoll, an-
dere, als ſeine eigene Schweine einzuneh-
men, und zur Maſt zu treiben, und zwar
daſſelbe bey willkuͤhrlicher Strafe, geſtalt
zu ſolchem Ende bey ereignender Maſt die
Stoppel-Zehrung zu rechter Zeit vorzu-
nehmen iſt; Wenn aber die Maſtung in
unſern Gehoͤltzen verhandelt, ſtehet einem
ieden frey, ſeine Schweine binnen Landes
zu bringen, wohin er will.
§. 3. So viel aber die groſſen Staͤd-
te und Adelichen Gerichte, und die darin-
nen wohnenden Unterthanen und Leute
anlanget, denenſelben ſoll zwar frey blei-
ben, ihre Schweine zu verfehmen und
bringen zu laſſen, wohin es ihnen gefaͤl-
lig, iedoch aber mit dem ausdruͤcklichen
Bedinge, daß ſie nach Jnhalt des erſten
Articuls innerhalb Landes damit ver-
bleiben.
§. 4. Was die Beſichtigung der Maſt
anlanget, ſoll dieſelbe zu rechter gebuͤh-
render Zeit, dem Herkoͤmmen und Ver-
ordnung nach, durch die Beamten und
Forſt-Bedienten, mit Zuziehung der In-
tereſſenten und Achts-Leute, conjunctim
geſchehen,
Y y (Anderer Haupt-Theil.)
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