Von allerhand Forst-Ordnungen/ Contracten/ u. s. w.
[Spaltenumbruch]
so sie dieselben betreten, zur Hafft zu brin- gen, und in unserm nächst-angelegenen Amte zu verhafften, oder da sie deren nicht mächtig seyn könten, alsobald im Amte anmelden, damit ihnen gebührlich nachgetrachtet, und sie zur Straffe gezo- gen werden mögen.
§. 44.
Weil sich überdiß befindet, daß die Fisch-Wasser durch Flachs-Rösten sehr verderbet werden, soll das Flachs- Rösten in fliessenden Wassern und Fisch- Bächen gäntzlich verbothen, und den Un- terthanen hierauf auferleget seyn, eigene Gruben ausserhalb des fliessenden Was- sers und Bäche an unnachtheiligen Or- ten auszuführen, und den Flachs darein zu legen.
§. 45.
Damit dieser unser Wald- Ordnung desto steiffer und fester nachge- lebet werde, so sollen neben den Schös- sern, die Forst-Bedienten samt und son- ders aller vier Wochen, und also monat- lich einmahl auf einem gewissen Tag im Amt zusammen kommen, da der Ober- Förster gegen die andern Wald-Bedien- ten, und diese gegen jenem vernommen werden sollen, ob sich Widersetzlichkeit oder Untreu ereignet, um derselben zu begegnen.
So soll bey dieser Zusammenkunfft der Ober-Förster, wie auch sonst ein ieder Förster vernommen werden, wie die Wald-Nutzung zu verbessern, da denn zugleich von dem Mittel, wie ein oder an- drer Nutzen zu erheben, geredet und be- dacht werden könte, und soll einem iedwe- den, so wohl Förstern als Läuffern, frey stehen, auf solchen Forst-Tagen alles zu erinnern und anzubringen. Diese un- sere Wald-Ordnung sollen obgedachte unsere Schösser, Ober-Förster, Förster, Jäger, Holtz-Knechte, Läuffer, und in Summa alle und iede Holtz- und Wald- Bedienten, ingleichen unsere sämmtliche Unterthanen, so sich des Waldes und der Gehöltze in unsern Graf- und Herrschaff- ten gebrauchen, in allen vorhergehenden Puncten und Articuln sträcklich halten, bey Vermeidung der hierinnen bedeuteten, und, nach Befindung des Verbrechens, höherer Straffe. Damit sich aber nie- mand mit Unwissenheit zu entschuldigen habe, so soll gegenwärtige Holtz- und Wald-Ordnung in unsern Aemtern den Unterthanen vorgelesen, und dergestalt publiciret werden. Jedoch behalten wir uns vor, unsere Wald-Ordnung zu vermehren, zu verbessern, zu vermin- [Spaltenumbruch]
dern, zu verändern und gar aufzu- heben.
Privilegium über eine Mühle.
Von GOttes Gnaden Wir etc. Be- kennen hiermit und thun kund, daß wir unsern getreuen N. N. aus sonderbaren Gnaden vergünstiget und zugelassen, ein neu Gebäude auf das Wasser, die N. ge- nannt, zwischen N. aufzurichten, und zu bauen; also, daß er des gantzen Flusses zu diesem seinem Wercke iederzeit mäch- tig seyn soll, in welches Gebäude er einen einigen Mahl-Gang, darein aber nie- mand von unsern Unterthanen zu mah- len gezwungen, zu bringen Macht ha- ben soll.
Wir haben ihm auch gnädigst ver- günstiget und zugelassen, bey diesem Wer- cke einen Sichel-Hammer, samt dessen gehörigen Zähn-Hammer, Schleiff- Wercken, und Hand-Feuer, so viel er währenden obigen Behuf nutzen und ge- brauchen kan, anzurichten; Und weiln solches ohne grosse Unkosten nicht erbauet werden kan, solche und dergleichen Wer- cke aber zu fallen und zu steigen pflegen, so haben wir ihm ferner die Gnade ge- than, so lange es stehet, und er oder an- dere Jnhaber und Besitzer derselben die Zinse davon entrichten werden, daß da- von keines mehr, so weit sich das Amt N. erstrecket, gebauet werden soll.
Wir haben ihm ferner freygelassen, einen Oel-Gang zu bauen, und denselbi- gen, so lange er will, zu brauchen; Jm Fall sich selbiger zu diesem Wercke nicht schicken wolte, soll er denselben zu einem Sichel- oder Kupffer-Hammer, oder nach seiner besten Gelegenheit zu einem andern Schmied-Feuer-Wercke zu bauen, und zu gebrauchen befugt seyn. Weil auch zu Erfüllung dieses Werckes viel Bauen gehöret, daher die Wasser offt und viel Aus- und Einschlagens von nöthen, so soll ihm auf solchem Fall darinnen keine Verhinderung geschehen, sondern er mag des Wassers, iedoch weiter nicht, als von der Wehre an, biß der Uhr- Graben wie- der in den Strohm fällt, mächtig seyn; Wie wir denn aus Gnaden verwilliget, und nachgelassen, das Wasser, so weit sich berührter Ort erstreckt, so lange er die Mahl-Mühle besitzt, zu fischen, daran wir ihm keinen Einhalt thun lassen wollen.
Letztens soll er mit aller Gerechtigkeit,
als
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Von allerhand Forſt-Ordnungen/ Contracten/ u. ſ. w.
[Spaltenumbruch]
ſo ſie dieſelben betreten, zur Hafft zu brin- gen, und in unſerm naͤchſt-angelegenen Amte zu verhafften, oder da ſie deren nicht maͤchtig ſeyn koͤnten, alſobald im Amte anmelden, damit ihnen gebuͤhrlich nachgetrachtet, und ſie zur Straffe gezo- gen werden moͤgen.
§. 44.
Weil ſich uͤberdiß befindet, daß die Fiſch-Waſſer durch Flachs-Roͤſten ſehr verderbet werden, ſoll das Flachs- Roͤſten in flieſſenden Waſſern und Fiſch- Baͤchen gaͤntzlich verbothen, und den Un- terthanen hierauf auferleget ſeyn, eigene Gruben auſſerhalb des flieſſenden Waſ- ſers und Baͤche an unnachtheiligen Or- ten auszufuͤhren, und den Flachs darein zu legen.
§. 45.
Damit dieſer unſer Wald- Ordnung deſto ſteiffer und feſter nachge- lebet werde, ſo ſollen neben den Schoͤſ- ſern, die Forſt-Bedienten ſamt und ſon- ders aller vier Wochen, und alſo monat- lich einmahl auf einem gewiſſen Tag im Amt zuſammen kommen, da der Ober- Foͤrſter gegen die andern Wald-Bedien- ten, und dieſe gegen jenem vernommen werden ſollen, ob ſich Widerſetzlichkeit oder Untreu ereignet, um derſelben zu begegnen.
So ſoll bey dieſer Zuſammenkunfft der Ober-Foͤrſter, wie auch ſonſt ein ieder Foͤrſter vernommen werden, wie die Wald-Nutzung zu verbeſſern, da denn zugleich von dem Mittel, wie ein oder an- drer Nutzen zu erheben, geredet und be- dacht werden koͤnte, und ſoll einem iedwe- den, ſo wohl Foͤrſtern als Laͤuffern, frey ſtehen, auf ſolchen Forſt-Tagen alles zu erinnern und anzubringen. Dieſe un- ſere Wald-Ordnung ſollen obgedachte unſere Schoͤſſer, Ober-Foͤrſter, Foͤrſter, Jaͤger, Holtz-Knechte, Laͤuffer, und in Summa alle und iede Holtz- und Wald- Bedienten, ingleichen unſere ſaͤmmtliche Unterthanen, ſo ſich des Waldes und der Gehoͤltze in unſern Graf- und Herrſchaff- ten gebrauchen, in allen vorhergehenden Puncten und Articuln ſtraͤcklich halten, bey Vermeidung der hierinnen bedeuteten, und, nach Befindung des Verbrechens, hoͤherer Straffe. Damit ſich aber nie- mand mit Unwiſſenheit zu entſchuldigen habe, ſo ſoll gegenwaͤrtige Holtz- und Wald-Ordnung in unſern Aemtern den Unterthanen vorgeleſen, und dergeſtalt publiciret werden. Jedoch behalten wir uns vor, unſere Wald-Ordnung zu vermehren, zu verbeſſern, zu vermin- [Spaltenumbruch]
dern, zu veraͤndern und gar aufzu- heben.
Privilegium uͤber eine Muͤhle.
Von GOttes Gnaden Wir ꝛc. Be- kennen hiermit und thun kund, daß wir unſern getreuen N. N. aus ſonderbaren Gnaden verguͤnſtiget und zugelaſſen, ein neu Gebaͤude auf das Waſſer, die N. ge- nannt, zwiſchen N. aufzurichten, und zu bauen; alſo, daß er des gantzen Fluſſes zu dieſem ſeinem Wercke iederzeit maͤch- tig ſeyn ſoll, in welches Gebaͤude er einen einigen Mahl-Gang, darein aber nie- mand von unſern Unterthanen zu mah- len gezwungen, zu bringen Macht ha- ben ſoll.
Wir haben ihm auch gnaͤdigſt ver- guͤnſtiget und zugelaſſen, bey dieſem Wer- cke einen Sichel-Hammer, ſamt deſſen gehoͤrigen Zaͤhn-Hammer, Schleiff- Wercken, und Hand-Feuer, ſo viel er waͤhrenden obigen Behuf nutzen und ge- brauchen kan, anzurichten; Und weiln ſolches ohne groſſe Unkoſten nicht erbauet werden kan, ſolche und dergleichen Wer- cke aber zu fallen und zu ſteigen pflegen, ſo haben wir ihm ferner die Gnade ge- than, ſo lange es ſtehet, und er oder an- dere Jnhaber und Beſitzer derſelben die Zinſe davon entrichten werden, daß da- von keines mehr, ſo weit ſich das Amt N. erſtrecket, gebauet werden ſoll.
Wir haben ihm ferner freygelaſſen, einen Oel-Gang zu bauen, und denſelbi- gen, ſo lange er will, zu brauchen; Jm Fall ſich ſelbiger zu dieſem Wercke nicht ſchicken wolte, ſoll er denſelben zu einem Sichel- oder Kupffer-Hammer, oder nach ſeiner beſten Gelegenheit zu einem andern Schmied-Feuer-Wercke zu bauen, und zu gebrauchen befugt ſeyn. Weil auch zu Erfuͤllung dieſes Werckes viel Bauen gehoͤret, daher die Waſſer offt und viel Aus- und Einſchlagens von noͤthen, ſo ſoll ihm auf ſolchem Fall darinnen keine Verhinderung geſchehen, ſondern er mag des Waſſers, iedoch weiter nicht, als von der Wehre an, biß der Uhr- Graben wie- der in den Strohm faͤllt, maͤchtig ſeyn; Wie wir denn aus Gnaden verwilliget, und nachgelaſſen, das Waſſer, ſo weit ſich beruͤhrter Ort erſtreckt, ſo lange er die Mahl-Muͤhle beſitzt, zu fiſchen, daran wir ihm keinen Einhalt thun laſſen wollen.
Letztens ſoll er mit aller Gerechtigkeit,
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[349/0505]
Von allerhand Forſt-Ordnungen/ Contracten/ u. ſ. w.
ſo ſie dieſelben betreten, zur Hafft zu brin-
gen, und in unſerm naͤchſt-angelegenen
Amte zu verhafften, oder da ſie deren
nicht maͤchtig ſeyn koͤnten, alſobald im
Amte anmelden, damit ihnen gebuͤhrlich
nachgetrachtet, und ſie zur Straffe gezo-
gen werden moͤgen.
§. 44. Weil ſich uͤberdiß befindet,
daß die Fiſch-Waſſer durch Flachs-Roͤſten
ſehr verderbet werden, ſoll das Flachs-
Roͤſten in flieſſenden Waſſern und Fiſch-
Baͤchen gaͤntzlich verbothen, und den Un-
terthanen hierauf auferleget ſeyn, eigene
Gruben auſſerhalb des flieſſenden Waſ-
ſers und Baͤche an unnachtheiligen Or-
ten auszufuͤhren, und den Flachs darein
zu legen.
§. 45. Damit dieſer unſer Wald-
Ordnung deſto ſteiffer und feſter nachge-
lebet werde, ſo ſollen neben den Schoͤſ-
ſern, die Forſt-Bedienten ſamt und ſon-
ders aller vier Wochen, und alſo monat-
lich einmahl auf einem gewiſſen Tag im
Amt zuſammen kommen, da der Ober-
Foͤrſter gegen die andern Wald-Bedien-
ten, und dieſe gegen jenem vernommen
werden ſollen, ob ſich Widerſetzlichkeit
oder Untreu ereignet, um derſelben zu
begegnen.
So ſoll bey dieſer Zuſammenkunfft
der Ober-Foͤrſter, wie auch ſonſt ein ieder
Foͤrſter vernommen werden, wie die
Wald-Nutzung zu verbeſſern, da denn
zugleich von dem Mittel, wie ein oder an-
drer Nutzen zu erheben, geredet und be-
dacht werden koͤnte, und ſoll einem iedwe-
den, ſo wohl Foͤrſtern als Laͤuffern, frey
ſtehen, auf ſolchen Forſt-Tagen alles zu
erinnern und anzubringen. Dieſe un-
ſere Wald-Ordnung ſollen obgedachte
unſere Schoͤſſer, Ober-Foͤrſter, Foͤrſter,
Jaͤger, Holtz-Knechte, Laͤuffer, und in
Summa alle und iede Holtz- und Wald-
Bedienten, ingleichen unſere ſaͤmmtliche
Unterthanen, ſo ſich des Waldes und der
Gehoͤltze in unſern Graf- und Herrſchaff-
ten gebrauchen, in allen vorhergehenden
Puncten und Articuln ſtraͤcklich halten, bey
Vermeidung der hierinnen bedeuteten,
und, nach Befindung des Verbrechens,
hoͤherer Straffe. Damit ſich aber nie-
mand mit Unwiſſenheit zu entſchuldigen
habe, ſo ſoll gegenwaͤrtige Holtz- und
Wald-Ordnung in unſern Aemtern den
Unterthanen vorgeleſen, und dergeſtalt
publiciret werden. Jedoch behalten wir
uns vor, unſere Wald-Ordnung zu
vermehren, zu verbeſſern, zu vermin-
dern, zu veraͤndern und gar aufzu-
heben.
Privilegium uͤber eine Muͤhle.
Von GOttes Gnaden Wir ꝛc. Be-
kennen hiermit und thun kund, daß wir
unſern getreuen N. N. aus ſonderbaren
Gnaden verguͤnſtiget und zugelaſſen, ein
neu Gebaͤude auf das Waſſer, die N. ge-
nannt, zwiſchen N. aufzurichten, und zu
bauen; alſo, daß er des gantzen Fluſſes
zu dieſem ſeinem Wercke iederzeit maͤch-
tig ſeyn ſoll, in welches Gebaͤude er einen
einigen Mahl-Gang, darein aber nie-
mand von unſern Unterthanen zu mah-
len gezwungen, zu bringen Macht ha-
ben ſoll.
Wir haben ihm auch gnaͤdigſt ver-
guͤnſtiget und zugelaſſen, bey dieſem Wer-
cke einen Sichel-Hammer, ſamt deſſen
gehoͤrigen Zaͤhn-Hammer, Schleiff-
Wercken, und Hand-Feuer, ſo viel er
waͤhrenden obigen Behuf nutzen und ge-
brauchen kan, anzurichten; Und weiln
ſolches ohne groſſe Unkoſten nicht erbauet
werden kan, ſolche und dergleichen Wer-
cke aber zu fallen und zu ſteigen pflegen,
ſo haben wir ihm ferner die Gnade ge-
than, ſo lange es ſtehet, und er oder an-
dere Jnhaber und Beſitzer derſelben die
Zinſe davon entrichten werden, daß da-
von keines mehr, ſo weit ſich das Amt N.
erſtrecket, gebauet werden ſoll.
Wir haben ihm ferner freygelaſſen,
einen Oel-Gang zu bauen, und denſelbi-
gen, ſo lange er will, zu brauchen; Jm
Fall ſich ſelbiger zu dieſem Wercke nicht
ſchicken wolte, ſoll er denſelben zu einem
Sichel- oder Kupffer-Hammer, oder nach
ſeiner beſten Gelegenheit zu einem andern
Schmied-Feuer-Wercke zu bauen, und
zu gebrauchen befugt ſeyn. Weil auch
zu Erfuͤllung dieſes Werckes viel Bauen
gehoͤret, daher die Waſſer offt und viel
Aus- und Einſchlagens von noͤthen, ſo
ſoll ihm auf ſolchem Fall darinnen keine
Verhinderung geſchehen, ſondern er mag
des Waſſers, iedoch weiter nicht, als von
der Wehre an, biß der Uhr- Graben wie-
der in den Strohm faͤllt, maͤchtig ſeyn;
Wie wir denn aus Gnaden verwilliget,
und nachgelaſſen, das Waſſer, ſo weit ſich
beruͤhrter Ort erſtreckt, ſo lange er die
Mahl-Muͤhle beſitzt, zu fiſchen, daran
wir ihm keinen Einhalt thun laſſen
wollen.
Letztens ſoll er mit aller Gerechtigkeit,
als
X x 3
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/505>, abgerufen am 22.02.2025.
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