Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Des Dritten Theils 36. Capitel/ von allerhand Wasser-Vögeln. [Spaltenumbruch]
dürre, fressen auch meistentheils lauterUngeziefer an Schlangen, Kröten, u. s. w. und haben ein gar schwartzes Fleisch, in der Medicin aber werden sie zu unterschiede- nem gebraucht. Von dem Taucher. §. 4. Der Taucher oder das Was- Von den Wasser-Schnepffen. §. 5. Von den Wald-Schnepffen Von See-Schwalben. §. 6. Diese sind zweyerley, wiewohl Von dem Eyß-Vogel. §. 7. Der Eyß-Vogel ist von einer Vom Rohr-Sperling. §. 8. Dieser wird auch sonst Mooß- Hanff
Des Dritten Theils 36. Capitel/ von allerhand Waſſer-Voͤgeln. [Spaltenumbruch]
duͤrre, freſſen auch meiſtentheils lauterUngeziefer an Schlangen, Kroͤten, u. ſ. w. und haben ein gar ſchwartzes Fleiſch, in der Medicin aber werden ſie zu unterſchiede- nem gebraucht. Von dem Taucher. §. 4. Der Taucher oder das Waſ- Von den Waſſer-Schnepffen. §. 5. Von den Wald-Schnepffen Von See-Schwalben. §. 6. Dieſe ſind zweyerley, wiewohl Von dem Eyß-Vogel. §. 7. Der Eyß-Vogel iſt von einer Vom Rohr-Sperling. §. 8. Dieſer wird auch ſonſt Mooß- Hanff
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Des Dritten Theils 36. Capitel/ von allerhand Waſſer-Voͤgeln.
duͤrre, freſſen auch meiſtentheils lauter
Ungeziefer an Schlangen, Kroͤten, u. ſ. w.
und haben ein gar ſchwartzes Fleiſch, in der
Medicin aber werden ſie zu unterſchiede-
nem gebraucht.
Von dem Taucher.
§. 4. Der Taucher oder das Waſ-
ſer-Huhn kommt den Horbeln faſt gleich,
maſſen dieſelben gleichfalls ſelten fliegen,
wenn ſie nicht muͤſſen, und ſich auch, wie je-
ne, in dem Rohr oder Gebuͤſche in Raͤn-
dern mit Gewuͤrme nehren, ſie haben
auch einen ſolchen formirten Schnabel,
ſind im uͤbrigen von Farbe braunſpren-
ckelicht. Die Geſchwindigkeit iſt an die-
ſem Vogel zu bewundern, geſtalt derſel-
be, wenn er den Schuͤtzen ins Feuer ſehen
kan, ſich ſo geſchwinde unter das Waſſer
zu verbergen weiß, als der Blitz, da denn
hernachmahls die auf das Waſſer ſchla-
gende Schrote uͤber ihn wegprallen, und
er ohne Schaden bleibet. Er ziehet auch
wie andere Voͤgel, doch findet man der-
ſelben oͤffters noch zur Winters-Zeit auf
den Fluͤſſen.
Von den Waſſer-Schnepffen.
§. 5. Von den Wald-Schnepffen
habe ich im vorhergehenden gehandelt.
Der Waſſer-Schnepffen giebt es man-
cherley Sorten. Die Ried-Schnepffe iſt
geſchwinder, als die Wald-Schnepffe, ſie
ziehet auch wie andere Voͤgel, nachdem ſie
hier zu Lande, doch anders nicht, als in
den groſſen Moraͤſten, ihre Jungen 4. biß
5. aufgebracht hat. Die Haar-Schnepf-
fe iſt etwas kleiner, als die vorige, iedoch
an Farbe und Natur derſelben allerdings
gleich. Die Pfuhl-Schnepffe bruͤtet an
Suͤmpffen und auf Huͤgeln ohne zuge-
tragenes Geniſte vier Eyer aus, nachdem
ſie 14. Tage geſeſſen. Das Fleiſch der
Waſſer-Schnepffen iſt zwar auch ziemlich
delicat, iedoch ſchmeckt es ein wenig fi-
ſchentzend. Sie werden gebraten wie die
Reb-Huͤhner, und die andern delicaten
Voͤgel. Man findet von den Schnepffen
auch noch eine Sorte, die Sand-Laͤuffer
oder Grieß-Huͤhner genennet werden, die
bruͤten hier zu Lande auf groſſen in den
Fluͤſſen liegenden und umfloſſenen Jn-
ſuln oder Grieſſen auf bloſſem Sande, ha-
ben 2. biß 3. Junge, nehren ſich vom
Waſſer-Gewuͤrme, und ziehen gleich An-
fangs des Herbſtes nach Jacobi, kommen
auch zu erſt wieder auf dem Ruͤckzug.
Von See-Schwalben.
§. 6. Dieſe ſind zweyerley, wiewohl
von einer Farbe, als Silber-weiß, auſſer,
daß die eine Art etwas groͤſſer, und wie die
Enten dann und wann zu ſchwim̃en pfle-
gen, welches aber die andern kleinen nicht
thun, ſondern den gantzen Tag uͤber auf
Schwalben-Art uͤber den Seen und Tei-
chen herum ſchweben, und ihre Nahrung
vom Gewuͤrm des Waſſers ſuchen. Sie
bruͤten hier zu Lande im Rohricht 3. biß
4. Jungen, ziehen aber wie andere
Voͤgel.
Von dem Eyß-Vogel.
§. 7. Der Eyß-Vogel iſt von einer
ungemeinen ſchoͤnen gruͤnen Farbe, wel-
che auf dem Kopffe biß zum Ruͤcken, wie
auch an beyden Seiten hinunter weiß und
blau Karpffen-ſchuppig eingeſprengt und
vermengt iſt; Auf den Fittigen zeigen ſich
blau und weiſſe ſchoͤne Federlein, welche
ſich im Sitzen als ein halber Finger breit,
im Fliegen aber noch einmahl ſo groß præ-
ſentiren; Unter dem Halſe, wie auch un-
ter den Augen nach den Fittigen hinunter-
werts findet ſich etwas weiſſes, mit Zie-
gel-braunen Flecken wechſels-weiſe ver-
ſetzt, die gantze Bruſt aber biß zum
Schwantze iſt Ziegel-braun oder roth.
Die Fuͤſſe ſind ihm geſchaffen wie der Mei-
ſe, nur daß ſie hoch-roth und in den Ge-
lencken weißſtreiffig ſind. Der Schnabel
iſt von einer ziemlichen Laͤnge, und ſcharff-
eckicht, forne einem Roth-Specht nicht ſo
ungleich. Ob dieſer Vogel derjenige ſey,
den andere die Waſſer-Nachtigall zu nen-
nen pflegen, oder ob die Waſſer-Nachti-
gall von dieſem unterſchieden, kan ich nicht
eigentlich determiniren.
Vom Rohr-Sperling.
§. 8. Dieſer wird auch ſonſt Mooß-
Emmerling genennet, haͤlt ſich den gan-
tzen Som̃er in dem Mooß auf, wo Schilff
waͤchſt, und ſumpffichte Wieſen ſind, und
kommt den Leuten wenig ins Geſicht, auſ-
ſer wenn er im Herbſt, zwar nur eintzeln,
auf die Fincken-Herde einfaͤllt; Wenn
man einen ſeines gleichen hat, folget er
auf das Locken viel begieriger, als ein an-
derer Emmerling, dem er an Schreyen
nicht ſehr ungleich, an Schnabel und Ge-
behrden gantz aͤhnlich, an der Farbe aber
von ihm weit abgeſondert iſt. Jm Zim-
mer werden ſie gantz zahm, nehmen mit
Hanff
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