Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
und Jagd-Terminorum.
[Spaltenumbruch]
Laut, saget man, sind die Hunde, wann sie
hinter was herjagen und bellen zugleich,
guten Laut hat das Horn, welches sich
wohl bläset, und eine rechte Stimme hat.
Leite, ist ein langer Niederhang von einem
Berge.
Leith-Hund, ist ein Hund, den man im Ge-
brauch allezeit führet, und dann nicht
loß lässet.
Lieben, thut man den Leith-Hund, wann er
im Anhalten richtig auf der Fährde ste-
het.
Lincker Flügel, heisset, welcher von dem
Lauff nach dem jagen hinein auff der lin-
cken Hand gehet.
Löffel, heissen des Hasens Ohren.
Löhsung, nennet man den Koth eines wil-
den Thieres.
Luder, wird das Aaß genennet von gestorbe-
nem zahmen Viehe.
Luder-Knecht, ist ein schimpfflich Wort, und
ist wann ein Jäger viel zu Holtze schiesset.
Luder-Platz, ist eine Grube auf einem Hü-
bel, wo man mit Luder die Füchse,
Wölffe, und dergleichen körret, und sie
allda todt schiesset.
Laug, heisset ein morastiger Ort, wo das
Wildpräth sich gerne auffhält.
Luntze, nennet man das Geschlincke (nehm-
lich der Lung und Leber vom Roth- und
Schwartz-Wildpräth, von den Wölf-
fen oder Füchsen aber nennet man es
eine Lunge.
M.
Männichen, macht ein Hase, wann er nur
auff den hintersten Läufften sitzet, und
hält die fordersten in die Höhe; Derglei-
chen thut auch ein Bär.
Mast, ist zu verstehen Eicheln oder Eckern,
auch Buch-Eckern, wie dann auch das
wilde Obst, darunter verstanden wird.
N.
Nachhängen, sagt man, wann man einem
Hirsch mit dem Leith-Hunde nachsuchet.
Nachstellen, heisset, wann man des Nachts,
vor einem Holtze (wann das Wildpräth
heraus in die Felder) herstellet, damit es
da nicht wieder hinein kommen könne, son-
dern in ander begehrtes Holtz einlauffe.
Niedergethan, sagt man, wann sich ein
Hirsch oder ander wild Thier niederge-
legt.
Niedrig gehen, heisset, wenn der Hirsch
geworffen hat.
P.
Pallen, nennet man die unter des Hir-
sches Läufften verhandene Sohlen.
[Spaltenumbruch]
Pallete, ist ein flaches Stück Holtz, in Form
eines Bretes, so zum Volant-Spiel
gebraucht wird.
Pantzer, sind von Zwillicht gemachte Ja-
cken vor Englische Hunde.
Past, wird das rauche Häutgen genennet,
das den Hirschen umb die Gehörne
wächset, ehe sie vollkommen werden.
Pfund, heist ein Streich oder Schlag, den
man mit dem Weyde-Messer vor den
Hindersten bekommt.
Prell-Netze, werden die Garne oder Netze
genennet, welche bey Schwein-Jagden
gebrauchet werden.
Prudel, ist ein kleiner Sumpff, darinnen
sich ein Hirsch kühlet, auch da sich die
Sauen siehlen oder wältzen.
Prunfften, sagt man, wann die Hirsche
mit dem Wildpräth schertzen.
Pürschen, heisset das hohe Wild schiessen,
mit Kugel-Büchsen.
Pursche, sind Scholaren, so in der Jagd-
Wissenschafft noch lernen, und nicht
vollkommen.
Q.
Quer-Flügel, heisset nur ein solcher durch-
gehauener Weg, recht in und vor dem
Jagen, sonst wird keiner also genennet.
Quer-Tuch, heisset dasjenige Tuch, wel-
ches das Jagen und den Lauff unter-
scheidet.
R.
Räge machen, heisset das Wildpräth auff-
jagen, daß es darvon lauffe.
Rahmen, saget man, wann ein Hund einen
Hasen also einhohlet, daß sich der Hase
wenden muß.
Rammeln, heisset man, wann die Hasen
sich Junge machen.
Rammler, nennet man einen Hasen männ-
liches Geschlechts.
Rasch, heisset geschwind im lauffen.
Rechter Flügel, heisset derjenige, welcher
von dem Lauff auf der rechten Hand ins
jagen läufft.
Reh-Fell. Suche Fell.
Reh-Kützlein, sind die Kälber derer Rehe.
Revier, ist eine gewisse Circumferenz.
Forst-Revier, ist, was einem Forst- oder
Schau-Reuther zur Auffsicht befohlen.
Röhre, heisset ein Fuchs- oder Dachs-Loch.
Rose, heisset der krauspene Ring, der unten
umb eine Hirsch-Stange ist, wie sie
dann auch zu sehen, wann die Hirsche sol-
che auf dem Kopffe tragen.
Roth-Wildpräth, unter diesem sind zu ver-
stehen, die Hirsche, Hündinnen und die
Rehe.
Rüden-
o 3
und Jagd-Terminorum.
[Spaltenumbruch]
Laut, ſaget man, ſind die Hunde, wann ſie
hinter was herjagen und bellen zugleich,
guten Laut hat das Horn, welches ſich
wohl blaͤſet, und eine rechte Stimme hat.
Leite, iſt ein langer Niederhang von einem
Berge.
Leith-Hund, iſt ein Hund, den man im Ge-
brauch allezeit fuͤhret, und dann nicht
loß laͤſſet.
Lieben, thut man den Leith-Hund, wann er
im Anhalten richtig auf der Faͤhrde ſte-
het.
Lincker Fluͤgel, heiſſet, welcher von dem
Lauff nach dem jagen hinein auff der lin-
cken Hand gehet.
Loͤffel, heiſſen des Haſens Ohren.
Loͤhſung, nennet man den Koth eines wil-
den Thieres.
Luder, wird das Aaß genennet von geſtorbe-
nem zahmen Viehe.
Luder-Knecht, iſt ein ſchimpfflich Wort, und
iſt wann ein Jaͤger viel zu Holtze ſchieſſet.
Luder-Platz, iſt eine Grube auf einem Huͤ-
bel, wo man mit Luder die Fuͤchſe,
Woͤlffe, und dergleichen koͤrret, und ſie
allda todt ſchieſſet.
Laug, heiſſet ein moraſtiger Ort, wo das
Wildpraͤth ſich gerne auffhaͤlt.
Luntze, nennet man das Geſchlincke (nehm-
lich der Lung und Leber vom Roth- und
Schwartz-Wildpraͤth, von den Woͤlf-
fen oder Fuͤchſen aber nennet man es
eine Lunge.
M.
Maͤnnichen, macht ein Haſe, wann er nur
auff den hinterſten Laͤufften ſitzet, und
haͤlt die forderſten in die Hoͤhe; Derglei-
chen thut auch ein Baͤr.
Maſt, iſt zu verſtehen Eicheln oder Eckern,
auch Buch-Eckern, wie dann auch das
wilde Obſt, darunter verſtanden wird.
N.
Nachhaͤngen, ſagt man, wann man einem
Hirſch mit dem Leith-Hunde nachſuchet.
Nachſtellen, heiſſet, wann man des Nachts,
vor einem Holtze (wann das Wildpraͤth
heraus in die Felder) herſtellet, damit es
da nicht wieder hinein kommen koͤnne, ſon-
dern in ander begehrtes Holtz einlauffe.
Niedergethan, ſagt man, wann ſich ein
Hirſch oder ander wild Thier niederge-
legt.
Niedrig gehen, heiſſet, wenn der Hirſch
geworffen hat.
P.
Pallen, nennet man die unter des Hir-
ſches Laͤufften verhandene Sohlen.
[Spaltenumbruch]
Pallete, iſt ein flaches Stuͤck Holtz, in Form
eines Bretes, ſo zum Volant-Spiel
gebraucht wird.
Pantzer, ſind von Zwillicht gemachte Ja-
cken vor Engliſche Hunde.
Paſt, wird das rauche Haͤutgen genennet,
das den Hirſchen umb die Gehoͤrne
waͤchſet, ehe ſie vollkommen werden.
Pfund, heiſt ein Streich oder Schlag, den
man mit dem Weyde-Meſſer vor den
Hinderſten bekommt.
Prell-Netze, werden die Garne oder Netze
genennet, welche bey Schwein-Jagden
gebrauchet werden.
Prudel, iſt ein kleiner Sumpff, darinnen
ſich ein Hirſch kuͤhlet, auch da ſich die
Sauen ſiehlen oder waͤltzen.
Prunfften, ſagt man, wann die Hirſche
mit dem Wildpraͤth ſchertzen.
Puͤrſchen, heiſſet das hohe Wild ſchieſſen,
mit Kugel-Buͤchſen.
Purſche, ſind Scholaren, ſo in der Jagd-
Wiſſenſchafft noch lernen, und nicht
vollkommen.
Q.
Quer-Fluͤgel, heiſſet nur ein ſolcher durch-
gehauener Weg, recht in und vor dem
Jagen, ſonſt wird keiner alſo genennet.
Quer-Tuch, heiſſet dasjenige Tuch, wel-
ches das Jagen und den Lauff unter-
ſcheidet.
R.
Raͤge machen, heiſſet das Wildpraͤth auff-
jagen, daß es darvon lauffe.
Rahmen, ſaget man, wann ein Hund einen
Haſen alſo einhohlet, daß ſich der Haſe
wenden muß.
Rammeln, heiſſet man, wann die Haſen
ſich Junge machen.
Rammler, nennet man einen Haſen maͤnn-
liches Geſchlechts.
Raſch, heiſſet geſchwind im lauffen.
Rechter Fluͤgel, heiſſet derjenige, welcher
von dem Lauff auf der rechten Hand ins
jagen laͤufft.
Reh-Fell. Suche Fell.
Reh-Kuͤtzlein, ſind die Kaͤlber derer Rehe.
Revier, iſt eine gewiſſe Circumferenz.
Forſt-Revier, iſt, was einem Forſt- oder
Schau-Reuther zur Auffſicht befohlen.
Roͤhre, heiſſet ein Fuchs- oder Dachs-Loch.
Roſe, heiſſet der krauſpene Ring, der unten
umb eine Hirſch-Stange iſt, wie ſie
dann auch zu ſehen, wann die Hirſche ſol-
che auf dem Kopffe tragen.
Roth-Wildpraͤth, unter dieſem ſind zu ver-
ſtehen, die Hirſche, Huͤndinnen und die
Rehe.
Ruͤden-
o 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0683" n="109"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">und Jagd-<hi rendition="#aq">Terminorum.</hi></hi> </fw><lb/>
            <cb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Laut,</hi> &#x017F;aget man, &#x017F;ind die Hunde, wann &#x017F;ie<lb/>
hinter was herjagen und bellen zugleich,<lb/>
guten Laut hat das Horn, welches &#x017F;ich<lb/>
wohl bla&#x0364;&#x017F;et, und eine rechte Stimme hat.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Leite,</hi> i&#x017F;t ein langer Niederhang von einem<lb/>
Berge.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Leith-Hund,</hi> i&#x017F;t ein Hund, den man im Ge-<lb/>
brauch allezeit fu&#x0364;hret, und dann nicht<lb/>
loß la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Lieben,</hi> thut man den Leith-Hund, wann er<lb/>
im Anhalten richtig auf der Fa&#x0364;hrde &#x017F;te-<lb/>
het.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Lincker Flu&#x0364;gel,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et, welcher von dem<lb/>
Lauff nach dem jagen hinein auff der lin-<lb/>
cken Hand gehet.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Lo&#x0364;ffel,</hi> hei&#x017F;&#x017F;en des Ha&#x017F;ens Ohren.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Lo&#x0364;h&#x017F;ung,</hi> nennet man den Koth eines wil-<lb/>
den Thieres.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Luder,</hi> wird das Aaß genennet von ge&#x017F;torbe-<lb/>
nem zahmen Viehe.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Luder-Knecht,</hi> i&#x017F;t ein &#x017F;chimpfflich Wort, und<lb/>
i&#x017F;t wann ein Ja&#x0364;ger viel zu Holtze &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Luder-Platz,</hi> i&#x017F;t eine Grube auf einem Hu&#x0364;-<lb/>
bel, wo man mit Luder die Fu&#x0364;ch&#x017F;e,<lb/>
Wo&#x0364;lffe, und dergleichen ko&#x0364;rret, und &#x017F;ie<lb/>
allda todt &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Laug,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et ein mora&#x017F;tiger Ort, wo das<lb/>
Wildpra&#x0364;th &#x017F;ich gerne auffha&#x0364;lt.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Luntze,</hi> nennet man das Ge&#x017F;chlincke (nehm-<lb/>
lich der Lung und Leber vom Roth- und<lb/>
Schwartz-Wildpra&#x0364;th, von den Wo&#x0364;lf-<lb/>
fen oder Fu&#x0364;ch&#x017F;en aber nennet man es<lb/>
eine Lunge.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">M.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Ma&#x0364;nnichen,</hi> macht ein Ha&#x017F;e, wann er nur<lb/>
auff den hinter&#x017F;ten La&#x0364;ufften &#x017F;itzet, und<lb/>
ha&#x0364;lt die forder&#x017F;ten in die Ho&#x0364;he; Derglei-<lb/>
chen thut auch ein Ba&#x0364;r.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Ma&#x017F;t,</hi> i&#x017F;t zu ver&#x017F;tehen Eicheln oder Eckern,<lb/>
auch Buch-Eckern, wie dann auch das<lb/>
wilde Ob&#x017F;t, darunter ver&#x017F;tanden wird.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">N.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Nachha&#x0364;ngen,</hi> &#x017F;agt man, wann man einem<lb/>
Hir&#x017F;ch mit dem Leith-Hunde nach&#x017F;uchet.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Nach&#x017F;tellen,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et, wann man des Nachts,<lb/>
vor einem Holtze (wann das Wildpra&#x0364;th<lb/>
heraus in die Felder) her&#x017F;tellet, damit es<lb/>
da nicht wieder hinein kommen ko&#x0364;nne, &#x017F;on-<lb/>
dern in ander begehrtes Holtz einlauffe.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Niedergethan,</hi> &#x017F;agt man, wann &#x017F;ich ein<lb/>
Hir&#x017F;ch oder ander wild Thier niederge-<lb/>
legt.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Niedrig gehen,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et, wenn der Hir&#x017F;ch<lb/>
geworffen hat.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">P.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Pallen,</hi> nennet man die unter des Hir-<lb/>
&#x017F;ches La&#x0364;ufften verhandene Sohlen.</item>
            </list><lb/>
            <cb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Pallete,</hi> i&#x017F;t ein flaches Stu&#x0364;ck Holtz, in Form<lb/>
eines Bretes, &#x017F;o zum <hi rendition="#aq">Volant-</hi>Spiel<lb/>
gebraucht wird.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Pantzer,</hi> &#x017F;ind von Zwillicht gemachte Ja-<lb/>
cken vor Engli&#x017F;che Hunde.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Pa&#x017F;t,</hi> wird das rauche Ha&#x0364;utgen genennet,<lb/>
das den Hir&#x017F;chen umb die Geho&#x0364;rne<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;et, ehe &#x017F;ie vollkommen werden.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Pfund,</hi> hei&#x017F;t ein Streich oder Schlag, den<lb/>
man mit dem Weyde-Me&#x017F;&#x017F;er vor den<lb/>
Hinder&#x017F;ten bekommt.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Prell-Netze,</hi> werden die Garne oder Netze<lb/>
genennet, welche bey Schwein-Jagden<lb/>
gebrauchet werden.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Prudel,</hi> i&#x017F;t ein kleiner Sumpff, darinnen<lb/>
&#x017F;ich ein Hir&#x017F;ch ku&#x0364;hlet, auch da &#x017F;ich die<lb/>
Sauen &#x017F;iehlen oder wa&#x0364;ltzen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Prunfften,</hi> &#x017F;agt man, wann die Hir&#x017F;che<lb/>
mit dem Wildpra&#x0364;th &#x017F;chertzen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Pu&#x0364;r&#x017F;chen,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et das hohe Wild &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
mit Kugel-Bu&#x0364;ch&#x017F;en.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Pur&#x017F;che,</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#aq">Scholar</hi>en, &#x017F;o in der Jagd-<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft noch lernen, und nicht<lb/>
vollkommen.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Q.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Quer-Flu&#x0364;gel,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et nur ein &#x017F;olcher durch-<lb/>
gehauener Weg, recht in und vor dem<lb/>
Jagen, &#x017F;on&#x017F;t wird keiner al&#x017F;o genennet.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Quer-Tuch,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et dasjenige Tuch, wel-<lb/>
ches das Jagen und den Lauff unter-<lb/>
&#x017F;cheidet.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">R.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#fr">Ra&#x0364;ge machen,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et das Wildpra&#x0364;th auff-<lb/>
jagen, daß es darvon lauffe.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Rahmen,</hi> &#x017F;aget man, wann ein Hund einen<lb/>
Ha&#x017F;en al&#x017F;o einhohlet, daß &#x017F;ich der Ha&#x017F;e<lb/>
wenden muß.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Rammeln,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et man, wann die Ha&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich Junge machen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Rammler,</hi> nennet man einen Ha&#x017F;en ma&#x0364;nn-<lb/>
liches Ge&#x017F;chlechts.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Ra&#x017F;ch,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et ge&#x017F;chwind im lauffen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Rechter Flu&#x0364;gel,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et derjenige, welcher<lb/>
von dem Lauff auf der rechten Hand ins<lb/>
jagen la&#x0364;ufft.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Reh-Fell.</hi> Suche <hi rendition="#fr">Fell.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Reh-Ku&#x0364;tzlein,</hi> &#x017F;ind die Ka&#x0364;lber derer Rehe.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Revier,</hi> i&#x017F;t eine gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Circumferenz.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">For&#x017F;t-Revier,</hi> i&#x017F;t, was einem For&#x017F;t- oder<lb/>
Schau-Reuther zur Auff&#x017F;icht befohlen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Ro&#x0364;hre,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et ein Fuchs- oder Dachs-Loch.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Ro&#x017F;e,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et der krau&#x017F;pene Ring, der unten<lb/>
umb eine Hir&#x017F;ch-Stange i&#x017F;t, wie &#x017F;ie<lb/>
dann auch zu &#x017F;ehen, wann die Hir&#x017F;che &#x017F;ol-<lb/>
che auf dem Kopffe tragen.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#fr">Roth-Wildpra&#x0364;th,</hi> unter die&#x017F;em &#x017F;ind zu ver-<lb/>
&#x017F;tehen, die Hir&#x017F;che, Hu&#x0364;ndinnen und die<lb/>
Rehe.</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">o 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ru&#x0364;den-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0683] und Jagd-Terminorum. Laut, ſaget man, ſind die Hunde, wann ſie hinter was herjagen und bellen zugleich, guten Laut hat das Horn, welches ſich wohl blaͤſet, und eine rechte Stimme hat. Leite, iſt ein langer Niederhang von einem Berge. Leith-Hund, iſt ein Hund, den man im Ge- brauch allezeit fuͤhret, und dann nicht loß laͤſſet. Lieben, thut man den Leith-Hund, wann er im Anhalten richtig auf der Faͤhrde ſte- het. Lincker Fluͤgel, heiſſet, welcher von dem Lauff nach dem jagen hinein auff der lin- cken Hand gehet. Loͤffel, heiſſen des Haſens Ohren. Loͤhſung, nennet man den Koth eines wil- den Thieres. Luder, wird das Aaß genennet von geſtorbe- nem zahmen Viehe. Luder-Knecht, iſt ein ſchimpfflich Wort, und iſt wann ein Jaͤger viel zu Holtze ſchieſſet. Luder-Platz, iſt eine Grube auf einem Huͤ- bel, wo man mit Luder die Fuͤchſe, Woͤlffe, und dergleichen koͤrret, und ſie allda todt ſchieſſet. Laug, heiſſet ein moraſtiger Ort, wo das Wildpraͤth ſich gerne auffhaͤlt. Luntze, nennet man das Geſchlincke (nehm- lich der Lung und Leber vom Roth- und Schwartz-Wildpraͤth, von den Woͤlf- fen oder Fuͤchſen aber nennet man es eine Lunge. M. Maͤnnichen, macht ein Haſe, wann er nur auff den hinterſten Laͤufften ſitzet, und haͤlt die forderſten in die Hoͤhe; Derglei- chen thut auch ein Baͤr. Maſt, iſt zu verſtehen Eicheln oder Eckern, auch Buch-Eckern, wie dann auch das wilde Obſt, darunter verſtanden wird. N. Nachhaͤngen, ſagt man, wann man einem Hirſch mit dem Leith-Hunde nachſuchet. Nachſtellen, heiſſet, wann man des Nachts, vor einem Holtze (wann das Wildpraͤth heraus in die Felder) herſtellet, damit es da nicht wieder hinein kommen koͤnne, ſon- dern in ander begehrtes Holtz einlauffe. Niedergethan, ſagt man, wann ſich ein Hirſch oder ander wild Thier niederge- legt. Niedrig gehen, heiſſet, wenn der Hirſch geworffen hat. P. Pallen, nennet man die unter des Hir- ſches Laͤufften verhandene Sohlen. Pallete, iſt ein flaches Stuͤck Holtz, in Form eines Bretes, ſo zum Volant-Spiel gebraucht wird. Pantzer, ſind von Zwillicht gemachte Ja- cken vor Engliſche Hunde. Paſt, wird das rauche Haͤutgen genennet, das den Hirſchen umb die Gehoͤrne waͤchſet, ehe ſie vollkommen werden. Pfund, heiſt ein Streich oder Schlag, den man mit dem Weyde-Meſſer vor den Hinderſten bekommt. Prell-Netze, werden die Garne oder Netze genennet, welche bey Schwein-Jagden gebrauchet werden. Prudel, iſt ein kleiner Sumpff, darinnen ſich ein Hirſch kuͤhlet, auch da ſich die Sauen ſiehlen oder waͤltzen. Prunfften, ſagt man, wann die Hirſche mit dem Wildpraͤth ſchertzen. Puͤrſchen, heiſſet das hohe Wild ſchieſſen, mit Kugel-Buͤchſen. Purſche, ſind Scholaren, ſo in der Jagd- Wiſſenſchafft noch lernen, und nicht vollkommen. Q. Quer-Fluͤgel, heiſſet nur ein ſolcher durch- gehauener Weg, recht in und vor dem Jagen, ſonſt wird keiner alſo genennet. Quer-Tuch, heiſſet dasjenige Tuch, wel- ches das Jagen und den Lauff unter- ſcheidet. R. Raͤge machen, heiſſet das Wildpraͤth auff- jagen, daß es darvon lauffe. Rahmen, ſaget man, wann ein Hund einen Haſen alſo einhohlet, daß ſich der Haſe wenden muß. Rammeln, heiſſet man, wann die Haſen ſich Junge machen. Rammler, nennet man einen Haſen maͤnn- liches Geſchlechts. Raſch, heiſſet geſchwind im lauffen. Rechter Fluͤgel, heiſſet derjenige, welcher von dem Lauff auf der rechten Hand ins jagen laͤufft. Reh-Fell. Suche Fell. Reh-Kuͤtzlein, ſind die Kaͤlber derer Rehe. Revier, iſt eine gewiſſe Circumferenz. Forſt-Revier, iſt, was einem Forſt- oder Schau-Reuther zur Auffſicht befohlen. Roͤhre, heiſſet ein Fuchs- oder Dachs-Loch. Roſe, heiſſet der krauſpene Ring, der unten umb eine Hirſch-Stange iſt, wie ſie dann auch zu ſehen, wann die Hirſche ſol- che auf dem Kopffe tragen. Roth-Wildpraͤth, unter dieſem ſind zu ver- ſtehen, die Hirſche, Huͤndinnen und die Rehe. Ruͤden- o 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/683
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/683>, abgerufen am 21.12.2024.