Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

Anhang unterschiedener nützlicher
[Spaltenumbruch] nur 14. Tage währet, die hierzu erwehn-
te Gegend geringe und ausser derselben,
zumahl zu der Zeit, da die meisten Fel-
der und Wiesen allbereit geräumet, der
übrige Platz zur Viehe-Hüthung gnung-
sam, sowohl Klägern auch an dem Ort,
wo der Lerchen-Fang angestellet wird,
das Graß früh hinweg zu hüten unbe-
nommen, dann Beklagten die natürli-
che Billigkeit zu statten zu kommen schei-
net; Hierüber was die libellirten Thät-
lichkeiten betrifft, selbige ebenmäßig nach
obiger Zeugen Deposition an Seiten de-
rer Beklagten mit dem Schäfer und des-
sen Jungen unternommenen Begünsti-
gungen entschuldiget werden wollen, bey
welcher Bewandniß denn es dem Anse-
hen nach sich erlediget, daß die ausge-
brachte Inhibition in der Appellations-
Instanz
hinwieder cassiret oder doch we-
nigstens in vim simplicis Citationis resol-
vir
et werden müsse;

Dennoch aber und dieweil der Grund
der angestellten Klage eigendlich darinnen,
daß ungeachtet Klägere nach der Anno
1564. erhaltenen Verordnung mit ihrem
Schaaff- und anderm Vieh die R. Fluhr
und Marck geruhig behüten lassen, jeden-
noch Beklagte im Monat Septembr. 1700.
ihr Schaaff-Vieh aus denen Winter-
Feldern in berührte Fluhr und Marck
zu treiben, ihren Schäfer und Jungen
zwingen wollen, auch mit Schlägen ü-
bel tractiren lassen, bestehet, und Beklag-
te in ihrem unterm dato den 5. Nov. 1700.
erstatteten Bericht zuförderst die Trifft-
Gerechtigkeit und deren ungehinderte
Possess vel qvasi in denen R. Felder und
Fluhren ohne Unterschied deutlich einge-
räumet; Hiernechst, daß sie an einem
Theile in gedachtem Monat Septembr.
das Lerchen-Fangen wider die ordentliche
Gewohnheit, also neuerlicher Weise in
Korn-Stoppeln, angestellet, andern Theils
den R. Schäfer-Jungen durch ihre Leu-
te von der um selbe Gegend angemasse-
ter Viehe-Hüthung abmahnen, auch
als er sich dießfalls wiedersetzet, schlagen
lassen, selbst geständig, wie denn bey sol-
cher Bewandniß obige ratione loci inde-
finite
verfassete Zeugen-Aussage allein
von dem Sommer-Felde zu verstehen,
sowohl, daß was itztberührtes Feld be-
trifft, gleichwohl die Hirten-Jungen das
Vieh dahin, zur Zeit des angestell-
ten Lerchen-Fangens zu hüten fort-
gefahren, und dadurch klagende Ge-
meine bey der Possess vel quasi
[Spaltenumbruch] der freyen unumschränckten Hüthung
erhalten, ebenmäßig aus obenangezoge-
nem Berichte, ingleichen dem Jnhalt des
10. Art. nicht undeutlich abzunehmen, ge-
stalt denn in Inhibitions Sachen das Ab-
sehen lediglich auff das Factum possessio-
nis praesentaneae
zu richten, ingleichen
berührte Possess an sich selbst stricti Juris
und also de loco ad locum füglich nicht
zu erstrecken, darneben gestalten Sachen
nach, und da erwehnter Maassen Beklag-
te des fürnehmsten Facti turbativi nicht
abredig seyn mögen, die übrigen libel-
lirt
en Umstände, folgends deren angeführ-
te Entschuldigung, da besonders die Con-
nexitas
mit obigem Haupt-Facto gnug-
sam zu erkennen, in keine Consideration
zu ziehen; Jm übrigen die Beschaffen-
heit des denen Beklagten zustehenden
Vogel-Fangs, wie nicht weniger die zu
Behauptung der natürlichen Billigkeit
oben angemerckte Umstände in altiori
indagine
beruhen, und zur ordentlichen
Ausführung in das Petitorium gehörig.

So erscheinet dahero soviel, daß Be-
klagte in der Appellations-Instanz einer
Reformatoriae sich dißfalls nicht zu getrö-
sten. V. R. W. Uhrkundlich mit der Ju-
rist
en-Facultät Jnsiegel versiegelt.

Dechand, Ordinarius,
auch andere Doctores
und Assessores der Ju-
rist
en-Facultät in der
Universität Witttenb.

M. Dec. 1701.
An
Hrn. Benedict
Preisern

Pro Negativa vero
Responderunt ad Acta privata Dnn. JCti
Jenenses his verbis:

U. Fr. D. Z. V. Ehrenvester und Wohl-
gelahrter, günstiger guter Freund.

Als uns derselbe die hierbey wieder
zurück kommende Privat-Acta zugeschickt,
und darneben berichtet, was gestalt die
Gemeinde zu R. wider die Gerichts-
Herren und Gebrüdere von H. zu Z.
Beschwerde geführet, ob hätten diesel-
be zuwider der Anno 1564. denen R. ge-
schehenen Vererbungen der Schäferey-
und Trifft-Gerechtigkeit, 1.) derselben
Schaaff-Vieh aus denen Winter-Fel-
dern in ihre Fluhr und Marck zu trei-
ben, den Schäfer und Jungen zwin-
gen wollen; Auch 2.) denselben mit Schlä-
gen übel tractiret; 3.) Den Schäfer-Stab

wegge-

Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch] nur 14. Tage waͤhret, die hierzu erwehn-
te Gegend geringe und auſſer derſelben,
zumahl zu der Zeit, da die meiſten Fel-
der und Wieſen allbereit geraͤumet, der
uͤbrige Platz zur Viehe-Huͤthung gnung-
ſam, ſowohl Klaͤgern auch an dem Ort,
wo der Lerchen-Fang angeſtellet wird,
das Graß fruͤh hinweg zu huͤten unbe-
nommen, dann Beklagten die natuͤrli-
che Billigkeit zu ſtatten zu kommen ſchei-
net; Hieruͤber was die libellirten Thaͤt-
lichkeiten betrifft, ſelbige ebenmaͤßig nach
obiger Zeugen Depoſition an Seiten de-
rer Beklagten mit dem Schaͤfer und deſ-
ſen Jungen unternommenen Beguͤnſti-
gungen entſchuldiget werden wollen, bey
welcher Bewandniß denn es dem Anſe-
hen nach ſich erlediget, daß die ausge-
brachte Inhibition in der Appellations-
Inſtanz
hinwieder caſſiret oder doch we-
nigſtens in vim ſimplicis Citationis reſol-
vir
et werden muͤſſe;

Dennoch aber und dieweil der Grund
der angeſtellten Klage eigendlich darinnẽ,
daß ungeachtet Klaͤgere nach der Anno
1564. erhaltenen Verordnung mit ihrem
Schaaff- und anderm Vieh die R. Fluhr
und Marck geruhig behuͤten laſſen, jeden-
noch Beklagte im Monat Septembr. 1700.
ihr Schaaff-Vieh aus denen Winter-
Feldern in beruͤhrte Fluhr und Marck
zu treiben, ihren Schaͤfer und Jungen
zwingen wollen, auch mit Schlaͤgen uͤ-
bel tractiren laſſen, beſtehet, und Beklag-
te in ihrem unterm dato den 5. Nov. 1700.
erſtatteten Bericht zufoͤrderſt die Trifft-
Gerechtigkeit und deren ungehinderte
Poſſeſſ vel qvaſi in denen R. Felder und
Fluhren ohne Unterſchied deutlich einge-
raͤumet; Hiernechſt, daß ſie an einem
Theile in gedachtem Monat Septembr.
das Lerchen-Fangen wider die ordentliche
Gewohnheit, alſo neuerlicher Weiſe in
Koꝛn-Stoppeln, angeſtellet, andeꝛn Theils
den R. Schaͤfer-Jungen durch ihre Leu-
te von der um ſelbe Gegend angemaſſe-
ter Viehe-Huͤthung abmahnen, auch
als er ſich dießfalls wiederſetzet, ſchlagen
laſſen, ſelbſt geſtaͤndig, wie denn bey ſol-
cher Bewandniß obige ratione loci inde-
finite
verfaſſete Zeugen-Ausſage allein
von dem Sommer-Felde zu verſtehen,
ſowohl, daß was itztberuͤhrtes Feld be-
trifft, gleichwohl die Hirten-Jungen das
Vieh dahin, zur Zeit des angeſtell-
ten Lerchen-Fangens zu huͤten fort-
gefahren, und dadurch klagende Ge-
meine bey der Poſſeſſ vel quaſi
[Spaltenumbruch] der freyen unumſchraͤnckten Huͤthung
erhalten, ebenmaͤßig aus obenangezoge-
nem Berichte, ingleichen dem Jnhalt des
10. Art. nicht undeutlich abzunehmen, ge-
ſtalt denn in Inhibitions Sachen das Ab-
ſehen lediglich auff das Factum poſſeſſio-
nis præſentaneæ
zu richten, ingleichen
beruͤhrte Poſſeſſ an ſich ſelbſt ſtricti Juris
und alſo de loco ad locum fuͤglich nicht
zu erſtrecken, darneben geſtalten Sachen
nach, und da erwehnter Maaſſen Beklag-
te des fuͤrnehmſten Facti turbativi nicht
abredig ſeyn moͤgen, die uͤbrigen libel-
lirt
en Umſtaͤnde, folgends deren angefuͤhr-
te Entſchuldigung, da beſonders die Con-
nexitas
mit obigem Haupt-Facto gnug-
ſam zu erkennen, in keine Conſideration
zu ziehen; Jm uͤbrigen die Beſchaffen-
heit des denen Beklagten zuſtehenden
Vogel-Fangs, wie nicht weniger die zu
Behauptung der natuͤrlichen Billigkeit
oben angemerckte Umſtaͤnde in altiori
indagine
beruhen, und zur ordentlichen
Ausfuͤhrung in das Petitorium gehoͤrig.

So erſcheinet dahero ſoviel, daß Be-
klagte in der Appellations-Inſtanz einer
Reformatoriæ ſich dißfalls nicht zu getroͤ-
ſten. V. R. W. Uhrkundlich mit der Ju-
riſt
en-Facultaͤt Jnſiegel verſiegelt.

Dechand, Ordinarius,
auch andere Doctores
und Aſſeſſores der Ju-
riſt
en-Facultaͤt in der
Univerſitaͤt Witttenb.

M. Dec. 1701.
An
Hrn. Benedict
Preiſern

Pro Negativa vero
Reſponderunt ad Acta privata Dnn. JCti
Jenenſes his verbis:

U. Fr. D. Z. V. Ehrenveſter und Wohl-
gelahrter, guͤnſtiger guter Freund.

Als uns derſelbe die hierbey wieder
zuruͤck kommende Privat-Acta zugeſchickt,
und darneben berichtet, was geſtalt die
Gemeinde zu R. wider die Gerichts-
Herren und Gebruͤdere von H. zu Z.
Beſchwerde gefuͤhret, ob haͤtten dieſel-
be zuwider der Anno 1564. denen R. ge-
ſchehenen Vererbungen der Schaͤferey-
und Trifft-Gerechtigkeit, 1.) derſelben
Schaaff-Vieh aus denen Winter-Fel-
dern in ihre Fluhr und Marck zu trei-
ben, den Schaͤfer und Jungen zwin-
gen wollen; Auch 2.) denſelben mit Schlaͤ-
gen uͤbel tractiret; 3.) Den Schaͤfer-Stab

wegge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0628" n="54"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang unter&#x017F;chiedener nu&#x0364;tzlicher</hi></fw><lb/><cb/>
nur 14. Tage wa&#x0364;hret, die hierzu erwehn-<lb/>
te Gegend geringe und au&#x017F;&#x017F;er der&#x017F;elben,<lb/>
zumahl zu der Zeit, da die mei&#x017F;ten Fel-<lb/>
der und Wie&#x017F;en allbereit gera&#x0364;umet, der<lb/>
u&#x0364;brige Platz zur Viehe-Hu&#x0364;thung gnung-<lb/>
&#x017F;am, &#x017F;owohl Kla&#x0364;gern auch an dem Ort,<lb/>
wo der Lerchen-Fang ange&#x017F;tellet wird,<lb/>
das Graß fru&#x0364;h hinweg zu hu&#x0364;ten unbe-<lb/>
nommen, dann Beklagten die natu&#x0364;rli-<lb/>
che Billigkeit zu &#x017F;tatten zu kommen &#x017F;chei-<lb/>
net; Hieru&#x0364;ber was die <hi rendition="#aq">libellirt</hi>en Tha&#x0364;t-<lb/>
lichkeiten betrifft, &#x017F;elbige ebenma&#x0364;ßig nach<lb/>
obiger Zeugen <hi rendition="#aq">Depo&#x017F;ition</hi> an Seiten de-<lb/>
rer Beklagten mit dem Scha&#x0364;fer und de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Jungen unternommenen Begu&#x0364;n&#x017F;ti-<lb/>
gungen ent&#x017F;chuldiget werden wollen, bey<lb/>
welcher Bewandniß denn es dem An&#x017F;e-<lb/>
hen nach &#x017F;ich erlediget, daß die ausge-<lb/>
brachte <hi rendition="#aq">Inhibition</hi> in der <hi rendition="#aq">Appellations-<lb/>
In&#x017F;tanz</hi> hinwieder <hi rendition="#aq">ca&#x017F;&#x017F;ir</hi>et oder doch we-<lb/>
nig&#x017F;tens <hi rendition="#aq">in vim &#x017F;implicis Citationis re&#x017F;ol-<lb/>
vir</hi>et werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e;</p><lb/>
                <p>Dennoch aber und dieweil der Grund<lb/>
der ange&#x017F;tellten Klage eigendlich darinne&#x0303;,<lb/>
daß ungeachtet Kla&#x0364;gere nach der <hi rendition="#aq">Anno</hi><lb/>
1564. erhaltenen Verordnung mit ihrem<lb/>
Schaaff- und anderm Vieh die R. Fluhr<lb/>
und Marck geruhig behu&#x0364;ten la&#x017F;&#x017F;en, jeden-<lb/>
noch Beklagte im Monat <hi rendition="#aq">Septembr.</hi> 1700.<lb/>
ihr Schaaff-Vieh aus denen Winter-<lb/>
Feldern in beru&#x0364;hrte Fluhr und Marck<lb/>
zu treiben, ihren Scha&#x0364;fer und Jungen<lb/>
zwingen wollen, auch mit Schla&#x0364;gen u&#x0364;-<lb/>
bel <hi rendition="#aq">tractir</hi>en la&#x017F;&#x017F;en, be&#x017F;tehet, und Beklag-<lb/>
te in ihrem unterm <hi rendition="#aq">dato</hi> den 5. <hi rendition="#aq">Nov.</hi> 1700.<lb/>
er&#x017F;tatteten Bericht zufo&#x0364;rder&#x017F;t die Trifft-<lb/>
Gerechtigkeit und deren ungehinderte<lb/><hi rendition="#aq">Po&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F; vel qva&#x017F;i</hi> in denen R. Felder und<lb/>
Fluhren ohne Unter&#x017F;chied deutlich einge-<lb/>
ra&#x0364;umet; Hiernech&#x017F;t, daß &#x017F;ie an einem<lb/>
Theile in gedachtem Monat <hi rendition="#aq">Septembr.</hi><lb/>
das Lerchen-Fangen wider die ordentliche<lb/>
Gewohnheit, al&#x017F;o neuerlicher Wei&#x017F;e in<lb/>
Ko&#xA75B;n-Stoppeln, ange&#x017F;tellet, ande&#xA75B;n Theils<lb/>
den R. Scha&#x0364;fer-Jungen durch ihre Leu-<lb/>
te von der um &#x017F;elbe Gegend angema&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
ter Viehe-Hu&#x0364;thung abmahnen, auch<lb/>
als er &#x017F;ich dießfalls wieder&#x017F;etzet, &#x017F;chlagen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;ta&#x0364;ndig, wie denn bey &#x017F;ol-<lb/>
cher Bewandniß obige <hi rendition="#aq">ratione loci inde-<lb/>
finite</hi> verfa&#x017F;&#x017F;ete Zeugen-Aus&#x017F;age allein<lb/>
von dem Sommer-Felde zu ver&#x017F;tehen,<lb/>
&#x017F;owohl, daß was itztberu&#x0364;hrtes Feld be-<lb/>
trifft, gleichwohl die Hirten-Jungen das<lb/>
Vieh dahin, zur Zeit des ange&#x017F;tell-<lb/>
ten Lerchen-Fangens zu hu&#x0364;ten fort-<lb/>
gefahren, und dadurch klagende Ge-<lb/>
meine bey der <hi rendition="#aq">Po&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F; vel qua&#x017F;i</hi><lb/><cb/>
der freyen unum&#x017F;chra&#x0364;nckten Hu&#x0364;thung<lb/>
erhalten, ebenma&#x0364;ßig aus obenangezoge-<lb/>
nem Berichte, ingleichen dem Jnhalt des<lb/>
10. <hi rendition="#aq">Art.</hi> nicht undeutlich abzunehmen, ge-<lb/>
&#x017F;talt denn in <hi rendition="#aq">Inhibitions</hi> Sachen das Ab-<lb/>
&#x017F;ehen lediglich auff das <hi rendition="#aq">Factum po&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;io-<lb/>
nis præ&#x017F;entaneæ</hi> zu richten, ingleichen<lb/>
beru&#x0364;hrte <hi rendition="#aq">Po&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;</hi> an &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#aq">&#x017F;tricti Juris</hi><lb/>
und al&#x017F;o <hi rendition="#aq">de loco ad locum</hi> fu&#x0364;glich nicht<lb/>
zu er&#x017F;trecken, darneben ge&#x017F;talten Sachen<lb/>
nach, und da erwehnter Maa&#x017F;&#x017F;en Beklag-<lb/>
te des fu&#x0364;rnehm&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Facti turbativi</hi> nicht<lb/>
abredig &#x017F;eyn mo&#x0364;gen, die u&#x0364;brigen <hi rendition="#aq">libel-<lb/>
lirt</hi>en Um&#x017F;ta&#x0364;nde, folgends deren angefu&#x0364;hr-<lb/>
te Ent&#x017F;chuldigung, da be&#x017F;onders die <hi rendition="#aq">Con-<lb/>
nexitas</hi> mit obigem Haupt-<hi rendition="#aq">Facto</hi> gnug-<lb/>
&#x017F;am zu erkennen, in keine <hi rendition="#aq">Con&#x017F;ideration</hi><lb/>
zu ziehen; Jm u&#x0364;brigen die Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit des denen Beklagten zu&#x017F;tehenden<lb/>
Vogel-Fangs, wie nicht weniger die zu<lb/>
Behauptung der natu&#x0364;rlichen Billigkeit<lb/>
oben angemerckte Um&#x017F;ta&#x0364;nde in <hi rendition="#aq">altiori<lb/>
indagine</hi> beruhen, und zur ordentlichen<lb/>
Ausfu&#x0364;hrung in das <hi rendition="#aq">Petitorium</hi> geho&#x0364;rig.</p><lb/>
                <p>So er&#x017F;cheinet dahero &#x017F;oviel, daß Be-<lb/>
klagte in der <hi rendition="#aq">Appellations-In&#x017F;tanz</hi> einer<lb/><hi rendition="#aq">Reformatoriæ</hi> &#x017F;ich dißfalls nicht zu getro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ten. V. R. W. Uhrkundlich mit der <hi rendition="#aq">Ju-<lb/>
ri&#x017F;t</hi>en-<hi rendition="#aq">Facult</hi>a&#x0364;t Jn&#x017F;iegel ver&#x017F;iegelt.</p><lb/>
                <closer>
                  <salute><hi rendition="#et">Dechand, <hi rendition="#aq">Ordinarius,</hi><lb/>
auch andere <hi rendition="#aq">Doctores</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ores</hi> der <hi rendition="#aq">Ju-<lb/>
ri&#x017F;t</hi>en-<hi rendition="#aq">Facult</hi>a&#x0364;t in der<lb/><hi rendition="#aq">Univer&#x017F;it</hi>a&#x0364;t Witttenb.</hi><lb/><hi rendition="#aq">M. Dec.</hi> 1701.<lb/>
An<lb/>
Hrn. <hi rendition="#aq">Benedict</hi><lb/>
Prei&#x017F;ern</salute>
                </closer>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Pro Negativa vero<lb/>
Re&#x017F;ponderunt ad Acta privata Dnn. JCti<lb/>
Jenen&#x017F;es his verbis:</hi><lb/>
U. Fr. D. Z. V. Ehrenve&#x017F;ter und Wohl-<lb/>
gelahrter, gu&#x0364;n&#x017F;tiger guter Freund.</hi> </p><lb/>
                <p>Als uns der&#x017F;elbe die hierbey wieder<lb/>
zuru&#x0364;ck kommende <hi rendition="#aq">Privat-Acta</hi> zuge&#x017F;chickt,<lb/>
und darneben berichtet, was ge&#x017F;talt die<lb/>
Gemeinde zu R. wider die Gerichts-<lb/>
Herren und Gebru&#x0364;dere von <hi rendition="#aq">H.</hi> zu Z.<lb/>
Be&#x017F;chwerde gefu&#x0364;hret, ob ha&#x0364;tten die&#x017F;el-<lb/>
be zuwider der <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1564. denen R. ge-<lb/>
&#x017F;chehenen Vererbungen der Scha&#x0364;ferey-<lb/>
und Trifft-Gerechtigkeit, 1.) der&#x017F;elben<lb/>
Schaaff-Vieh aus denen Winter-Fel-<lb/>
dern in ihre Fluhr und Marck zu trei-<lb/>
ben, den Scha&#x0364;fer und Jungen zwin-<lb/>
gen wollen; Auch 2.) den&#x017F;elben mit Schla&#x0364;-<lb/>
gen u&#x0364;bel <hi rendition="#aq">tractir</hi>et; 3.) Den Scha&#x0364;fer-Stab<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wegge-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0628] Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher nur 14. Tage waͤhret, die hierzu erwehn- te Gegend geringe und auſſer derſelben, zumahl zu der Zeit, da die meiſten Fel- der und Wieſen allbereit geraͤumet, der uͤbrige Platz zur Viehe-Huͤthung gnung- ſam, ſowohl Klaͤgern auch an dem Ort, wo der Lerchen-Fang angeſtellet wird, das Graß fruͤh hinweg zu huͤten unbe- nommen, dann Beklagten die natuͤrli- che Billigkeit zu ſtatten zu kommen ſchei- net; Hieruͤber was die libellirten Thaͤt- lichkeiten betrifft, ſelbige ebenmaͤßig nach obiger Zeugen Depoſition an Seiten de- rer Beklagten mit dem Schaͤfer und deſ- ſen Jungen unternommenen Beguͤnſti- gungen entſchuldiget werden wollen, bey welcher Bewandniß denn es dem Anſe- hen nach ſich erlediget, daß die ausge- brachte Inhibition in der Appellations- Inſtanz hinwieder caſſiret oder doch we- nigſtens in vim ſimplicis Citationis reſol- viret werden muͤſſe; Dennoch aber und dieweil der Grund der angeſtellten Klage eigendlich darinnẽ, daß ungeachtet Klaͤgere nach der Anno 1564. erhaltenen Verordnung mit ihrem Schaaff- und anderm Vieh die R. Fluhr und Marck geruhig behuͤten laſſen, jeden- noch Beklagte im Monat Septembr. 1700. ihr Schaaff-Vieh aus denen Winter- Feldern in beruͤhrte Fluhr und Marck zu treiben, ihren Schaͤfer und Jungen zwingen wollen, auch mit Schlaͤgen uͤ- bel tractiren laſſen, beſtehet, und Beklag- te in ihrem unterm dato den 5. Nov. 1700. erſtatteten Bericht zufoͤrderſt die Trifft- Gerechtigkeit und deren ungehinderte Poſſeſſ vel qvaſi in denen R. Felder und Fluhren ohne Unterſchied deutlich einge- raͤumet; Hiernechſt, daß ſie an einem Theile in gedachtem Monat Septembr. das Lerchen-Fangen wider die ordentliche Gewohnheit, alſo neuerlicher Weiſe in Koꝛn-Stoppeln, angeſtellet, andeꝛn Theils den R. Schaͤfer-Jungen durch ihre Leu- te von der um ſelbe Gegend angemaſſe- ter Viehe-Huͤthung abmahnen, auch als er ſich dießfalls wiederſetzet, ſchlagen laſſen, ſelbſt geſtaͤndig, wie denn bey ſol- cher Bewandniß obige ratione loci inde- finite verfaſſete Zeugen-Ausſage allein von dem Sommer-Felde zu verſtehen, ſowohl, daß was itztberuͤhrtes Feld be- trifft, gleichwohl die Hirten-Jungen das Vieh dahin, zur Zeit des angeſtell- ten Lerchen-Fangens zu huͤten fort- gefahren, und dadurch klagende Ge- meine bey der Poſſeſſ vel quaſi der freyen unumſchraͤnckten Huͤthung erhalten, ebenmaͤßig aus obenangezoge- nem Berichte, ingleichen dem Jnhalt des 10. Art. nicht undeutlich abzunehmen, ge- ſtalt denn in Inhibitions Sachen das Ab- ſehen lediglich auff das Factum poſſeſſio- nis præſentaneæ zu richten, ingleichen beruͤhrte Poſſeſſ an ſich ſelbſt ſtricti Juris und alſo de loco ad locum fuͤglich nicht zu erſtrecken, darneben geſtalten Sachen nach, und da erwehnter Maaſſen Beklag- te des fuͤrnehmſten Facti turbativi nicht abredig ſeyn moͤgen, die uͤbrigen libel- lirten Umſtaͤnde, folgends deren angefuͤhr- te Entſchuldigung, da beſonders die Con- nexitas mit obigem Haupt-Facto gnug- ſam zu erkennen, in keine Conſideration zu ziehen; Jm uͤbrigen die Beſchaffen- heit des denen Beklagten zuſtehenden Vogel-Fangs, wie nicht weniger die zu Behauptung der natuͤrlichen Billigkeit oben angemerckte Umſtaͤnde in altiori indagine beruhen, und zur ordentlichen Ausfuͤhrung in das Petitorium gehoͤrig. So erſcheinet dahero ſoviel, daß Be- klagte in der Appellations-Inſtanz einer Reformatoriæ ſich dißfalls nicht zu getroͤ- ſten. V. R. W. Uhrkundlich mit der Ju- riſten-Facultaͤt Jnſiegel verſiegelt. Dechand, Ordinarius, auch andere Doctores und Aſſeſſores der Ju- riſten-Facultaͤt in der Univerſitaͤt Witttenb. M. Dec. 1701. An Hrn. Benedict Preiſern Pro Negativa vero Reſponderunt ad Acta privata Dnn. JCti Jenenſes his verbis: U. Fr. D. Z. V. Ehrenveſter und Wohl- gelahrter, guͤnſtiger guter Freund. Als uns derſelbe die hierbey wieder zuruͤck kommende Privat-Acta zugeſchickt, und darneben berichtet, was geſtalt die Gemeinde zu R. wider die Gerichts- Herren und Gebruͤdere von H. zu Z. Beſchwerde gefuͤhret, ob haͤtten dieſel- be zuwider der Anno 1564. denen R. ge- ſchehenen Vererbungen der Schaͤferey- und Trifft-Gerechtigkeit, 1.) derſelben Schaaff-Vieh aus denen Winter-Fel- dern in ihre Fluhr und Marck zu trei- ben, den Schaͤfer und Jungen zwin- gen wollen; Auch 2.) denſelben mit Schlaͤ- gen uͤbel tractiret; 3.) Den Schaͤfer-Stab wegge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/628
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/628>, abgerufen am 30.12.2024.