Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

zur Jägerey gehörigen Materien.
[Spaltenumbruch] Landes-Obrigkeit zu Ehren und aus
Gutwilligkeit angeregte Abfolgung ge-
schehen lassen, ingleichen jederzeit sich pro-
testando
verwahret, auch als einsten die
Land-Vögte mit dem angewiesenen Hol-
tze nicht zufrieden seyn wollen, bey Kö-
niglicher Majestät in Böhmen klagend ein-
gekommen und Inhibition erhalten, wie
nicht weniger denen vorgekommenen
Thätigkeiten sich wiedersetzet; Ferner
aus denen Documentis F. H. C. G. K.
L.
des Anno 1646. 1656. 1657. als die da-
mahligen Land-Vögte gleichergestalt von
dem Rathe das benöthigte Bau-Holtz
als eine Willfährigkeit, und ohne dessel-
ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath
auch auff solche Art und Weise und mit
Bedingung ihres Rechten erwehntes
Bau-Holtz anweisen lassen, sattsam ab-
zunehmen, inmaassen die F. S. O. A.
Regierung in dem Rescript unterm dato
d. 15. Octobr.
1666. darauff freywillig
resolviret, auch anderweit Anno 1687.
ihre Nothdurfft vermittelst einer über-
gebenen Deduction beobachtet, bey wel-
cher Bewandniß denn an Seiten des
Amts das Vitium einer Bittweise er-
laubten Handlung, sowohl die Unter-
brechung der Possession sich hervor thut,
und also angezogener Verjährung ent-
gegen stehet; Endlich soviel die Auffbau-
ung der Schäferey und des Vorwergks
zu S. betrifft, selbige Vermöge des mit
der Fürstlichen S. Renth-Cammer den
1. Sept. 1686. getroffenen Wiederkauffs-
Contracts geschehen, und dahero nach-
dem berührter Wiederkauffs-Contract
durch die de Anno 1674. erfolgte Einlö-
sung hinwieder auffgehoben worden, dem
Amte keinesweges zum Vortheil ange-
zogen werden mag;

So erscheinet dannenhero so viel,
daß das F. Amt zu L. sich in des Raths
zu L. Höltzern und Heyden der Holtz-Ge-
rechtigkeit zu gebrauchen nicht befugt,
und dahero wider ihren Willen zu Ab-
folgung einiges Bau-Holtzes mit Be-
[Spaltenumbruch] stande nicht anzuhalten, wie nicht weni-
ger in possessione vel quasi der Freyhiet
dießfalls zu schützen. Vor eins.

Ob wohl vermöge gleich durchgehen-
der Gewohnheit im Römischen Reiche
die Jagden und Wildbahnen unter die
Regalia gehöhrig, daß auch einem Priva-
to
in seinem eigenen Grund und Boden
zu jagen, und folgends Gehege zu ma-
chen und Schützen zu halten, keines weges
nachgelassen;

Dieweil aber dennoch, derer Her-
ren Anführen nach, die sämtliche Land-
Stände des M. N. L. dafür der Rath
zu L. gleichfalls zu achten, von undenck-
lichen Jahren her die Jagd-Gerechtig-
keit ohne Unterscheid in ihren Heyden,
Wäldern, und Büschen hergebracht,
sowohl solch ihr Befugniß jederzeit un-
gehindert exerciret; Hiernechst was die
Hegung und Haltung der Schützen be-
trifft, selbige zum Behuff der Holtzung,
auch derer Jagden gehörig, und vor ein
necessarium consequens zu halten, und
dahero keinesweges eingeschrencket, son-
dern nach Gelegenheit des Orts willkühr-
lich eingerichtet werden mag, wie denn, de-
rer Herren fernerm Vorgeben nach, der
Rath zu L. hiebevor 4. Schützen gehalten,
ingleichen bey denen Rescriptis Anno 1667.
1671. 1674. nicht acquiesciret, sondern ih-
re Gerechtigkeit nothdürfftig vorgestel-
let, und protestando beybehalten, end-
lich in dem angezogenen Rescripto Ao.
1674. die Intention nur dahin, damit des
Raths Unterthanen des Wildschiessens
gegen Fürstl. S. Wildbahn, zu Vor-
kommung allerhand besorglichen Scha-
dens, sich enthalten mögten, gerichtet;

So seyn die Herren in ihren Höl-
tzern und Heyden ohne Unterscheid, Ge-
hege zu machen, ingleichen Schützen zu
halten, wohl berechtiget, jedoch dabey ge-
bührende Behutsamkeit, damit der an-
gräntzenden Fürstlichen S. Wildbahn
kein Schade zugezogen werde, zu gebrau-
chen schuldig.

BERGERI
Responsum CCXCIII. Part. II.
Jnhalt
Die aus nachbarlichem Willen geschehene Vergönstigung, einen gewissen Ort
mit Netzen zu umstellen, ist vor eine Bittweise überlassene Handlung
anzusehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden,

ob
c

zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
[Spaltenumbruch] Landes-Obrigkeit zu Ehren und aus
Gutwilligkeit angeregte Abfolgung ge-
ſchehen laſſen, ingleichen jederzeit ſich pro-
teſtando
verwahret, auch als einſten die
Land-Voͤgte mit dem angewieſenen Hol-
tze nicht zufrieden ſeyn wollen, bey Koͤ-
niglicheꝛ Majeſtaͤt in Boͤhmen klagend ein-
gekommen und Inhibition erhalten, wie
nicht weniger denen vorgekommenen
Thaͤtigkeiten ſich wiederſetzet; Ferner
aus denen Documentis F. H. C. G. K.
L.
des Anno 1646. 1656. 1657. als die da-
mahligen Land-Voͤgte gleichergeſtalt von
dem Rathe das benoͤthigte Bau-Holtz
als eine Willfaͤhrigkeit, und ohne deſſel-
ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath
auch auff ſolche Art und Weiſe und mit
Bedingung ihres Rechten erwehntes
Bau-Holtz anweiſen laſſen, ſattſam ab-
zunehmen, inmaaſſen die F. S. O. A.
Regierung in dem Reſcript unterm dato
d. 15. Octobr.
1666. darauff freywillig
reſolviret, auch anderweit Anno 1687.
ihre Nothdurfft vermittelſt einer uͤber-
gebenen Deduction beobachtet, bey wel-
cher Bewandniß denn an Seiten des
Amts das Vitium einer Bittweiſe er-
laubten Handlung, ſowohl die Unter-
brechung der Poſſesſion ſich hervor thut,
und alſo angezogener Verjaͤhrung ent-
gegen ſtehet; Endlich ſoviel die Auffbau-
ung der Schaͤferey und des Vorwergks
zu S. betrifft, ſelbige Vermoͤge des mit
der Fuͤrſtlichen S. Renth-Cammer den
1. Sept. 1686. getroffenen Wiederkauffs-
Contracts geſchehen, und dahero nach-
dem beruͤhrter Wiederkauffs-Contract
durch die de Anno 1674. erfolgte Einloͤ-
ſung hinwieder auffgehoben worden, dem
Amte keinesweges zum Vortheil ange-
zogen werden mag;

So erſcheinet dannenhero ſo viel,
daß das F. Amt zu L. ſich in des Raths
zu L. Hoͤltzern und Heyden der Holtz-Ge-
rechtigkeit zu gebrauchen nicht befugt,
und dahero wider ihren Willen zu Ab-
folgung einiges Bau-Holtzes mit Be-
[Spaltenumbruch] ſtande nicht anzuhalten, wie nicht weni-
ger in poſſesſione vel quaſi der Freyhiet
dießfalls zu ſchuͤtzen. Vor eins.

Ob wohl vermoͤge gleich durchgehen-
der Gewohnheit im Roͤmiſchen Reiche
die Jagden und Wildbahnen unter die
Regalia gehoͤhrig, daß auch einem Priva-
to
in ſeinem eigenen Grund und Boden
zu jagen, und folgends Gehege zu ma-
chen und Schuͤtzen zu halten, keines weges
nachgelaſſen;

Dieweil aber dennoch, derer Her-
ren Anfuͤhren nach, die ſaͤmtliche Land-
Staͤnde des M. N. L. dafuͤr der Rath
zu L. gleichfalls zu achten, von undenck-
lichen Jahren her die Jagd-Gerechtig-
keit ohne Unterſcheid in ihren Heyden,
Waͤldern, und Buͤſchen hergebracht,
ſowohl ſolch ihr Befugniß jederzeit un-
gehindert exerciret; Hiernechſt was die
Hegung und Haltung der Schuͤtzen be-
trifft, ſelbige zum Behuff der Holtzung,
auch derer Jagden gehoͤrig, und vor ein
neceſſarium conſequens zu halten, und
dahero keinesweges eingeſchrencket, ſon-
dern nach Gelegenheit des Orts willkuͤhr-
lich eingerichtet werden mag, wie denn, de-
rer Herren fernerm Vorgeben nach, der
Rath zu L. hiebevor 4. Schuͤtzen gehalten,
ingleichen bey denen Reſcriptis Anno 1667.
1671. 1674. nicht acquieſciret, ſondern ih-
re Gerechtigkeit nothduͤrfftig vorgeſtel-
let, und proteſtando beybehalten, end-
lich in dem angezogenen Reſcripto Ao.
1674. die Intention nur dahin, damit des
Raths Unterthanen des Wildſchieſſens
gegen Fuͤrſtl. S. Wildbahn, zu Vor-
kommung allerhand beſorglichen Scha-
dens, ſich enthalten moͤgten, gerichtet;

So ſeyn die Herren in ihren Hoͤl-
tzern und Heyden ohne Unterſcheid, Ge-
hege zu machen, ingleichen Schuͤtzen zu
halten, wohl berechtiget, jedoch dabey ge-
buͤhrende Behutſamkeit, damit der an-
graͤntzenden Fuͤrſtlichen S. Wildbahn
kein Schade zugezogen werde, zu gebrau-
chen ſchuldig.

BERGERI
Reſponſum CCXCIII. Part. II.
Jnhalt
Die aus nachbarlichem Willen geſchehene Vergoͤnſtigung, einen gewiſſen Ort
mit Netzen zu umſtellen, iſt vor eine Bittweiſe uͤberlaſſene Handlung
anzuſehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden,

ob
c
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0591" n="17"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zur Ja&#x0364;gerey geho&#x0364;rigen Materien.</hi></fw><lb/><cb/>
Landes-Obrigkeit zu Ehren und aus<lb/>
Gutwilligkeit angeregte Abfolgung ge-<lb/>
&#x017F;chehen la&#x017F;&#x017F;en, ingleichen jederzeit &#x017F;ich <hi rendition="#aq">pro-<lb/>
te&#x017F;tando</hi> verwahret, auch als ein&#x017F;ten die<lb/>
Land-Vo&#x0364;gte mit dem angewie&#x017F;enen Hol-<lb/>
tze nicht zufrieden &#x017F;eyn wollen, bey Ko&#x0364;-<lb/>
nigliche&#xA75B; Maje&#x017F;ta&#x0364;t in Bo&#x0364;hmen klagend ein-<lb/>
gekommen und <hi rendition="#aq">Inhibition</hi> erhalten, wie<lb/>
nicht weniger denen vorgekommenen<lb/>
Tha&#x0364;tigkeiten &#x017F;ich wieder&#x017F;etzet; Ferner<lb/>
aus denen <hi rendition="#aq">Documentis F. H. C. G. K.<lb/>
L.</hi> des <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1646. 1656. 1657. als die da-<lb/>
mahligen Land-Vo&#x0364;gte gleicherge&#x017F;talt von<lb/>
dem Rathe das beno&#x0364;thigte Bau-Holtz<lb/>
als eine Willfa&#x0364;hrigkeit, und ohne de&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath<lb/>
auch auff &#x017F;olche Art und Wei&#x017F;e und mit<lb/>
Bedingung ihres Rechten erwehntes<lb/>
Bau-Holtz anwei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;att&#x017F;am ab-<lb/>
zunehmen, inmaa&#x017F;&#x017F;en die F. S. O. A.<lb/>
Regierung in dem <hi rendition="#aq">Re&#x017F;cript</hi> unterm <hi rendition="#aq">dato<lb/>
d. 15. Octobr.</hi> 1666. darauff freywillig<lb/><hi rendition="#aq">re&#x017F;olvir</hi>et, auch anderweit <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1687.<lb/>
ihre Nothdurfft vermittel&#x017F;t einer u&#x0364;ber-<lb/>
gebenen <hi rendition="#aq">Deduction</hi> beobachtet, bey wel-<lb/>
cher Bewandniß denn an Seiten des<lb/>
Amts das <hi rendition="#aq">Vitium</hi> einer Bittwei&#x017F;e er-<lb/>
laubten Handlung, &#x017F;owohl die Unter-<lb/>
brechung der <hi rendition="#aq">Po&#x017F;&#x017F;es&#x017F;ion</hi> &#x017F;ich hervor thut,<lb/>
und al&#x017F;o angezogener Verja&#x0364;hrung ent-<lb/>
gegen &#x017F;tehet; Endlich &#x017F;oviel die Auffbau-<lb/>
ung der Scha&#x0364;ferey und des Vorwergks<lb/>
zu S. betrifft, &#x017F;elbige Vermo&#x0364;ge des mit<lb/>
der Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen S. Renth-Cammer den<lb/>
1. <hi rendition="#aq">Sept.</hi> 1686. getroffenen Wiederkauffs-<lb/><hi rendition="#aq">Contract</hi>s ge&#x017F;chehen, und dahero nach-<lb/>
dem beru&#x0364;hrter Wiederkauffs-<hi rendition="#aq">Contract</hi><lb/>
durch die <hi rendition="#aq">de Anno</hi> 1674. erfolgte Einlo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ung hinwieder auffgehoben worden, dem<lb/>
Amte keinesweges zum Vortheil ange-<lb/>
zogen werden mag;</p><lb/>
              <p>So er&#x017F;cheinet dannenhero &#x017F;o viel,<lb/>
daß das F. Amt zu L. &#x017F;ich in des Raths<lb/>
zu L. Ho&#x0364;ltzern und Heyden der Holtz-Ge-<lb/>
rechtigkeit zu gebrauchen nicht befugt,<lb/>
und dahero wider ihren Willen zu Ab-<lb/>
folgung einiges Bau-Holtzes mit Be-<lb/><cb/>
&#x017F;tande nicht anzuhalten, wie nicht weni-<lb/>
ger <hi rendition="#aq">in po&#x017F;&#x017F;es&#x017F;ione vel qua&#x017F;i</hi> der Freyhiet<lb/>
dießfalls zu &#x017F;chu&#x0364;tzen. Vor eins.</p><lb/>
              <p>Ob wohl vermo&#x0364;ge gleich durchgehen-<lb/>
der Gewohnheit im Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reiche<lb/>
die Jagden und Wildbahnen unter die<lb/><hi rendition="#aq">Regalia</hi> geho&#x0364;hrig, daß auch einem <hi rendition="#aq">Priva-<lb/>
to</hi> in &#x017F;einem eigenen Grund und Boden<lb/>
zu jagen, und folgends Gehege zu ma-<lb/>
chen und Schu&#x0364;tzen zu halten, keines weges<lb/>
nachgela&#x017F;&#x017F;en;</p><lb/>
              <p>Dieweil aber dennoch, derer Her-<lb/>
ren Anfu&#x0364;hren nach, die &#x017F;a&#x0364;mtliche Land-<lb/>
Sta&#x0364;nde des M. N. L. dafu&#x0364;r der Rath<lb/>
zu L. gleichfalls zu achten, von undenck-<lb/>
lichen Jahren her die Jagd-Gerechtig-<lb/>
keit ohne Unter&#x017F;cheid in ihren Heyden,<lb/>
Wa&#x0364;ldern, und Bu&#x0364;&#x017F;chen hergebracht,<lb/>
&#x017F;owohl &#x017F;olch ihr Befugniß jederzeit un-<lb/>
gehindert <hi rendition="#aq">exercir</hi>et; Hiernech&#x017F;t was die<lb/>
Hegung und Haltung der Schu&#x0364;tzen be-<lb/>
trifft, &#x017F;elbige zum Behuff der Holtzung,<lb/>
auch derer Jagden geho&#x0364;rig, und vor ein<lb/><hi rendition="#aq">nece&#x017F;&#x017F;arium con&#x017F;equens</hi> zu halten, und<lb/>
dahero keinesweges einge&#x017F;chrencket, &#x017F;on-<lb/>
dern nach Gelegenheit des Orts willku&#x0364;hr-<lb/>
lich eingerichtet werden mag, wie denn, de-<lb/>
rer Herren fernerm Vorgeben nach, der<lb/>
Rath zu L. hiebevor 4. Schu&#x0364;tzen gehalten,<lb/>
ingleichen bey denen <hi rendition="#aq">Re&#x017F;criptis Anno</hi> 1667.<lb/>
1671. 1674. nicht <hi rendition="#aq">acquie&#x017F;cir</hi>et, &#x017F;ondern ih-<lb/>
re Gerechtigkeit nothdu&#x0364;rfftig vorge&#x017F;tel-<lb/>
let, und <hi rendition="#aq">prote&#x017F;tando</hi> beybehalten, end-<lb/>
lich in dem angezogenen <hi rendition="#aq">Re&#x017F;cripto Ao.</hi><lb/>
1674. die <hi rendition="#aq">Intention</hi> nur dahin, damit des<lb/>
Raths Unterthanen des Wild&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;ens<lb/>
gegen Fu&#x0364;r&#x017F;tl. S. Wildbahn, zu Vor-<lb/>
kommung allerhand be&#x017F;orglichen Scha-<lb/>
dens, &#x017F;ich enthalten mo&#x0364;gten, gerichtet;</p><lb/>
              <p>So &#x017F;eyn die Herren in ihren Ho&#x0364;l-<lb/>
tzern und Heyden ohne Unter&#x017F;cheid, Ge-<lb/>
hege zu machen, ingleichen Schu&#x0364;tzen zu<lb/>
halten, wohl berechtiget, jedoch dabey ge-<lb/>
bu&#x0364;hrende Behut&#x017F;amkeit, damit der an-<lb/>
gra&#x0364;ntzenden Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen S. Wildbahn<lb/>
kein Schade zugezogen werde, zu gebrau-<lb/>
chen &#x017F;chuldig.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">BERGERI</hi><lb/>
Re&#x017F;pon&#x017F;um CCXCIII. Part. II.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jnhalt</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#fr">Die aus nachbarlichem Willen ge&#x017F;chehene Vergo&#x0364;n&#x017F;tigung, einen gewi&#x017F;&#x017F;en Ort<lb/>
mit Netzen zu um&#x017F;tellen, i&#x017F;t vor eine Bittwei&#x017F;e u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;ene Handlung<lb/>
anzu&#x017F;ehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden,</hi><lb/>
                  <fw place="bottom" type="sig">c</fw>
                  <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">ob</hi> </fw><lb/>
                </item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0591] zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. Landes-Obrigkeit zu Ehren und aus Gutwilligkeit angeregte Abfolgung ge- ſchehen laſſen, ingleichen jederzeit ſich pro- teſtando verwahret, auch als einſten die Land-Voͤgte mit dem angewieſenen Hol- tze nicht zufrieden ſeyn wollen, bey Koͤ- niglicheꝛ Majeſtaͤt in Boͤhmen klagend ein- gekommen und Inhibition erhalten, wie nicht weniger denen vorgekommenen Thaͤtigkeiten ſich wiederſetzet; Ferner aus denen Documentis F. H. C. G. K. L. des Anno 1646. 1656. 1657. als die da- mahligen Land-Voͤgte gleichergeſtalt von dem Rathe das benoͤthigte Bau-Holtz als eine Willfaͤhrigkeit, und ohne deſſel- ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath auch auff ſolche Art und Weiſe und mit Bedingung ihres Rechten erwehntes Bau-Holtz anweiſen laſſen, ſattſam ab- zunehmen, inmaaſſen die F. S. O. A. Regierung in dem Reſcript unterm dato d. 15. Octobr. 1666. darauff freywillig reſolviret, auch anderweit Anno 1687. ihre Nothdurfft vermittelſt einer uͤber- gebenen Deduction beobachtet, bey wel- cher Bewandniß denn an Seiten des Amts das Vitium einer Bittweiſe er- laubten Handlung, ſowohl die Unter- brechung der Poſſesſion ſich hervor thut, und alſo angezogener Verjaͤhrung ent- gegen ſtehet; Endlich ſoviel die Auffbau- ung der Schaͤferey und des Vorwergks zu S. betrifft, ſelbige Vermoͤge des mit der Fuͤrſtlichen S. Renth-Cammer den 1. Sept. 1686. getroffenen Wiederkauffs- Contracts geſchehen, und dahero nach- dem beruͤhrter Wiederkauffs-Contract durch die de Anno 1674. erfolgte Einloͤ- ſung hinwieder auffgehoben worden, dem Amte keinesweges zum Vortheil ange- zogen werden mag; So erſcheinet dannenhero ſo viel, daß das F. Amt zu L. ſich in des Raths zu L. Hoͤltzern und Heyden der Holtz-Ge- rechtigkeit zu gebrauchen nicht befugt, und dahero wider ihren Willen zu Ab- folgung einiges Bau-Holtzes mit Be- ſtande nicht anzuhalten, wie nicht weni- ger in poſſesſione vel quaſi der Freyhiet dießfalls zu ſchuͤtzen. Vor eins. Ob wohl vermoͤge gleich durchgehen- der Gewohnheit im Roͤmiſchen Reiche die Jagden und Wildbahnen unter die Regalia gehoͤhrig, daß auch einem Priva- to in ſeinem eigenen Grund und Boden zu jagen, und folgends Gehege zu ma- chen und Schuͤtzen zu halten, keines weges nachgelaſſen; Dieweil aber dennoch, derer Her- ren Anfuͤhren nach, die ſaͤmtliche Land- Staͤnde des M. N. L. dafuͤr der Rath zu L. gleichfalls zu achten, von undenck- lichen Jahren her die Jagd-Gerechtig- keit ohne Unterſcheid in ihren Heyden, Waͤldern, und Buͤſchen hergebracht, ſowohl ſolch ihr Befugniß jederzeit un- gehindert exerciret; Hiernechſt was die Hegung und Haltung der Schuͤtzen be- trifft, ſelbige zum Behuff der Holtzung, auch derer Jagden gehoͤrig, und vor ein neceſſarium conſequens zu halten, und dahero keinesweges eingeſchrencket, ſon- dern nach Gelegenheit des Orts willkuͤhr- lich eingerichtet werden mag, wie denn, de- rer Herren fernerm Vorgeben nach, der Rath zu L. hiebevor 4. Schuͤtzen gehalten, ingleichen bey denen Reſcriptis Anno 1667. 1671. 1674. nicht acquieſciret, ſondern ih- re Gerechtigkeit nothduͤrfftig vorgeſtel- let, und proteſtando beybehalten, end- lich in dem angezogenen Reſcripto Ao. 1674. die Intention nur dahin, damit des Raths Unterthanen des Wildſchieſſens gegen Fuͤrſtl. S. Wildbahn, zu Vor- kommung allerhand beſorglichen Scha- dens, ſich enthalten moͤgten, gerichtet; So ſeyn die Herren in ihren Hoͤl- tzern und Heyden ohne Unterſcheid, Ge- hege zu machen, ingleichen Schuͤtzen zu halten, wohl berechtiget, jedoch dabey ge- buͤhrende Behutſamkeit, damit der an- graͤntzenden Fuͤrſtlichen S. Wildbahn kein Schade zugezogen werde, zu gebrau- chen ſchuldig. BERGERI Reſponſum CCXCIII. Part. II. Jnhalt Die aus nachbarlichem Willen geſchehene Vergoͤnſtigung, einen gewiſſen Ort mit Netzen zu umſtellen, iſt vor eine Bittweiſe uͤberlaſſene Handlung anzuſehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden, ob c

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/591
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/591>, abgerufen am 21.12.2024.