Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehörigen Materien. [Spaltenumbruch]
Landes-Obrigkeit zu Ehren und ausGutwilligkeit angeregte Abfolgung ge- schehen lassen, ingleichen jederzeit sich pro- testando verwahret, auch als einsten die Land-Vögte mit dem angewiesenen Hol- tze nicht zufrieden seyn wollen, bey Kö- niglicher Majestät in Böhmen klagend ein- gekommen und Inhibition erhalten, wie nicht weniger denen vorgekommenen Thätigkeiten sich wiedersetzet; Ferner aus denen Documentis F. H. C. G. K. L. des Anno 1646. 1656. 1657. als die da- mahligen Land-Vögte gleichergestalt von dem Rathe das benöthigte Bau-Holtz als eine Willfährigkeit, und ohne dessel- ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath auch auff solche Art und Weise und mit Bedingung ihres Rechten erwehntes Bau-Holtz anweisen lassen, sattsam ab- zunehmen, inmaassen die F. S. O. A. Regierung in dem Rescript unterm dato d. 15. Octobr. 1666. darauff freywillig resolviret, auch anderweit Anno 1687. ihre Nothdurfft vermittelst einer über- gebenen Deduction beobachtet, bey wel- cher Bewandniß denn an Seiten des Amts das Vitium einer Bittweise er- laubten Handlung, sowohl die Unter- brechung der Possession sich hervor thut, und also angezogener Verjährung ent- gegen stehet; Endlich soviel die Auffbau- ung der Schäferey und des Vorwergks zu S. betrifft, selbige Vermöge des mit der Fürstlichen S. Renth-Cammer den 1. Sept. 1686. getroffenen Wiederkauffs- Contracts geschehen, und dahero nach- dem berührter Wiederkauffs-Contract durch die de Anno 1674. erfolgte Einlö- sung hinwieder auffgehoben worden, dem Amte keinesweges zum Vortheil ange- zogen werden mag; So erscheinet dannenhero so viel, Ob wohl vermöge gleich durchgehen- Dieweil aber dennoch, derer Her- So seyn die Herren in ihren Höl- BERGERI Responsum CCXCIII. Part. II. Jnhalt Die aus nachbarlichem Willen geschehene Vergönstigung, einen gewissen Ort mit Netzen zu umstellen, ist vor eine Bittweise überlassene Handlung anzusehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden, ob c
zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. [Spaltenumbruch]
Landes-Obrigkeit zu Ehren und ausGutwilligkeit angeregte Abfolgung ge- ſchehen laſſen, ingleichen jederzeit ſich pro- teſtando verwahret, auch als einſten die Land-Voͤgte mit dem angewieſenen Hol- tze nicht zufrieden ſeyn wollen, bey Koͤ- niglicheꝛ Majeſtaͤt in Boͤhmen klagend ein- gekommen und Inhibition erhalten, wie nicht weniger denen vorgekommenen Thaͤtigkeiten ſich wiederſetzet; Ferner aus denen Documentis F. H. C. G. K. L. des Anno 1646. 1656. 1657. als die da- mahligen Land-Voͤgte gleichergeſtalt von dem Rathe das benoͤthigte Bau-Holtz als eine Willfaͤhrigkeit, und ohne deſſel- ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath auch auff ſolche Art und Weiſe und mit Bedingung ihres Rechten erwehntes Bau-Holtz anweiſen laſſen, ſattſam ab- zunehmen, inmaaſſen die F. S. O. A. Regierung in dem Reſcript unterm dato d. 15. Octobr. 1666. darauff freywillig reſolviret, auch anderweit Anno 1687. ihre Nothdurfft vermittelſt einer uͤber- gebenen Deduction beobachtet, bey wel- cher Bewandniß denn an Seiten des Amts das Vitium einer Bittweiſe er- laubten Handlung, ſowohl die Unter- brechung der Poſſesſion ſich hervor thut, und alſo angezogener Verjaͤhrung ent- gegen ſtehet; Endlich ſoviel die Auffbau- ung der Schaͤferey und des Vorwergks zu S. betrifft, ſelbige Vermoͤge des mit der Fuͤrſtlichen S. Renth-Cammer den 1. Sept. 1686. getroffenen Wiederkauffs- Contracts geſchehen, und dahero nach- dem beruͤhrter Wiederkauffs-Contract durch die de Anno 1674. erfolgte Einloͤ- ſung hinwieder auffgehoben worden, dem Amte keinesweges zum Vortheil ange- zogen werden mag; So erſcheinet dannenhero ſo viel, Ob wohl vermoͤge gleich durchgehen- Dieweil aber dennoch, derer Her- So ſeyn die Herren in ihren Hoͤl- BERGERI Reſponſum CCXCIII. Part. II. Jnhalt Die aus nachbarlichem Willen geſchehene Vergoͤnſtigung, einen gewiſſen Ort mit Netzen zu umſtellen, iſt vor eine Bittweiſe uͤberlaſſene Handlung anzuſehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden, ob c
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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
Landes-Obrigkeit zu Ehren und aus
Gutwilligkeit angeregte Abfolgung ge-
ſchehen laſſen, ingleichen jederzeit ſich pro-
teſtando verwahret, auch als einſten die
Land-Voͤgte mit dem angewieſenen Hol-
tze nicht zufrieden ſeyn wollen, bey Koͤ-
niglicheꝛ Majeſtaͤt in Boͤhmen klagend ein-
gekommen und Inhibition erhalten, wie
nicht weniger denen vorgekommenen
Thaͤtigkeiten ſich wiederſetzet; Ferner
aus denen Documentis F. H. C. G. K.
L. des Anno 1646. 1656. 1657. als die da-
mahligen Land-Voͤgte gleichergeſtalt von
dem Rathe das benoͤthigte Bau-Holtz
als eine Willfaͤhrigkeit, und ohne deſſel-
ben Nachtheil begehret, ermeldter Rath
auch auff ſolche Art und Weiſe und mit
Bedingung ihres Rechten erwehntes
Bau-Holtz anweiſen laſſen, ſattſam ab-
zunehmen, inmaaſſen die F. S. O. A.
Regierung in dem Reſcript unterm dato
d. 15. Octobr. 1666. darauff freywillig
reſolviret, auch anderweit Anno 1687.
ihre Nothdurfft vermittelſt einer uͤber-
gebenen Deduction beobachtet, bey wel-
cher Bewandniß denn an Seiten des
Amts das Vitium einer Bittweiſe er-
laubten Handlung, ſowohl die Unter-
brechung der Poſſesſion ſich hervor thut,
und alſo angezogener Verjaͤhrung ent-
gegen ſtehet; Endlich ſoviel die Auffbau-
ung der Schaͤferey und des Vorwergks
zu S. betrifft, ſelbige Vermoͤge des mit
der Fuͤrſtlichen S. Renth-Cammer den
1. Sept. 1686. getroffenen Wiederkauffs-
Contracts geſchehen, und dahero nach-
dem beruͤhrter Wiederkauffs-Contract
durch die de Anno 1674. erfolgte Einloͤ-
ſung hinwieder auffgehoben worden, dem
Amte keinesweges zum Vortheil ange-
zogen werden mag;
So erſcheinet dannenhero ſo viel,
daß das F. Amt zu L. ſich in des Raths
zu L. Hoͤltzern und Heyden der Holtz-Ge-
rechtigkeit zu gebrauchen nicht befugt,
und dahero wider ihren Willen zu Ab-
folgung einiges Bau-Holtzes mit Be-
ſtande nicht anzuhalten, wie nicht weni-
ger in poſſesſione vel quaſi der Freyhiet
dießfalls zu ſchuͤtzen. Vor eins.
Ob wohl vermoͤge gleich durchgehen-
der Gewohnheit im Roͤmiſchen Reiche
die Jagden und Wildbahnen unter die
Regalia gehoͤhrig, daß auch einem Priva-
to in ſeinem eigenen Grund und Boden
zu jagen, und folgends Gehege zu ma-
chen und Schuͤtzen zu halten, keines weges
nachgelaſſen;
Dieweil aber dennoch, derer Her-
ren Anfuͤhren nach, die ſaͤmtliche Land-
Staͤnde des M. N. L. dafuͤr der Rath
zu L. gleichfalls zu achten, von undenck-
lichen Jahren her die Jagd-Gerechtig-
keit ohne Unterſcheid in ihren Heyden,
Waͤldern, und Buͤſchen hergebracht,
ſowohl ſolch ihr Befugniß jederzeit un-
gehindert exerciret; Hiernechſt was die
Hegung und Haltung der Schuͤtzen be-
trifft, ſelbige zum Behuff der Holtzung,
auch derer Jagden gehoͤrig, und vor ein
neceſſarium conſequens zu halten, und
dahero keinesweges eingeſchrencket, ſon-
dern nach Gelegenheit des Orts willkuͤhr-
lich eingerichtet werden mag, wie denn, de-
rer Herren fernerm Vorgeben nach, der
Rath zu L. hiebevor 4. Schuͤtzen gehalten,
ingleichen bey denen Reſcriptis Anno 1667.
1671. 1674. nicht acquieſciret, ſondern ih-
re Gerechtigkeit nothduͤrfftig vorgeſtel-
let, und proteſtando beybehalten, end-
lich in dem angezogenen Reſcripto Ao.
1674. die Intention nur dahin, damit des
Raths Unterthanen des Wildſchieſſens
gegen Fuͤrſtl. S. Wildbahn, zu Vor-
kommung allerhand beſorglichen Scha-
dens, ſich enthalten moͤgten, gerichtet;
So ſeyn die Herren in ihren Hoͤl-
tzern und Heyden ohne Unterſcheid, Ge-
hege zu machen, ingleichen Schuͤtzen zu
halten, wohl berechtiget, jedoch dabey ge-
buͤhrende Behutſamkeit, damit der an-
graͤntzenden Fuͤrſtlichen S. Wildbahn
kein Schade zugezogen werde, zu gebrau-
chen ſchuldig.
BERGERI
Reſponſum CCXCIII. Part. II.
Jnhalt
Die aus nachbarlichem Willen geſchehene Vergoͤnſtigung, einen gewiſſen Ort
mit Netzen zu umſtellen, iſt vor eine Bittweiſe uͤberlaſſene Handlung
anzuſehen, und kan daher nach eigenem Gefallen wiederruffen werden,
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