Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.November. [Spaltenumbruch]
der, doch mit kurtzen und raschen Flug,in des finstere Dickigt sich zu verbergen. Die Wald-Schnepffe. Die Wald-Schnepffe ist schon bereits Von wilden Tauben. Man siehet und höhret nunmehro Von Krammets-Vögeln. Ob schon die veränderliche Schnär- Vom Feld-Beflügel. Der Trappe. Dieser ist nunmehro über alle Ber- Der Phasian. Weil nichts mehr in Feldern zu fin- Das Reb-Huhn. Nunmehro werden die Reb-Hüh- Die Wachtel und Lerche. Vorjetzo ist unsere Wachtel bey der Von Wasser-Vögeln/ Als Gänsen und Enten/ Blässen und Kiebitzen. Weiln nunmehro nichts mehr in Fel- Vom Raub-Beflügel/ Als dem Habicht und Sperber. Da nunmehr alles Geflügel bereits Krähen und Aelstern. Nunmehro begeben sich unsere hie- Des Jägers nöthige Verrich- tung in Jagd- und Forst- Sachen/ auch mit Zeug und Hunden. Nunmehro gehet die Schwein-Ha- leten
November. [Spaltenumbruch]
der, doch mit kurtzen und raſchen Flug,in des finſtere Dickigt ſich zu verbergen. Die Wald-Schnepffe. Die Wald-Schnepffe iſt ſchon bereits Von wilden Tauben. Man ſiehet und hoͤhret nunmehro Von Krammets-Voͤgeln. Ob ſchon die veraͤnderliche Schnaͤr- Vom Feld-Befluͤgel. Der Trappe. Dieſer iſt nunmehro uͤber alle Ber- Der Phaſian. Weil nichts mehr in Feldern zu fin- Das Reb-Huhn. Nunmehro werden die Reb-Huͤh- Die Wachtel und Lerche. Vorjetzo iſt unſere Wachtel bey der Von Waſſer-Voͤgeln/ Als Gaͤnſen und Enten/ Blaͤſſen und Kiebitzen. Weiln nunmehro nichts mehr in Fel- Vom Raub-Befluͤgel/ Als dem Habicht und Sperber. Da nunmehr alles Gefluͤgel bereits Kraͤhen und Aelſtern. Nunmehro begeben ſich unſere hie- Des Jaͤgers noͤthige Verrich- tung in Jagd- und Forſt- Sachen/ auch mit Zeug und Hunden. Nunmehro gehet die Schwein-Ha- leten
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November.
der, doch mit kurtzen und raſchen Flug,
in des finſtere Dickigt ſich zu verbergen.
Die Wald-Schnepffe.
Die Wald-Schnepffe iſt ſchon bereits
vorigten Monats, nachdem ſie feiſte wer-
den, von uns weggezogen.
Von wilden Tauben.
Man ſiehet und hoͤhret nunmehro
keine Taube mehr, da ſie vorhero in groſ-
ſen Schaaren herumb geflogen, melden
ſich auch nicht eher wieder, biß ihre Zeit
im Fruͤhling herbey nahet.
Von Krammets-Voͤgeln.
Ob ſchon die veraͤnderliche Schnaͤr-
re ſich hin und wieder verkreucht, und
die Droſſeln, ſonderlich Nachts bey Mon-
den-Schein haͤuffig fortziehen, ſo erfreuet
uns dannoch der angenehme und liebe
Krammets-Vogel, welcher aus hohen
Gebuͤrgen herſtreichet.
Vom Feld-Befluͤgel.
Der Trappe.
Dieſer iſt nunmehro uͤber alle Ber-
ge geflogen, und nirgends bey uns im
Lande zu vermercken, muß alſo ver-
muthlich in waͤrmere Laͤnder ſeine Reti-
rade genommen haben, weiln vor ihn
in unſerm kalten Lande nichts geweſen.
Der Phaſian.
Weil nichts mehr in Feldern zu fin-
den, werden die Phaſianen an gewiſſe
Kirr-Plaͤtze angekoͤrret und da ſie dahin
gewoͤhnen, durch Zuruͤckung des Fangs
eingefangen, die zur Zucht benoͤthigte a-
ber fliegen gelaſſen.
Das Reb-Huhn.
Nunmehro werden die Reb-Huͤh-
ner, weil ſie feiſt worden, mit dem Ty-
rasſ und Habicht, oder Treibe-Zeug und
Haamen lebendig eingefangen, die Zucht
aber gelaſſen.
Die Wachtel und Lerche.
Vorjetzo iſt unſere Wachtel bey der
Nacht fortgezogen, nachdem ſie feiſte
worden. Die Lerchen fangen auch an
von uns abzumarchiren.
Von Waſſer-Voͤgeln/
Als Gaͤnſen und Enten/ Blaͤſſen
und Kiebitzen.
Weiln nunmehro nichts mehr in Fel-
dern, auf offenen Seen aber das Waſſer
ſchon zu kalt iſt, und die Kaͤlte bey lan-
gen Naͤchten das Waſſer froͤſtelt, ſo neh-
men die wilden Gaͤnſe ihren Abzug in
Form eines Triangels mit einer langen
Reyhen, nach warmen Laͤndern, und
melden ſich einige theils vornen, theils
hinten, mit ihrem Geſchrey. Die wil-
den Enten aber, nachdem ſie gegen A-
bend in groſſen Schaaren auf weitlaͤuff-
tige Teiche oder Seen ſich verſammlet,
fliegen des Nachts mit gantzem
Schwarm von uns hinweg. Die Kie-
bitzen ziehen zu anfang dieſes Monats
ſchon fort.
Vom Raub-Befluͤgel/
Als dem Habicht und Sperber.
Da nunmehr alles Gefluͤgel bereits
erwachſen, und ihren Strich meiſt aus
dieſem Lande weggenommen, ziehen letz-
lich die Raub-Voͤgel, da ſie nunmehr
nichts, als Maͤuſe und Froͤſche finden,
auch hinweg, weil ihnen dieſe Koſt auch
durch den Froſt benommen.
Kraͤhen und Aelſtern.
Nunmehro begeben ſich unſere hie-
ſige bleibende Kraͤhen wieder beym
Schnee in die Doͤrffer, doch meiſt vor
Mittages beym Froſt, hernach aber wie-
der in die Felder; desgleichen auch die
Aelſtern ſchauen zu, wo was geſchlachtet
wird, oder fliegen nach verſtorbenem
Vieh.
Des Jaͤgers noͤthige Verrich-
tung in Jagd- und Forſt-
Sachen/ auch mit Zeug
und Hunden.
Nunmehro gehet die Schwein-Ha-
tze recht an, weil das Schwartz-Wild-
praͤth oder die Sauen, wegen vielfaͤltiger
Maſt vorigten Monats, in der beſten Fei-
ſte begrieffen, nachmahls aber im Chriſt-
Monat in die Brunfft treten. Sie wer-
den, wann alle Maſt aus denen Waͤldern
von zahmen und wilden Thieren verzeh-
ret worden, bey langen Naͤchten, mit
auffgehobenen und in Vorrath geſamm-
leten
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