Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Julius. [Spaltenumbruch]
che, so gut sie können, werden aber meistvon Raub-Thieren vertilget. Der Birck-Hahn. Nunmehro kriechen die jungen Küch- Das Hasel-Huhn. Sie bleiben beständig in dickem Ge- Die Wald-Schnepffe. Vorjetzo erziehen die Schnepffen ih- Von wilden Tauben. Vorjetzo fliegen die jungen Tauben Von Krammets-Vögeln. Eben desgleichen sind die jungen Vom Feld-Beflügel. Der Trappe. Jetzo da die Jungen Trappen etwas Der Phasian. Weil das Geträyde im Felde schon Das Reb-Huhn. Eben fast dergleichen Hühner-Nah- Die Wachtel und Lerche. Nunmehro haben die Wachteln meist Von Wasser-Vögeln/ Als Gänsen und Enten/ Blässen und Kiebitzen. Vorjetzo, als zwischen Sanct. Jo- Vom Raub-Beflügel/ Als dem Habicht und Sperber. Zu Anfang dieses Monats, wann Krähen und Aelstern. Es gehen jetzo die alten Krähen nebst Des
Julius. [Spaltenumbruch]
che, ſo gut ſie koͤnnen, werden aber meiſtvon Raub-Thieren vertilget. Der Birck-Hahn. Nunmehro kriechen die jungen Kuͤch- Das Haſel-Huhn. Sie bleiben beſtaͤndig in dickem Ge- Die Wald-Schnepffe. Vorjetzo erziehen die Schnepffen ih- Von wilden Tauben. Vorjetzo fliegen die jungen Tauben Von Krammets-Voͤgeln. Eben desgleichen ſind die jungen Vom Feld-Befluͤgel. Der Trappe. Jetzo da die Jungen Trappen etwas Der Phaſian. Weil das Getraͤyde im Felde ſchon Das Reb-Huhn. Eben faſt dergleichen Huͤhner-Nah- Die Wachtel und Lerche. Nunmehro haben die Wachteln meiſt Von Waſſer-Voͤgeln/ Als Gaͤnſen und Enten/ Blaͤſſen und Kiebitzen. Vorjetzo, als zwiſchen Sanct. Jo- Vom Raub-Befluͤgel/ Als dem Habicht und Sperber. Zu Anfang dieſes Monats, wann Kraͤhen und Aelſtern. Es gehen jetzo die alten Kraͤhen nebſt Des
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0556" n="382"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Julius.</hi></fw><lb/><cb/> che, ſo gut ſie koͤnnen, werden aber meiſt<lb/> von Raub-Thieren vertilget.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Birck-Hahn.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro kriechen die jungen Kuͤch-<lb/> lein aus den Eyern und werden von den<lb/> Alten ſehr wunderbahrlich aufferzogen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Das Haſel-Huhn.</hi> </head><lb/> <p>Sie bleiben beſtaͤndig in dickem Ge-<lb/> buͤſch, und ſetzen ſich auff die unterſte Ae-<lb/> ſte, mit einem Auge uͤber ſich ſehend, we-<lb/> gen der Raub-Voͤgel.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Die Wald-Schnepffe.</hi> </head><lb/> <p>Vorjetzo erziehen die Schnepffen ih-<lb/> re Jungen muthmaßlich in der Frembde<lb/> gar vorſichtig.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Von wilden Tauben.</hi> </head><lb/> <p>Vorjetzo fliegen die jungen Tauben<lb/> ſchon vollkommen pfluͤcke aus ihren Ne-<lb/> ſtern, von einem Aſt zum andern, wann<lb/> die Feld-Fruͤchte reif, und ſind ſie noch gut<lb/> zu ſchieſſen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Von Krammets-Voͤgeln.</hi> </head><lb/> <p>Eben desgleichen ſind die jungen<lb/> Schnaͤrren, Droſſeln und Amſeln auch<lb/> bereits vollkommen pfluͤcke, und fliegen<lb/> haͤufig nach ihrer Nahrung allenthal-<lb/> ben herum, da ſie denn von denen Raub-<lb/> Voͤgeln zum oͤfftern in ihrer Dummheit<lb/> erhaſchet werden.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom Feld-Befluͤgel.</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Trappe.</hi> </head><lb/> <p>Jetzo da die Jungen Trappen etwas<lb/> ſtaͤrcker worden, <hi rendition="#aq">retirir</hi>en ſie ſich ſaͤmtlich<lb/> zur Mutter, und ernehren ſich von de-<lb/> nen Feld-Fruͤchten, als Weitzen, Korn,<lb/> Haber, Wicken, und dergleichen Saa-<lb/> men-Wercke mehr.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der <hi rendition="#aq">Phaſian.</hi></hi> </head><lb/> <p>Weil das Getraͤyde im Felde ſchon<lb/> groß erwachſen, ſo fuͤhren die Huͤhner<lb/> ihre Jungen dahin, ſie zu verbergen, die<lb/> Alten nehren ſich fleißig in Weitzen-Fel-<lb/> dern, die Jungen aber von Muͤcken,<lb/> Wuͤrmergen, und Ameiß-Eyern.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Das Reb-Huhn.</hi> </head><lb/> <p>Eben faſt dergleichen Huͤhner-Nah-<lb/> rung haben auch nunmehro die jungen<lb/><cb/> Reb-Huͤhner, die am meiſten zu dieſer<lb/> Zeit halbwuͤchſig von denen Alten ausge-<lb/> fuͤhret werden.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Die Wachtel und Lerche.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro haben die Wachteln meiſt<lb/> Junge ausgehecket, welche ſie mit gerin-<lb/> ger Sorge verlaſſen, und gleich wieder-<lb/> um aus Geylheit ſich begatten, wie auch<lb/> die Lerche.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Von Waſſer-Voͤgeln/</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Als Gaͤnſen und Enten/ Blaͤſſen<lb/> und Kiebitzen.</hi> </head><lb/> <p>Vorjetzo, als zwiſchen Sanct. Jo-<lb/> hannis vorigen Monats und Sanct.<lb/> Jacobi jetzigen Monats, ſind die Gaͤnſe<lb/> und Enten auf groſſen Seen und Tei-<lb/> chen, wo es am Rande heraus flach, ſeich-<lb/> te, auch viel Schilff und Geroͤhrigt iſt, da-<lb/> hin ſie ſich vor den Raub-Voͤgeln ſicher<lb/> zu ſeyn begeben, ſie ſind nunmehro in der<lb/> Mauſe, und koͤnnen jetzo nicht fliegen,<lb/> indem ſie ihre Schwing-Federn verloh-<lb/> ren; Die Jungen aber noch keine<lb/> Schwing-Federn haben, da werden ſie<lb/> theils mit Steck-Garnen am Rande,<lb/> theils mit Schleifen und Schnuͤren mit<lb/> Waſſer-Leim getrieben und gefangen o-<lb/> der geſchoſſen, indem junge und alte nicht<lb/> fliegen koͤnnen: Blaͤſſen und Kiebitzen a-<lb/> ber werden meiſt zur Luſt geſchoſſen.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom Raub-Befluͤgel/</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Als dem Habicht und Sperber.</hi> </head><lb/> <p>Zu Anfang dieſes Monats, wann<lb/> die Jungen meiſt pfluͤcke worden, ſtrei-<lb/> chen ſie ſchon von ihrem Horſt ab, die Al-<lb/> ten lernen ſie allmaͤhlich junge Wachteln<lb/> oder junge Voͤgel lebendig wuͤrgen, greif-<lb/> fen und zerreiſſen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Kraͤhen und Aelſtern.</hi> </head><lb/> <p>Es gehen jetzo die alten Kraͤhen nebſt<lb/> ihren Jungen auf Wieſen, Brachen, Ae-<lb/> ckern, und Leden, ihre Nahrung zu ſu-<lb/> chen, und kommen nicht in die Doͤrffer.<lb/> Die Aelſtern ſuchen hingegen jetzo mei-<lb/> ſtens ihre Nahrung auf abgemaͤheten<lb/> Wieſen, ſo nicht weit von ihren Neſtern<lb/> ſind, jagen die Jungen von ſich, und le-<lb/> gen wiederum Eyer.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Des</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [382/0556]
Julius.
che, ſo gut ſie koͤnnen, werden aber meiſt
von Raub-Thieren vertilget.
Der Birck-Hahn.
Nunmehro kriechen die jungen Kuͤch-
lein aus den Eyern und werden von den
Alten ſehr wunderbahrlich aufferzogen.
Das Haſel-Huhn.
Sie bleiben beſtaͤndig in dickem Ge-
buͤſch, und ſetzen ſich auff die unterſte Ae-
ſte, mit einem Auge uͤber ſich ſehend, we-
gen der Raub-Voͤgel.
Die Wald-Schnepffe.
Vorjetzo erziehen die Schnepffen ih-
re Jungen muthmaßlich in der Frembde
gar vorſichtig.
Von wilden Tauben.
Vorjetzo fliegen die jungen Tauben
ſchon vollkommen pfluͤcke aus ihren Ne-
ſtern, von einem Aſt zum andern, wann
die Feld-Fruͤchte reif, und ſind ſie noch gut
zu ſchieſſen.
Von Krammets-Voͤgeln.
Eben desgleichen ſind die jungen
Schnaͤrren, Droſſeln und Amſeln auch
bereits vollkommen pfluͤcke, und fliegen
haͤufig nach ihrer Nahrung allenthal-
ben herum, da ſie denn von denen Raub-
Voͤgeln zum oͤfftern in ihrer Dummheit
erhaſchet werden.
Vom Feld-Befluͤgel.
Der Trappe.
Jetzo da die Jungen Trappen etwas
ſtaͤrcker worden, retiriren ſie ſich ſaͤmtlich
zur Mutter, und ernehren ſich von de-
nen Feld-Fruͤchten, als Weitzen, Korn,
Haber, Wicken, und dergleichen Saa-
men-Wercke mehr.
Der Phaſian.
Weil das Getraͤyde im Felde ſchon
groß erwachſen, ſo fuͤhren die Huͤhner
ihre Jungen dahin, ſie zu verbergen, die
Alten nehren ſich fleißig in Weitzen-Fel-
dern, die Jungen aber von Muͤcken,
Wuͤrmergen, und Ameiß-Eyern.
Das Reb-Huhn.
Eben faſt dergleichen Huͤhner-Nah-
rung haben auch nunmehro die jungen
Reb-Huͤhner, die am meiſten zu dieſer
Zeit halbwuͤchſig von denen Alten ausge-
fuͤhret werden.
Die Wachtel und Lerche.
Nunmehro haben die Wachteln meiſt
Junge ausgehecket, welche ſie mit gerin-
ger Sorge verlaſſen, und gleich wieder-
um aus Geylheit ſich begatten, wie auch
die Lerche.
Von Waſſer-Voͤgeln/
Als Gaͤnſen und Enten/ Blaͤſſen
und Kiebitzen.
Vorjetzo, als zwiſchen Sanct. Jo-
hannis vorigen Monats und Sanct.
Jacobi jetzigen Monats, ſind die Gaͤnſe
und Enten auf groſſen Seen und Tei-
chen, wo es am Rande heraus flach, ſeich-
te, auch viel Schilff und Geroͤhrigt iſt, da-
hin ſie ſich vor den Raub-Voͤgeln ſicher
zu ſeyn begeben, ſie ſind nunmehro in der
Mauſe, und koͤnnen jetzo nicht fliegen,
indem ſie ihre Schwing-Federn verloh-
ren; Die Jungen aber noch keine
Schwing-Federn haben, da werden ſie
theils mit Steck-Garnen am Rande,
theils mit Schleifen und Schnuͤren mit
Waſſer-Leim getrieben und gefangen o-
der geſchoſſen, indem junge und alte nicht
fliegen koͤnnen: Blaͤſſen und Kiebitzen a-
ber werden meiſt zur Luſt geſchoſſen.
Vom Raub-Befluͤgel/
Als dem Habicht und Sperber.
Zu Anfang dieſes Monats, wann
die Jungen meiſt pfluͤcke worden, ſtrei-
chen ſie ſchon von ihrem Horſt ab, die Al-
ten lernen ſie allmaͤhlich junge Wachteln
oder junge Voͤgel lebendig wuͤrgen, greif-
fen und zerreiſſen.
Kraͤhen und Aelſtern.
Es gehen jetzo die alten Kraͤhen nebſt
ihren Jungen auf Wieſen, Brachen, Ae-
ckern, und Leden, ihre Nahrung zu ſu-
chen, und kommen nicht in die Doͤrffer.
Die Aelſtern ſuchen hingegen jetzo mei-
ſtens ihre Nahrung auf abgemaͤheten
Wieſen, ſo nicht weit von ihren Neſtern
ſind, jagen die Jungen von ſich, und le-
gen wiederum Eyer.
Des
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |