Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Von denen wilden Thieren. [Spaltenumbruch]
gen grösser und erhaben, der Kopff stär-cker und die Frucht deutlicher. Am sie- benden Tag vermindere sich der Eyer- Dotter, die Frucht stärcke sich und neh- me das Gehirn seinen Anfang. Den achten Tag bilde sich das Corpus dieser Frucht in einen grossen Kopff und Au- gen, Fliegel und Beingen, in dessen Leib die Adern gehen. Des neundten Tages wachse die Frucht grösser, verstärcke die Glieder und formire das Chrystallinische Auge. Den zehenden Tag ist Kopff, Schnabel und Augen vollkommen. Des eilfften Tages erweiterten sich die Au- gen und die Frucht werde grösser. Des zwölfften Tages sey die Frucht in dem Ey zusammen gehaucht, von mehrern und grössern Adern colligiret. Des drey- zehenden Tages werde die Frucht grösser, die gezeugten Glieder und Nerven de- rer Augen nehmen zu und sey durchge- hends vollkommener, da ihm dann die Federlein mählich zu wachsen anfangen und es täglich je mehr und mehr von dem vierzehenden Tag biß auf den vier und zwantzigsten oder zur Ausschlupff- Zeit in der Formirung zunehme. Den funffzehenden soll es das Leben gewin- nen und die übrige Zeit zunehmen, biß die Zeit der Geburth herbey nahe, da es durch sein Schnäblein oberwerts die Schale durchstosse, sich mit denen Bein- gen sperre, biß die Schale zerbreche und es sodann ausschlupffe und auff der Welt ankomme, da es naß vom Dotter und matt von der Geburths-Arbeit unter [Spaltenumbruch] seiner Mutter Flügel, und Brust mit gröster Vorsorge erwärmet wird, wo- bey die Mütterliche Liebe ungemeinen Fleiß und Vorsorge träget, es auffzubrin- gen. Die Jungen bringen ihre meiste Zeit mit schlaffen zu, und liegen in dem von Mooß, oder andern Materien ge- machten weichen Neste, nach Art und Eigenschafft derer Vögel, welche nach aller Hühner Art auf der Erden eine tief- fe Grube machen, sie mit wenigem Graß- Geniste, nebst Pflaum-Federn von ih- rer Brust, denen Jungen zu Liebe, sie weich zu bewahren, anfüllen. Die Vö- gel aber, so ihre Nester auff die Bäume machen, flechten solche künstlich mit Zweig- lein und Mooß zusammen, warten und pflegen ihrer jungen mit allem Fleiß, sie vor der rauhen Lufft zu bewahren, biß ihnen die Natur mehrere Federn, so an- fänglich wollicht anzusehen, mitgetheilet und sie der Mutter gewöhnliche Nah- rung anzunehmen beginnen, da sie dann täglich je mehr und mehr zunehmen, zu- mahln der himmlische Thau und derer Sonnen Strahlen kräfftige Würckung zum Wachsthumb derer Schwing-Fe- dern, das meiste contribuiren, biß sie nach etlichen wenigen Wochen vollkom- men flicke werden und aus Trieb der Na- tur vorwitzig aus ihrem Nest von einem Ast zum andern fliegen. Die aber von der Art derer Hüner bey der Erden sind, haben in der Natur, daß sie, so bald sie nur trocken, gleich herumb lauffen und sich wie die Mäuse verkriechen. Anatomia aller Hühner Arten. [Spaltenumbruch]
Der Hühner giebts vielerley Arten, Die X
Von denen wilden Thieren. [Spaltenumbruch]
gen groͤſſer und erhaben, der Kopff ſtaͤr-cker und die Frucht deutlicher. Am ſie- benden Tag vermindere ſich der Eyer- Dotter, die Frucht ſtaͤrcke ſich und neh- me das Gehirn ſeinen Anfang. Den achten Tag bilde ſich das Corpus dieſer Frucht in einen groſſen Kopff und Au- gen, Fliegel und Beingen, in deſſen Leib die Adern gehen. Des neundten Tages wachſe die Frucht groͤſſer, verſtaͤrcke die Glieder und formire das Chryſtalliniſche Auge. Den zehenden Tag iſt Kopff, Schnabel und Augen vollkommen. Des eilfften Tages erweiterten ſich die Au- gen und die Frucht werde groͤſſer. Des zwoͤlfften Tages ſey die Frucht in dem Ey zuſammen gehaucht, von mehrern und groͤſſern Adern colligiret. Des drey- zehenden Tages werde die Frucht groͤſſer, die gezeugten Glieder und Nerven de- rer Augen nehmen zu und ſey durchge- hends vollkommener, da ihm dann die Federlein maͤhlich zu wachſen anfangen und es taͤglich je mehr und mehr von dem vierzehenden Tag biß auf den vier und zwantzigſten oder zur Ausſchlupff- Zeit in der Formirung zunehme. Den funffzehenden ſoll es das Leben gewin- nen und die uͤbrige Zeit zunehmen, biß die Zeit der Geburth herbey nahe, da es durch ſein Schnaͤblein oberwerts die Schale durchſtoſſe, ſich mit denen Bein- gen ſperre, biß die Schale zerbreche und es ſodann ausſchlupffe und auff der Welt ankomme, da es naß vom Dotter und matt von der Geburths-Arbeit unter [Spaltenumbruch] ſeiner Mutter Fluͤgel, und Bruſt mit groͤſter Vorſorge erwaͤrmet wird, wo- bey die Muͤtterliche Liebe ungemeinen Fleiß und Vorſorge traͤget, es auffzubrin- gen. Die Jungen bringen ihre meiſte Zeit mit ſchlaffen zu, und liegen in dem von Mooß, oder andern Materien ge- machten weichen Neſte, nach Art und Eigenſchafft derer Voͤgel, welche nach aller Huͤhner Art auf der Erden eine tief- fe Grube machen, ſie mit wenigem Graß- Geniſte, nebſt Pflaum-Federn von ih- rer Bruſt, denen Jungen zu Liebe, ſie weich zu bewahren, anfuͤllen. Die Voͤ- gel aber, ſo ihre Neſter auff die Baͤume machen, flechten ſolche kuͤnſtlich mit Zweig- lein und Mooß zuſammen, warten und pflegen ihrer jungen mit allem Fleiß, ſie vor der rauhen Lufft zu bewahren, biß ihnen die Natur mehrere Federn, ſo an- faͤnglich wollicht anzuſehen, mitgetheilet und ſie der Mutter gewoͤhnliche Nah- rung anzunehmen beginnen, da ſie dann taͤglich je mehr und mehr zunehmen, zu- mahln der himmliſche Thau und derer Sonnen Strahlen kraͤfftige Wuͤrckung zum Wachsthumb derer Schwing-Fe- dern, das meiſte contribuiren, biß ſie nach etlichen wenigen Wochen vollkom- men flicke werden und aus Trieb der Na- tur vorwitzig aus ihrem Neſt von einem Aſt zum andern fliegen. Die aber von der Art derer Huͤner bey der Erden ſind, haben in der Natur, daß ſie, ſo bald ſie nur trocken, gleich herumb lauffen und ſich wie die Maͤuſe verkriechen. Anatomia aller Huͤhner Arten. [Spaltenumbruch]
Der Huͤhner giebts vielerley Arten, Die X
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0279" n="161"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von denen wilden Thieren.</hi></fw><lb/><cb/> gen groͤſſer und erhaben, der Kopff ſtaͤr-<lb/> cker und die Frucht deutlicher. Am ſie-<lb/> benden Tag vermindere ſich der Eyer-<lb/> Dotter, die Frucht ſtaͤrcke ſich und neh-<lb/> me das Gehirn ſeinen Anfang. Den<lb/> achten Tag bilde ſich das <hi rendition="#aq">Corpus</hi> dieſer<lb/> Frucht in einen groſſen Kopff und Au-<lb/> gen, Fliegel und Beingen, in deſſen Leib<lb/> die Adern gehen. Des neundten Tages<lb/> wachſe die Frucht groͤſſer, verſtaͤrcke die<lb/> Glieder und <hi rendition="#aq">formir</hi>e das Chryſtalliniſche<lb/> Auge. Den zehenden Tag iſt Kopff,<lb/> Schnabel und Augen vollkommen. Des<lb/> eilfften Tages erweiterten ſich die Au-<lb/> gen und die Frucht werde groͤſſer. Des<lb/> zwoͤlfften Tages ſey die Frucht in dem<lb/> Ey zuſammen gehaucht, von mehrern<lb/> und groͤſſern Adern <hi rendition="#aq">colligir</hi>et. Des drey-<lb/> zehenden Tages werde die Frucht groͤſſer,<lb/> die gezeugten Glieder und Nerven de-<lb/> rer Augen nehmen zu und ſey durchge-<lb/> hends vollkommener, da ihm dann die<lb/> Federlein maͤhlich zu wachſen anfangen<lb/> und es taͤglich je mehr und mehr von<lb/> dem vierzehenden Tag biß auf den vier<lb/> und zwantzigſten oder zur Ausſchlupff-<lb/> Zeit in der <hi rendition="#aq">Formir</hi>ung zunehme. Den<lb/> funffzehenden ſoll es das Leben gewin-<lb/> nen und die uͤbrige Zeit zunehmen, biß<lb/> die Zeit der Geburth herbey nahe, da es<lb/> durch ſein Schnaͤblein oberwerts die<lb/> Schale durchſtoſſe, ſich mit denen Bein-<lb/> gen ſperre, biß die Schale zerbreche und es<lb/> ſodann ausſchlupffe und auff der Welt<lb/> ankomme, da es naß vom Dotter und<lb/> matt von der Geburths-Arbeit unter<lb/><cb/> ſeiner Mutter Fluͤgel, und Bruſt mit<lb/> groͤſter Vorſorge erwaͤrmet wird, wo-<lb/> bey die Muͤtterliche Liebe ungemeinen<lb/> Fleiß und Vorſorge traͤget, es auffzubrin-<lb/> gen. Die Jungen bringen ihre meiſte<lb/> Zeit mit ſchlaffen zu, und liegen in dem<lb/> von Mooß, oder andern Materien ge-<lb/> machten weichen Neſte, nach Art und<lb/> Eigenſchafft derer Voͤgel, welche nach<lb/> aller Huͤhner Art auf der Erden eine tief-<lb/> fe Grube machen, ſie mit wenigem Graß-<lb/> Geniſte, nebſt Pflaum-Federn von ih-<lb/> rer Bruſt, denen Jungen zu Liebe, ſie<lb/> weich zu bewahren, anfuͤllen. Die Voͤ-<lb/> gel aber, ſo ihre Neſter auff die Baͤume<lb/> machen, flechten ſolche kuͤnſtlich mit Zweig-<lb/> lein und Mooß zuſammen, warten und<lb/> pflegen ihrer jungen mit allem Fleiß, ſie<lb/> vor der rauhen Lufft zu bewahren, biß<lb/> ihnen die Natur mehrere Federn, ſo an-<lb/> faͤnglich wollicht anzuſehen, mitgetheilet<lb/> und ſie der Mutter gewoͤhnliche Nah-<lb/> rung anzunehmen beginnen, da ſie dann<lb/> taͤglich je mehr und mehr zunehmen, zu-<lb/> mahln der himmliſche Thau und derer<lb/> Sonnen Strahlen kraͤfftige Wuͤrckung<lb/> zum Wachsthumb derer Schwing-Fe-<lb/> dern, das meiſte <hi rendition="#aq">contribuir</hi>en, biß ſie<lb/> nach etlichen wenigen Wochen vollkom-<lb/> men flicke werden und aus Trieb der Na-<lb/> tur vorwitzig aus ihrem Neſt von einem<lb/> Aſt zum andern fliegen. Die aber von<lb/> der Art derer Huͤner bey der Erden ſind,<lb/> haben in der Natur, daß ſie, ſo bald ſie<lb/> nur trocken, gleich herumb lauffen und<lb/> ſich wie die Maͤuſe verkriechen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Anatomia</hi> aller Huͤhner Arten.</hi> </head><lb/> <cb/> <p>Der Huͤhner giebts vielerley Arten,<lb/> als Trappen, <hi rendition="#aq">Phaſian</hi>en in Feldern, Au-<lb/> er-Huͤhner, Birck-Huͤhner, Haſel-<lb/> Huͤhner im Walde, und Reb-Huͤh-<lb/> ner oder Feld-Huͤner auf denen Ae-<lb/> ckern. Dieſe haben alle einerley in-<lb/> nerliche Eigenſchafften, einerley Na-<lb/> turen, im Sand und Erde zu ſchar-<lb/> ren, und Steingen und Koͤrner zu ver-<lb/> ſchlucken, weswegen ich ſie der Kuͤrtze<lb/> halber einerley <hi rendition="#aq">tracti</hi>re. Nemlich die<lb/> Wald-Huͤhner haben mit Federn ver-<lb/> wachſene Klauen, als da ſind Auer-Huͤh-<lb/> ner, Birck-Huͤhner und Haſel-Huͤhner:<lb/> Dahingegen haben die Feld-Huͤhneꝛ glat-<lb/> te ſchuppige Klauen, nemlich die Trap-<lb/> pen, <hi rendition="#aq">Phaſian</hi>en, Reb-Huͤhner und Brach-<lb/> Huͤhner. Die Klauen dieſer Huͤhner<lb/> haben vorwarts drey Zehen, deren eine<lb/><cb/> jegliche wiederumb drey Glieder, an<lb/> deren Ende die krumme hornigte Naͤ-<lb/> gel gewachſen, welche innerlich von ſtar-<lb/> cken Flechſen ſind; Hinten gehet eine kur-<lb/> tze Klaue von einem Glied, gleichſam als<lb/> der Daumen geordnet. Die Haͤhne ha-<lb/> ben zum Unterſcheid derer Huͤhner hin-<lb/> ten uͤber demſelben einen ſteiffen Knor-<lb/> ren von hornigtem Gewaͤchs, die Spoh-<lb/> ren genannt. Die Haut aller Huͤhner<lb/> hat unzehlich erhabene kleine Waͤrtzlein,<lb/> welches vermuthlich die <hi rendition="#aq">Pori</hi> oder<lb/> Schweiß-Loͤcher ſind, darinnen <hi rendition="#aq">Materia<lb/> collectanea</hi> zu der Federn Wachsthumb<lb/> befindlich ſeyn mag, und bedecket den<lb/> Leib zu Erhaltung der natuͤrlichen Waͤr-<lb/> me. Zwiſchen denen weichen Pflaum-<lb/> Federn ſind Glieds lange Haare ge-<lb/> wachſen, welche die Waͤrme vermehren:<lb/> <fw place="bottom" type="sig">X</fw><fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0279]
Von denen wilden Thieren.
gen groͤſſer und erhaben, der Kopff ſtaͤr-
cker und die Frucht deutlicher. Am ſie-
benden Tag vermindere ſich der Eyer-
Dotter, die Frucht ſtaͤrcke ſich und neh-
me das Gehirn ſeinen Anfang. Den
achten Tag bilde ſich das Corpus dieſer
Frucht in einen groſſen Kopff und Au-
gen, Fliegel und Beingen, in deſſen Leib
die Adern gehen. Des neundten Tages
wachſe die Frucht groͤſſer, verſtaͤrcke die
Glieder und formire das Chryſtalliniſche
Auge. Den zehenden Tag iſt Kopff,
Schnabel und Augen vollkommen. Des
eilfften Tages erweiterten ſich die Au-
gen und die Frucht werde groͤſſer. Des
zwoͤlfften Tages ſey die Frucht in dem
Ey zuſammen gehaucht, von mehrern
und groͤſſern Adern colligiret. Des drey-
zehenden Tages werde die Frucht groͤſſer,
die gezeugten Glieder und Nerven de-
rer Augen nehmen zu und ſey durchge-
hends vollkommener, da ihm dann die
Federlein maͤhlich zu wachſen anfangen
und es taͤglich je mehr und mehr von
dem vierzehenden Tag biß auf den vier
und zwantzigſten oder zur Ausſchlupff-
Zeit in der Formirung zunehme. Den
funffzehenden ſoll es das Leben gewin-
nen und die uͤbrige Zeit zunehmen, biß
die Zeit der Geburth herbey nahe, da es
durch ſein Schnaͤblein oberwerts die
Schale durchſtoſſe, ſich mit denen Bein-
gen ſperre, biß die Schale zerbreche und es
ſodann ausſchlupffe und auff der Welt
ankomme, da es naß vom Dotter und
matt von der Geburths-Arbeit unter
ſeiner Mutter Fluͤgel, und Bruſt mit
groͤſter Vorſorge erwaͤrmet wird, wo-
bey die Muͤtterliche Liebe ungemeinen
Fleiß und Vorſorge traͤget, es auffzubrin-
gen. Die Jungen bringen ihre meiſte
Zeit mit ſchlaffen zu, und liegen in dem
von Mooß, oder andern Materien ge-
machten weichen Neſte, nach Art und
Eigenſchafft derer Voͤgel, welche nach
aller Huͤhner Art auf der Erden eine tief-
fe Grube machen, ſie mit wenigem Graß-
Geniſte, nebſt Pflaum-Federn von ih-
rer Bruſt, denen Jungen zu Liebe, ſie
weich zu bewahren, anfuͤllen. Die Voͤ-
gel aber, ſo ihre Neſter auff die Baͤume
machen, flechten ſolche kuͤnſtlich mit Zweig-
lein und Mooß zuſammen, warten und
pflegen ihrer jungen mit allem Fleiß, ſie
vor der rauhen Lufft zu bewahren, biß
ihnen die Natur mehrere Federn, ſo an-
faͤnglich wollicht anzuſehen, mitgetheilet
und ſie der Mutter gewoͤhnliche Nah-
rung anzunehmen beginnen, da ſie dann
taͤglich je mehr und mehr zunehmen, zu-
mahln der himmliſche Thau und derer
Sonnen Strahlen kraͤfftige Wuͤrckung
zum Wachsthumb derer Schwing-Fe-
dern, das meiſte contribuiren, biß ſie
nach etlichen wenigen Wochen vollkom-
men flicke werden und aus Trieb der Na-
tur vorwitzig aus ihrem Neſt von einem
Aſt zum andern fliegen. Die aber von
der Art derer Huͤner bey der Erden ſind,
haben in der Natur, daß ſie, ſo bald ſie
nur trocken, gleich herumb lauffen und
ſich wie die Maͤuſe verkriechen.
Anatomia aller Huͤhner Arten.
Der Huͤhner giebts vielerley Arten,
als Trappen, Phaſianen in Feldern, Au-
er-Huͤhner, Birck-Huͤhner, Haſel-
Huͤhner im Walde, und Reb-Huͤh-
ner oder Feld-Huͤner auf denen Ae-
ckern. Dieſe haben alle einerley in-
nerliche Eigenſchafften, einerley Na-
turen, im Sand und Erde zu ſchar-
ren, und Steingen und Koͤrner zu ver-
ſchlucken, weswegen ich ſie der Kuͤrtze
halber einerley tractire. Nemlich die
Wald-Huͤhner haben mit Federn ver-
wachſene Klauen, als da ſind Auer-Huͤh-
ner, Birck-Huͤhner und Haſel-Huͤhner:
Dahingegen haben die Feld-Huͤhneꝛ glat-
te ſchuppige Klauen, nemlich die Trap-
pen, Phaſianen, Reb-Huͤhner und Brach-
Huͤhner. Die Klauen dieſer Huͤhner
haben vorwarts drey Zehen, deren eine
jegliche wiederumb drey Glieder, an
deren Ende die krumme hornigte Naͤ-
gel gewachſen, welche innerlich von ſtar-
cken Flechſen ſind; Hinten gehet eine kur-
tze Klaue von einem Glied, gleichſam als
der Daumen geordnet. Die Haͤhne ha-
ben zum Unterſcheid derer Huͤhner hin-
ten uͤber demſelben einen ſteiffen Knor-
ren von hornigtem Gewaͤchs, die Spoh-
ren genannt. Die Haut aller Huͤhner
hat unzehlich erhabene kleine Waͤrtzlein,
welches vermuthlich die Pori oder
Schweiß-Loͤcher ſind, darinnen Materia
collectanea zu der Federn Wachsthumb
befindlich ſeyn mag, und bedecket den
Leib zu Erhaltung der natuͤrlichen Waͤr-
me. Zwiſchen denen weichen Pflaum-
Federn ſind Glieds lange Haare ge-
wachſen, welche die Waͤrme vermehren:
Die
X
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |