Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Anderer Theil/ [Spaltenumbruch]
nehmste Speisen sind die Krebse, wennsie die in denen Fisch-Reußen mercken, kriechen sie mit solcher Begierde hinein, daß sie nicht wieder heraus können, und aus Mangel der Lufft ersticken müssen, wiewohl sie sonsten ein sehr hartes Le- ben haben. Sie haben breite Gänse- Läuffte, wormit sie rudern und in Mangel der Fische müssen sich die Frö- sche willig ergeben. Recht wundersam ist es, was sie die Natur gelehret, daß wenn sie des Frühlings grosse Wolcken- Brüche oder Wasser-Güsse vermuthen, sie zu deren Anzeigung an denen Ufern das Lager etwas höher erheben, damit sie nicht ersticken möchten; wo sie anderst Frie- de haben, setzen sie sich gerne auf alte Stämme oder sonst im Winckel an Was- sern und lassen sich mit ihrer besonderen Vergnügung die Sonne bescheinen und trocknen. Wo sie in die Forellen-Was- ser kommen, thun sie grossen Schaden. Jhre Lohsung, so meistens von Krebs- Schalen und Fisch-Schuppen bestehet, werffen sie gemeiniglich auff die Steine. Wann des Winters die Ströhme oder Teiche mit Eiß befroren, werden sie die auffgehacktn Wuhnen, oder offene Lö- cher wohl in acht nehmen und sich nicht zu weit unters Eiß wagen, sondern bald wieder heraus kommen: Jhr Weg ge- het alsdenn auff dem Eise nach denen offe- nen Löchern und spühren sich, wie die Marder, setzen die Tritt zwey und zwey beysammen in der Grösse eines Dachses, aber nicht mit so vollkommenen Ballen, [Spaltenumbruch] sondern flacher Spuhr und schleppen den langen Schwantz zu weilen. Sie fres- sen von grossen Fischen alles, ausser den Kopff, Gräthe, und Gerippe, so sie liegen lassen; Verhären sich niemahls, wie an- dere Thiere, sondern bleiben am Balg Sommer und Winter gut: Jhr Fleisch oder Wildpräth ist ungesund und sehr zähe, wird denen Carthäuser-München zu essen erlaubet. Umb die Fasten-Zeit rantzen sie gemeiniglich, da sie sich dann bey ihrem Ausgange des Nacht wie die Menschen mit sonderlichen helllautenden Pfeiffen zusammen ruffen. Und so viel von deren Eigenschafft. Sie werden gefangen auf unterschiedene Arten, wo es deren viel giebt, sind rechte Otter- Fänger, welche absonderliche beißigte klei- ne und behertzte Otter-Hunde haben, etwas grösser als Dachs-Schlieffer und braun von Haaren, mit steiffen Ohren zu beyden Seiten umb ihre Löcher aus- zustöbern, darzu werden besondere Ha- men oder Netze vorgestellet, deren Ge- sencke auf dem Boden von Bley, das o- berste aber Korck oder Pantoffel-Holtz ist, so schwimmen muß, wann nun die Fisch-Ottern bey dem Zipffel hinein schlupffen, und sich in die Höhe werffen, werden sie durch eine dreyzackigte Gabel gestochen, wie ich ausführlicher beschrei- ben werde: Oder sie werden in Eysen mit besonderer Witterung gefangen, zum Theil auch durch ihr Pfeiffen ver- rathen und geschossen. Von dem Dachse. [Spaltenumbruch]
Dieses Thier wohnet unter der Er- neh-
Anderer Theil/ [Spaltenumbruch]
nehmſte Speiſen ſind die Krebſe, wennſie die in denen Fiſch-Reußen mercken, kriechen ſie mit ſolcher Begierde hinein, daß ſie nicht wieder heraus koͤnnen, und aus Mangel der Lufft erſticken muͤſſen, wiewohl ſie ſonſten ein ſehr hartes Le- ben haben. Sie haben breite Gaͤnſe- Laͤuffte, wormit ſie rudern und in Mangel der Fiſche muͤſſen ſich die Froͤ- ſche willig ergeben. Recht wunderſam iſt es, was ſie die Natur gelehret, daß wenn ſie des Fruͤhlings groſſe Wolcken- Bruͤche oder Waſſer-Guͤſſe vermuthen, ſie zu deren Anzeigung an denen Ufern das Lager etwas hoͤher erheben, damit ſie nicht erſticken moͤchten; wo ſie andeꝛſt Frie- de haben, ſetzen ſie ſich gerne auf alte Staͤmme oder ſonſt im Winckel an Waſ- ſern und laſſen ſich mit ihrer beſonderen Vergnuͤgung die Sonne beſcheinen und trocknen. Wo ſie in die Forellen-Waſ- ſer kommen, thun ſie groſſen Schaden. Jhre Lohſung, ſo meiſtens von Krebs- Schalen und Fiſch-Schuppen beſtehet, werffen ſie gemeiniglich auff die Steine. Wann des Winters die Stroͤhme oder Teiche mit Eiß befroren, werden ſie die auffgehacktn Wuhnen, oder offene Loͤ- cher wohl in acht nehmen und ſich nicht zu weit unters Eiß wagen, ſondern bald wieder heraus kommen: Jhr Weg ge- het alsdenn auff dem Eiſe nach denen offe- nen Loͤchern und ſpuͤhren ſich, wie die Marder, ſetzen die Tritt zwey und zwey beyſammen in der Groͤſſe eines Dachſes, aber nicht mit ſo vollkommenen Ballen, [Spaltenumbruch] ſondern flacher Spuhr und ſchleppen den langen Schwantz zu weilen. Sie freſ- ſen von groſſen Fiſchen alles, auſſer den Kopff, Graͤthe, und Gerippe, ſo ſie liegen laſſen; Verhaͤren ſich niemahls, wie an- dere Thiere, ſondern bleiben am Balg Sommer und Winter gut: Jhr Fleiſch oder Wildpraͤth iſt ungeſund und ſehr zaͤhe, wird denen Carthaͤuſer-Muͤnchen zu eſſen erlaubet. Umb die Faſten-Zeit rantzen ſie gemeiniglich, da ſie ſich dann bey ihrem Ausgange des Nacht wie die Menſchen mit ſonderlichen helllautenden Pfeiffen zuſammen ruffen. Und ſo viel von deren Eigenſchafft. Sie werden gefangen auf unterſchiedene Arten, wo es deren viel giebt, ſind rechte Otter- Faͤnger, welche abſonderliche beißigte klei- ne und behertzte Otter-Hunde haben, etwas groͤſſer als Dachs-Schlieffer und braun von Haaren, mit ſteiffen Ohren zu beyden Seiten umb ihre Loͤcher aus- zuſtoͤbern, darzu werden beſondere Ha- men oder Netze vorgeſtellet, deren Ge- ſencke auf dem Boden von Bley, das o- berſte aber Korck oder Pantoffel-Holtz iſt, ſo ſchwimmen muß, wann nun die Fiſch-Ottern bey dem Zipffel hinein ſchlupffen, und ſich in die Hoͤhe werffen, werden ſie durch eine dreyzackigte Gabel geſtochen, wie ich ausfuͤhrlicher beſchrei- ben werde: Oder ſie werden in Eyſen mit beſonderer Witterung gefangen, zum Theil auch durch ihr Pfeiffen ver- rathen und geſchoſſen. Von dem Dachſe. [Spaltenumbruch]
Dieſes Thier wohnet unter der Er- neh-
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Anderer Theil/
nehmſte Speiſen ſind die Krebſe, wenn
ſie die in denen Fiſch-Reußen mercken,
kriechen ſie mit ſolcher Begierde hinein,
daß ſie nicht wieder heraus koͤnnen, und
aus Mangel der Lufft erſticken muͤſſen,
wiewohl ſie ſonſten ein ſehr hartes Le-
ben haben. Sie haben breite Gaͤnſe-
Laͤuffte, wormit ſie rudern und in
Mangel der Fiſche muͤſſen ſich die Froͤ-
ſche willig ergeben. Recht wunderſam
iſt es, was ſie die Natur gelehret, daß
wenn ſie des Fruͤhlings groſſe Wolcken-
Bruͤche oder Waſſer-Guͤſſe vermuthen,
ſie zu deren Anzeigung an denen Ufern
das Lager etwas hoͤher erheben, damit ſie
nicht erſticken moͤchten; wo ſie andeꝛſt Frie-
de haben, ſetzen ſie ſich gerne auf alte
Staͤmme oder ſonſt im Winckel an Waſ-
ſern und laſſen ſich mit ihrer beſonderen
Vergnuͤgung die Sonne beſcheinen und
trocknen. Wo ſie in die Forellen-Waſ-
ſer kommen, thun ſie groſſen Schaden.
Jhre Lohſung, ſo meiſtens von Krebs-
Schalen und Fiſch-Schuppen beſtehet,
werffen ſie gemeiniglich auff die Steine.
Wann des Winters die Stroͤhme oder
Teiche mit Eiß befroren, werden ſie die
auffgehacktn Wuhnen, oder offene Loͤ-
cher wohl in acht nehmen und ſich nicht
zu weit unters Eiß wagen, ſondern bald
wieder heraus kommen: Jhr Weg ge-
het alsdenn auff dem Eiſe nach denen offe-
nen Loͤchern und ſpuͤhren ſich, wie die
Marder, ſetzen die Tritt zwey und zwey
beyſammen in der Groͤſſe eines Dachſes,
aber nicht mit ſo vollkommenen Ballen,
ſondern flacher Spuhr und ſchleppen den
langen Schwantz zu weilen. Sie freſ-
ſen von groſſen Fiſchen alles, auſſer den
Kopff, Graͤthe, und Gerippe, ſo ſie liegen
laſſen; Verhaͤren ſich niemahls, wie an-
dere Thiere, ſondern bleiben am Balg
Sommer und Winter gut: Jhr Fleiſch
oder Wildpraͤth iſt ungeſund und ſehr
zaͤhe, wird denen Carthaͤuſer-Muͤnchen
zu eſſen erlaubet. Umb die Faſten-Zeit
rantzen ſie gemeiniglich, da ſie ſich dann
bey ihrem Ausgange des Nacht wie die
Menſchen mit ſonderlichen helllautenden
Pfeiffen zuſammen ruffen. Und ſo viel
von deren Eigenſchafft. Sie werden
gefangen auf unterſchiedene Arten, wo
es deren viel giebt, ſind rechte Otter-
Faͤnger, welche abſonderliche beißigte klei-
ne und behertzte Otter-Hunde haben,
etwas groͤſſer als Dachs-Schlieffer und
braun von Haaren, mit ſteiffen Ohren
zu beyden Seiten umb ihre Loͤcher aus-
zuſtoͤbern, darzu werden beſondere Ha-
men oder Netze vorgeſtellet, deren Ge-
ſencke auf dem Boden von Bley, das o-
berſte aber Korck oder Pantoffel-Holtz
iſt, ſo ſchwimmen muß, wann nun die
Fiſch-Ottern bey dem Zipffel hinein
ſchlupffen, und ſich in die Hoͤhe werffen,
werden ſie durch eine dreyzackigte Gabel
geſtochen, wie ich ausfuͤhrlicher beſchrei-
ben werde: Oder ſie werden in Eyſen
mit beſonderer Witterung gefangen,
zum Theil auch durch ihr Pfeiffen ver-
rathen und geſchoſſen.
Von dem Dachſe.
Dieſes Thier wohnet unter der Er-
den in Bergen und Huͤgeln, wo keine
Felſen, ſondern lockerer Boden und
Wurtzeln zu finden. Haben auch oͤff-
ters im freyen Felde ihre Behaͤltniſſe.
Der Dachs iſt ein dickes Thier, von lan-
gen Haaren, ſchwartz graulicht und weiß
eingeſprenget, hat kurtze ſchwartze dicke
Laͤuffte und groſſe krumme Klauen dar-
an, einen kleinen ſpitzigen Kopff, und zu
beyden Seiten der Augen breite ſchwar-
tze Striche, kurtze weiſſe Ohren und klei-
ne ſchwartze Augen: Sein ſchwaͤchſtes
Glied iſt die Naſe; Hat einen unbehen-
den und beſchwerlichen Gang. Wann die
Daͤchſin ſich im Februario belauffen und
meiſt zwoͤlff Wochen getragen, ſetzet
ſie im Majo und bringet gemeiniglich vier
Jungen. Da ſie am meiſten mager iſt
und den Winter durch vom Leibe gezeh-
ret, muß ſie dennoch ſolche Jungen mit
ihrer Milch ernehren, und ſich kuͤmmer-
lich behelffen, weil die Daͤchſe keine Nah-
rung eintragen. Wann aber nur ſol-
che in etwas erwachſen, denn jagen ſie
dieſelben aus ihren Roͤhren und muͤſſen
ſich allein ernehren, auch ihnen andere
Qvartier ausſuchen: Gemeiniglich hat
ein jedes Paar Daͤchſe ihre a parte Roͤh-
ren, wo nun ihr rechtes Lager, da ſie
im Winter liegen, iſt es wie ein Keſſel,
welches ſie von Moß, Farrenkraut und
langen Graß im Munde herzu tragen
und ſehr weich machen. Wo aber der
Ein- und Ausgang, machen ſie die Roͤh-
ren forne ſehr enge. Wann die Jun-
gen etliche Wochen alt, ſpielen ſie vor
dem Bau, und ſobald ſie fort koͤnnen,
neh-
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