Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Erster Theil/ [Spaltenumbruch]
sel gesotten und durch die Schauffel, bißes gerecht, gebrauet, letzlich aber in hier- zu gemachte Tonnen gegossen und zum Schiffbau nach Hamburg häuffig ver- führet wird, da sie öffters auf der Stel- le beym Ofen zwey biß drey Thaler vor eine Tonne von 10. Steinen bekommen, und erhält man zuweilen, nachdem der Kühn fett, gut, oder gar gering aus ei- nem Ofen-Brand, fünff biß sechs Ton- nen hartes Pech; Daferne aber auch Wagen-Schmiere darbey bleiben soll, kan man nicht soviel haben. Ferner geben auch die Kohlen vier biß fünff Fuder, so die Schlösser und Schmiede hauffig kauf- fen und gern drey Thaler und mehr da- vor geben. Hiervon muß ein gewisser Ofen-Zinß dem Forst-Herrn, und Stamm- Geld dem Förster, soofft ein Ofen aus- gebrannt, gegeben werden, so theils Or- ten an gewissem Gelde, am rathsamsten aber an gewisser Zahl Tonnen harten Pech geliefert wird, wiewohl solches nach eines Jeden beliebigem Gefallen einzu- richten. Der Kühn-Ruß wird entweder in denen Caminen, in welchen hier zu Lande der gemeine Mann Kühn-Holtz, damit zu leuchten, brennet, gesammlet, oder man hat, wie im Thüringer-Walde, rechte darzu erbauete Kühn-Ruß-Hüt- ten, worinnen der Kühn-Ruß in grosser Menge aufgefangen wird. Da bauen [Spaltenumbruch] sie eine viereckigte allenthalben auf denen Seiten zugeschlossene bedeckte finstere Cammer, oben ist eine Leinwand spitzig ausgespannet, an der Seite machen sie einen länglichten gewölbten Ofen und forne ein kleines Löchlein; Wann nun das Hartz oder Kühn angezündet und es in der finstern Kammer anders kei- nen Ausgang findet, leget sich der Rauch oben an die Leinewand gantz dicke an, sobald man fertig, wird oben die Leine- mand von dem Jungen mit einem Ste- cken geklopffet, alsdann fällt der Ruß in die Kammer aufs Pflaster oder den Bo- den und wird hernach in gewisse Butten oder Fäßlein gesammlet, verführet und weit und breit verkaufft. Es giebt da- von die schönste schwartze Farbe vor die Buchdrucker, Mahler, Farber, Tuch- macher oder vielmehr Tischler, zu aller- hand zu gebrauchen, wie man in Thü- ringen dergleichen am füglichsten wahr- nehmen kan. Bey solchen Pech-Oefen oder Ruß-Hütten gehöret sich auch billig vor den Brenn-Mann ein Hauß, Gar- then, Wohnung, und Stall, etwas Vieh zu halten, sonsten muß er alles Holtz an- zuführen theuer bezahlen. Letzlich mel- de, daß der meiste Kühn in Stöcken bleibt, was im Winter gehauen, auch nimmt der Wind viel Pech weg und setzt es an die Bäume. Von Thielen- und Pfosten-Schneiden. [Spaltenumbruch]
Das Thielen- und Pfosten-Schnei- des
Erſter Theil/ [Spaltenumbruch]
ſel geſotten und durch die Schauffel, bißes gerecht, gebrauet, letzlich aber in hier- zu gemachte Tonnen gegoſſen und zum Schiffbau nach Hamburg haͤuffig ver- fuͤhret wird, da ſie oͤffters auf der Stel- le beym Ofen zwey biß drey Thaler vor eine Tonne von 10. Steinen bekommen, und erhaͤlt man zuweilen, nachdem der Kuͤhn fett, gut, oder gar gering aus ei- nem Ofen-Brand, fuͤnff biß ſechs Ton- nen hartes Pech; Daferne aber auch Wagen-Schmiere darbey bleiben ſoll, kan man nicht ſoviel haben. Ferner geben auch die Kohlen vier biß fuͤnff Fuder, ſo die Schloͤſſer und Schmiede hauffig kauf- fen und gern drey Thaler und mehr da- vor geben. Hiervon muß ein gewiſſer Ofen-Zinß dem Forſt-Herrn, und Stam̃- Geld dem Foͤrſter, ſoofft ein Ofen aus- gebrannt, gegeben werden, ſo theils Or- ten an gewiſſem Gelde, am rathſamſten aber an gewiſſer Zahl Tonnen harten Pech geliefert wird, wiewohl ſolches nach eines Jeden beliebigem Gefallen einzu- richten. Der Kuͤhn-Ruß wird entweder in denen Caminen, in welchen hier zu Lande der gemeine Mann Kuͤhn-Holtz, damit zu leuchten, brennet, geſammlet, oder man hat, wie im Thuͤringer-Walde, rechte darzu erbauete Kuͤhn-Ruß-Huͤt- ten, worinnen der Kuͤhn-Ruß in groſſer Menge aufgefangen wird. Da bauen [Spaltenumbruch] ſie eine viereckigte allenthalben auf denen Seiten zugeſchloſſene bedeckte finſtere Cammer, oben iſt eine Leinwand ſpitzig ausgeſpannet, an der Seite machen ſie einen laͤnglichten gewoͤlbten Ofen und forne ein kleines Loͤchlein; Wann nun das Hartz oder Kuͤhn angezuͤndet und es in der finſtern Kammer anders kei- nen Ausgang findet, leget ſich der Rauch oben an die Leinewand gantz dicke an, ſobald man fertig, wird oben die Leine- mand von dem Jungen mit einem Ste- cken geklopffet, alsdann faͤllt der Ruß in die Kammer aufs Pflaſter oder den Bo- den und wird hernach in gewiſſe Butten oder Faͤßlein geſammlet, verfuͤhret und weit und breit verkaufft. Es giebt da- von die ſchoͤnſte ſchwartze Farbe vor die Buchdrucker, Mahler, Farber, Tuch- macher oder vielmehr Tiſchler, zu aller- hand zu gebrauchen, wie man in Thuͤ- ringen dergleichen am fuͤglichſten wahr- nehmen kan. Bey ſolchen Pech-Oefen oder Ruß-Huͤtten gehoͤret ſich auch billig vor den Brenn-Mann ein Hauß, Gar- then, Wohnung, und Stall, etwas Vieh zu halten, ſonſten muß er alles Holtz an- zufuͤhren theuer bezahlen. Letzlich mel- de, daß der meiſte Kuͤhn in Stoͤcken bleibt, was im Winter gehauen, auch nimmt der Wind viel Pech weg und ſetzt es an die Baͤume. Von Thielen- und Pfoſten-Schneiden. [Spaltenumbruch]
Das Thielen- und Pfoſten-Schnei- des
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Erſter Theil/
ſel geſotten und durch die Schauffel, biß
es gerecht, gebrauet, letzlich aber in hier-
zu gemachte Tonnen gegoſſen und zum
Schiffbau nach Hamburg haͤuffig ver-
fuͤhret wird, da ſie oͤffters auf der Stel-
le beym Ofen zwey biß drey Thaler vor
eine Tonne von 10. Steinen bekommen,
und erhaͤlt man zuweilen, nachdem der
Kuͤhn fett, gut, oder gar gering aus ei-
nem Ofen-Brand, fuͤnff biß ſechs Ton-
nen hartes Pech; Daferne aber auch
Wagen-Schmiere darbey bleiben ſoll, kan
man nicht ſoviel haben. Ferner geben
auch die Kohlen vier biß fuͤnff Fuder, ſo
die Schloͤſſer und Schmiede hauffig kauf-
fen und gern drey Thaler und mehr da-
vor geben. Hiervon muß ein gewiſſer
Ofen-Zinß dem Forſt-Herrn, und Stam̃-
Geld dem Foͤrſter, ſoofft ein Ofen aus-
gebrannt, gegeben werden, ſo theils Or-
ten an gewiſſem Gelde, am rathſamſten
aber an gewiſſer Zahl Tonnen harten
Pech geliefert wird, wiewohl ſolches nach
eines Jeden beliebigem Gefallen einzu-
richten. Der Kuͤhn-Ruß wird entweder
in denen Caminen, in welchen hier zu
Lande der gemeine Mann Kuͤhn-Holtz,
damit zu leuchten, brennet, geſammlet,
oder man hat, wie im Thuͤringer-Walde,
rechte darzu erbauete Kuͤhn-Ruß-Huͤt-
ten, worinnen der Kuͤhn-Ruß in groſſer
Menge aufgefangen wird. Da bauen
ſie eine viereckigte allenthalben auf denen
Seiten zugeſchloſſene bedeckte finſtere
Cammer, oben iſt eine Leinwand ſpitzig
ausgeſpannet, an der Seite machen ſie
einen laͤnglichten gewoͤlbten Ofen und
forne ein kleines Loͤchlein; Wann nun
das Hartz oder Kuͤhn angezuͤndet und
es in der finſtern Kammer anders kei-
nen Ausgang findet, leget ſich der Rauch
oben an die Leinewand gantz dicke an,
ſobald man fertig, wird oben die Leine-
mand von dem Jungen mit einem Ste-
cken geklopffet, alsdann faͤllt der Ruß in
die Kammer aufs Pflaſter oder den Bo-
den und wird hernach in gewiſſe Butten
oder Faͤßlein geſammlet, verfuͤhret und
weit und breit verkaufft. Es giebt da-
von die ſchoͤnſte ſchwartze Farbe vor die
Buchdrucker, Mahler, Farber, Tuch-
macher oder vielmehr Tiſchler, zu aller-
hand zu gebrauchen, wie man in Thuͤ-
ringen dergleichen am fuͤglichſten wahr-
nehmen kan. Bey ſolchen Pech-Oefen
oder Ruß-Huͤtten gehoͤret ſich auch billig
vor den Brenn-Mann ein Hauß, Gar-
then, Wohnung, und Stall, etwas Vieh
zu halten, ſonſten muß er alles Holtz an-
zufuͤhren theuer bezahlen. Letzlich mel-
de, daß der meiſte Kuͤhn in Stoͤcken
bleibt, was im Winter gehauen, auch
nimmt der Wind viel Pech weg und ſetzt
es an die Baͤume.
Von Thielen- und Pfoſten-Schneiden.
Das Thielen- und Pfoſten-Schnei-
den von Eichen in Waͤldern iſt auch kein
geringer Ruin ſowohl der Baͤume an ſich
ſelbſt, als der hoͤchſtnuͤtzlichen Maſtung
zahmer und wilder Thiere, welche hier-
durch vertilget und verſtoͤhret werden;
maaßen nicht nur die Wild-Bahn an
roth und ſchwartz Wildpraͤth, welches
ſonſt daſelbſt ſeine Nahrung, Stand o-
der Wechſel gehalten, ſondern auch in der
Wirthſchafft die nuͤtzlichen Maſt-Schwei-
ne und daher ruͤhrende Schincken und
Speck-Nutzungen, ſo man vormahls ha-
ben koͤnnen, auf einmahl mit kuͤnfftigem
allzuſpath bereuendem Schaden der
Nachwelt hinweggeriſſen werden. Es
haben bereits zeithero einige abſonderli-
che hierzu ergebene Kauff- und Handels-
Leute aus Holland, theils von Ham-
burg, dieſen Handel mit groſſem Verlag
vieler Summen Geldes getrieben und
denen teutſchen Herren durch Verblen-
dung ihrer Silber-Muͤntze manche ſchoͤ-
ne Eiche abgenoͤthiget, wie mir dann der-
gleichen ebenfalls wiederfahren, und ich
am beſten aus der Experienz bezeugen
kan. Vornehmlich ſiehet der Kaͤuffer
hauptſaͤchlich dahin, daß ein Schiffreicher
Strohm, als die Elbe oder Molde, wor-
auff es nach Hamburg und conſequen-
ter ferner zu Waſſer transportiret wer-
den kan, nicht weit von dem Wald ge-
legen, damit er die geſchnittenen Pfoſten
oder Thielen auf dem Lande nicht ſo weit
fuͤhren laſſen duͤrffe; Ferner, ob auch hier-
von etwan ſchwerer Zoll, Geleith oder
Acciſe abzugeben, nach welchen Umb-
ſtaͤnden allen der Kaͤuffer ratione Pretii
ſich genau zu richten hat, weiln eine am
Strohm nahe ſtehende Eiche viel mehr
gelten muß, als die etzliche Meilen davon
entfernet, zumahl wann noch viele Ge-
leithe, Zoll oder Acciſe abzugeben iſt,
nebſt dem ſchweren Fuhrlohn bey ſchlim-
men boͤſen Straſſen. Wenn nun der
Kaͤuffer von dem Grund-Herrn des Wal-
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