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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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Erklärung des Texts.

UNser Text stellet uns vor: Der Gläubigen nicht untergehende Lebens-Sonne / und zwar in einer gedoppelten Verheissung.

Die Erste verheisset sie soll nicht gantz untergehen.

Die Andere verheisset sie soll gar nicht untergehen.

E. L. siehet wol wohin ich ziele. Der Heyland verheisset den Gläubigen (I.) Aufferstehung. (II.) Unsterblichkeit.

Die natürliche Sonne kan uns von diesen beyden Verheissungen einige Vorstellung geben. Von der ersten mit ihrem Abendlichen Untergang / da wir bey einer solchen untergehenden Sonne lesen möchten diese Worte:

Jactura brevis.
Nur kurtze Zeit läst sich die Sonn' ins dunckle stecken / Nach kurtzer Zeit wird uns auch JEsus auferwecken.

Von der andern in einer starcken Finsterniß; Bey einer solchen verfinsterten Sonn möchten stehen diese Worte:

Jactura levis.
In diesem Schatten bleibt der Sonn' ihr volles Licht / Und wer an JEsum gläubt / der stirbt im Sterben nicht.

Zu beyden Verheissungen hat der Heyland einen sichern Grund geleget mit diesen Worten: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Bey Einsehung des Evangelisten finden wir dieselbe verzeichnet in der Historie von der Auferweckung Lazari. Dieser war ein Mann den JEsus lieb hatte v. 3. nichts desto weniger ward er kranck / starb / und muste begraben werden / zu einem klaren Beweißthum / daß Kranckheit / Tod und Grab die Liebe JEsu nicht aufhebe. Ja als Lazarus schon todt war / spricht JESUS dennoch: Lazarus unser Freund schläfft; kommt auch auf Bitte seiner betrübten Schwestern und Vorbitte der Jünger an den Ort da Lazarus gestorben war / und siehe / er läst noch bey dem Grabe sehen / daß seine Liebe zu Lazaro noch nicht begraben. Denn es heist v. 25. JEsu gtengen die Augen über; Und die Juden hatten daher recht zu sagen: Siehe / wie hat er ihn so lieb gehabt.

Erklärung des Texts.

UNser Text stellet uns vor: Der Gläubigen nicht untergehende Lebens-Sonne / und zwar in einer gedoppelten Verheissung.

Die Erste verheisset sie soll nicht gantz untergehen.

Die Andere verheisset sie soll gar nicht untergehen.

E. L. siehet wol wohin ich ziele. Der Heyland verheisset den Gläubigen (I.) Aufferstehung. (II.) Unsterblichkeit.

Die natürliche Sonne kan uns von diesen beyden Verheissungen einige Vorstellung geben. Von der ersten mit ihrem Abendlichen Untergang / da wir bey einer solchen untergehenden Sonne lesen möchten diese Worte:

Jactura brevis.
Nur kurtze Zeit läst sich die Sonn’ ins dunckle stecken / Nach kurtzer Zeit wird uns auch JEsus auferwecken.

Von der andern in einer starcken Finsterniß; Bey einer solchen verfinsterten Sonn möchten stehen diese Worte:

Jactura levis.
In diesem Schatten bleibt der Sonn’ ihr volles Licht / Und wer an JEsum gläubt / der stirbt im Sterben nicht.

Zu beyden Verheissungen hat der Heyland einen sichern Grund geleget mit diesen Worten: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Bey Einsehung des Evangelisten finden wir dieselbe verzeichnet in der Historie von der Auferweckung Lazari. Dieser war ein Mann den JEsus lieb hatte v. 3. nichts desto weniger ward er kranck / starb / und muste begraben werden / zu einem klaren Beweißthum / daß Kranckheit / Tod und Grab die Liebe JEsu nicht aufhebe. Ja als Lazarus schon todt war / spricht JESUS dennoch: Lazarus unser Freund schläfft; kommt auch auf Bitte seiner betrübten Schwestern und Vorbitte der Jünger an den Ort da Lazarus gestorben war / und siehe / er läst noch bey dem Grabe sehen / daß seine Liebe zu Lazaro noch nicht begraben. Denn es heist v. 25. JEsu gtengen die Augen über; Und die Juden hatten daher recht zu sagen: Siehe / wie hat er ihn so lieb gehabt.

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                     Kranckheit / Tod und Grab die Liebe JEsu nicht aufhebe. Ja als Lazarus schon
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                     gestorben war / und siehe / er läst noch bey dem Grabe sehen / daß seine Liebe
                     zu Lazaro noch nicht begraben. Denn es heist v. 25. JEsu gtengen die Augen über;
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[6/0010] Erklärung des Texts. UNser Text stellet uns vor: Der Gläubigen nicht untergehende Lebens-Sonne / und zwar in einer gedoppelten Verheissung. Die Erste verheisset sie soll nicht gantz untergehen. Die Andere verheisset sie soll gar nicht untergehen. E. L. siehet wol wohin ich ziele. Der Heyland verheisset den Gläubigen (I.) Aufferstehung. (II.) Unsterblichkeit. Die natürliche Sonne kan uns von diesen beyden Verheissungen einige Vorstellung geben. Von der ersten mit ihrem Abendlichen Untergang / da wir bey einer solchen untergehenden Sonne lesen möchten diese Worte: Jactura brevis. Nur kurtze Zeit läst sich die Sonn’ ins dunckle stecken / Nach kurtzer Zeit wird uns auch JEsus auferwecken. Von der andern in einer starcken Finsterniß; Bey einer solchen verfinsterten Sonn möchten stehen diese Worte: Jactura levis. In diesem Schatten bleibt der Sonn’ ihr volles Licht / Und wer an JEsum gläubt / der stirbt im Sterben nicht. Zu beyden Verheissungen hat der Heyland einen sichern Grund geleget mit diesen Worten: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Bey Einsehung des Evangelisten finden wir dieselbe verzeichnet in der Historie von der Auferweckung Lazari. Dieser war ein Mann den JEsus lieb hatte v. 3. nichts desto weniger ward er kranck / starb / und muste begraben werden / zu einem klaren Beweißthum / daß Kranckheit / Tod und Grab die Liebe JEsu nicht aufhebe. Ja als Lazarus schon todt war / spricht JESUS dennoch: Lazarus unser Freund schläfft; kommt auch auf Bitte seiner betrübten Schwestern und Vorbitte der Jünger an den Ort da Lazarus gestorben war / und siehe / er läst noch bey dem Grabe sehen / daß seine Liebe zu Lazaro noch nicht begraben. Denn es heist v. 25. JEsu gtengen die Augen über; Und die Juden hatten daher recht zu sagen: Siehe / wie hat er ihn so lieb gehabt.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/10>, abgerufen am 21.11.2024.