Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweite Rede.


Vom Wesen der neuen Erziehung im
Allgemeinen
.

Das von mir vorgeschlagene Erhaltungs-
Mittel einer deutschen Nation überhaupt, zu
dessen klarer Einsicht diese Reden zunächst
Sie, und nebst Ihnen, die ganze Nation
führen möchten, gehet als ein solches Mittel
hervor aus der Beschaffenheit der Zeit, so wie
der deutschen National-Eigenthümlichkeiten,
so wie dieses Mittel wiederum eingreifen soll
in Zeit und Bildung der National-Eigen¬
thümlichkeiten. Es ist somit dieses Mittel
nicht eher vollkommen klar und verständlich
gemacht, als bis es mit diesen, und diese
mit ihm zusammen gehalten, und beide in
vollkommner gegenseitiger Durchdringung dar¬
gestellt sind, welche Geschäfte einige Zeit er¬
fordern, und so die vollkommne Klarheit nur
am Ende unsrer Reden zu erwarten ist. Da

D

Zweite Rede.


Vom Weſen der neuen Erziehung im
Allgemeinen
.

Das von mir vorgeſchlagene Erhaltungs-
Mittel einer deutſchen Nation uͤberhaupt, zu
deſſen klarer Einſicht dieſe Reden zunaͤchſt
Sie, und nebſt Ihnen, die ganze Nation
fuͤhren moͤchten, gehet als ein ſolches Mittel
hervor aus der Beſchaffenheit der Zeit, ſo wie
der deutſchen National-Eigenthuͤmlichkeiten,
ſo wie dieſes Mittel wiederum eingreifen ſoll
in Zeit und Bildung der National-Eigen¬
thuͤmlichkeiten. Es iſt ſomit dieſes Mittel
nicht eher vollkommen klar und verſtaͤndlich
gemacht, als bis es mit dieſen, und dieſe
mit ihm zuſammen gehalten, und beide in
vollkommner gegenſeitiger Durchdringung dar¬
geſtellt ſind, welche Geſchaͤfte einige Zeit er¬
fordern, und ſo die vollkommne Klarheit nur
am Ende unſrer Reden zu erwarten iſt. Da

D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0055" n="49"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#g">Zweite Rede</hi>.<lb/></head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <argument>
          <p><hi rendition="#g">Vom We&#x017F;en der neuen Erziehung im<lb/>
Allgemeinen</hi>.<lb/></p>
        </argument>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>as von mir vorge&#x017F;chlagene Erhaltungs-<lb/>
Mittel einer deut&#x017F;chen Nation u&#x0364;berhaupt, zu<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en klarer Ein&#x017F;icht die&#x017F;e Reden zuna&#x0364;ch&#x017F;t<lb/>
Sie, und neb&#x017F;t Ihnen, die ganze Nation<lb/>
fu&#x0364;hren mo&#x0364;chten, gehet als ein &#x017F;olches Mittel<lb/>
hervor aus der Be&#x017F;chaffenheit der Zeit, &#x017F;o wie<lb/>
der deut&#x017F;chen National-Eigenthu&#x0364;mlichkeiten,<lb/>
&#x017F;o wie die&#x017F;es Mittel wiederum eingreifen &#x017F;oll<lb/>
in Zeit und Bildung der National-Eigen¬<lb/>
thu&#x0364;mlichkeiten. Es i&#x017F;t &#x017F;omit die&#x017F;es Mittel<lb/>
nicht eher vollkommen klar und ver&#x017F;ta&#x0364;ndlich<lb/>
gemacht, als bis es mit die&#x017F;en, und die&#x017F;e<lb/>
mit ihm zu&#x017F;ammen gehalten, und beide in<lb/>
vollkommner gegen&#x017F;eitiger Durchdringung dar¬<lb/>
ge&#x017F;tellt &#x017F;ind, welche Ge&#x017F;cha&#x0364;fte einige Zeit er¬<lb/>
fordern, und &#x017F;o die vollkommne Klarheit nur<lb/>
am Ende un&#x017F;rer Reden zu erwarten i&#x017F;t. Da<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D<lb/></fw>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0055] Zweite Rede. Vom Weſen der neuen Erziehung im Allgemeinen. Das von mir vorgeſchlagene Erhaltungs- Mittel einer deutſchen Nation uͤberhaupt, zu deſſen klarer Einſicht dieſe Reden zunaͤchſt Sie, und nebſt Ihnen, die ganze Nation fuͤhren moͤchten, gehet als ein ſolches Mittel hervor aus der Beſchaffenheit der Zeit, ſo wie der deutſchen National-Eigenthuͤmlichkeiten, ſo wie dieſes Mittel wiederum eingreifen ſoll in Zeit und Bildung der National-Eigen¬ thuͤmlichkeiten. Es iſt ſomit dieſes Mittel nicht eher vollkommen klar und verſtaͤndlich gemacht, als bis es mit dieſen, und dieſe mit ihm zuſammen gehalten, und beide in vollkommner gegenſeitiger Durchdringung dar¬ geſtellt ſind, welche Geſchaͤfte einige Zeit er¬ fordern, und ſo die vollkommne Klarheit nur am Ende unſrer Reden zu erwarten iſt. Da D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/55
Zitationshilfe: Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/55>, abgerufen am 21.12.2024.