Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Abschnitt.


Erster Abschnitt.
Von der Bestechung
.


Henr. Bodinus Diss. de barattaria Marp. 1639.
rec. Viteb. 1743.

God. Lud. Menken Diss. de crimine barattariae
sen repetundarum.
Viteb. 1729.

§. 510.

Das Verbrechen der Bestechung (cr. repe-
tundarum s. barattariae)
wird begangen, wenn
Staatsbeamte einen Vortheil annehmen oder, sich
versprechen lassen, in Beziehung auf ihre Amts-
verbindlichkeit.
*)

§. 511.

Das Verbrechen wird begangen I. von ei-
nem Staatsbeamten, nicht aber von dem Offi-
cianten einer Privatperson, **) selbst nicht von
demjenigen, dem von einem Staatsbeamten
die Verwaltung seiner Amtsverbindlichkeiten
übertragen worden ist. Der Begriff erstreckt

sich
*) L. 1. pr. L. 4. 9. D. de L. Iul. rep.
**) Meister rechtliche Erkenntnisse Thl. V. Dec. 133.
Nr. 13. -- Vormünder und Curatoren werden
dieses Verbrechens nicht schuldig, wie Bodin.
l. c. §. 17. irrig glaubt.
II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Abſchnitt.


Erſter Abſchnitt.
Von der Beſtechung
.


Henr. Bodinus Diſſ. de barattaria Marp. 1639.
rec. Viteb. 1743.

God. Lud. Menken Diſſ. de crimine barattariae
ſen repetundarum.
Viteb. 1729.

§. 510.

Das Verbrechen der Beſtechung (cr. repe-
tundarum ſ. barattariae)
wird begangen, wenn
Staatsbeamte einen Vortheil annehmen oder, ſich
verſprechen laſſen, in Beziehung auf ihre Amts-
verbindlichkeit.
*)

§. 511.

Das Verbrechen wird begangen I. von ei-
nem Staatsbeamten, nicht aber von dem Offi-
cianten einer Privatperſon, **) ſelbſt nicht von
demjenigen, dem von einem Staatsbeamten
die Verwaltung ſeiner Amtsverbindlichkeiten
übertragen worden iſt. Der Begriff erſtreckt

ſich
*) L. 1. pr. L. 4. 9. D. de L. Iul. rep.
**) Meiſter rechtliche Erkenntniſſe Thl. V. Dec. 133.
Nr. 13. — Vormünder und Curatoren werden
dieſes Verbrechens nicht ſchuldig, wie Bodin.
l. c. §. 17. irrig glaubt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0442" n="414"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Ab&#x017F;chnitt.</hi> </fw><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.<lb/><hi rendition="#i">Von der Be&#x017F;techung</hi></hi>.</head><lb/>
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Henr. Bodinus</hi> Di&#x017F;&#x017F;. <hi rendition="#i">de barattaria</hi> Marp. 1639.<lb/>
rec. Viteb. 1743.</hi> </p><lb/>
                <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">God. Lud. Menken</hi> Di&#x017F;&#x017F;. <hi rendition="#i">de crimine barattariae<lb/>
&#x017F;en repetundarum.</hi> Viteb. 1729.</hi> </p><lb/>
                <div n="6">
                  <head>§. 510.</head><lb/>
                  <p><hi rendition="#in">D</hi>as Verbrechen der <hi rendition="#g">Be&#x017F;techung</hi> (<hi rendition="#i">cr. repe-<lb/>
tundarum &#x017F;. barattariae)</hi> wird begangen, <hi rendition="#i">wenn<lb/>
Staatsbeamte einen Vortheil annehmen oder, &#x017F;ich<lb/>
ver&#x017F;prechen la&#x017F;&#x017F;en, in Beziehung auf ihre Amts-<lb/>
verbindlichkeit.</hi> <note place="foot" n="*)">L. 1. pr. L. 4. 9. <hi rendition="#i">D. de L. Iul. rep.</hi></note></p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>§. 511.</head><lb/>
                  <p>Das Verbrechen wird begangen I. von ei-<lb/>
nem <hi rendition="#i">Staatsbeamten</hi>, nicht aber von dem Offi-<lb/>
cianten einer Privatper&#x017F;on, <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#g">Mei&#x017F;ter</hi><hi rendition="#i">rechtliche Erkenntni&#x017F;&#x017F;e</hi> Thl. V. Dec. 133.<lb/>
Nr. 13. &#x2014; Vormünder und Curatoren werden<lb/>
die&#x017F;es Verbrechens nicht &#x017F;chuldig, wie <hi rendition="#g">Bodin</hi>.<lb/>
l. c. §. 17. irrig glaubt.</note> &#x017F;elb&#x017F;t nicht von<lb/>
demjenigen, dem von einem Staatsbeamten<lb/>
die Verwaltung &#x017F;einer Amtsverbindlichkeiten<lb/>
übertragen worden i&#x017F;t. Der Begriff er&#x017F;treckt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich</fw><lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[414/0442] II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Abſchnitt. Erſter Abſchnitt. Von der Beſtechung. Henr. Bodinus Diſſ. de barattaria Marp. 1639. rec. Viteb. 1743. God. Lud. Menken Diſſ. de crimine barattariae ſen repetundarum. Viteb. 1729. §. 510. Das Verbrechen der Beſtechung (cr. repe- tundarum ſ. barattariae) wird begangen, wenn Staatsbeamte einen Vortheil annehmen oder, ſich verſprechen laſſen, in Beziehung auf ihre Amts- verbindlichkeit. *) §. 511. Das Verbrechen wird begangen I. von ei- nem Staatsbeamten, nicht aber von dem Offi- cianten einer Privatperſon, **) ſelbſt nicht von demjenigen, dem von einem Staatsbeamten die Verwaltung ſeiner Amtsverbindlichkeiten übertragen worden iſt. Der Begriff erſtreckt ſich *) L. 1. pr. L. 4. 9. D. de L. Iul. rep. **) Meiſter rechtliche Erkenntniſſe Thl. V. Dec. 133. Nr. 13. — Vormünder und Curatoren werden dieſes Verbrechens nicht ſchuldig, wie Bodin. l. c. §. 17. irrig glaubt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/442
Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/442>, abgerufen am 22.12.2024.