Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

Bild:
<< vorherige Seite

Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch. etc.
besstrafe und Relegation bestraft. *) Auch
die Weibsperson war der Strafe unterwor-
fen. **) Das Canon. R. verfügt bey der Schwä-
chung Kirchenbusse. ***)

§. 487.

Die Bestimmungen des Röm. R. sind nicht
mehr anwendbar, weil sie sich lediglich auf
römische Polizey-Einrichtungen und Standes-
unterscheidungen gründen. Die Strafe ist
jetzt nach gemeinem Recht arbiträr +) Die
deutschen Reichsgesesze wollen Betrafung,

sie
*) §. 4. I. de publ. jud. Ueber den scheinbaren Wider-
spruch mit L. 1. §. 2. D. de extraord. crimin. ff.
Matthaeus de crimin. L. XLVIII. tit. 3. c. 5.
nr. 8.
**) L. 10. §. 1. L. 12. D. ad. L. Iul. de adult. L. 18.
C. eod.
***) c. 2. x. de adult. c. 3. x. de poenis. Ueber den
Grund und die Entstehung der Kirchenbusse s.
Versuch einer Geschichte der Entstehung und Ausbildung
der Kirchenbusse von einem Katholiken.
In Flügge's
Beyträgen zur Geschichte der Religion und Theologie.
Thl. II. S. 1 -- 248. Ueber ihren Werth. Hen-
ke's
Archiv für die neueste Kirchengeschichte. 1794.
2tes Quartal. Dessen Eusebia Bd. III. St. 3.
nr. 15.
+) Die Kirchenbusse ist zwar in jedem einzelnen
Territorium noch gültig, so lange sie nicht durch
Gesetze aufgehoben ist; sie kommt aber, als blos
kirchliche Strafe eigentlich hier nicht in Betrachtung.

Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch. etc.
besſtrafe und Relegation beſtraft. *) Auch
die Weibsperſon war der Strafe unterwor-
fen. **) Das Canon. R. verfügt bey der Schwä-
chung Kirchenbuſse. ***)

§. 487.

Die Beſtimmungen des Röm. R. ſind nicht
mehr anwendbar, weil ſie ſich lediglich auf
römiſche Polizey-Einrichtungen und Standes-
unterſcheidungen gründen. Die Strafe iſt
jetzt nach gemeinem Recht arbiträr †) Die
deutſchen Reichsgeſesze wollen Betrafung,

ſie
*) §. 4. I. de publ. jud. Ueber den ſcheinbaren Wider-
ſpruch mit L. 1. §. 2. D. de extraord. crimin. ff.
Matthaeus de crimin. L. XLVIII. tit. 3. c. 5.
nr. 8.
**) L. 10. §. 1. L. 12. D. ad. L. Iul. de adult. L. 18.
C. eod.
***) c. 2. x. de adult. c. 3. x. de poenis. Ueber den
Grund und die Entſtehung der Kirchenbuſse ſ.
Verſuch einer Geſchichte der Entſtehung und Ausbildung
der Kirchenbuſse von einem Katholiken.
In Flügge’s
Beyträgen zur Geſchichte der Religion und Theologie.
Thl. II. S. 1 — 248. Ueber ihren Werth. Hen-
ke’s
Archiv für die neueſte Kirchengeſchichte. 1794.
2tes Quartal. Deſſen Euſebia Bd. III. St. 3.
nr. 15.
†) Die Kirchenbuſse iſt zwar in jedem einzelnen
Territorium noch gültig, ſo lange ſie nicht durch
Geſetze aufgehoben iſt; ſie kommt aber, als blos
kirchliche Strafe eigentlich hier nicht in Betrachtung.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <p><pb facs="#f0421" n="393"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch. etc.</hi></fw><lb/>
bes&#x017F;trafe und Relegation be&#x017F;traft. <note place="foot" n="*)">§. 4. I. <hi rendition="#i">de publ. jud.</hi> Ueber den &#x017F;cheinbaren Wider-<lb/>
&#x017F;pruch mit L. 1. §. 2. D. <hi rendition="#i">de extraord. crimin.</hi> ff.<lb/><hi rendition="#g">Matthaeus</hi> <hi rendition="#i">de crimin.</hi> L. XLVIII. <hi rendition="#i">tit.</hi> 3. c. 5.<lb/>
nr. 8.</note> Auch<lb/>
die Weibsper&#x017F;on war der Strafe unterwor-<lb/>
fen. <note place="foot" n="**)">L. 10. §. 1. L. 12. D. <hi rendition="#i">ad. L. Iul. de adult.</hi> L. 18.<lb/>
C. <hi rendition="#i">eod.</hi></note> Das <hi rendition="#i">Canon. R.</hi> verfügt bey der Schwä-<lb/>
chung Kirchenbu&#x017F;se. <note place="foot" n="***)">c. 2. x. <hi rendition="#i">de adult.</hi> c. 3. x. <hi rendition="#i">de poenis.</hi> Ueber den<lb/>
Grund und die Ent&#x017F;tehung der Kirchenbu&#x017F;se &#x017F;.<lb/><hi rendition="#i">Ver&#x017F;uch einer Ge&#x017F;chichte der Ent&#x017F;tehung und Ausbildung<lb/>
der Kirchenbu&#x017F;se von einem Katholiken.</hi> In <hi rendition="#g">Flügge</hi>&#x2019;s<lb/><hi rendition="#i">Beyträgen zur Ge&#x017F;chichte der Religion und Theologie.</hi><lb/>
Thl. II. S. 1 &#x2014; 248. Ueber ihren Werth. <hi rendition="#g">Hen-<lb/>
ke&#x2019;s</hi> <hi rendition="#i">Archiv für die neue&#x017F;te Kirchenge&#x017F;chichte.</hi> 1794.<lb/>
2tes Quartal. <hi rendition="#g">De&#x017F;&#x017F;en</hi> <hi rendition="#i">Eu&#x017F;ebia</hi> Bd. <hi rendition="#i">III.</hi> St. 3.<lb/>
nr. 15.</note></p>
                    </div><lb/>
                    <div n="8">
                      <head>§. 487.</head><lb/>
                      <p>Die Be&#x017F;timmungen des Röm. R. &#x017F;ind nicht<lb/>
mehr anwendbar, weil &#x017F;ie &#x017F;ich lediglich auf<lb/>
römi&#x017F;che Polizey-Einrichtungen und Standes-<lb/>
unter&#x017F;cheidungen gründen. Die Strafe i&#x017F;t<lb/>
jetzt nach gemeinem Recht arbiträr <note place="foot" n="&#x2020;)">Die Kirchenbu&#x017F;se i&#x017F;t zwar in jedem einzelnen<lb/>
Territorium noch gültig, &#x017F;o lange &#x017F;ie nicht durch<lb/>
Ge&#x017F;etze aufgehoben i&#x017F;t; &#x017F;ie kommt aber, als blos<lb/><hi rendition="#i">kirchliche</hi> Strafe eigentlich hier nicht in Betrachtung.</note> Die<lb/>
deut&#x017F;chen Reichsge&#x017F;esze wollen Betrafung,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ie</fw><lb/></p>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[393/0421] Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch. etc. besſtrafe und Relegation beſtraft. *) Auch die Weibsperſon war der Strafe unterwor- fen. **) Das Canon. R. verfügt bey der Schwä- chung Kirchenbuſse. ***) §. 487. Die Beſtimmungen des Röm. R. ſind nicht mehr anwendbar, weil ſie ſich lediglich auf römiſche Polizey-Einrichtungen und Standes- unterſcheidungen gründen. Die Strafe iſt jetzt nach gemeinem Recht arbiträr †) Die deutſchen Reichsgeſesze wollen Betrafung, ſie *) §. 4. I. de publ. jud. Ueber den ſcheinbaren Wider- ſpruch mit L. 1. §. 2. D. de extraord. crimin. ff. Matthaeus de crimin. L. XLVIII. tit. 3. c. 5. nr. 8. **) L. 10. §. 1. L. 12. D. ad. L. Iul. de adult. L. 18. C. eod. ***) c. 2. x. de adult. c. 3. x. de poenis. Ueber den Grund und die Entſtehung der Kirchenbuſse ſ. Verſuch einer Geſchichte der Entſtehung und Ausbildung der Kirchenbuſse von einem Katholiken. In Flügge’s Beyträgen zur Geſchichte der Religion und Theologie. Thl. II. S. 1 — 248. Ueber ihren Werth. Hen- ke’s Archiv für die neueſte Kirchengeſchichte. 1794. 2tes Quartal. Deſſen Euſebia Bd. III. St. 3. nr. 15. †) Die Kirchenbuſse iſt zwar in jedem einzelnen Territorium noch gültig, ſo lange ſie nicht durch Geſetze aufgehoben iſt; ſie kommt aber, als blos kirchliche Strafe eigentlich hier nicht in Betrachtung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/421
Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/421>, abgerufen am 19.11.2024.