Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.Materielle vage Verbrechen. Kinderauss. selbst zur Uebertretung; diese fodern zwar ei-nen bestimmten Gegenstand, aber die Ver- letzung selbst ist nicht bestimmt, indem die Uebertreibung in denselben bald eine wirkliche Rechtsverletzung ist, bald nicht, und in jenem Falle die Verletzung verschiedener Rechte in dem Begriff des Verbrechens enthalten ist. Erster Titel. Materielle vage Verbrechen. Erster Abschnitt. Kinderaussetzung. Ier. Zange Diss. de expositione infantum ejusque poen[a] Rud. Christ. Henne Diss. de expositione infantum. §. 428. Kinderaussetzung (expositio infantum) ist Ge- *) P. G. O. Art. 132.
Materielle vage Verbrechen. Kinderausſ. ſelbſt zur Uebertretung; dieſe fodern zwar ei-nen beſtimmten Gegenſtand, aber die Ver- letzung ſelbſt iſt nicht beſtimmt, indem die Uebertreibung in denſelben bald eine wirkliche Rechtsverletzung iſt, bald nicht, und in jenem Falle die Verletzung verſchiedener Rechte in dem Begriff des Verbrechens enthalten iſt. Erſter Titel. Materielle vage Verbrechen. Erſter Abſchnitt. Kinderausſetzung. Ier. Zange Diſſ. de expoſitione infantum ejusque poen[a] Rud. Chriſt. Henne Diſſ. de expoſitione infantum. §. 428. Kinderausſetzung (expoſitio infantum) iſt Ge- *) P. G. O. Art. 132.
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Materielle vage Verbrechen. Kinderausſ.
ſelbſt zur Uebertretung; dieſe fodern zwar ei-
nen beſtimmten Gegenſtand, aber die Ver-
letzung ſelbſt iſt nicht beſtimmt, indem die
Uebertreibung in denſelben bald eine wirkliche
Rechtsverletzung iſt, bald nicht, und in jenem
Falle die Verletzung verſchiedener Rechte in
dem Begriff des Verbrechens enthalten iſt.
Erſter Titel.
Materielle vage Verbrechen.
Erſter Abſchnitt.
Kinderausſetzung.
Ier. Zange Diſſ. de expoſitione infantum ejusque poena
veteri. Gieſſ. 1713.
Rud. Chriſt. Henne Diſſ. de expoſitione infantum.
Erf. 1756.
§. 428.
Kinderausſetzung (expoſitio infantum) iſt
die durch Aeltern, auf eine nicht unmittelbar töd-
liche Art begangene Weglegung unerwachſener
Kinder an einen nicht nothwendig tödlichen Ort,
wo ſie der Hülfe der Eltern entzogen ſind. *) Er-
wachſene Kinder, die ohne älterliche Hülfe
ihre Exiſtenz behaupten können, ſind kein
Ge-
*) P. G. O. Art. 132.
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Zitationshilfe: | Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/373>, abgerufen am 22.02.2025. |