Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.II. Buch. I. Theil. II. Titel. II. Abschnitt. lich gültig seyn. Bey einer nichtigen Ehe istdieses Verbrechens unmöglich *). §. 416. III. Zur Zeit des begangenen Beyschlafs Bey- wird. Eine andre, aber unhaltbare Interpretation giebt Kleinschrod a. a O. §. 10 11. vergl. des Verf Recension des Bd. II. der Kleinschrodi- schen Abhandl. in der A. L. Z. 1800. Nr. 45. S. 354. f. *) Das Gegentheil meynt Matthacus de crim. L. XLVIII. lit. 3. C. 1. Nr. 7. aus einer irrigen Erklä- rung der Worte uxor injusta in L. 13. §. 1. D. h. t. Unter uxor injusta verstehen einige eine Concubine. cf. Ramos del Manzano schediasma de concubi- nis. c. 1. Nr. 12. (in Meermann thes. T. V. pag. 554.) -- vergl. auch Kleinschrod a. a. O. §. 7. **) Anders bey der Scheidung von Tisch und Bett. cf. Fr. Leb. Stolz Diss. de poena concubitus a per- sonts per divortium solutis commissi. Lips. 1736. ***) L. 13. §. 2. D. h. t. Mündlich über die Ausglei-
chung derselben mit der scheinbar widersprechen- den L. 22. C. eod. -- Den Stoff zur Vereinigung dieser Gesetze liefert L. 10. D. h. t. Tacitus Annal. L. II. c. 83. Sueton Tiber. C. XXXV. Vergl. Matthaeus de crim. l. c. Nr. 5. et 6. Kleinschrod a. a. O §. o. und die angeführte Recension der A. L. Z. a. a. O. S. 353. f. II. Buch. I. Theil. II. Titel. II. Abſchnitt. lich gültig ſeyn. Bey einer nichtigen Ehe iſtdieſes Verbrechens unmöglich *). §. 416. III. Zur Zeit des begangenen Beyſchlafs Bey- wird. Eine andre, aber unhaltbare Interpretation giebt Kleinſchrod a. a O. §. 10 11. vergl. des Verf Recenſion des Bd. II. der Kleinſchrodi- ſchen Abhandl. in der A. L. Z. 1800. Nr. 45. S. 354. f. *) Das Gegentheil meynt Matthacus de crim. L. XLVIII. lit. 3. C. 1. Nr. 7. aus einer irrigen Erklä- rung der Worte uxor injuſta in L. 13. §. 1. D. h. t. Unter uxor injuſta verſtehen einige eine Concubine. cf. Ramos del Manzano ſchediasma de concubi- nis. c. 1. Nr. 12. (in Meermann theſ. T. V. pag. 554.) — vergl. auch Kleinſchrod a. a. O. §. 7. **) Anders bey der Scheidung von Tiſch und Bett. cf. Fr. Leb. Stolz Diſſ. de poena concubitus a per- ſonts per divortium ſolutis commiſſi. Lipſ. 1736. ***) L. 13. §. 2. D. h. t. Mündlich über die Ausglei-
chung derſelben mit der ſcheinbar widerſprechen- den L. 22. C. eod. — Den Stoff zur Vereinigung dieſer Geſetze liefert L. 10. D. h. t. Tacitus Annal. L. II. c. 83. Sueton Tiber. C. XXXV. Vergl. Matthaeus de crim. l. c. Nr. 5. et 6. Kleinſchrod a. a. O §. o. und die angeführte Recenſion der A. L. Z. a. a. O. S. 353. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <p><pb facs="#f0360" n="332"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Buch. I. Theil. II. Titel. II. Abſchnitt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#i">lich gültig</hi> ſeyn. Bey einer nichtigen Ehe iſt<lb/> dieſes Verbrechens unmöglich <note place="foot" n="*)">Das Gegentheil meynt <hi rendition="#g">Matthacus</hi> <hi rendition="#i">de crim</hi>. L.<lb/> XLVIII. lit. 3. C. 1. Nr. 7. aus einer irrigen Erklä-<lb/> rung der Worte <hi rendition="#i">uxor injuſta</hi> in L. 13. §. 1. D. h. t.<lb/> Unter uxor injuſta verſtehen einige eine Concubine.<lb/> cf. <hi rendition="#g">Ramos del Manzano</hi> <hi rendition="#i">ſchediasma de concubi-<lb/> nis</hi>. c. 1. Nr. 12. (in <hi rendition="#g">Meermann</hi> <hi rendition="#i">theſ. T. V</hi>. pag.<lb/> 554.) — vergl. auch <hi rendition="#g">Kleinſchrod</hi> a. a. O. §. 7.</note>.</p> </div><lb/> <div n="9"> <head>§. 416.</head><lb/> <p>III. Zur Zeit des begangenen Beyſchlafs<lb/> muſste noch die eheliche Vereinigung fort-<lb/> dauern. Bey einer durch Scheidung getrenn-<lb/> ten Ehe läſst ſich kein Ehebruch denken <note place="foot" n="**)">Anders bey der Scheidung von Tiſch und Bett.<lb/> cf. <hi rendition="#g">Fr. Leb. Stolz</hi> Diſſ. <hi rendition="#i">de poena concubitus a per-<lb/> ſonts per divortium ſolutis commiſſi</hi>. Lipſ. 1736.</note>. Ue-<lb/> brigens iſt es für den Begriff des Verbrechens<lb/> gleichviel, ob die Ehefrau als Hure lebt, oder<lb/> nicht <note place="foot" n="***)">L. 13. §. 2. D. h. t. Mündlich über die Ausglei-<lb/> chung derſelben mit der ſcheinbar widerſprechen-<lb/> den L. 22. C. eod. — Den Stoff zur Vereinigung<lb/> dieſer Geſetze liefert L. 10. D. h. t. <hi rendition="#g">Tacitus</hi><lb/><hi rendition="#i">Annal</hi>. L. II. c. 83. <hi rendition="#g">Sueton</hi> <hi rendition="#i">Tiber</hi>. C. XXXV.<lb/> Vergl. <hi rendition="#g">Matthaeus</hi> <hi rendition="#i">de crim</hi>. l. c. Nr. 5. et 6.<lb/><hi rendition="#g">Kleinſchrod</hi> a. a. O §. o. und die angeführte<lb/> Recenſion der A. L. Z. a. a. O. S. 353. f.</note>, ob der Gatte in den auſserehelichen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bey-</fw><lb/><note xml:id="note-0360" prev="#note-0359a" place="foot" n="**)">wird. Eine andre, aber unhaltbare Interpretation<lb/> giebt <hi rendition="#g">Kleinſchrod</hi> a. a O. §. 10 11. vergl.<lb/> des Verf Recenſion des Bd. II. der Kleinſchrodi-<lb/> ſchen Abhandl. in der A. L. Z. 1800. Nr. 45. S.<lb/> 354. f.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [332/0360]
II. Buch. I. Theil. II. Titel. II. Abſchnitt.
lich gültig ſeyn. Bey einer nichtigen Ehe iſt
dieſes Verbrechens unmöglich *).
§. 416.
III. Zur Zeit des begangenen Beyſchlafs
muſste noch die eheliche Vereinigung fort-
dauern. Bey einer durch Scheidung getrenn-
ten Ehe läſst ſich kein Ehebruch denken **). Ue-
brigens iſt es für den Begriff des Verbrechens
gleichviel, ob die Ehefrau als Hure lebt, oder
nicht ***), ob der Gatte in den auſserehelichen
Bey-
**)
*) Das Gegentheil meynt Matthacus de crim. L.
XLVIII. lit. 3. C. 1. Nr. 7. aus einer irrigen Erklä-
rung der Worte uxor injuſta in L. 13. §. 1. D. h. t.
Unter uxor injuſta verſtehen einige eine Concubine.
cf. Ramos del Manzano ſchediasma de concubi-
nis. c. 1. Nr. 12. (in Meermann theſ. T. V. pag.
554.) — vergl. auch Kleinſchrod a. a. O. §. 7.
**) Anders bey der Scheidung von Tiſch und Bett.
cf. Fr. Leb. Stolz Diſſ. de poena concubitus a per-
ſonts per divortium ſolutis commiſſi. Lipſ. 1736.
***) L. 13. §. 2. D. h. t. Mündlich über die Ausglei-
chung derſelben mit der ſcheinbar widerſprechen-
den L. 22. C. eod. — Den Stoff zur Vereinigung
dieſer Geſetze liefert L. 10. D. h. t. Tacitus
Annal. L. II. c. 83. Sueton Tiber. C. XXXV.
Vergl. Matthaeus de crim. l. c. Nr. 5. et 6.
Kleinſchrod a. a. O §. o. und die angeführte
Recenſion der A. L. Z. a. a. O. S. 353. f.
**) wird. Eine andre, aber unhaltbare Interpretation
giebt Kleinſchrod a. a O. §. 10 11. vergl.
des Verf Recenſion des Bd. II. der Kleinſchrodi-
ſchen Abhandl. in der A. L. Z. 1800. Nr. 45. S.
354. f.
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