Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abschnitt. raub (crimen sacrilegii) 2) den Peculat im engernSinn, die Verletzung oder Entwendung des Staatseigenthums von einer Person, die es nicht zu verwalten hat, und 3) das crimen de residuis, die Verwendung des anvertrauten öffentlichen Eigenthums zu Privatzwecken. Das crimen de res. gehört zu den besondern Ver- brechen der Staatsbeamten; das Peculat im engern Sinn kann bey uns nicht mehr beson- deres Verbrechen seyn und ist unter dem Dieb- stahl überhaupt enthalten. *) §. 383. Kirchenraub (sacrilegium) **) ist eine Ent- ten *) Stryck U. mod. L. 48. t. 13. §. 1. Meister jun. pr. jur. crim. §. 233. **) I. S. F. Boehmer Diss. de variis sacvilegii speciebus
ex mente juris civilis. Hal. 1724. Desselben Diss. II. de variis sacril. speciebus ex mente juris canonici. Hal. 1726. 1727. -- C. G. Robert succincta explicatio distinctionis inter sacrilegium simplex et qualisicatum. -- Unbestimmte Bedeutung des Worts sacrilegium. L. L. 3. C. de crim. sacril. L. 10. C. de episc. et cler. L. 4. C. de baereticis. L. 3. 4. C. de apostat. in Verbin- dung mit Nov. 123. c. 29. u. 31. II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt. raub (crimen ſacrilegii) 2) den Peculat im engernSinn, die Verletzung oder Entwendung des Staatseigenthums von einer Perſon, die es nicht zu verwalten hat, und 3) das crimen de reſiduis, die Verwendung des anvertrauten öffentlichen Eigenthums zu Privatzwecken. Das crimen de reſ. gehört zu den beſondern Ver- brechen der Staatsbeamten; das Peculat im engern Sinn kann bey uns nicht mehr beſon- deres Verbrechen ſeyn und iſt unter dem Dieb- ſtahl überhaupt enthalten. *) §. 383. Kirchenraub (ſacrilegium) **) iſt eine Ent- ten *) Stryck U. mod. L. 48. t. 13. §. 1. Meiſter jun. pr. jur. crim. §. 233. **) I. S. F. Boehmer Diſſ. de variis ſacvilegii ſpeciebus
ex mente juris civilis. Hal. 1724. Deſſelben Diſſ. II. de variis ſacril. ſpeciebus ex mente juris canonici. Hal. 1726. 1727. — C. G. Robert ſuccincta explicatio diſtinctionis inter ſacrilegium ſimplex et qualiſicatum. — Unbeſtimmte Bedeutung des Worts ſacrilegium. L. L. 3. C. de crim. ſacril. L. 10. C. de episc. et cler. L. 4. C. de baereticis. L. 3. 4. C. de apoſtat. in Verbin- dung mit Nov. 123. c. 29. u. 31. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <div n="10"> <div n="11"> <p><pb facs="#f0332" n="304"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#i">raub</hi> (<hi rendition="#i">crimen ſacrilegii</hi>) 2) den <hi rendition="#i">Peculat im engern<lb/> Sinn</hi>, die Verletzung oder Entwendung des<lb/> Staatseigenthums von einer Perſon, die es<lb/> nicht zu verwalten hat, und 3) das <hi rendition="#i">crimen de<lb/> reſiduis</hi>, die Verwendung des anvertrauten<lb/> öffentlichen Eigenthums zu Privatzwecken.<lb/> Das <hi rendition="#i">crimen de reſ.</hi> gehört zu den beſondern Ver-<lb/> brechen der Staatsbeamten; das Peculat im<lb/><hi rendition="#i">engern Sinn</hi> kann bey uns nicht mehr beſon-<lb/> deres Verbrechen ſeyn und iſt unter dem Dieb-<lb/> ſtahl überhaupt enthalten. <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Stryck</hi><hi rendition="#i">U. mod.</hi> L. 48. t. 13. §. 1. <hi rendition="#g">Meiſter</hi><lb/><hi rendition="#i">jun. pr. jur. crim.</hi> §. 233.</note></p> </div><lb/> <div n="11"> <head>§. 383.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Kirchenraub</hi> (<hi rendition="#i">ſacrilegium</hi>) <note place="foot" n="**)">I. S. F. <hi rendition="#g">Boehmer</hi> <hi rendition="#i">Diſſ. de variis ſacvilegii ſpeciebus<lb/> ex mente juris civilis.</hi> Hal. 1724. <hi rendition="#g">Deſſelben</hi> Diſſ.<lb/> II. <hi rendition="#i">de variis ſacril. ſpeciebus ex mente juris canonici.</hi> Hal.<lb/> 1726. 1727. — C. G. <hi rendition="#g">Robert</hi> <hi rendition="#i">ſuccincta explicatio<lb/> diſtinctionis inter ſacrilegium ſimplex et qualiſicatum.</hi> —<lb/> Unbeſtimmte Bedeutung des Worts <hi rendition="#i">ſacrilegium.</hi> L.<lb/> L. 3. C. <hi rendition="#i">de crim. ſacril.</hi> L. 10. C. <hi rendition="#i">de episc. et cler.</hi> L.<lb/> 4. C. <hi rendition="#i">de baereticis.</hi> L. 3. 4. C. <hi rendition="#i">de apoſtat.</hi> in Verbin-<lb/> dung mit Nov. 123. c. 29. u. 31.</note> <hi rendition="#i">iſt eine Ent-<lb/> wendung, durch welche eine von den drey im deut-<lb/> ſchen Reich recipirten Religionsgeſellſchaften<lb/> verletzt wird.</hi> Eine ſolche Verletzung ge-<lb/> ſchieht 1) durch Entwendung einer zum Got-<lb/> tesdienſt beſtimmten Sache aus einem zum<lb/> Gottesdienſt beſtimmten Ort, 2) einer profa-<lb/> nen Sache aus einem zum Gottesdienſt beſtimm-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [304/0332]
II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt.
raub (crimen ſacrilegii) 2) den Peculat im engern
Sinn, die Verletzung oder Entwendung des
Staatseigenthums von einer Perſon, die es
nicht zu verwalten hat, und 3) das crimen de
reſiduis, die Verwendung des anvertrauten
öffentlichen Eigenthums zu Privatzwecken.
Das crimen de reſ. gehört zu den beſondern Ver-
brechen der Staatsbeamten; das Peculat im
engern Sinn kann bey uns nicht mehr beſon-
deres Verbrechen ſeyn und iſt unter dem Dieb-
ſtahl überhaupt enthalten. *)
§. 383.
Kirchenraub (ſacrilegium) **) iſt eine Ent-
wendung, durch welche eine von den drey im deut-
ſchen Reich recipirten Religionsgeſellſchaften
verletzt wird. Eine ſolche Verletzung ge-
ſchieht 1) durch Entwendung einer zum Got-
tesdienſt beſtimmten Sache aus einem zum
Gottesdienſt beſtimmten Ort, 2) einer profa-
nen Sache aus einem zum Gottesdienſt beſtimm-
ten
*) Stryck U. mod. L. 48. t. 13. §. 1. Meiſter
jun. pr. jur. crim. §. 233.
**) I. S. F. Boehmer Diſſ. de variis ſacvilegii ſpeciebus
ex mente juris civilis. Hal. 1724. Deſſelben Diſſ.
II. de variis ſacril. ſpeciebus ex mente juris canonici. Hal.
1726. 1727. — C. G. Robert ſuccincta explicatio
diſtinctionis inter ſacrilegium ſimplex et qualiſicatum. —
Unbeſtimmte Bedeutung des Worts ſacrilegium. L.
L. 3. C. de crim. ſacril. L. 10. C. de episc. et cler. L.
4. C. de baereticis. L. 3. 4. C. de apoſtat. in Verbin-
dung mit Nov. 123. c. 29. u. 31.
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