Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.Verletzung d. Eigenthums durch Entwend. tinuatum) oder Wiederholung ist (f. repetit.). *)Auf Ort und Zeit kommt es ebenfalls nicht an, wenn nur nicht der zweyte Diebstahl aus ei- nem und demselben Antrieb in einem unun- terbrochenen Akt begangen wurde. P. G. O. Art. 157. 158. 161. §. 368. I. Ist der erste kleine Dieb nicht ertappt und *) Die Criminalisten nehmen das Gegentheil an, weil sie ein fortgesetztes Verbrechen für Eins nehmen. **) P. G. O. Art. 157. ***) P. G. O. Art. 158. -- Die Praktiker verwerfen
die Privatstrafe und den Unterschied in furtum ma- nif. und in nec manif. und wollen überall arbiträre Strafe -- Gefängniss auf wenige Tage, körperliche Züchtigung vor Gericht. Ausstellung an das ge- meine Halseisen etc. Kress ad Art. 157. u. 158. C. C. C. Quistorp Thl. I. §. 361. Für das Gesetz ist Grass collat. jur. Rom. cum rec. imp. p. 682. Leyser Sp. m. 3. Verletzung d. Eigenthums durch Entwend. tinuatum) oder Wiederholung iſt (f. repetit.). *)Auf Ort und Zeit kommt es ebenfalls nicht an, wenn nur nicht der zweyte Diebſtahl aus ei- nem und demſelben Antrieb in einem unun- terbrochenen Akt begangen wurde. P. G. O. Art. 157. 158. 161. §. 368. I. Iſt der erſte kleine Dieb nicht ertappt und *) Die Criminaliſten nehmen das Gegentheil an, weil ſie ein fortgeſetztes Verbrechen für Eins nehmen. **) P. G. O. Art. 157. ***) P. G. O. Art. 158. — Die Praktiker verwerfen
die Privatſtrafe und den Unterſchied in furtum ma- nif. und in nec manif. und wollen überall arbiträre Strafe — Gefängniſs auf wenige Tage, körperliche Züchtigung vor Gericht. Ausſtellung an das ge- meine Halseiſen etc. Kreſs ad Art. 157. u. 158. C. C. C. Quiſtorp Thl. I. §. 361. Für das Geſetz iſt Graſs collat. jur. Rom. cum rec. imp. p. 682. Leyſer Sp. m. 3. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <p><pb facs="#f0315" n="287"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Verletzung d. Eigenthums durch Entwend.</hi></fw><lb/><hi rendition="#i">tinuatum</hi>) oder <hi rendition="#i">Wiederholung</hi> iſt (<hi rendition="#i">f. repetit</hi>.). <note place="foot" n="*)">Die Criminaliſten nehmen das Gegentheil an, weil<lb/> ſie ein fortgeſetztes Verbrechen für Eins nehmen.</note><lb/> Auf Ort und Zeit kommt es ebenfalls nicht an,<lb/> wenn nur nicht der zweyte Diebſtahl aus ei-<lb/> nem und demſelben Antrieb in einem unun-<lb/> terbrochenen Akt begangen wurde.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">P. G. O. Art. 157. 158. 161.</hi> </p> </div><lb/> <div n="9"> <head>§. 368.</head><lb/> <p>I. Iſt der <hi rendition="#i">erſte kleine</hi> Dieb <hi rendition="#i">nicht ertappt</hi><lb/> worden, ſo wird er mit der Privatſtrafe des dop-<lb/> pelten, oder, wenn er dieſe nicht erlegen kann,<lb/> mit Gefängniſs bedroht <note place="foot" n="**)">P. G. O. Art. 157.</note>. Der auf der <hi rendition="#i">That er-<lb/> tappte erſte kleine Dieb</hi> ſoll mit Pranger, Staup-<lb/> beſen und Landesverweiſung beſtraft werden.<lb/> Ein vornehmer Dieb aber, der zur Beſſerung<lb/> Hoffnung giebt, zahlt den vierfachen Werth <note place="foot" n="***)">P. G. O. Art. 158. — Die Praktiker verwerfen<lb/> die Privatſtrafe und den Unterſchied in <hi rendition="#i">furtum ma-<lb/> nif</hi>. und in <hi rendition="#i">nec manif</hi>. und wollen überall arbiträre<lb/><choice><sic>S rafe</sic><corr>Strafe</corr></choice> — Gefängniſs auf wenige Tage, körperliche<lb/> Züchtigung vor Gericht. Ausſtellung an das ge-<lb/> meine Halseiſen etc. <hi rendition="#g">Kreſs</hi> ad Art. 157. u. 158.<lb/> C. C. C. <hi rendition="#g">Quiſtorp</hi> Thl. I. §. 361. Für das Geſetz<lb/> iſt <hi rendition="#g">Graſs</hi> <hi rendition="#i">collat. jur. Rom. cum rec. imp</hi>. p. 682.<lb/><hi rendition="#g">Leyſer</hi> Sp. m. 3.</note>.<lb/> II. Der <hi rendition="#i">kleine zweyte Diebſtahl</hi>, ſoll ohne Rück-<lb/> ſicht auf Handhaftigkeit oder Nichthandhaf-<lb/> tigkeit deſſelben, mit Stellung an den Pranger<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0315]
Verletzung d. Eigenthums durch Entwend.
tinuatum) oder Wiederholung iſt (f. repetit.). *)
Auf Ort und Zeit kommt es ebenfalls nicht an,
wenn nur nicht der zweyte Diebſtahl aus ei-
nem und demſelben Antrieb in einem unun-
terbrochenen Akt begangen wurde.
P. G. O. Art. 157. 158. 161.
§. 368.
I. Iſt der erſte kleine Dieb nicht ertappt
worden, ſo wird er mit der Privatſtrafe des dop-
pelten, oder, wenn er dieſe nicht erlegen kann,
mit Gefängniſs bedroht **). Der auf der That er-
tappte erſte kleine Dieb ſoll mit Pranger, Staup-
beſen und Landesverweiſung beſtraft werden.
Ein vornehmer Dieb aber, der zur Beſſerung
Hoffnung giebt, zahlt den vierfachen Werth ***).
II. Der kleine zweyte Diebſtahl, ſoll ohne Rück-
ſicht auf Handhaftigkeit oder Nichthandhaf-
tigkeit deſſelben, mit Stellung an den Pranger
und
*) Die Criminaliſten nehmen das Gegentheil an, weil
ſie ein fortgeſetztes Verbrechen für Eins nehmen.
**) P. G. O. Art. 157.
***) P. G. O. Art. 158. — Die Praktiker verwerfen
die Privatſtrafe und den Unterſchied in furtum ma-
nif. und in nec manif. und wollen überall arbiträre
Strafe — Gefängniſs auf wenige Tage, körperliche
Züchtigung vor Gericht. Ausſtellung an das ge-
meine Halseiſen etc. Kreſs ad Art. 157. u. 158.
C. C. C. Quiſtorp Thl. I. §. 361. Für das Geſetz
iſt Graſs collat. jur. Rom. cum rec. imp. p. 682.
Leyſer Sp. m. 3.
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