Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abschnitt. §. 331. Eine mittelbare Injurie ist vorhanden, 1) §. 332. In Ansehung der Strafbarkeit zerfällt die wel- *) §. 2. I, de injur. L. 1. §. 3. 5. L. 30. §. 1. D. eod. **) L. 1. §. 8. L. 18. §. 2. D. eod. ***) L. 15. §. 24. D. eod. ****) L. 1. §. 4. 6. L. 27. D. de injur. +) Was obige Gesetze auch von den Herrn in Anse- hung ihrer Sklaven verordnen, lässt sich nicht ge- radezu auf unsre Herrn anwenden. ++) Weber a. O. Abthl. 1. S. 200. ff.
II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt. §. 331. Eine mittelbare Injurie iſt vorhanden, 1) §. 332. In Anſehung der Strafbarkeit zerfällt die wel- *) §. 2. I, de injur. L. 1. §. 3. 5. L. 30. §. 1. D. eod. **) L. 1. §. 8. L. 18. §. 2. D. eod. ***) L. 15. §. 24. D. eod. ****) L. 1. §. 4. 6. L. 27. D. de injur. †) Was obige Geſetze auch von den Herrn in Anſe- hung ihrer Sklaven verordnen, läſst ſich nicht ge- radezu auf unſre Herrn anwenden. ††) Weber a. O. Abthl. 1. S. 200. ff.
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II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt.
§. 331.
Eine mittelbare Injurie iſt vorhanden, 1)
wenn die Injurie an einer Perſon, durch ih-
ren Inhalt zugleich die Ehrenverletzung eines
Dritten in ſich faſst; 2) wenn ein Dritter mit
dem Injuriirten in einem ſolchen Rechtsver-
hältniſſe ſteht, daſs er denſelben zu vertreten,
oder doch deſſen Ehre zu vertheidigen, ver-
pflichtet oder doch berechtigt iſt. Dies iſt die
mittelbare Injurie im eigentlichen Sinne. In
der letzten Rückſicht injuriirt man a) die Eltern
durch ihre Kinder *), b) den Ehemann durch
ſeine Frau **) c) den Bräutigam durch ſeine
Braut ***), d) den Erben durch den Erblaſ-
ſer ****) e) den Herrn durch ſeinen Sklaven †).
Auf andere Perſonen gilt keine Ausdeh-
nung ††).
§. 332.
In Anſehung der Strafbarkeit zerfällt die
Injurie in ſchwere (inj. atroces) und in leichte
(inj. leues). Jenes ſind ſolche, bey welchen der
Grad der Strafbarkeit beſonders erhöhet iſt,
wel-
*) §. 2. I, de injur. L. 1. §. 3. 5. L. 30. §. 1. D. eod.
**) L. 1. §. 8. L. 18. §. 2. D. eod.
***) L. 15. §. 24. D. eod.
****) L. 1. §. 4. 6. L. 27. D. de injur.
†) Was obige Geſetze auch von den Herrn in Anſe-
hung ihrer Sklaven verordnen, läſst ſich nicht ge-
radezu auf unſre Herrn anwenden.
††) Weber a. O. Abthl. 1. S. 200. ff.
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