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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Verbr. gegen d. freye Dispos. üb. d. Körp.
§. 291.

Das neuere römische Recht bestraft das
Plagium an einem Freyen, um ihn in den
Stand der Sklaverey zu bringen, mit dem
Tode *). Constantin schärft diese Strafe vor-
züglich in dem Falle ein, wenn an Kindern
bey Lebzeiten ihrer Aeltern dieses Plagium
begangen wird **). Die Grösse der Uebertre-
tung und ihr Verhältniss zu andern Verbrechen,
die unsre Gesetzgebung mit dem Tode bestraft,
nöthigen uns zur Anwendung dieser Gesetze,
deren Gültigkeit selbst die Praxis aner-
kennt ***). Geschieht das Plagium zu einem an-
dern Zweck, als um den Menschen zum Sklaven
zu machen, so muss eine der Todesstrafe am
nächsten kommende Strafe statt finden ****).




Zweyte
*) L. 7. C. de L. Fab. de plag.
**) L. 16. C. eod. Um dieses Gesetz richtig zu lesen
und zu verstehen, muss man es im Codex Theode-
sianus
mit Gothofreds Anmerkungen lesen. (L. un.
C. Theod. ad L. Fab
.)
***) cf. Quistorp Grunds. des P. R. Thl. I. §. 392. --
Klein P. R. §. 200.
****) Vom so genannten plagium militare mündlich.
Vergl. S. A. Merclin Comment. de plagio militari.
1728. J. H. Ickstadt de illicitis militum conquisi-
tionibus in territorio allaeno eurumque poenis
. Wirceb.
1738. et in Opusc. T. I. p. 346.
P
Verbr. gegen d. freye Dispoſ. üb. d. Körp.
§. 291.

Das neuere römiſche Recht beſtraft das
Plagium an einem Freyen, um ihn in den
Stand der Sklaverey zu bringen, mit dem
Tode *). Conſtantin ſchärft dieſe Strafe vor-
züglich in dem Falle ein, wenn an Kindern
bey Lebzeiten ihrer Aeltern dieſes Plagium
begangen wird **). Die Gröſse der Uebertre-
tung und ihr Verhältniſs zu andern Verbrechen,
die unſre Geſetzgebung mit dem Tode beſtraft,
nöthigen uns zur Anwendung dieſer Geſetze,
deren Gültigkeit ſelbſt die Praxis aner-
kennt ***). Geſchieht das Plagium zu einem an-
dern Zweck, als um den Menſchen zum Sklaven
zu machen, ſo muſs eine der Todesſtrafe am
nächſten kommende Strafe ſtatt finden ****).




Zweyte
*) L. 7. C. de L. Fab. de plag.
**) L. 16. C. eod. Um dieſes Geſetz richtig zu leſen
und zu verſtehen, muſs man es im Codex Theode-
ſianus
mit Gothofreds Anmerkungen leſen. (L. un.
C. Theod. ad L. Fab
.)
***) cf. Quiſtorp Grundſ. des P. R. Thl. I. §. 392. —
Klein P. R. §. 200.
****) Vom ſo genannten plagium militare mündlich.
Vergl. S. A. Merclin Comment. de plagio militari.
1728. J. H. Ickſtadt de illicitis militum conquiſi-
tionibus in territorio allaeno eurumque poenis
. Wirceb.
1738. et in Opusc. T. I. p. 346.
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[225/0253] Verbr. gegen d. freye Dispoſ. üb. d. Körp. §. 291. Das neuere römiſche Recht beſtraft das Plagium an einem Freyen, um ihn in den Stand der Sklaverey zu bringen, mit dem Tode *). Conſtantin ſchärft dieſe Strafe vor- züglich in dem Falle ein, wenn an Kindern bey Lebzeiten ihrer Aeltern dieſes Plagium begangen wird **). Die Gröſse der Uebertre- tung und ihr Verhältniſs zu andern Verbrechen, die unſre Geſetzgebung mit dem Tode beſtraft, nöthigen uns zur Anwendung dieſer Geſetze, deren Gültigkeit ſelbſt die Praxis aner- kennt ***). Geſchieht das Plagium zu einem an- dern Zweck, als um den Menſchen zum Sklaven zu machen, ſo muſs eine der Todesſtrafe am nächſten kommende Strafe ſtatt finden ****). Zweyte *) L. 7. C. de L. Fab. de plag. **) L. 16. C. eod. Um dieſes Geſetz richtig zu leſen und zu verſtehen, muſs man es im Codex Theode- ſianus mit Gothofreds Anmerkungen leſen. (L. un. C. Theod. ad L. Fab.) ***) cf. Quiſtorp Grundſ. des P. R. Thl. I. §. 392. — Klein P. R. §. 200. ****) Vom ſo genannten plagium militare mündlich. Vergl. S. A. Merclin Comment. de plagio militari. 1728. J. H. Ickſtadt de illicitis militum conquiſi- tionibus in territorio allaeno eurumque poenis. Wirceb. 1738. et in Opusc. T. I. p. 346. P

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/253>, abgerufen am 22.12.2024.