Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abschnitt. §. 256. Dahin gehört III. der Meuchelmord §. 257. Zu der prämeditirten Tödung gehört IV. ses proprium s. verum -- interpretatiuum s. fictum) und der Entstehung des Verbrechens und seines Namens. Hierüber s. Boehmer J. E. P. L. V. tit. 12. §. 26. und Marins Geschichte Saladins. Zelle. 1761. S. 220. ff. *) Eschenbach progr, de homicidio proditorio. Rost, 1782. **) Nicht jede Verletzung, welche meuchlings geschieht, selbst wenn sie den Tod zur Folge hat, ist Meuchel- mord. Es wird hier, so wie überall, auf Tödung gerichtete Absicht vorausgesetzt. Ich kann die Ab- sicht haben einen andern blos zu verwunden und diese Absicht meuchlings ausführen. S. Grolman Grds. der CRW. §. 429. ***) P. G. O. Art. 130. J. Fr. Ehrmann (Praes. Rei-
seissen) Diss. de veneficie doloso. Argent. 1781. -- Idem II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt. §. 256. Dahin gehört III. der Meuchelmord §. 257. Zu der prämeditirten Tödung gehört IV. ſes proprium ſ. verum — interpretatiuum ſ. fictum) und der Entſtehung des Verbrechens und ſeines Namens. Hierüber ſ. Boehmer J. E. P. L. V. tit. 12. §. 26. und Marins Geſchichte Saladins. Zelle. 1761. S. 220. ff. *) Eſchenbach progr, de homicidio proditorio. Roſt, 1782. **) Nicht jede Verletzung, welche meuchlings geſchieht, ſelbſt wenn ſie den Tod zur Folge hat, iſt Meuchel- mord. Es wird hier, ſo wie überall, auf Tödung gerichtete Abſicht vorausgeſetzt. Ich kann die Ab- ſicht haben einen andern blos zu verwunden und dieſe Abſicht meuchlings ausführen. S. Grolman Grdſ. der CRW. §. 429. ***) P. G. O. Art. 130. J. Fr. Ehrmann (Praeſ. Rei-
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II. Buch. I. Theil. II. Titel. I. Abſchnitt.
§. 256.
Dahin gehört III. der Meuchelmord
homicidium proditorium) eine unter abſichtlicher
Täuſchung des Getödeten vollbrachte Tödung.
Dies iſt beſonders der Fall, wenn der Ver-
brecher ſeine mörderiſche Abſicht hinter dem
Schein des Zutrauens und der Freundſchaft
verbirgt *). Der Begriff dieſer Tödung ſetzt
immer Nachdenken über die Mittel zur Aus-
führung voraus. Meuchelmord iſt daher jeder
Zeit prämeditirt **).
§. 257.
Zu der prämeditirten Tödung gehört IV.
der Giftmord, Tödung eines Menſchen durch
Mittheilung eines Stoffs, der den Körper nach
chemiſchen Geſetzen verletzt ***). Wer ſich die-
ſes
**)
*) Eſchenbach progr, de homicidio proditorio. Roſt,
1782.
**) Nicht jede Verletzung, welche meuchlings geſchieht,
ſelbſt wenn ſie den Tod zur Folge hat, iſt Meuchel-
mord. Es wird hier, ſo wie überall, auf Tödung
gerichtete Abſicht vorausgeſetzt. Ich kann die Ab-
ſicht haben einen andern blos zu verwunden und
dieſe Abſicht meuchlings ausführen. S. Grolman
Grdſ. der CRW. §. 429.
***) P. G. O. Art. 130. J. Fr. Ehrmann (Praeſ. Rei-
ſeiſſen) Diſſ. de veneficie doloſo. Argent. 1781. —
Idem
**) proprium ſ. verum — interpretatiuum ſ. fictum) und
der Entſtehung des Verbrechens und ſeines Namens.
Hierüber ſ. Boehmer J. E. P. L. V. tit. 12. §. 26.
und Marins Geſchichte Saladins. Zelle. 1761. S.
220. ff.
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