welche wir nicht abermals eine Recension schreiben wollen. Wohl hätten wir gewünscht, daß der Herausgeber schon die Literatur von 1802. abge- handelt hätte, weil wir sodann das Vergnügen gehabt hätten, von einem so denkenden Maurer das erste Bändchen der Eleusinien beurtheilt und ge- würdigt zu sehen.
2.
Es ist ein Buch erschienen, unter dem Titel: Moralischer Taschenspiegel für Frei- Maurer und für die, welche es nicht sind. Inspice te in speculo. 5803. 8.
Der Verf. sagt in der Vorrede: "Es sei noch keine vollständige Sittenlehre für Frei-Mau- rer erschienen. Das Publikum selbst verlange viel von einem Maurer, es sei daher diesen wichtig, ihre Pflichten immer genauer kennen zu lernen. Dem Nichtmaurer diene ein kurzes maurerisches Moral- system, nicht blos zu eigener Belehrung oder Er- innerung, sondern auch zur Darstellung der herrschen- den Denkungsart in dem O. -- Reine Sittlichkeit sey Geist und Gesinnung der Maurerei. Dieses Reele sey kein Geheimniß u. s. w. Die Grundsätze habe er von Gellert, Feder, Ferguson, Abbt, Garve, und Kant entlehnt, er sey aber kein Freund des katego- rischen Imperavies, und er glaube, der Eudämo- nismus werde fortdauern."
Die Unternehmung ist gut gemeint, und in dem Sinne des Verf. mit Fleiß ausgeführt; aber er hat folgende Sätze nicht erwogen:
1) es giebt keine Moral für Frei-Maurer, so wie es keine maurerische Moralität giebt.
2) Die Moralität und Besserung kann nicht ge- lehrt werden, sie ist das unantastbare Heiligthum, in
welche wir nicht abermals eine Recenſion ſchreiben wollen. Wohl haͤtten wir gewuͤnſcht, daß der Herausgeber ſchon die Literatur von 1802. abge- handelt haͤtte, weil wir ſodann das Vergnuͤgen gehabt haͤtten, von einem ſo denkenden Maurer das erſte Baͤndchen der Eleuſinien beurtheilt und ge- wuͤrdigt zu ſehen.
2.
Es iſt ein Buch erſchienen, unter dem Titel: Moraliſcher Taſchenſpiegel fuͤr Frei- Maurer und fuͤr die, welche es nicht ſind. Inspice te in speculo. 5803. 8.
Der Verf. ſagt in der Vorrede: „Es ſei noch keine vollſtaͤndige Sittenlehre fuͤr Frei-Mau- rer erſchienen. Das Publikum ſelbſt verlange viel von einem Maurer, es ſei daher dieſen wichtig, ihre Pflichten immer genauer kennen zu lernen. Dem Nichtmaurer diene ein kurzes maureriſches Moral- ſyſtem, nicht blos zu eigener Belehrung oder Er- innerung, ſondern auch zur Darſtellung der herrſchen- den Denkungsart in dem O. — Reine Sittlichkeit ſey Geiſt und Geſinnung der Maurerei. Dieſes Reele ſey kein Geheimniß u. ſ. w. Die Grundſaͤtze habe er von Gellert, Feder, Ferguſon, Abbt, Garve, und Kant entlehnt, er ſey aber kein Freund des katego- riſchen Imperavies, und er glaube, der Eudaͤmo- nismus werde fortdauern.“
Die Unternehmung iſt gut gemeint, und in dem Sinne des Verf. mit Fleiß ausgefuͤhrt; aber er hat folgende Saͤtze nicht erwogen:
1) es giebt keine Moral fuͤr Frei-Maurer, ſo wie es keine maureriſche Moralitaͤt giebt.
2) Die Moralitaͤt und Beſſerung kann nicht ge- lehrt werden, ſie iſt das unantaſtbare Heiligthum, in
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welche wir nicht abermals eine Recenſion ſchreiben
wollen. Wohl haͤtten wir gewuͤnſcht, daß der
Herausgeber ſchon die Literatur von 1802. abge-
handelt haͤtte, weil wir ſodann das Vergnuͤgen
gehabt haͤtten, von einem ſo denkenden Maurer das
erſte Baͤndchen der Eleuſinien beurtheilt und ge-
wuͤrdigt zu ſehen.
2.
Es iſt ein Buch erſchienen, unter dem Titel:
Moraliſcher Taſchenſpiegel fuͤr Frei-
Maurer und fuͤr die, welche es nicht
ſind. Inspice te in speculo. 5803. 8.
Der Verf. ſagt in der Vorrede: „Es ſei noch
keine vollſtaͤndige Sittenlehre fuͤr Frei-Mau-
rer erſchienen. Das Publikum ſelbſt verlange viel
von einem Maurer, es ſei daher dieſen wichtig, ihre
Pflichten immer genauer kennen zu lernen. Dem
Nichtmaurer diene ein kurzes maureriſches Moral-
ſyſtem, nicht blos zu eigener Belehrung oder Er-
innerung, ſondern auch zur Darſtellung der herrſchen-
den Denkungsart in dem O. — Reine Sittlichkeit ſey
Geiſt und Geſinnung der Maurerei. Dieſes Reele ſey
kein Geheimniß u. ſ. w. Die Grundſaͤtze habe er von
Gellert, Feder, Ferguſon, Abbt, Garve, und
Kant entlehnt, er ſey aber kein Freund des katego-
riſchen Imperavies, und er glaube, der Eudaͤmo-
nismus werde fortdauern.“
Die Unternehmung iſt gut gemeint, und in dem
Sinne des Verf. mit Fleiß ausgefuͤhrt; aber er hat
folgende Saͤtze nicht erwogen:
1) es giebt keine Moral fuͤr Frei-Maurer, ſo wie
es keine maureriſche Moralitaͤt giebt.
2) Die Moralitaͤt und Beſſerung kann nicht ge-
lehrt werden, ſie iſt das unantaſtbare Heiligthum, in
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/365>, abgerufen am 03.03.2025.
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