[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.welche wir nicht abermals eine Recension schreiben 2. Es ist ein Buch erschienen, unter dem Titel: Der Verf. sagt in der Vorrede: "Es sei noch Die Unternehmung ist gut gemeint, und in dem 1) es giebt keine Moral für Frei-Maurer, so wie 2) Die Moralität und Besserung kann nicht ge- welche wir nicht abermals eine Recenſion ſchreiben 2. Es iſt ein Buch erſchienen, unter dem Titel: Der Verf. ſagt in der Vorrede: „Es ſei noch Die Unternehmung iſt gut gemeint, und in dem 1) es giebt keine Moral fuͤr Frei-Maurer, ſo wie 2) Die Moralitaͤt und Beſſerung kann nicht ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0365" n="343"/> welche wir nicht abermals eine Recenſion ſchreiben<lb/> wollen. Wohl haͤtten wir gewuͤnſcht, daß der<lb/> Herausgeber ſchon die Literatur von 1802. abge-<lb/> handelt haͤtte, weil wir ſodann das Vergnuͤgen<lb/> gehabt haͤtten, von einem ſo denkenden Maurer das<lb/> erſte Baͤndchen der Eleuſinien beurtheilt und ge-<lb/> wuͤrdigt zu ſehen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>2.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s iſt ein Buch erſchienen, unter dem Titel:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Moraliſcher Taſchenſpiegel fuͤr Frei-<lb/> Maurer und fuͤr die, welche es nicht<lb/> ſind. <hi rendition="#aq">Inspice te in speculo.</hi></hi> 5803. 8.</hi></p><lb/> <p>Der Verf. ſagt in der Vorrede: „Es ſei noch<lb/> keine vollſtaͤndige <hi rendition="#g">Sittenlehre fuͤr Frei-Mau</hi>-<lb/> rer erſchienen. Das Publikum ſelbſt verlange viel<lb/> von einem Maurer, es ſei daher dieſen wichtig, ihre<lb/> Pflichten immer genauer kennen zu lernen. Dem<lb/> Nichtmaurer diene ein kurzes maureriſches Moral-<lb/> ſyſtem, nicht blos zu eigener Belehrung oder Er-<lb/> innerung, ſondern auch zur Darſtellung der herrſchen-<lb/> den Denkungsart in dem O. — Reine Sittlichkeit ſey<lb/> Geiſt und Geſinnung der Maurerei. Dieſes Reele ſey<lb/> kein Geheimniß u. ſ. w. Die Grundſaͤtze habe er von<lb/><hi rendition="#g">Gellert, Feder, Ferguſon, Abbt, Garve</hi>, und<lb/><hi rendition="#g">Kant</hi> entlehnt, er ſey aber kein Freund des <hi rendition="#g">katego-<lb/> riſchen Imperavies</hi>, und er glaube, der Eudaͤmo-<lb/> nismus werde fortdauern.“</p><lb/> <p>Die Unternehmung iſt gut gemeint, und in dem<lb/> Sinne des Verf. mit Fleiß ausgefuͤhrt; aber er hat<lb/> folgende Saͤtze nicht erwogen:</p><lb/> <p>1) es giebt keine Moral fuͤr Frei-Maurer, ſo wie<lb/> es keine maureriſche Moralitaͤt giebt.</p><lb/> <p>2) Die Moralitaͤt und Beſſerung kann nicht ge-<lb/> lehrt werden, ſie iſt das unantaſtbare Heiligthum, in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [343/0365]
welche wir nicht abermals eine Recenſion ſchreiben
wollen. Wohl haͤtten wir gewuͤnſcht, daß der
Herausgeber ſchon die Literatur von 1802. abge-
handelt haͤtte, weil wir ſodann das Vergnuͤgen
gehabt haͤtten, von einem ſo denkenden Maurer das
erſte Baͤndchen der Eleuſinien beurtheilt und ge-
wuͤrdigt zu ſehen.
2.
Es iſt ein Buch erſchienen, unter dem Titel:
Moraliſcher Taſchenſpiegel fuͤr Frei-
Maurer und fuͤr die, welche es nicht
ſind. Inspice te in speculo. 5803. 8.
Der Verf. ſagt in der Vorrede: „Es ſei noch
keine vollſtaͤndige Sittenlehre fuͤr Frei-Mau-
rer erſchienen. Das Publikum ſelbſt verlange viel
von einem Maurer, es ſei daher dieſen wichtig, ihre
Pflichten immer genauer kennen zu lernen. Dem
Nichtmaurer diene ein kurzes maureriſches Moral-
ſyſtem, nicht blos zu eigener Belehrung oder Er-
innerung, ſondern auch zur Darſtellung der herrſchen-
den Denkungsart in dem O. — Reine Sittlichkeit ſey
Geiſt und Geſinnung der Maurerei. Dieſes Reele ſey
kein Geheimniß u. ſ. w. Die Grundſaͤtze habe er von
Gellert, Feder, Ferguſon, Abbt, Garve, und
Kant entlehnt, er ſey aber kein Freund des katego-
riſchen Imperavies, und er glaube, der Eudaͤmo-
nismus werde fortdauern.“
Die Unternehmung iſt gut gemeint, und in dem
Sinne des Verf. mit Fleiß ausgefuͤhrt; aber er hat
folgende Saͤtze nicht erwogen:
1) es giebt keine Moral fuͤr Frei-Maurer, ſo wie
es keine maureriſche Moralitaͤt giebt.
2) Die Moralitaͤt und Beſſerung kann nicht ge-
lehrt werden, ſie iſt das unantaſtbare Heiligthum, in
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