[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.4. Das Glück der Maurerei. Seegen jener großen Stunde, Wo die Weisheit uns beglückt, Wo in edler Brüder Runde Wir das volle Licht erblickt; Wo im unbekannten Kreise, Und umhüllt von finsterer Nacht, Wir der Prüfung große Reise An der Freundschaft Hand gemacht. Der Verblendung dunkle Hülle Löste ihre Zauberkraft, Zu der Weisheit heeren Fülle Führte uns die Wissenschaft; Zu des Lebens schönster Blüthe Und zurück zur goldnen Zeit, Wo noch Freundschaft, Herzens-Güte, Ihren goldnen Saamen streu't. Vor den hier verschloss'nen Thüren Legt der Fürst den Purpur ab, Und des Bruders Lehren führen Zu der Menschheit ihn herab. Wir sind gleich -- und alle Brüder! Hier erhebt nicht Gold noch Stand; Dessen Herz nur rein und bieder, Wird als Bruder hier erkannt. 4. Das Gluͤck der Maurerei. Seegen jener großen Stunde, Wo die Weisheit uns begluͤckt, Wo in edler Bruͤder Runde Wir das volle Licht erblickt; Wo im unbekannten Kreiſe, Und umhuͤllt von finſterer Nacht, Wir der Pruͤfung große Reiſe An der Freundſchaft Hand gemacht. Der Verblendung dunkle Huͤlle Loͤſte ihre Zauberkraft, Zu der Weisheit heeren Fuͤlle Fuͤhrte uns die Wiſſenſchaft; Zu des Lebens ſchoͤnſter Bluͤthe Und zuruͤck zur goldnen Zeit, Wo noch Freundſchaft, Herzens-Guͤte, Ihren goldnen Saamen ſtreu’t. Vor den hier verſchloſſ’nen Thuͤren Legt der Fuͤrſt den Purpur ab, Und des Bruders Lehren fuͤhren Zu der Menſchheit ihn herab. Wir ſind gleich — und alle Bruͤder! Hier erhebt nicht Gold noch Stand; Deſſen Herz nur rein und bieder, Wird als Bruder hier erkannt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0293" n="271"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">4.<lb/><hi rendition="#g">Das Gluͤck der Maurerei</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>eegen jener großen Stunde,</l><lb/> <l>Wo die Weisheit uns begluͤckt,</l><lb/> <l>Wo in edler Bruͤder Runde</l><lb/> <l>Wir das volle Licht erblickt;</l><lb/> <l>Wo im unbekannten Kreiſe,</l><lb/> <l>Und umhuͤllt von finſterer Nacht,</l><lb/> <l>Wir der Pruͤfung große Reiſe</l><lb/> <l>An der Freundſchaft Hand gemacht.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Verblendung dunkle Huͤlle</l><lb/> <l>Loͤſte ihre Zauberkraft,</l><lb/> <l>Zu der Weisheit heeren Fuͤlle</l><lb/> <l>Fuͤhrte uns die Wiſſenſchaft;</l><lb/> <l>Zu des Lebens ſchoͤnſter Bluͤthe</l><lb/> <l>Und zuruͤck zur goldnen Zeit,</l><lb/> <l>Wo noch Freundſchaft, Herzens-Guͤte,</l><lb/> <l>Ihren goldnen Saamen ſtreu’t.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Vor den hier verſchloſſ’nen Thuͤren</l><lb/> <l>Legt der Fuͤrſt den Purpur ab,</l><lb/> <l>Und des Bruders Lehren <choice><sic>ſuͤhren</sic><corr>fuͤhren</corr></choice></l><lb/> <l>Zu der Menſchheit ihn herab.</l><lb/> <l>Wir ſind gleich — und alle Bruͤder!</l><lb/> <l>Hier erhebt nicht Gold noch Stand;</l><lb/> <l>Deſſen Herz nur rein und bieder,</l><lb/> <l>Wird als Bruder hier erkannt.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0293]
4.
Das Gluͤck der Maurerei.
Seegen jener großen Stunde,
Wo die Weisheit uns begluͤckt,
Wo in edler Bruͤder Runde
Wir das volle Licht erblickt;
Wo im unbekannten Kreiſe,
Und umhuͤllt von finſterer Nacht,
Wir der Pruͤfung große Reiſe
An der Freundſchaft Hand gemacht.
Der Verblendung dunkle Huͤlle
Loͤſte ihre Zauberkraft,
Zu der Weisheit heeren Fuͤlle
Fuͤhrte uns die Wiſſenſchaft;
Zu des Lebens ſchoͤnſter Bluͤthe
Und zuruͤck zur goldnen Zeit,
Wo noch Freundſchaft, Herzens-Guͤte,
Ihren goldnen Saamen ſtreu’t.
Vor den hier verſchloſſ’nen Thuͤren
Legt der Fuͤrſt den Purpur ab,
Und des Bruders Lehren fuͤhren
Zu der Menſchheit ihn herab.
Wir ſind gleich — und alle Bruͤder!
Hier erhebt nicht Gold noch Stand;
Deſſen Herz nur rein und bieder,
Wird als Bruder hier erkannt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |