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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von allerhand schul-
geln gegeben, die auch bey parentationibus zu
gebrauchen. Sonst ist man an die angeführte
ordnung zu disponiren, hier eben nicht so sehr
gebunden, und wenn man einige fähigkeit und
aufgeweckten geist besitzet, doch aber die regeln
der beredsamkeit wohl inne hat, kan man auch
wohl von dancksagen anfangen. Die schönste
anweisung zu dieser art reden, ist in Justi
Christophori Böhmeri,
Polit. & Eloqu. Prof.
(iam Abbatis Loccumensis) commentatione Acade-
mica, de orationibus, parentalibus,
anzutref-
fen, so zu Helmstädt 1715. 4. heraus kommen,
welcher auch 12 dispositiones auf allerhand
fälle beygefüget. Es sind bey diesen reden vie-
le bekannt worden die theils grosse ehre, theils
nichts damit erworben, ich habe auch deren
schon viel angeführet, und werde noch einige
unten §. 12. nennen. Selbst habe ich 1723.
dem seel. Hrn. M. Jmmanuel Müllern, im gros-
sen montäglichen Prediger-Collegio, als ein
mitglied desselben, in gegenwart Hrn. Lic. Je-
nichen und anderer und derer sämtlichen glie-
der besagten Collegii folgender gestalt paren-
tiret:
Magnifice, Hoch-Ehrwürdiger,
Hoch-Ehr- und Tugendtbelobte,
Allerseits höchst und hochgeschätzte An-
wesende.

Die geburt stellet uns alle auf den schauplatz
der unterwelt, das leben macht uns alle da-
selbst zu spielenden personen, aber die noth-
wendigkeit zu sterben, heisset uns alle beschlies-
sen. Da uns nun geburt und leben etwas

sinn-
von allerhand ſchul-
geln gegeben, die auch bey parentationibus zu
gebrauchen. Sonſt iſt man an die angefuͤhrte
ordnung zu diſponiren, hier eben nicht ſo ſehr
gebunden, und wenn man einige faͤhigkeit und
aufgeweckten geiſt beſitzet, doch aber die regeln
der beredſamkeit wohl inne hat, kan man auch
wohl von danckſagen anfangen. Die ſchoͤnſte
anweiſung zu dieſer art reden, iſt in Juſti
Chriſtophori Boͤhmeri,
Polit. & Eloqu. Prof.
(iam Abbatis Loccumenſis) commentatione Acade-
mica, de orationibus, parentalibus,
anzutref-
fen, ſo zu Helmſtaͤdt 1715. 4. heraus kommen,
welcher auch 12 diſpoſitiones auf allerhand
faͤlle beygefuͤget. Es ſind bey dieſen reden vie-
le bekannt worden die theils groſſe ehre, theils
nichts damit erworben, ich habe auch deren
ſchon viel angefuͤhret, und werde noch einige
unten §. 12. nennen. Selbſt habe ich 1723.
dem ſeel. Hrn. M. Jmmanuel Muͤllern, im groſ-
ſen montaͤglichen Prediger-Collegio, als ein
mitglied deſſelben, in gegenwart Hrn. Lic. Je-
nichen und anderer und derer ſaͤmtlichen glie-
der beſagten Collegii folgender geſtalt paren-
tiret:
Magnifice, Hoch-Ehrwuͤrdiger,
Hoch-Ehr- und Tugendtbelobte,
Allerſeits hoͤchſt und hochgeſchaͤtzte An-
weſende.

Die geburt ſtellet uns alle auf den ſchauplatz
der unterwelt, das leben macht uns alle da-
ſelbſt zu ſpielenden perſonen, aber die noth-
wendigkeit zu ſterben, heiſſet uns alle beſchlieſ-
ſen. Da uns nun geburt und leben etwas

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[458/0476] von allerhand ſchul- c⁾ geln gegeben, die auch bey parentationibus zu gebrauchen. Sonſt iſt man an die angefuͤhrte ordnung zu diſponiren, hier eben nicht ſo ſehr gebunden, und wenn man einige faͤhigkeit und aufgeweckten geiſt beſitzet, doch aber die regeln der beredſamkeit wohl inne hat, kan man auch wohl von danckſagen anfangen. Die ſchoͤnſte anweiſung zu dieſer art reden, iſt in Juſti Chriſtophori Boͤhmeri, Polit. & Eloqu. Prof. (iam Abbatis Loccumenſis) commentatione Acade- mica, de orationibus, parentalibus, anzutref- fen, ſo zu Helmſtaͤdt 1715. 4. heraus kommen, welcher auch 12 diſpoſitiones auf allerhand faͤlle beygefuͤget. Es ſind bey dieſen reden vie- le bekannt worden die theils groſſe ehre, theils nichts damit erworben, ich habe auch deren ſchon viel angefuͤhret, und werde noch einige unten §. 12. nennen. Selbſt habe ich 1723. dem ſeel. Hrn. M. Jmmanuel Muͤllern, im groſ- ſen montaͤglichen Prediger-Collegio, als ein mitglied deſſelben, in gegenwart Hrn. Lic. Je- nichen und anderer und derer ſaͤmtlichen glie- der beſagten Collegii folgender geſtalt paren- tiret: Magnifice, Hoch-Ehrwuͤrdiger, Hoch-Ehr- und Tugendtbelobte, Allerſeits hoͤchſt und hochgeſchaͤtzte An- weſende. Die geburt ſtellet uns alle auf den ſchauplatz der unterwelt, das leben macht uns alle da- ſelbſt zu ſpielenden perſonen, aber die noth- wendigkeit zu ſterben, heiſſet uns alle beſchlieſ- ſen. Da uns nun geburt und leben etwas ſinn-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/476>, abgerufen am 21.12.2024.