Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Von den Pflanzungen. Werden diese Stöcke zu dicht neben einander gepflanzt, so ist es natürlich daß sie §. 64. Die Aniegung einer Strauchpflanzung erfordert, daß zuvor die Linie abgesteckt wird, Auch müssen die Sandfelder welche bepflanzt werden sollen, nicht zu hoch über dem J 2
Von den Pflanzungen. Werden dieſe Stoͤcke zu dicht neben einander gepflanzt, ſo iſt es natuͤrlich daß ſie §. 64. Die Aniegung einer Strauchpflanzung erfordert, daß zuvor die Linie abgeſteckt wird, Auch muͤſſen die Sandfelder welche bepflanzt werden ſollen, nicht zu hoch uͤber dem J 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0087" n="67"/> <fw place="top" type="header">Von den Pflanzungen.</fw><lb/> <p>Werden dieſe Stoͤcke zu dicht neben einander gepflanzt, ſo iſt es natuͤrlich daß ſie<lb/> einander die Nahrung entziehen und die ganze Pflanzung ausgehen kann; eben ſo wenig iſt<lb/> es gut ſolche zu weitlaͤuftig zu ſetzen. Auch gibt es verſchiedene Arten wie eine dergleichen<lb/> Pflanzung angelegt werden kann. Das Pflanzen der Setzlinge in Rinnen iſt zwar unter an-<lb/> dern Umſtaͤnden ſehr im Gebrauch, bei Strompflanzungen wuͤrde aber der Boden dadurch<lb/> im Zuſammenhange zu ſehr aufgelockert und daher vom großen Waſſer weggeſpuͤlt werden,<lb/> weshalb man die <hi rendition="#g">Gruben-</hi> oder <hi rendition="#g">Neſterpflanzung</hi> vorzieht. In einem gewoͤhnlichen<lb/> Sandfelde werden die Gruben oben 1½, unten einen Fuß weit und 1½ bis 2 Fuß tief aus-<lb/> gegraben, ſo daß ihre Mitten 4 Fuß von einander entfernt ſind; es betraͤgt daher der un-<lb/> ausgegrabene Raum zwiſchen zwei Gruben etwa 2½ Fuß.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 64.</head><lb/> <p>Die Aniegung einer Strauchpflanzung erfordert, daß zuvor die Linie abgeſteckt wird,<lb/> nach welcher ein Sandfeld beflanzt werden ſoll. Die Beſtimmung dieſer Linie haͤngt von der<lb/> Richtung ab welche man einem Strom geben will, und man hat ſich nur dafuͤr in Acht zu<lb/> nehmen, daß die Normalbreite des Stroms nicht uͤberſchritten wird, weil ſonſt wenn der<lb/> Strauch groß und tuͤchtig eingewurzelt iſt, leicht am gegenuͤberliegenden Ufer Abbruch entſte-<lb/> hen kann. Auch pflegt man gern zur aͤußerſten Linie der Pflanzung welche an den Strom<lb/> faͤllt, eine gerade Linie zu waͤhlen, und es wuͤrde unſchicklich ſeyn, wenn man ein Sandfeld<lb/> nach derſelben Figur wie es uͤber der Oberflaͤche des Waſſers liegt, bepflanzen wollte. Auch<lb/> darf es kaum erwaͤhnt werden, daß ein ſolches Sandfeld an das Ufer ſchließen muß, weil<lb/> man ſonſt durch die Bepflanzung deſſelben ſich eine Inſel ſchaffen wuͤrde, zwiſchen welche<lb/> ſich der Strom legen und das Ufer abbrechen koͤnnte. Eine nicht gleichguͤltige Vorſicht iſt<lb/> eben daher bei den Beflanzungen der Sandfelder zu empfehlen, daß man allemal vom Ufer<lb/> ab nach dem Strom zu, und nicht umgekehrt pflanzt; denn es kann leicht durch ſchnell ein-<lb/> tretendes großes Waſſer, die Pflanzarbeit unterbrochen werden, wodurch wenn zwiſchen der<lb/> Pflanzung und dem Ufer noch eine Sandſtrecke unbepflanzt geblieben, leicht eine Inſel ent-<lb/> ſtehen kann.</p><lb/> <p>Auch muͤſſen die Sandfelder welche bepflanzt werden ſollen, nicht zu hoch uͤber dem<lb/> Waſſerſpiegel liegen, weil ſonſt die friſch geſetzten Weiden leicht im Sommer vertrocknen,<lb/> weshalb man ſo bald ſich ein vortheilhaftes Sandfeld zeigt, zur Bepflanzung ſchreiten muß,<lb/> ohne abzuwarten bis ſich daſſelbe zu ſehr erhoͤhet. Ueberhaupt pflegt man bei hoch liegenden<lb/> Sandfeldern die Winterpflanzung, und bei ſehr niedrigen die Sommerpflanzung anzuwenden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0087]
Von den Pflanzungen.
Werden dieſe Stoͤcke zu dicht neben einander gepflanzt, ſo iſt es natuͤrlich daß ſie
einander die Nahrung entziehen und die ganze Pflanzung ausgehen kann; eben ſo wenig iſt
es gut ſolche zu weitlaͤuftig zu ſetzen. Auch gibt es verſchiedene Arten wie eine dergleichen
Pflanzung angelegt werden kann. Das Pflanzen der Setzlinge in Rinnen iſt zwar unter an-
dern Umſtaͤnden ſehr im Gebrauch, bei Strompflanzungen wuͤrde aber der Boden dadurch
im Zuſammenhange zu ſehr aufgelockert und daher vom großen Waſſer weggeſpuͤlt werden,
weshalb man die Gruben- oder Neſterpflanzung vorzieht. In einem gewoͤhnlichen
Sandfelde werden die Gruben oben 1½, unten einen Fuß weit und 1½ bis 2 Fuß tief aus-
gegraben, ſo daß ihre Mitten 4 Fuß von einander entfernt ſind; es betraͤgt daher der un-
ausgegrabene Raum zwiſchen zwei Gruben etwa 2½ Fuß.
§. 64.
Die Aniegung einer Strauchpflanzung erfordert, daß zuvor die Linie abgeſteckt wird,
nach welcher ein Sandfeld beflanzt werden ſoll. Die Beſtimmung dieſer Linie haͤngt von der
Richtung ab welche man einem Strom geben will, und man hat ſich nur dafuͤr in Acht zu
nehmen, daß die Normalbreite des Stroms nicht uͤberſchritten wird, weil ſonſt wenn der
Strauch groß und tuͤchtig eingewurzelt iſt, leicht am gegenuͤberliegenden Ufer Abbruch entſte-
hen kann. Auch pflegt man gern zur aͤußerſten Linie der Pflanzung welche an den Strom
faͤllt, eine gerade Linie zu waͤhlen, und es wuͤrde unſchicklich ſeyn, wenn man ein Sandfeld
nach derſelben Figur wie es uͤber der Oberflaͤche des Waſſers liegt, bepflanzen wollte. Auch
darf es kaum erwaͤhnt werden, daß ein ſolches Sandfeld an das Ufer ſchließen muß, weil
man ſonſt durch die Bepflanzung deſſelben ſich eine Inſel ſchaffen wuͤrde, zwiſchen welche
ſich der Strom legen und das Ufer abbrechen koͤnnte. Eine nicht gleichguͤltige Vorſicht iſt
eben daher bei den Beflanzungen der Sandfelder zu empfehlen, daß man allemal vom Ufer
ab nach dem Strom zu, und nicht umgekehrt pflanzt; denn es kann leicht durch ſchnell ein-
tretendes großes Waſſer, die Pflanzarbeit unterbrochen werden, wodurch wenn zwiſchen der
Pflanzung und dem Ufer noch eine Sandſtrecke unbepflanzt geblieben, leicht eine Inſel ent-
ſtehen kann.
Auch muͤſſen die Sandfelder welche bepflanzt werden ſollen, nicht zu hoch uͤber dem
Waſſerſpiegel liegen, weil ſonſt die friſch geſetzten Weiden leicht im Sommer vertrocknen,
weshalb man ſo bald ſich ein vortheilhaftes Sandfeld zeigt, zur Bepflanzung ſchreiten muß,
ohne abzuwarten bis ſich daſſelbe zu ſehr erhoͤhet. Ueberhaupt pflegt man bei hoch liegenden
Sandfeldern die Winterpflanzung, und bei ſehr niedrigen die Sommerpflanzung anzuwenden.
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