Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von dem Baue der Deckwerke.
wenn man es ohne Wasser betrachten könnte, und wenn sich die verschiedenen Lagen noch be-Taf. VI.
merken ließen, die Figur 61 abgebildete Gestalt erhält, wobei die Lagen von oben anzuse-
hen, etwas stark ausgedrückt sind.

Ein Längendurchschnitt, nach der Linie V W Figur 61 würde ungefähr eine Ansicht
wie Figur 62 geben.

§. 59.

Bei der Spreutlage ist eben das zu beobachten was §. 32. von den Buhnen gesagt
worden; von oben anzusehen erhält solche das Ansehen der Figur 63. nur daß man noch an
das abgestochenen Ufer eine Rauchwehre nach Figur 49 legt.

Neuntes Kapitel.
Vonden Pflanzungen.
§. 60.

Die Pflanzungen in so fern sie hierher gehören, beziehen sich nur auf die Kultur der Wei-
den und Pappeln, und alles was in dieser Rücksicht hier davon gesagt wird, nur auf un-
sere Gegenden.

Aus dem Vorhergehenden ist es einleuchtend, daß ohne die nöthigen Faschinen,
Würste und Pfähle kein Bau geführt werden kann, und wenn die Herbeischaffung dieser
Materialien nicht nur sehr oft mit vielen Kosten verbunden ist, auch die Erhaltung tüchtiger
Materialien zuweilen unmöglich wird, so erfordert deshalb die Kultur der Pflanzungen die
größte Aufmerksamkeit des Strombaumeisters, weil er nur hoffen kann, mit tüchtigen Hülfs-
mitteln, zweckmäßige und dauerhafte Baue auszuführen. Schon in dieser Rücksicht erhalten
die Pflanzungen eine bedeutende Stelle in der Strombaukunst; hierzu kommt aber noch, daß
man oft durch die zweckmäßige Bepflanzung der Sandfelder in den Strömen, weit mehr
ausrichtet und weit sicherer einen vorgesetzten Entzweck erreicht, als durch die kostbarsten Pack-
werke, und daß wenn selbst angelegte Buhnen und Coupirungen, nicht durch Bepflanzung
der dahinter angelegten Sandfelder unterstützt werden, sehr selten der vorgesetzte Endzweck
erreicht wird. Auch erhält man besonders bei denjenigen Sandfeldern, welche längs den

Von dem Baue der Deckwerke.
wenn man es ohne Waſſer betrachten koͤnnte, und wenn ſich die verſchiedenen Lagen noch be-Taf. VI.
merken ließen, die Figur 61 abgebildete Geſtalt erhaͤlt, wobei die Lagen von oben anzuſe-
hen, etwas ſtark ausgedruͤckt ſind.

Ein Laͤngendurchſchnitt, nach der Linie V W Figur 61 wuͤrde ungefaͤhr eine Anſicht
wie Figur 62 geben.

§. 59.

Bei der Spreutlage iſt eben das zu beobachten was §. 32. von den Buhnen geſagt
worden; von oben anzuſehen erhaͤlt ſolche das Anſehen der Figur 63. nur daß man noch an
das abgeſtochenen Ufer eine Rauchwehre nach Figur 49 legt.

Neuntes Kapitel.
Vonden Pflanzungen.
§. 60.

Die Pflanzungen in ſo fern ſie hierher gehoͤren, beziehen ſich nur auf die Kultur der Wei-
den und Pappeln, und alles was in dieſer Ruͤckſicht hier davon geſagt wird, nur auf un-
ſere Gegenden.

Aus dem Vorhergehenden iſt es einleuchtend, daß ohne die noͤthigen Faſchinen,
Wuͤrſte und Pfaͤhle kein Bau gefuͤhrt werden kann, und wenn die Herbeiſchaffung dieſer
Materialien nicht nur ſehr oft mit vielen Koſten verbunden iſt, auch die Erhaltung tuͤchtiger
Materialien zuweilen unmoͤglich wird, ſo erfordert deshalb die Kultur der Pflanzungen die
groͤßte Aufmerkſamkeit des Strombaumeiſters, weil er nur hoffen kann, mit tuͤchtigen Huͤlfs-
mitteln, zweckmaͤßige und dauerhafte Baue auszufuͤhren. Schon in dieſer Ruͤckſicht erhalten
die Pflanzungen eine bedeutende Stelle in der Strombaukunſt; hierzu kommt aber noch, daß
man oft durch die zweckmaͤßige Bepflanzung der Sandfelder in den Stroͤmen, weit mehr
ausrichtet und weit ſicherer einen vorgeſetzten Entzweck erreicht, als durch die koſtbarſten Pack-
werke, und daß wenn ſelbſt angelegte Buhnen und Coupirungen, nicht durch Bepflanzung
der dahinter angelegten Sandfelder unterſtuͤtzt werden, ſehr ſelten der vorgeſetzte Endzweck
erreicht wird. Auch erhaͤlt man beſonders bei denjenigen Sandfeldern, welche laͤngs den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0083" n="63"/><fw place="top" type="header">Von dem Baue der Deckwerke.</fw><lb/>
wenn man es ohne Wa&#x017F;&#x017F;er betrachten ko&#x0364;nnte, und wenn &#x017F;ich die ver&#x017F;chiedenen Lagen noch be-<note place="right">Taf. <hi rendition="#aq">VI.</hi></note><lb/>
merken ließen, die Figur 61 abgebildete Ge&#x017F;talt erha&#x0364;lt, wobei die Lagen von oben anzu&#x017F;e-<lb/>
hen, etwas &#x017F;tark ausgedru&#x0364;ckt &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p>Ein La&#x0364;ngendurch&#x017F;chnitt, nach der Linie <hi rendition="#aq">V W</hi> Figur 61 wu&#x0364;rde ungefa&#x0364;hr eine An&#x017F;icht<lb/>
wie Figur 62 geben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 59.</head><lb/>
          <p>Bei der Spreutlage i&#x017F;t eben das zu beobachten was §. 32. von den Buhnen ge&#x017F;agt<lb/>
worden; von oben anzu&#x017F;ehen erha&#x0364;lt &#x017F;olche das An&#x017F;ehen der Figur 63. nur daß man noch an<lb/>
das abge&#x017F;tochenen Ufer eine Rauchwehre nach Figur 49 legt.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Neuntes Kapitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Vonden Pflanzungen</hi>.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 60.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Pflanzungen in &#x017F;o fern &#x017F;ie hierher geho&#x0364;ren, beziehen &#x017F;ich nur auf die Kultur der Wei-<lb/>
den und Pappeln, und alles was in die&#x017F;er Ru&#x0364;ck&#x017F;icht hier davon ge&#x017F;agt wird, nur auf un-<lb/>
&#x017F;ere Gegenden.</p><lb/>
          <p>Aus dem Vorhergehenden i&#x017F;t es einleuchtend, daß ohne die no&#x0364;thigen Fa&#x017F;chinen,<lb/>
Wu&#x0364;r&#x017F;te und Pfa&#x0364;hle kein Bau gefu&#x0364;hrt werden kann, und wenn die Herbei&#x017F;chaffung die&#x017F;er<lb/>
Materialien nicht nur &#x017F;ehr oft mit vielen Ko&#x017F;ten verbunden i&#x017F;t, auch die Erhaltung tu&#x0364;chtiger<lb/>
Materialien zuweilen unmo&#x0364;glich wird, &#x017F;o erfordert deshalb die Kultur der Pflanzungen die<lb/>
gro&#x0364;ßte Aufmerk&#x017F;amkeit des Strombaumei&#x017F;ters, weil er nur hoffen kann, mit tu&#x0364;chtigen Hu&#x0364;lfs-<lb/>
mitteln, zweckma&#x0364;ßige und dauerhafte Baue auszufu&#x0364;hren. Schon in die&#x017F;er Ru&#x0364;ck&#x017F;icht erhalten<lb/>
die Pflanzungen eine bedeutende Stelle in der Strombaukun&#x017F;t; hierzu kommt aber noch, daß<lb/>
man oft durch die zweckma&#x0364;ßige Bepflanzung der Sandfelder in den Stro&#x0364;men, weit mehr<lb/>
ausrichtet und weit &#x017F;icherer einen vorge&#x017F;etzten Entzweck erreicht, als durch die ko&#x017F;tbar&#x017F;ten Pack-<lb/>
werke, und daß wenn &#x017F;elb&#x017F;t angelegte Buhnen und Coupirungen, nicht durch Bepflanzung<lb/>
der dahinter angelegten Sandfelder unter&#x017F;tu&#x0364;tzt werden, &#x017F;ehr &#x017F;elten der vorge&#x017F;etzte Endzweck<lb/>
erreicht wird. Auch erha&#x0364;lt man be&#x017F;onders bei denjenigen Sandfeldern, welche la&#x0364;ngs den<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0083] Von dem Baue der Deckwerke. wenn man es ohne Waſſer betrachten koͤnnte, und wenn ſich die verſchiedenen Lagen noch be- merken ließen, die Figur 61 abgebildete Geſtalt erhaͤlt, wobei die Lagen von oben anzuſe- hen, etwas ſtark ausgedruͤckt ſind. Taf. VI. Ein Laͤngendurchſchnitt, nach der Linie V W Figur 61 wuͤrde ungefaͤhr eine Anſicht wie Figur 62 geben. §. 59. Bei der Spreutlage iſt eben das zu beobachten was §. 32. von den Buhnen geſagt worden; von oben anzuſehen erhaͤlt ſolche das Anſehen der Figur 63. nur daß man noch an das abgeſtochenen Ufer eine Rauchwehre nach Figur 49 legt. Neuntes Kapitel. Vonden Pflanzungen. §. 60. Die Pflanzungen in ſo fern ſie hierher gehoͤren, beziehen ſich nur auf die Kultur der Wei- den und Pappeln, und alles was in dieſer Ruͤckſicht hier davon geſagt wird, nur auf un- ſere Gegenden. Aus dem Vorhergehenden iſt es einleuchtend, daß ohne die noͤthigen Faſchinen, Wuͤrſte und Pfaͤhle kein Bau gefuͤhrt werden kann, und wenn die Herbeiſchaffung dieſer Materialien nicht nur ſehr oft mit vielen Koſten verbunden iſt, auch die Erhaltung tuͤchtiger Materialien zuweilen unmoͤglich wird, ſo erfordert deshalb die Kultur der Pflanzungen die groͤßte Aufmerkſamkeit des Strombaumeiſters, weil er nur hoffen kann, mit tuͤchtigen Huͤlfs- mitteln, zweckmaͤßige und dauerhafte Baue auszufuͤhren. Schon in dieſer Ruͤckſicht erhalten die Pflanzungen eine bedeutende Stelle in der Strombaukunſt; hierzu kommt aber noch, daß man oft durch die zweckmaͤßige Bepflanzung der Sandfelder in den Stroͤmen, weit mehr ausrichtet und weit ſicherer einen vorgeſetzten Entzweck erreicht, als durch die koſtbarſten Pack- werke, und daß wenn ſelbſt angelegte Buhnen und Coupirungen, nicht durch Bepflanzung der dahinter angelegten Sandfelder unterſtuͤtzt werden, ſehr ſelten der vorgeſetzte Endzweck erreicht wird. Auch erhaͤlt man beſonders bei denjenigen Sandfeldern, welche laͤngs den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/83
Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/83>, abgerufen am 21.11.2024.