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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen.
dergleichen Werke gern Anker werfen, Nachtheil zu befürchten, welches nur durch eine gute
Polizei verhindert werden kann. Oefters ereignet es sich auch, daß von dem Strome bei
großem Wasser, eine Menge Sand auf die Spreutlagen geworfen wird; dieser muß sogleich
nach dem Ablauf des Wassers herunter geschippt werden, weil sonst die unter dem Sande
liegenden Weidenreiser nicht auswachsen. Das Herunterschippen des Sandes muß aber nicht
mit eisernen Spaden, sondern mit hölzernen Schaufeln geschehen, damit die Rinde der Rei-
ser nicht beschädiget wird.

Sechstes Kapitel.

Von dem Baue der Coupirungen.
§. 34.

Wenn die Buhnen nur zum Theil iu einen Strom hinein gebauet werden, um ihn ir-
gendwo abzuweisen oder ihm eine andere Richtung zu geben, so unterscheiden sich die Coupi-
rungen dadurch von den Buhnen, daß sie von einem Ufer bis zum andern anschließen, um
einen Strom oder Stromarm abzuschneiden. Sie finden hauptsächlich in folgenden Fällen statt:

1) Wenn ein Strom durch Zertheilung in mehrere Aerme unregelmäßig ist, wenn es diesen
Aermen bei kleinem Wasser, an der zur Schiffarth erforderlichen Tiefe fehlt, oder wenn
ihm durch Kanäle eine andere Richtung gegeben werden soll, damit er nun in einem
Bette unzertheilt fließe.

2) Wenn auf einem Stromufer Deiche angelegt werden sollen, deren Anlage durch die Aus-
flüsse des Stroms nach dem einzudeichenden Lande verhindert werden.

3) Wenn bei großem Wasser ein Deich, durch die Gewalt des Stroms durchbrochen ist,
und das einstürzende Wasser abgeschnitten werden soll.

Die beiden ersten Arten der Coupirungen heißen Stromcoupirungen, welche alle-
mal nach einer graden Richtung von einem Stromufer nach dem andern erbauet werden,
weil sich nicht leicht ein Grund angeben läßt, weshalb man mit Verschwendung der Materia-
lien eine andere Richtung nehmen sollte. Es scheint zwar als wenn die Festigkeit einer Cou-
pirung dadurch vermehrt wird, wenn man solche Figur 35. nicht wie a b sondern Bogen-Taf. V.

Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen.
dergleichen Werke gern Anker werfen, Nachtheil zu befuͤrchten, welches nur durch eine gute
Polizei verhindert werden kann. Oefters ereignet es ſich auch, daß von dem Strome bei
großem Waſſer, eine Menge Sand auf die Spreutlagen geworfen wird; dieſer muß ſogleich
nach dem Ablauf des Waſſers herunter geſchippt werden, weil ſonſt die unter dem Sande
liegenden Weidenreiſer nicht auswachſen. Das Herunterſchippen des Sandes muß aber nicht
mit eiſernen Spaden, ſondern mit hoͤlzernen Schaufeln geſchehen, damit die Rinde der Rei-
ſer nicht beſchaͤdiget wird.

Sechstes Kapitel.

Von dem Baue der Coupirungen.
§. 34.

Wenn die Buhnen nur zum Theil iu einen Strom hinein gebauet werden, um ihn ir-
gendwo abzuweiſen oder ihm eine andere Richtung zu geben, ſo unterſcheiden ſich die Coupi-
rungen dadurch von den Buhnen, daß ſie von einem Ufer bis zum andern anſchließen, um
einen Strom oder Stromarm abzuſchneiden. Sie finden hauptſaͤchlich in folgenden Faͤllen ſtatt:

1) Wenn ein Strom durch Zertheilung in mehrere Aerme unregelmaͤßig iſt, wenn es dieſen
Aermen bei kleinem Waſſer, an der zur Schiffarth erforderlichen Tiefe fehlt, oder wenn
ihm durch Kanaͤle eine andere Richtung gegeben werden ſoll, damit er nun in einem
Bette unzertheilt fließe.

2) Wenn auf einem Stromufer Deiche angelegt werden ſollen, deren Anlage durch die Aus-
fluͤſſe des Stroms nach dem einzudeichenden Lande verhindert werden.

3) Wenn bei großem Waſſer ein Deich, durch die Gewalt des Stroms durchbrochen iſt,
und das einſtuͤrzende Waſſer abgeſchnitten werden ſoll.

Die beiden erſten Arten der Coupirungen heißen Stromcoupirungen, welche alle-
mal nach einer graden Richtung von einem Stromufer nach dem andern erbauet werden,
weil ſich nicht leicht ein Grund angeben laͤßt, weshalb man mit Verſchwendung der Materia-
lien eine andere Richtung nehmen ſollte. Es ſcheint zwar als wenn die Feſtigkeit einer Cou-
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[39/0059] Vom Baue der Spreutlagen auf den Buhnen. dergleichen Werke gern Anker werfen, Nachtheil zu befuͤrchten, welches nur durch eine gute Polizei verhindert werden kann. Oefters ereignet es ſich auch, daß von dem Strome bei großem Waſſer, eine Menge Sand auf die Spreutlagen geworfen wird; dieſer muß ſogleich nach dem Ablauf des Waſſers herunter geſchippt werden, weil ſonſt die unter dem Sande liegenden Weidenreiſer nicht auswachſen. Das Herunterſchippen des Sandes muß aber nicht mit eiſernen Spaden, ſondern mit hoͤlzernen Schaufeln geſchehen, damit die Rinde der Rei- ſer nicht beſchaͤdiget wird. Sechstes Kapitel. Von dem Baue der Coupirungen. §. 34. Wenn die Buhnen nur zum Theil iu einen Strom hinein gebauet werden, um ihn ir- gendwo abzuweiſen oder ihm eine andere Richtung zu geben, ſo unterſcheiden ſich die Coupi- rungen dadurch von den Buhnen, daß ſie von einem Ufer bis zum andern anſchließen, um einen Strom oder Stromarm abzuſchneiden. Sie finden hauptſaͤchlich in folgenden Faͤllen ſtatt: 1) Wenn ein Strom durch Zertheilung in mehrere Aerme unregelmaͤßig iſt, wenn es dieſen Aermen bei kleinem Waſſer, an der zur Schiffarth erforderlichen Tiefe fehlt, oder wenn ihm durch Kanaͤle eine andere Richtung gegeben werden ſoll, damit er nun in einem Bette unzertheilt fließe. 2) Wenn auf einem Stromufer Deiche angelegt werden ſollen, deren Anlage durch die Aus- fluͤſſe des Stroms nach dem einzudeichenden Lande verhindert werden. 3) Wenn bei großem Waſſer ein Deich, durch die Gewalt des Stroms durchbrochen iſt, und das einſtuͤrzende Waſſer abgeſchnitten werden ſoll. Die beiden erſten Arten der Coupirungen heißen Stromcoupirungen, welche alle- mal nach einer graden Richtung von einem Stromufer nach dem andern erbauet werden, weil ſich nicht leicht ein Grund angeben laͤßt, weshalb man mit Verſchwendung der Materia- lien eine andere Richtung nehmen ſollte. Es ſcheint zwar als wenn die Feſtigkeit einer Cou- pirung dadurch vermehrt wird, wenn man ſolche Figur 35. nicht wie a b ſondern Bogen- Taf. V.

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/59>, abgerufen am 23.11.2024.