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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Viertes Kapitel.
eingestekten Pfähle, zu tief unter dem Wasserspiegel seyn können, als daß solche bemerkt
werden könnten.

§. 26.

Es ist zwar nicht leicht jedesmal genau anzugeben, wie die Lagen nach und nach
sinken, weil dieses vom Gewicht der aufgebrachten Erde, vom Gewicht der Faschinen, vom
Grundbette und von unendlich vielen Ursachen beim Baue selbst abhängt. Ueberdem verbin-
det sich auch jede oberste Lage mittelst ihrer durchgehenden Pfähle und mit Hülfe der Ramme
und der beständigen Bewegung auf dem Werke so sehr mit der darunter befindlichen, daß
sämmtliche Schichten als ein zusammenhängendes Ganze angesehen werden können, von wel-
chem es schwer ist, die Lage der einzelnen Theile anzugeben. Damit solches aber einigerma-
Taf. IV.ßen übersehen werden kann, so sind in den Figuren 23. bis 30. mehrere Durchschnitte ge-
zeichnet, um daraus ungefähr abzusehen, wie die Lagen nach und nach auf den Grund
gehen. Es ist hierbei nicht möglich gewesen, das Abbrechen des Ufers während
dem Baue bei dem Sinken der Lagen genau anzugeben, weil dieses von der verschiede-
nen Festigkeit der Ufer abhängt; ob gleich hierdurch das Sinken der Lagen und die Gestalt
des ganzen Werkes nach dem Längendurchschnitt, noch mancherlei Abwechselungen unterwor-
sen ist. Eben so läßt sich auch nicht genau bestimmen, wie die einzelnen Lagen während dem
Baue liegen, weil bei frischbelaubten Faschinen, die Lagen eher auf den Grunde kommen als
bei sehr trockenen.

§. 27.

Wenn man mit dem Auslegen so weit gekommen ist, daß das äußerste Ende der
Lage nicht nur die angenommene Länge der Buhne hat, sondern auch, um die Wassertiefe
an der Spitze etwa anderthalb mal genommen noch länger ist, also in dem hier angenomme-
nen Beispiele, wenn A C Figur 21. und 27. nicht nur 96 Fuß, sondern noch 36 und 18
Fuß, olso überhaupt 150 lang ist, so wird nicht weiter vorgearbeitet. Es kömmt alsdenn
darauf an, dem Werke an der Spitze die erforderliche Dossirung zu geben, weil gerade hier
der stärkste Anfall des Stroms und Eises Statt findet, und die Höhlung C D E Figur 27.
leicht Veranlassung zu Vertiefungen und zur Zerstörung des Werks geben würde. Statt also,
wie vorher geschehen ist, mit jeder folgenden Lage vorwärts weiter in den Strom zu gehen,
so werden jetzt alle Lagen verhältnißmäßig nach der Tiefe und der erforderlichen Dossirung
zurückgelegt oder eingezogen, und die Lage selbst muß sich so weit nach dem Ufer zu er-
strecken, bis man auf den Theil der Buhne kommt, welcher schon auf dem Grunde fest liegt
Fährt man auf diese Art fort, wie es die Figuren 28. und 29. nachweisen, so entstehet end-

Viertes Kapitel.
eingeſtekten Pfaͤhle, zu tief unter dem Waſſerſpiegel ſeyn koͤnnen, als daß ſolche bemerkt
werden koͤnnten.

§. 26.

Es iſt zwar nicht leicht jedesmal genau anzugeben, wie die Lagen nach und nach
ſinken, weil dieſes vom Gewicht der aufgebrachten Erde, vom Gewicht der Faſchinen, vom
Grundbette und von unendlich vielen Urſachen beim Baue ſelbſt abhaͤngt. Ueberdem verbin-
det ſich auch jede oberſte Lage mittelſt ihrer durchgehenden Pfaͤhle und mit Huͤlfe der Ramme
und der beſtaͤndigen Bewegung auf dem Werke ſo ſehr mit der darunter befindlichen, daß
ſaͤmmtliche Schichten als ein zuſammenhaͤngendes Ganze angeſehen werden koͤnnen, von wel-
chem es ſchwer iſt, die Lage der einzelnen Theile anzugeben. Damit ſolches aber einigerma-
Taf. IV.ßen uͤberſehen werden kann, ſo ſind in den Figuren 23. bis 30. mehrere Durchſchnitte ge-
zeichnet, um daraus ungefaͤhr abzuſehen, wie die Lagen nach und nach auf den Grund
gehen. Es iſt hierbei nicht moͤglich geweſen, das Abbrechen des Ufers waͤhrend
dem Baue bei dem Sinken der Lagen genau anzugeben, weil dieſes von der verſchiede-
nen Feſtigkeit der Ufer abhaͤngt; ob gleich hierdurch das Sinken der Lagen und die Geſtalt
des ganzen Werkes nach dem Laͤngendurchſchnitt, noch mancherlei Abwechſelungen unterwor-
ſen iſt. Eben ſo laͤßt ſich auch nicht genau beſtimmen, wie die einzelnen Lagen waͤhrend dem
Baue liegen, weil bei friſchbelaubten Faſchinen, die Lagen eher auf den Grunde kommen als
bei ſehr trockenen.

§. 27.

Wenn man mit dem Auslegen ſo weit gekommen iſt, daß das aͤußerſte Ende der
Lage nicht nur die angenommene Laͤnge der Buhne hat, ſondern auch, um die Waſſertiefe
an der Spitze etwa anderthalb mal genommen noch laͤnger iſt, alſo in dem hier angenomme-
nen Beiſpiele, wenn A C Figur 21. und 27. nicht nur 96 Fuß, ſondern noch 36 und 18
Fuß, olſo uͤberhaupt 150 lang iſt, ſo wird nicht weiter vorgearbeitet. Es koͤmmt alsdenn
darauf an, dem Werke an der Spitze die erforderliche Doſſirung zu geben, weil gerade hier
der ſtaͤrkſte Anfall des Stroms und Eiſes Statt findet, und die Hoͤhlung C D E Figur 27.
leicht Veranlaſſung zu Vertiefungen und zur Zerſtoͤrung des Werks geben wuͤrde. Statt alſo,
wie vorher geſchehen iſt, mit jeder folgenden Lage vorwaͤrts weiter in den Strom zu gehen,
ſo werden jetzt alle Lagen verhaͤltnißmaͤßig nach der Tiefe und der erforderlichen Doſſirung
zuruͤckgelegt oder eingezogen, und die Lage ſelbſt muß ſich ſo weit nach dem Ufer zu er-
ſtrecken, bis man auf den Theil der Buhne kommt, welcher ſchon auf dem Grunde feſt liegt
Faͤhrt man auf dieſe Art fort, wie es die Figuren 28. und 29. nachweiſen, ſo entſtehet end-

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[34/0054] Viertes Kapitel. eingeſtekten Pfaͤhle, zu tief unter dem Waſſerſpiegel ſeyn koͤnnen, als daß ſolche bemerkt werden koͤnnten. §. 26. Es iſt zwar nicht leicht jedesmal genau anzugeben, wie die Lagen nach und nach ſinken, weil dieſes vom Gewicht der aufgebrachten Erde, vom Gewicht der Faſchinen, vom Grundbette und von unendlich vielen Urſachen beim Baue ſelbſt abhaͤngt. Ueberdem verbin- det ſich auch jede oberſte Lage mittelſt ihrer durchgehenden Pfaͤhle und mit Huͤlfe der Ramme und der beſtaͤndigen Bewegung auf dem Werke ſo ſehr mit der darunter befindlichen, daß ſaͤmmtliche Schichten als ein zuſammenhaͤngendes Ganze angeſehen werden koͤnnen, von wel- chem es ſchwer iſt, die Lage der einzelnen Theile anzugeben. Damit ſolches aber einigerma- ßen uͤberſehen werden kann, ſo ſind in den Figuren 23. bis 30. mehrere Durchſchnitte ge- zeichnet, um daraus ungefaͤhr abzuſehen, wie die Lagen nach und nach auf den Grund gehen. Es iſt hierbei nicht moͤglich geweſen, das Abbrechen des Ufers waͤhrend dem Baue bei dem Sinken der Lagen genau anzugeben, weil dieſes von der verſchiede- nen Feſtigkeit der Ufer abhaͤngt; ob gleich hierdurch das Sinken der Lagen und die Geſtalt des ganzen Werkes nach dem Laͤngendurchſchnitt, noch mancherlei Abwechſelungen unterwor- ſen iſt. Eben ſo laͤßt ſich auch nicht genau beſtimmen, wie die einzelnen Lagen waͤhrend dem Baue liegen, weil bei friſchbelaubten Faſchinen, die Lagen eher auf den Grunde kommen als bei ſehr trockenen. Taf. IV. §. 27. Wenn man mit dem Auslegen ſo weit gekommen iſt, daß das aͤußerſte Ende der Lage nicht nur die angenommene Laͤnge der Buhne hat, ſondern auch, um die Waſſertiefe an der Spitze etwa anderthalb mal genommen noch laͤnger iſt, alſo in dem hier angenomme- nen Beiſpiele, wenn A C Figur 21. und 27. nicht nur 96 Fuß, ſondern noch 36 und 18 Fuß, olſo uͤberhaupt 150 lang iſt, ſo wird nicht weiter vorgearbeitet. Es koͤmmt alsdenn darauf an, dem Werke an der Spitze die erforderliche Doſſirung zu geben, weil gerade hier der ſtaͤrkſte Anfall des Stroms und Eiſes Statt findet, und die Hoͤhlung C D E Figur 27. leicht Veranlaſſung zu Vertiefungen und zur Zerſtoͤrung des Werks geben wuͤrde. Statt alſo, wie vorher geſchehen iſt, mit jeder folgenden Lage vorwaͤrts weiter in den Strom zu gehen, ſo werden jetzt alle Lagen verhaͤltnißmaͤßig nach der Tiefe und der erforderlichen Doſſirung zuruͤckgelegt oder eingezogen, und die Lage ſelbſt muß ſich ſo weit nach dem Ufer zu er- ſtrecken, bis man auf den Theil der Buhne kommt, welcher ſchon auf dem Grunde feſt liegt Faͤhrt man auf dieſe Art fort, wie es die Figuren 28. und 29. nachweiſen, ſo entſtehet end-

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/54>, abgerufen am 30.12.2024.