Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Viertes Kapitel. Ist das Bekarren fertig, so werden die Rüstbretter wieder zurückgenommen und die §. 24. Fängt die erste Lage an sich stark zu senken, so muß desto geschwinder mit der zweiten Wie viel man mit jeder neuen Lage über die unterliegende stromwärts vorspringt, Viertes Kapitel. Iſt das Bekarren fertig, ſo werden die Ruͤſtbretter wieder zuruͤckgenommen und die §. 24. Faͤngt die erſte Lage an ſich ſtark zu ſenken, ſo muß deſto geſchwinder mit der zweiten Wie viel man mit jeder neuen Lage uͤber die unterliegende ſtromwaͤrts vorſpringt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0050" n="30"/> <fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> <p>Iſt das Bekarren fertig, ſo werden die Ruͤſtbretter wieder zuruͤckgenommen und die<lb/> Erde gehoͤrig planirt, ſo daß die Oberflaͤche ganz eben wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 24.</head><lb/> <p>Faͤngt die erſte Lage an ſich ſtark zu ſenken, ſo muß deſto geſchwinder mit der <hi rendition="#g">zweiten</hi><lb/><note place="left">Taf. <hi rendition="#aq">II.</hi></note><hi rendition="#g">Lage</hi> der Anfang gemacht werden. Es werden zuerſt von <hi rendition="#aq">g</hi> an (Figur 18.) zwiſchen die<lb/> auf der Randwurſt eingeſteckten Pfaͤhle Faſchinen geworfen, ſo daß ſie auf der erſten Lage<lb/> nach dem Waſſer zu uͤberliegen, gegen das Stammende aber durch andre Faſchinen in eben<lb/> der Richtung beſchwert werden; hiermit wird ſo lange von <hi rendition="#aq">g</hi> ab fortgefahren, bis der Strom<lb/> anfaͤngt, auf die frei liegenden Faſchinen zu wirken und ſolche weg zu drehen ſtrebt. Alsdann<lb/> wird uͤber dieſe ein Stuͤck Wurſt gelegt, wovon das eine Ende nach dem Lande zu auf den<lb/> Faſchinen befeſtiget wird, das andere aber im Waſſer ſchwimmt, und wenn man ſchon ge-<lb/> gen das Vorderende der Lage gekommen iſt, ſo wird ſolches noͤthigenfalls mit einem Bock<lb/> verſehen. Auf dieſer Wurſt wird das Ablegen ſtromwaͤrts fortgeſetzt, bis ſich der Strom<lb/> wieder der uͤberſtehenden Faſchinen bemaͤchtiget, wo denn wieder ein neues Stuͤck Wurſt auf-<lb/> gelegt wird. (Figur 18.) Auf dieſe Art verfaͤhrt man weiter, und ſucht immer durch meh-<lb/> reres Ueberlegen der Faſchinen den Strom zu gewinnen, wobei alles darauf ankoͤmmt, daß<lb/> an dem Ende der Lage, wo der Strom herkommt, die Faſchinen tuͤchtig befeſtiget werden.</p><lb/> <p>Wie viel man mit jeder neuen Lage uͤber die unterliegende ſtromwaͤrts vorſpringt,<lb/> haͤngt von der Tiefe und von der Geſchwindigkeit des Stroms ab, weil eine groͤßere Tiefe<lb/> und Geſchwindigkeit ein behutſameres Vorruͤcken erfordert. Denn wollte man bei einem ſeich-<lb/> ten Bette mit jeder folgenden Lage nur wenig uͤber die vorhergehende bauen, ſo wuͤrde da-<lb/> durch das Senken ſehr ungleichfoͤrmig werden, weshalb man bei einer geringen Tiefe, die<lb/> Lagen nicht nur weit uͤber bauet, ſondern auch beſonders den erſten keine zu große Dicke ge-<lb/> ben darf. Bei einem tiefen Bette muß aber deshalb nicht zu weit uͤber gebauet werden,<lb/> weil es ſonſt nicht moͤglich iſt, die zu weit in den ſchnellen Strom tretende Faſchinenlagen<lb/> feſt zu halten, bevor ſie nicht den Grund erreicht haben. Im gegenwaͤrtigen Falle, wo eine<lb/> Tiefe von 36 Fuß und eine Geſchwindigkeit des Stroms von 3 bis 4 Fuß vorausgeſetzt wird,<lb/> kann man annehmen, daß jede neue Lage uͤber die unmittelbar darunter liegende etwa 6 Fuß<lb/> vorſpringt. Dieſes gilt aber nur an demjenigen Rande der Lage, welcher beinahe mit dem<lb/> Ufer parallel laͤuft; denn auf beiden Seiten gegen das Ufer zu, muͤſſen andere Geſetze befolgt<lb/> und die Lagen von beiden Seiten eingezogen werden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0050]
Viertes Kapitel.
Iſt das Bekarren fertig, ſo werden die Ruͤſtbretter wieder zuruͤckgenommen und die
Erde gehoͤrig planirt, ſo daß die Oberflaͤche ganz eben wird.
§. 24.
Faͤngt die erſte Lage an ſich ſtark zu ſenken, ſo muß deſto geſchwinder mit der zweiten
Lage der Anfang gemacht werden. Es werden zuerſt von g an (Figur 18.) zwiſchen die
auf der Randwurſt eingeſteckten Pfaͤhle Faſchinen geworfen, ſo daß ſie auf der erſten Lage
nach dem Waſſer zu uͤberliegen, gegen das Stammende aber durch andre Faſchinen in eben
der Richtung beſchwert werden; hiermit wird ſo lange von g ab fortgefahren, bis der Strom
anfaͤngt, auf die frei liegenden Faſchinen zu wirken und ſolche weg zu drehen ſtrebt. Alsdann
wird uͤber dieſe ein Stuͤck Wurſt gelegt, wovon das eine Ende nach dem Lande zu auf den
Faſchinen befeſtiget wird, das andere aber im Waſſer ſchwimmt, und wenn man ſchon ge-
gen das Vorderende der Lage gekommen iſt, ſo wird ſolches noͤthigenfalls mit einem Bock
verſehen. Auf dieſer Wurſt wird das Ablegen ſtromwaͤrts fortgeſetzt, bis ſich der Strom
wieder der uͤberſtehenden Faſchinen bemaͤchtiget, wo denn wieder ein neues Stuͤck Wurſt auf-
gelegt wird. (Figur 18.) Auf dieſe Art verfaͤhrt man weiter, und ſucht immer durch meh-
reres Ueberlegen der Faſchinen den Strom zu gewinnen, wobei alles darauf ankoͤmmt, daß
an dem Ende der Lage, wo der Strom herkommt, die Faſchinen tuͤchtig befeſtiget werden.
Taf. II.
Wie viel man mit jeder neuen Lage uͤber die unterliegende ſtromwaͤrts vorſpringt,
haͤngt von der Tiefe und von der Geſchwindigkeit des Stroms ab, weil eine groͤßere Tiefe
und Geſchwindigkeit ein behutſameres Vorruͤcken erfordert. Denn wollte man bei einem ſeich-
ten Bette mit jeder folgenden Lage nur wenig uͤber die vorhergehende bauen, ſo wuͤrde da-
durch das Senken ſehr ungleichfoͤrmig werden, weshalb man bei einer geringen Tiefe, die
Lagen nicht nur weit uͤber bauet, ſondern auch beſonders den erſten keine zu große Dicke ge-
ben darf. Bei einem tiefen Bette muß aber deshalb nicht zu weit uͤber gebauet werden,
weil es ſonſt nicht moͤglich iſt, die zu weit in den ſchnellen Strom tretende Faſchinenlagen
feſt zu halten, bevor ſie nicht den Grund erreicht haben. Im gegenwaͤrtigen Falle, wo eine
Tiefe von 36 Fuß und eine Geſchwindigkeit des Stroms von 3 bis 4 Fuß vorausgeſetzt wird,
kann man annehmen, daß jede neue Lage uͤber die unmittelbar darunter liegende etwa 6 Fuß
vorſpringt. Dieſes gilt aber nur an demjenigen Rande der Lage, welcher beinahe mit dem
Ufer parallel laͤuft; denn auf beiden Seiten gegen das Ufer zu, muͤſſen andere Geſetze befolgt
und die Lagen von beiden Seiten eingezogen werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |