Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Viertes Kapitel. Von dem Baue der Buhnen. §. 14. Die mancherlei Zwecke, welche man durch den Bau einer Buhne zu erreichen sucht, können Wenn A B in der eilften Figur eine fertige Buhne ist, so gelten in Absicht ihrerTaf. I. Man versteht auch unter einer Defensivbuhne, wenn sie nur zum Schutz desje- Die Anlegung einer Buhne erfordert sehr viele Aufmerksamkeit und die genaueste C
Viertes Kapitel. Von dem Baue der Buhnen. §. 14. Die mancherlei Zwecke, welche man durch den Bau einer Buhne zu erreichen ſucht, koͤnnen Wenn A B in der eilften Figur eine fertige Buhne iſt, ſo gelten in Abſicht ihrerTaf. I. Man verſteht auch unter einer Defenſivbuhne, wenn ſie nur zum Schutz desje- Die Anlegung einer Buhne erfordert ſehr viele Aufmerkſamkeit und die genaueſte C
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Viertes Kapitel.
Von dem Baue der Buhnen.
§. 14.
Die mancherlei Zwecke, welche man durch den Bau einer Buhne zu erreichen ſucht, koͤnnen
darin beſtehen: einen Strom abzuweiſen, zu vertiefen, einzuſchraͤnken; Sandfelder, Inſeln
oder gegenuͤber liegende Ufer weg zu treiben; dem Strome eine andere Richtung zu geben,
das Ufer gegen ferneren Abbruch zu ſchuͤtzen oder vor einem abbruͤchigen Ufer Verlandung zu
bewirken. Nachdem die vorkommenden Umſtaͤnde verſchieden ſind, darnach ſucht man auch
dieſen oder jenen Zweck oder mehrere zuſammengenommen zu erreichen, und hieraus entſteht
auch die §. 1. angefuͤhrte Eintheilung, in Abweiſe- Treib- Schoͤpf- oder Rauſchbuhnen.
Wenn A B in der eilften Figur eine fertige Buhne iſt, ſo gelten in Abſicht ihrer
Abmeſſungen die §. 10. angefuͤhrten Benennungen. Denjenigen Theil A, welcher an das Ufer
ſtoͤßt, nennt man die Wurzel, und den vordern Theil B, welcher am weiteſten in den
Strom tritt, den Kopf der Buhne. Diejenige lange Seite der Buhne, welche laͤngs der
Krone den Stoß des Waſſers auffaͤngt, heißt die Streichlinie.
Taf. I.
Man verſteht auch unter einer Defenſivbuhne, wenn ſie nur zum Schutz desje-
nigen Ufers dient, woran ſie angelegt iſt, ohne auf das gegenuͤberliegende Ufer zu wirken; und
unter einer Offenſivbuhne, wenn ſie vorzuͤglich beſtimmt iſt, das gegenuͤberliegende Ufer
anzugreifen. Es vereinigen ſich aber groͤßtentheils bei Erbauung einer Buhne ſo viel Zwecke,
daß man ſelten von einer beſondern Benennung Gebrauch machen kann.
Die Anlegung einer Buhne erfordert ſehr viele Aufmerkſamkeit und die genaueſte
Kenntniß eines Stroms mit allen ſeinen Eigenheiten beim kleinen, mittel und großen Waſſer
und beſonders bei dem Eisgange. Noch mehr Vorſicht und Aufmerkſamkeit iſt noͤthig, wenn
ganze Stromgegenden regulirt werden ſollen, weil man alsdann mit den Geſetzen bekannt
ſeyn muß, nach welchen der Strom ſeine Laufbahn bildet, und die er befolgt, wenn er ohne
Einwirkung der Kunſt, in ſeinem natuͤrlichen Zuſtande gelaſſen wird. Weil uͤberdem Buh-
nen Werke ſind, welche in den Strom hinein gebauet werden und die Strombahn verengen,
ſo muß fuͤr dieſe Stromgegend die Normalbreite, das iſt diejenige Breite genau ausge-
C
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