Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Von Verfertigung der Zäune. schwendung wäre, da dergleichen Zäune zu machen, wo man sich noch mit den Zäunen,welche nur Strauch und dünne Pfähle erfordern, behelfen kann. §. 72. Es ist sehr vortheilhaft, wenn es die übrigen Umstände gestatten, eine dem Vieh un- Bei Anlegung einer Hecke, welches gewöhnlich im Frühjahre vor dem Ausbruch des §. 73. Weil die Rinde der jungen Setzweiden häufig vom Vieh benagt werden, und dieses L
Von Verfertigung der Zaͤune. ſchwendung waͤre, da dergleichen Zaͤune zu machen, wo man ſich noch mit den Zaͤunen,welche nur Strauch und duͤnne Pfaͤhle erfordern, behelfen kann. §. 72. Es iſt ſehr vortheilhaft, wenn es die uͤbrigen Umſtaͤnde geſtatten, eine dem Vieh un- Bei Anlegung einer Hecke, welches gewoͤhnlich im Fruͤhjahre vor dem Ausbruch des §. 73. Weil die Rinde der jungen Setzweiden haͤufig vom Vieh benagt werden, und dieſes L
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Von Verfertigung der Zaͤune.
ſchwendung waͤre, da dergleichen Zaͤune zu machen, wo man ſich noch mit den Zaͤunen,
welche nur Strauch und duͤnne Pfaͤhle erfordern, behelfen kann.
§. 72.
Es iſt ſehr vortheilhaft, wenn es die uͤbrigen Umſtaͤnde geſtatten, eine dem Vieh un-
durchdringliche lebendige Hecke anzulegen, nur wollen ſie da nicht gut fortkommen, wo
ſie zu ſehr der Ueberſchwemmung ausgeſetzt ſind; es iſt daher auch nicht rathſam dergleichen
Hecken auf niedrigen Sandfeldern zur Befriedigung der Pflanzungen anzulegen, dahingegen
werden oͤfters dergleichen Pflanzungen von hohen Ufern eingeſchloſſen, welche die Anlage eines
lebendigen Zauns geſtatten, und denn iſt es allemal rathſam, hinter dem todten Zaune einen
lebendigen anzulegen, damit wenn dieſer ausgewachſen iſt, die Koſten fuͤr die Einzaͤunung er-
ſpart werden koͤnnen. Nur paſſen ſich keine Weiden hierzu, weil ſolche am erſten vom Vieh
beſchaͤdiget und abgefreſſen werden und demſelben bald den Durchgang in die Pflanzung ver-
ſtatten. Die ſchicklichſten Holzarten ſind: gemeiner Kreutzdorn, (Rhamnus catharticus L.)
Schleedorn oder Schwarzdorn, (Prunus ſpinoſa L.) Weißdorn, (Crataegus Oxyacantha L.)
Berberitzen, (Berberis vulgaris L.) Hagebutten, (Roſa canina L.) und Stachelbeeren, (Ri-
bes groſſularia L.) von welchen aber nur die Stachelbeeren die Anlegung der Hecke durch
Setzlinge geſtatten, bei den uͤbrigen Arten muß ſolche durch den Saamen, die Wurzelbrut
oder mittelſt junger gut bewurzelter Pflanzen geſchehen.
Bei Anlegung einer Hecke, welches gewoͤhnlich im Fruͤhjahre vor dem Ausbruch des
Laubes geſchiehet, verfaͤhrt man folgendergeſtalt: zuerſt wird hinter den todten Zaun nach der
Pflanzung zu, ein zwei Fuß breiter und drei Fuß tiefer Graben verfertiget, welcher ſchon im
Herbſte ausgegraben werden kann. Im Fruͤhjahre wird derſelbe einen Fuß hoch mit lockerer
guter Erde ausgefuͤllt und hierauf auf beiden Seiten deſſelben, alſo beinahe zwei Fuß aus-
einander, die jungen Pflanzen in maͤßiger Entfernung auseinander geſetzt, und wenn ſolche in
zwei graden Reihen ſtehen, zwiſchen beiden eine 4 Zoll tiefe Rinne gelaſſen. In dieſe Rinne
ſtreut man den im vorigen Herbſte geſammelten Saamen von derſelben Art, woraus die
Pflanzen beſtehen, und bedeckt ſolchen mit Erde 3 Zoll hoch. Die jungen Pflanzen ſchnei-
det man einen Fuß hoch uͤber der Erde ab, und im Herbſt und Sommer muß das Beſchnei-
den der Hecke auf beiden Seiten immer fortgeſetzt werden, bis ſie die noͤthige Hoͤhe hat,
da denn auch der Obertheil beſchnitten wird.
§. 73.
Weil die Rinde der jungen Setzweiden haͤufig vom Vieh benagt werden, und dieſes
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