Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II b., LXI h. von der forstl. hoheit etc.
waldknechtes auf des einen kosten geschehen, wie
in sachen der adelichen gevättern Hahnen, in Meck-
lenburg, gen Güstrov, im monate mai 1764 dahir
erkannt worden ist. Wegen dises hauses im wal-
de wird entweder die rücksicht auf die holzpflan-
zung, oder auf die verhütung der holzfraevel ge-
nommen; in beiden fällen leget sich die nohtwendig-
keit, und der nuz dar, Döbel am a. o. th. III s. 47
cap. 72, begriff der edelen jägerei s. 87.

§ 2472
von den för-
stern.

Der förster ist zum haushalter über ein gewis-
ses revir des forstes, zur aufname des holzes, und
besorgung des waldhandels gesezet. Wenn nun
der landesherr einige gerechtsame in der von adel
waldungen hat; so fraget sich: ob der gedachte
landesherr begeren möge: daß der zu bestellende
adeliche förster vorher examiniret werde, ob er näm-
lich ein holzgerechter förster sey, oder nicht? immas-
sen man unter 100 jägern kaum etliche holzgerech-
te auftreiben kan. Als ich, bei meiner aufhaben-
den vormundschaft der Schenken den wald zu Her-
manstein besichtigen lassen wollte, wie vil holzes
derselbe järlich abgeben könnte; hilt es schwer: im
Hessen-Darmstädtischen holzgerechte förster aufzu-
treiben. Jch habe auch dise schwirigkeit aus den
acten der stadt Goettingen wider die eingeforsteten
dörfer wahrgenommen.

Zwei und sechzigstes haubtstück
vom jagtregale.

§ 2491

Der freie Teutsche, und Franzos sind immer ge-
borne jäger, und spiler, auch soldaten gewe-
sen, die Teutsche haben darneben den trunk gelibet,

und

II b., LXI h. von der forſtl. hoheit ꝛc.
waldknechtes auf des einen koſten geſchehen, wie
in ſachen der adelichen gevaͤttern Hahnen, in Meck-
lenburg, gen Guͤſtrov, im monate mai 1764 dahir
erkannt worden iſt. Wegen diſes hauſes im wal-
de wird entweder die ruͤckſicht auf die holzpflan-
zung, oder auf die verhuͤtung der holzfraevel ge-
nommen; in beiden faͤllen leget ſich die nohtwendig-
keit, und der nuz dar, Doͤbel am a. o. th. III ſ. 47
cap. 72, begriff der edelen jaͤgerei ſ. 87.

§ 2472
von den foͤr-
ſtern.

Der foͤrſter iſt zum haushalter uͤber ein gewiſ-
ſes revir des forſtes, zur aufname des holzes, und
beſorgung des waldhandels geſezet. Wenn nun
der landesherr einige gerechtſame in der von adel
waldungen hat; ſo fraget ſich: ob der gedachte
landesherr begeren moͤge: daß der zu beſtellende
adeliche foͤrſter vorher examiniret werde, ob er naͤm-
lich ein holzgerechter foͤrſter ſey, oder nicht? immaſ-
ſen man unter 100 jaͤgern kaum etliche holzgerech-
te auftreiben kan. Als ich, bei meiner aufhaben-
den vormundſchaft der Schenken den wald zu Her-
manſtein beſichtigen laſſen wollte, wie vil holzes
derſelbe jaͤrlich abgeben koͤnnte; hilt es ſchwer: im
Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen holzgerechte foͤrſter aufzu-
treiben. Jch habe auch diſe ſchwirigkeit aus den
acten der ſtadt Goettingen wider die eingeforſteten
doͤrfer wahrgenommen.

Zwei und ſechzigſtes haubtſtuͤck
vom jagtregale.

§ 2491

Der freie Teutſche, und Franzos ſind immer ge-
borne jaͤger, und ſpiler, auch ſoldaten gewe-
ſen, die Teutſche haben darneben den trunk gelibet,

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0972" n="948"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> b., <hi rendition="#aq">LXI</hi> h. von der for&#x017F;tl. hoheit &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
waldknechtes auf des einen ko&#x017F;ten ge&#x017F;chehen, wie<lb/>
in &#x017F;achen der adelichen geva&#x0364;ttern Hahnen, in Meck-<lb/>
lenburg, gen Gu&#x0364;&#x017F;trov, im monate mai 1764 dahir<lb/>
erkannt worden i&#x017F;t. Wegen di&#x017F;es hau&#x017F;es im wal-<lb/>
de wird entweder die ru&#x0364;ck&#x017F;icht auf die holzpflan-<lb/>
zung, oder auf die verhu&#x0364;tung der holzfraevel ge-<lb/>
nommen; in beiden fa&#x0364;llen leget &#x017F;ich die nohtwendig-<lb/>
keit, und der nuz dar, <hi rendition="#fr">Do&#x0364;bel</hi> am a. o. th. <hi rendition="#aq">III</hi> &#x017F;. 47<lb/>
cap. 72, begriff der edelen ja&#x0364;gerei &#x017F;. 87.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2472</head><lb/>
          <note place="left">von den fo&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;tern.</note>
          <p>Der fo&#x0364;r&#x017F;ter i&#x017F;t zum haushalter u&#x0364;ber ein gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;es revir des for&#x017F;tes, zur aufname des holzes, und<lb/>
be&#x017F;orgung des waldhandels ge&#x017F;ezet. Wenn nun<lb/>
der landesherr einige gerecht&#x017F;ame in der von adel<lb/>
waldungen hat; &#x017F;o fraget &#x017F;ich: ob der gedachte<lb/>
landesherr begeren mo&#x0364;ge: daß der zu be&#x017F;tellende<lb/>
adeliche fo&#x0364;r&#x017F;ter vorher examiniret werde, ob er na&#x0364;m-<lb/>
lich ein holzgerechter fo&#x0364;r&#x017F;ter &#x017F;ey, oder nicht? imma&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en man unter 100 ja&#x0364;gern kaum etliche holzgerech-<lb/>
te auftreiben kan. Als ich, bei meiner aufhaben-<lb/>
den vormund&#x017F;chaft der Schenken den wald zu Her-<lb/>
man&#x017F;tein be&#x017F;ichtigen la&#x017F;&#x017F;en wollte, wie vil holzes<lb/>
der&#x017F;elbe ja&#x0364;rlich abgeben ko&#x0364;nnte; hilt es &#x017F;chwer: im<lb/>
He&#x017F;&#x017F;en-Darm&#x017F;ta&#x0364;dti&#x017F;chen holzgerechte fo&#x0364;r&#x017F;ter aufzu-<lb/>
treiben. Jch habe auch di&#x017F;e &#x017F;chwirigkeit aus den<lb/>
acten der &#x017F;tadt Goettingen wider die eingefor&#x017F;teten<lb/>
do&#x0364;rfer wahrgenommen.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Zwei und &#x017F;echzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
vom jagtregale.</hi><lb/>
§ 2491</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>er freie Teut&#x017F;che, und Franzos &#x017F;ind immer ge-<lb/>
borne ja&#x0364;ger, und &#x017F;piler, auch &#x017F;oldaten gewe-<lb/>
&#x017F;en, die Teut&#x017F;che haben darneben den trunk gelibet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[948/0972] II b., LXI h. von der forſtl. hoheit ꝛc. waldknechtes auf des einen koſten geſchehen, wie in ſachen der adelichen gevaͤttern Hahnen, in Meck- lenburg, gen Guͤſtrov, im monate mai 1764 dahir erkannt worden iſt. Wegen diſes hauſes im wal- de wird entweder die ruͤckſicht auf die holzpflan- zung, oder auf die verhuͤtung der holzfraevel ge- nommen; in beiden faͤllen leget ſich die nohtwendig- keit, und der nuz dar, Doͤbel am a. o. th. III ſ. 47 cap. 72, begriff der edelen jaͤgerei ſ. 87. § 2472 Der foͤrſter iſt zum haushalter uͤber ein gewiſ- ſes revir des forſtes, zur aufname des holzes, und beſorgung des waldhandels geſezet. Wenn nun der landesherr einige gerechtſame in der von adel waldungen hat; ſo fraget ſich: ob der gedachte landesherr begeren moͤge: daß der zu beſtellende adeliche foͤrſter vorher examiniret werde, ob er naͤm- lich ein holzgerechter foͤrſter ſey, oder nicht? immaſ- ſen man unter 100 jaͤgern kaum etliche holzgerech- te auftreiben kan. Als ich, bei meiner aufhaben- den vormundſchaft der Schenken den wald zu Her- manſtein beſichtigen laſſen wollte, wie vil holzes derſelbe jaͤrlich abgeben koͤnnte; hilt es ſchwer: im Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen holzgerechte foͤrſter aufzu- treiben. Jch habe auch diſe ſchwirigkeit aus den acten der ſtadt Goettingen wider die eingeforſteten doͤrfer wahrgenommen. Zwei und ſechzigſtes haubtſtuͤck vom jagtregale. § 2491 Der freie Teutſche, und Franzos ſind immer ge- borne jaͤger, und ſpiler, auch ſoldaten gewe- ſen, die Teutſche haben darneben den trunk gelibet, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/972
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 948. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/972>, abgerufen am 21.12.2024.