Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II b., LIX h. von der wilden fischerei.
zoll heisset auch fahrschaz, Haltaus sp. 443. Ni-
mand, folglich auch die müller, und fischer dürfen
jemanden auf kähnen gegen ein lon, oder zum ab-
bruche der fährgerechtigkeit über einen fluß sezen,
im falle sie hirzu keine vergünstigung haben (§ 2325
des 1ten th.); indeß können wohl gewisse personen
von dem fährgelte befreiet werden, Schaumburg
in der einleitung zum sächsischen rechte th. II exerc.
12 § 40. Eine bauerschaft mag wohl zum behufe
der einwoner, auch der benachbarten eine fähre hal-
ten; iedoch nicht ums gelt; es wäre dann: daß
die herrschaft für die überfart etwas zu nemen ver-
stattete, Joh. Heinr. Meier de iure ripat. seu de
iure habendi pontonem in flumine publ.
Erfurt
1714, 4t.

Neun und funfzigstes haubtstück
von der wilden fischerei.

§ 2331
von der wasser-
jagt.

Die wilde fischerei gehöret unter das jagt-wesen
(§ 2333 des 1ten th.) in öffentlichen, und
grossen flüssen, seen, lachen, und bächen, welche
nicht, wie die teiche, besezet werden; folglich zu den
regalien gerechnet wird. Disemnach muß auch
dabei die häge-zeit beobachtet werden, und kan der
landesherr die adelichen, und fischerei-berechtigten
darzu anhalten, darnebst desfalls verordnungen
ergehen lassen (§ 2335 des 1ten th.), Stisser s.
292. Die fischer müssen auch wohl in den häge-
zeiten ire garne in den gerichtshäusern aufbewaren,
wie in Hessen verordnet ist. Unter der wasser-jagt
verstehet man dahir keine lust-jagt, da wilde thire
in fässern, kasten, säcken etc an einen fluß, see, teich rc
gebracht, und in das wasser getriben, oder gejaget

werden;

II b., LIX h. von der wilden fiſcherei.
zoll heiſſet auch fahrſchaz, Haltaus ſp. 443. Ni-
mand, folglich auch die muͤller, und fiſcher duͤrfen
jemanden auf kaͤhnen gegen ein lon, oder zum ab-
bruche der faͤhrgerechtigkeit uͤber einen fluß ſezen,
im falle ſie hirzu keine verguͤnſtigung haben (§ 2325
des 1ten th.); indeß koͤnnen wohl gewiſſe perſonen
von dem faͤhrgelte befreiet werden, Schaumburg
in der einleitung zum ſaͤchſiſchen rechte th. II exerc.
12 § 40. Eine bauerſchaft mag wohl zum behufe
der einwoner, auch der benachbarten eine faͤhre hal-
ten; iedoch nicht ums gelt; es waͤre dann: daß
die herrſchaft fuͤr die uͤberfart etwas zu nemen ver-
ſtattete, Joh. Heinr. Meier de iure ripat. ſeu de
iure habendi pontonem in flumine publ.
Erfurt
1714, 4t.

Neun und funfzigſtes haubtſtuͤck
von der wilden fiſcherei.

§ 2331
von der waſſer-
jagt.

Die wilde fiſcherei gehoͤret unter das jagt-weſen
(§ 2333 des 1ten th.) in oͤffentlichen, und
groſſen fluͤſſen, ſeen, lachen, und baͤchen, welche
nicht, wie die teiche, beſezet werden; folglich zu den
regalien gerechnet wird. Diſemnach muß auch
dabei die haͤge-zeit beobachtet werden, und kan der
landesherr die adelichen, und fiſcherei-berechtigten
darzu anhalten, darnebſt desfalls verordnungen
ergehen laſſen (§ 2335 des 1ten th.), Stiſſer ſ.
292. Die fiſcher muͤſſen auch wohl in den haͤge-
zeiten ire garne in den gerichtshaͤuſern aufbewaren,
wie in Heſſen verordnet iſt. Unter der waſſer-jagt
verſtehet man dahir keine luſt-jagt, da wilde thire
in faͤſſern, kaſten, ſaͤcken ꝛc an einen fluß, ſee, teich ꝛc
gebracht, und in das waſſer getriben, oder gejaget

werden;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0948" n="924"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> b., <hi rendition="#aq">LIX</hi> h. von der wilden fi&#x017F;cherei.</hi></fw><lb/>
zoll hei&#x017F;&#x017F;et auch fahr&#x017F;chaz, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 443. Ni-<lb/>
mand, folglich auch die mu&#x0364;ller, und fi&#x017F;cher du&#x0364;rfen<lb/>
jemanden auf ka&#x0364;hnen gegen ein lon, oder zum ab-<lb/>
bruche der fa&#x0364;hrgerechtigkeit u&#x0364;ber einen fluß &#x017F;ezen,<lb/>
im falle &#x017F;ie hirzu keine vergu&#x0364;n&#x017F;tigung haben (§ 2325<lb/>
des 1ten th.); indeß ko&#x0364;nnen wohl gewi&#x017F;&#x017F;e per&#x017F;onen<lb/>
von dem fa&#x0364;hrgelte befreiet werden, <hi rendition="#fr">Schaumburg</hi><lb/>
in der einleitung zum &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen rechte th. <hi rendition="#aq">II exerc.</hi><lb/>
12 § 40. Eine bauer&#x017F;chaft mag wohl zum behufe<lb/>
der einwoner, auch der benachbarten eine fa&#x0364;hre hal-<lb/>
ten; iedoch nicht ums gelt; es wa&#x0364;re dann: daß<lb/>
die herr&#x017F;chaft fu&#x0364;r die u&#x0364;berfart etwas zu nemen ver-<lb/>
&#x017F;tattete, <hi rendition="#fr">Joh. Heinr. Meier</hi> <hi rendition="#aq">de iure ripat. &#x017F;eu de<lb/>
iure habendi pontonem in flumine publ.</hi> Erfurt<lb/>
1714, 4t.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Neun und funfzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von der wilden fi&#x017F;cherei.</hi><lb/>
§ 2331</head><lb/>
        <note place="left">von der wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
jagt.</note>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie wilde fi&#x017F;cherei geho&#x0364;ret unter das jagt-we&#x017F;en<lb/>
(§ 2333 des 1ten th.) in o&#x0364;ffentlichen, und<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;een, lachen, und ba&#x0364;chen, welche<lb/>
nicht, wie die teiche, be&#x017F;ezet werden; folglich zu den<lb/>
regalien gerechnet wird. Di&#x017F;emnach muß auch<lb/>
dabei die ha&#x0364;ge-zeit beobachtet werden, und kan der<lb/>
landesherr die adelichen, und fi&#x017F;cherei-berechtigten<lb/>
darzu anhalten, darneb&#x017F;t desfalls verordnungen<lb/>
ergehen la&#x017F;&#x017F;en (§ 2335 des 1ten th.), <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> &#x017F;.<lb/>
292. Die fi&#x017F;cher mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auch wohl in den ha&#x0364;ge-<lb/>
zeiten ire garne in den gerichtsha&#x0364;u&#x017F;ern aufbewaren,<lb/>
wie in He&#x017F;&#x017F;en verordnet i&#x017F;t. Unter der wa&#x017F;&#x017F;er-jagt<lb/>
ver&#x017F;tehet man dahir keine lu&#x017F;t-jagt, da wilde thire<lb/>
in fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern, ka&#x017F;ten, &#x017F;a&#x0364;cken &#xA75B;c an einen fluß, &#x017F;ee, teich &#xA75B;c<lb/>
gebracht, und in das wa&#x017F;&#x017F;er getriben, oder gejaget<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">werden;</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[924/0948] II b., LIX h. von der wilden fiſcherei. zoll heiſſet auch fahrſchaz, Haltaus ſp. 443. Ni- mand, folglich auch die muͤller, und fiſcher duͤrfen jemanden auf kaͤhnen gegen ein lon, oder zum ab- bruche der faͤhrgerechtigkeit uͤber einen fluß ſezen, im falle ſie hirzu keine verguͤnſtigung haben (§ 2325 des 1ten th.); indeß koͤnnen wohl gewiſſe perſonen von dem faͤhrgelte befreiet werden, Schaumburg in der einleitung zum ſaͤchſiſchen rechte th. II exerc. 12 § 40. Eine bauerſchaft mag wohl zum behufe der einwoner, auch der benachbarten eine faͤhre hal- ten; iedoch nicht ums gelt; es waͤre dann: daß die herrſchaft fuͤr die uͤberfart etwas zu nemen ver- ſtattete, Joh. Heinr. Meier de iure ripat. ſeu de iure habendi pontonem in flumine publ. Erfurt 1714, 4t. Neun und funfzigſtes haubtſtuͤck von der wilden fiſcherei. § 2331 Die wilde fiſcherei gehoͤret unter das jagt-weſen (§ 2333 des 1ten th.) in oͤffentlichen, und groſſen fluͤſſen, ſeen, lachen, und baͤchen, welche nicht, wie die teiche, beſezet werden; folglich zu den regalien gerechnet wird. Diſemnach muß auch dabei die haͤge-zeit beobachtet werden, und kan der landesherr die adelichen, und fiſcherei-berechtigten darzu anhalten, darnebſt desfalls verordnungen ergehen laſſen (§ 2335 des 1ten th.), Stiſſer ſ. 292. Die fiſcher muͤſſen auch wohl in den haͤge- zeiten ire garne in den gerichtshaͤuſern aufbewaren, wie in Heſſen verordnet iſt. Unter der waſſer-jagt verſtehet man dahir keine luſt-jagt, da wilde thire in faͤſſern, kaſten, ſaͤcken ꝛc an einen fluß, ſee, teich ꝛc gebracht, und in das waſſer getriben, oder gejaget werden;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/948
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 924. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/948>, abgerufen am 21.12.2024.