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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den zöllen, oder mauten.
73. Bei den zöllnern sind die zollbare sachen ge-
treulich anzugeben. Nach der regel müssen alle
handelsleute zoll davon geben; dafern sie keine er-
weißliche befreiung davon haben, ebend. § 3 s. 51,
Heinr. Klock de vectigalium iure, Basel 1617, 4t.

§ 2098

Die alte zölle sollen, nach fürschrift der Reichs-ob man die
le erböhen kan?

gesäze, so wenig widerrechtlich erhöhet, als weni-
ger neue zölle eigenmächtiger weise eingefüret wer-
den, Kais. wahl capitulat. art. VIII § 1 -- 10, §
12 fgg. Dises will der Kaiser nicht leiden, Stru-
ben
in rechtl. bedenken th. II num. 71 s. 268 fgg.,
von Hopffgarten sect. I § 16 fgg. s. 20 fgg.

§ 2099

Den rechtmässiger weise hergebrachten zöllenvon den strafen
der zollverfa-
rer.

soll kein abbruch geschehen, nach befinden, bei strafe
der confiscation (§ 517 § 210 fgg. des 1ten th.) und
anderer andungen, Struben im 1ten th. der recht-
lichen bedenken s. 243 fg. num. 103, Ziegler am
a. o. th. LXVIIII fgg., von Hopffgarten sect. II § 22
fg. s. 68 fg.; immassen die strafen in ganz Teutsch-
lande desfalls nicht einerlei sind; zumal in Sach-
sen etc, Ziegler thes. 81, von Hopffgarten sect. II
§ 26 s. 72. Der zollherr lässet öfters die confifca-
tion mit einer geltbusse abkaufen, Struben, am a.
o., Schoepff im cons. 66 num. 50 s. 512 vol.
VIII consil. Tub. Die zöllner, oder zollreiter dürfen
sich diser sachen für sich nicht anmassen, noch eigen-
mächtiger weise sie an sich zihen; sondern die sache
ist behörigen ortes anzuzeigen, und gebürend zu un-
tersuchen: ob der denunciant aus gefärde die zoll-
baren sachen verhelet, von Hopfgarten sect. II § 21
§ 22 s. 67 fg., oder den zoll verfaren habe; oder aus
unwissenheit, irrtume, versehen rc? wo die gefärde

weg-
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von den zoͤllen, oder mauten.
73. Bei den zoͤllnern ſind die zollbare ſachen ge-
treulich anzugeben. Nach der regel muͤſſen alle
handelsleute zoll davon geben; dafern ſie keine er-
weißliche befreiung davon haben, ebend. § 3 ſ. 51,
Heinr. Klock de vectigalium iure, Baſel 1617, 4t.

§ 2098

Die alte zoͤlle ſollen, nach fuͤrſchrift der Reichs-ob man die
le erboͤhen kan?

geſaͤze, ſo wenig widerrechtlich erhoͤhet, als weni-
ger neue zoͤlle eigenmaͤchtiger weiſe eingefuͤret wer-
den, Kaiſ. wahl capitulat. art. VIII § 1 — 10, §
12 fgg. Diſes will der Kaiſer nicht leiden, Stru-
ben
in rechtl. bedenken th. II num. 71 ſ. 268 fgg.,
von Hopffgarten ſect. I § 16 fgg. ſ. 20 fgg.

§ 2099

Den rechtmaͤſſiger weiſe hergebrachten zoͤllenvon den ſtrafen
der zollverfa-
rer.

ſoll kein abbruch geſchehen, nach befinden, bei ſtrafe
der confiſcation (§ 517 § 210 fgg. des 1ten th.) und
anderer andungen, Struben im 1ten th. der recht-
lichen bedenken ſ. 243 fg. num. 103, Ziegler am
a. o. th. LXVIIII fgg., von Hopffgarten ſect. II § 22
fg. ſ. 68 fg.; immaſſen die ſtrafen in ganz Teutſch-
lande desfalls nicht einerlei ſind; zumal in Sach-
ſen ꝛc, Ziegler theſ. 81, von Hopffgarten ſect. II
§ 26 ſ. 72. Der zollherr laͤſſet oͤfters die confifca-
tion mit einer geltbuſſe abkaufen, Struben, am a.
o., Schoepff im conſ. 66 num. 50 ſ. 512 vol.
VIII conſil. Tub. Die zoͤllner, oder zollreiter duͤrfen
ſich diſer ſachen fuͤr ſich nicht anmaſſen, noch eigen-
maͤchtiger weiſe ſie an ſich zihen; ſondern die ſache
iſt behoͤrigen ortes anzuzeigen, und gebuͤrend zu un-
terſuchen: ob der denunciant aus gefaͤrde die zoll-
baren ſachen verhelet, von Hopfgarten ſect. II § 21
§ 22 ſ. 67 fg., oder den zoll verfaren habe; oder aus
unwiſſenheit, irrtume, verſehen ꝛc? wo die gefaͤrde

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[901/0925] von den zoͤllen, oder mauten. 73. Bei den zoͤllnern ſind die zollbare ſachen ge- treulich anzugeben. Nach der regel muͤſſen alle handelsleute zoll davon geben; dafern ſie keine er- weißliche befreiung davon haben, ebend. § 3 ſ. 51, Heinr. Klock de vectigalium iure, Baſel 1617, 4t. § 2098 Die alte zoͤlle ſollen, nach fuͤrſchrift der Reichs- geſaͤze, ſo wenig widerrechtlich erhoͤhet, als weni- ger neue zoͤlle eigenmaͤchtiger weiſe eingefuͤret wer- den, Kaiſ. wahl capitulat. art. VIII § 1 — 10, § 12 fgg. Diſes will der Kaiſer nicht leiden, Stru- ben in rechtl. bedenken th. II num. 71 ſ. 268 fgg., von Hopffgarten ſect. I § 16 fgg. ſ. 20 fgg. ob man die le erboͤhen kan? § 2099 Den rechtmaͤſſiger weiſe hergebrachten zoͤllen ſoll kein abbruch geſchehen, nach befinden, bei ſtrafe der confiſcation (§ 517 § 210 fgg. des 1ten th.) und anderer andungen, Struben im 1ten th. der recht- lichen bedenken ſ. 243 fg. num. 103, Ziegler am a. o. th. LXVIIII fgg., von Hopffgarten ſect. II § 22 fg. ſ. 68 fg.; immaſſen die ſtrafen in ganz Teutſch- lande desfalls nicht einerlei ſind; zumal in Sach- ſen ꝛc, Ziegler theſ. 81, von Hopffgarten ſect. II § 26 ſ. 72. Der zollherr laͤſſet oͤfters die confifca- tion mit einer geltbuſſe abkaufen, Struben, am a. o., Schoepff im conſ. 66 num. 50 ſ. 512 vol. VIII conſil. Tub. Die zoͤllner, oder zollreiter duͤrfen ſich diſer ſachen fuͤr ſich nicht anmaſſen, noch eigen- maͤchtiger weiſe ſie an ſich zihen; ſondern die ſache iſt behoͤrigen ortes anzuzeigen, und gebuͤrend zu un- terſuchen: ob der denunciant aus gefaͤrde die zoll- baren ſachen verhelet, von Hopfgarten ſect. II § 21 § 22 ſ. 67 fg., oder den zoll verfaren habe; oder aus unwiſſenheit, irrtume, verſehen ꝛc? wo die gefaͤrde weg- von den ſtrafen der zollverfa- rer. L l l 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 901. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/925>, abgerufen am 21.11.2024.