schiden (§ 2096 des 1ten th.). Disemnach wird hiraus die zollfreiheit des fürstengutes etc leicht zu begreiffen seyn. Schon bei den Römern hissen die zollbaren sachen res munes, die nicht zollbare: im- munes, Wissenbach über den justinianischen co- der, tit. de publ. et vectig.Zieglerthes. 71 fg. Bei den zöllen kömmt viles auf das herkommen, und die gewonheiten, auch privilegien an, BoehmerT. I P. II cons. 31, n. 34 s. 141. Dergleichen privi- legien sind buchstäblich zu nemen, und sonder ha- bende vergünstigung nicht zu erweitern, noch zu er- höhen; bevorab, wenn der zoll auf gewisse waaren, auch orte, samt der abgabe bestimmet sind. Hir- über hänget ein rechtsstreit am K. R. hofr. zu Wez- lar zwischen dem teutschen ritter-orden, und dem fürstl. auch gräflichen gesamthause Oettingen die zoll- neuer- und steigerung betreffend, besage der im drucke erschinenen replic des hoch- und teutschmei- sters königl. hoheit, und consorten etc fol.
§ 2097
von haubt- und wehrzöllen.
Die zollstöcke werden entweder an haubt- oder landstrassen, oder an nebenwege, nebenstrassen, schleichwege, wenn einer von der landstrasse weg- schleichen, und den zoll umgehen will, angeleget. Jm ersten falle werden die abgaben haubt- und im andern wehr- oder beizölle genennet, das ist, daß dadurch die zollbetrügereien vermiden, und verwe- ret werden. Was Kur-Sachsen wider die wehr- oder beizölle auf dem waltage 1741 fürgestellet habe, ist bei dem Moser über die wahlcapitula- tion Carls VII s. 107, und im repert. iur. publ. et feud. s. 1264 fg. § 16 nachzusehen. Aus eben dem grunde ist das haubt- und neben-geleit z. e. in Sachsen etc zu verstehen, Frid. Abr. von Hopf- gartende iure vectigal. in S. I. R. sect. II § 28 s.
73.
II buch, LIII haubtſtuͤck,
ſchiden (§ 2096 des 1ten th.). Diſemnach wird hiraus die zollfreiheit des fuͤrſtengutes ꝛc leicht zu begreiffen ſeyn. Schon bei den Roͤmern hiſſen die zollbaren ſachen res munes, die nicht zollbare: im- munes, Wiſſenbach uͤber den juſtinianiſchen co- der, tit. de publ. et vectig.Zieglertheſ. 71 fg. Bei den zoͤllen koͤmmt viles auf das herkommen, und die gewonheiten, auch privilegien an, BoehmerT. I P. II conſ. 31, n. 34 ſ. 141. Dergleichen privi- legien ſind buchſtaͤblich zu nemen, und ſonder ha- bende verguͤnſtigung nicht zu erweitern, noch zu er- hoͤhen; bevorab, wenn der zoll auf gewiſſe waaren, auch orte, ſamt der abgabe beſtimmet ſind. Hir- uͤber haͤnget ein rechtsſtreit am K. R. hofr. zu Wez- lar zwiſchen dem teutſchen ritter-orden, und dem fuͤrſtl. auch graͤflichen geſamthauſe Oettingen die zoll- neuer- und ſteigerung betreffend, beſage der im drucke erſchinenen replic des hoch- und teutſchmei- ſters koͤnigl. hoheit, und conſorten ꝛc fol.
§ 2097
von haubt- und wehrzoͤllen.
Die zollſtoͤcke werden entweder an haubt- oder landſtraſſen, oder an nebenwege, nebenſtraſſen, ſchleichwege, wenn einer von der landſtraſſe weg- ſchleichen, und den zoll umgehen will, angeleget. Jm erſten falle werden die abgaben haubt- und im andern wehr- oder beizoͤlle genennet, das iſt, daß dadurch die zollbetruͤgereien vermiden, und verwe- ret werden. Was Kur-Sachſen wider die wehr- oder beizoͤlle auf dem waltage 1741 fuͤrgeſtellet habe, iſt bei dem Moſer uͤber die wahlcapitula- tion Carls VII ſ. 107, und im repert. iur. publ. et feud. ſ. 1264 fg. § 16 nachzuſehen. Aus eben dem grunde iſt das haubt- und neben-geleit z. e. in Sachſen ꝛc zu verſtehen, Frid. Abr. von Hopf- gartende iure vectigal. in S. I. R. ſect. II § 28 ſ.
73.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0924"n="900"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">LIII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>ſchiden (§ 2096 des 1ten th.). Diſemnach wird<lb/>
hiraus die zollfreiheit des fuͤrſtengutes ꝛc leicht zu<lb/>
begreiffen ſeyn. Schon bei den Roͤmern hiſſen die<lb/>
zollbaren ſachen res munes, die nicht zollbare: im-<lb/>
munes, <hirendition="#fr">Wiſſenbach</hi> uͤber den juſtinianiſchen co-<lb/>
der, tit. <hirendition="#aq">de publ. et vectig.</hi><hirendition="#fr">Ziegler</hi><hirendition="#aq">theſ.</hi> 71 fg. Bei<lb/>
den zoͤllen koͤmmt viles auf das herkommen, und die<lb/>
gewonheiten, auch privilegien an, <hirendition="#fr">Boehmer</hi><hirendition="#aq">T. I<lb/>
P. II conſ.</hi> 31, n. 34 ſ. 141. Dergleichen privi-<lb/>
legien ſind buchſtaͤblich zu nemen, und ſonder ha-<lb/>
bende verguͤnſtigung nicht zu erweitern, noch zu er-<lb/>
hoͤhen; bevorab, wenn der zoll auf gewiſſe waaren,<lb/>
auch orte, ſamt der abgabe beſtimmet ſind. Hir-<lb/>
uͤber haͤnget ein rechtsſtreit am K. R. hofr. zu Wez-<lb/>
lar zwiſchen dem teutſchen ritter-orden, und dem<lb/>
fuͤrſtl. auch graͤflichen geſamthauſe Oettingen die<lb/>
zoll- neuer- und ſteigerung betreffend, beſage der im<lb/>
drucke erſchinenen replic des hoch- und teutſchmei-<lb/>ſters koͤnigl. hoheit, und conſorten ꝛc fol.</p><lb/><divn="2"><head>§ 2097</head><lb/><noteplace="left">von haubt- und<lb/>
wehrzoͤllen.</note><p>Die zollſtoͤcke werden entweder an haubt- oder<lb/>
landſtraſſen, oder an nebenwege, nebenſtraſſen,<lb/>ſchleichwege, wenn einer von der landſtraſſe weg-<lb/>ſchleichen, und den zoll umgehen will, angeleget.<lb/>
Jm erſten falle werden die abgaben haubt- und im<lb/>
andern wehr- oder beizoͤlle genennet, das iſt, daß<lb/>
dadurch die zollbetruͤgereien vermiden, und verwe-<lb/>
ret werden. Was Kur-Sachſen wider die wehr-<lb/>
oder beizoͤlle auf dem waltage 1741 fuͤrgeſtellet<lb/>
habe, iſt bei dem <hirendition="#fr">Moſer</hi> uͤber die wahlcapitula-<lb/>
tion Carls <hirendition="#aq">VII</hi>ſ. 107, und im <hirendition="#aq">repert. iur. publ. et<lb/>
feud.</hi>ſ. 1264 fg. § 16 nachzuſehen. Aus eben<lb/>
dem grunde iſt das haubt- und neben-geleit z. e. in<lb/>
Sachſen ꝛc zu verſtehen, <hirendition="#fr">Frid. Abr. von Hopf-<lb/>
garten</hi><hirendition="#aq">de iure vectigal. in S. I. R. ſect. II</hi> § 28 ſ.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">73.</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[900/0924]
II buch, LIII haubtſtuͤck,
ſchiden (§ 2096 des 1ten th.). Diſemnach wird
hiraus die zollfreiheit des fuͤrſtengutes ꝛc leicht zu
begreiffen ſeyn. Schon bei den Roͤmern hiſſen die
zollbaren ſachen res munes, die nicht zollbare: im-
munes, Wiſſenbach uͤber den juſtinianiſchen co-
der, tit. de publ. et vectig. Ziegler theſ. 71 fg. Bei
den zoͤllen koͤmmt viles auf das herkommen, und die
gewonheiten, auch privilegien an, Boehmer T. I
P. II conſ. 31, n. 34 ſ. 141. Dergleichen privi-
legien ſind buchſtaͤblich zu nemen, und ſonder ha-
bende verguͤnſtigung nicht zu erweitern, noch zu er-
hoͤhen; bevorab, wenn der zoll auf gewiſſe waaren,
auch orte, ſamt der abgabe beſtimmet ſind. Hir-
uͤber haͤnget ein rechtsſtreit am K. R. hofr. zu Wez-
lar zwiſchen dem teutſchen ritter-orden, und dem
fuͤrſtl. auch graͤflichen geſamthauſe Oettingen die
zoll- neuer- und ſteigerung betreffend, beſage der im
drucke erſchinenen replic des hoch- und teutſchmei-
ſters koͤnigl. hoheit, und conſorten ꝛc fol.
§ 2097
Die zollſtoͤcke werden entweder an haubt- oder
landſtraſſen, oder an nebenwege, nebenſtraſſen,
ſchleichwege, wenn einer von der landſtraſſe weg-
ſchleichen, und den zoll umgehen will, angeleget.
Jm erſten falle werden die abgaben haubt- und im
andern wehr- oder beizoͤlle genennet, das iſt, daß
dadurch die zollbetruͤgereien vermiden, und verwe-
ret werden. Was Kur-Sachſen wider die wehr-
oder beizoͤlle auf dem waltage 1741 fuͤrgeſtellet
habe, iſt bei dem Moſer uͤber die wahlcapitula-
tion Carls VII ſ. 107, und im repert. iur. publ. et
feud. ſ. 1264 fg. § 16 nachzuſehen. Aus eben
dem grunde iſt das haubt- und neben-geleit z. e. in
Sachſen ꝛc zu verſtehen, Frid. Abr. von Hopf-
garten de iure vectigal. in S. I. R. ſect. II § 28 ſ.
73.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/924>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.