rechte. Nach der oeconomie werden dijenige ein- künfte, welche einem allein nuzen, den privatperso- nen aber, dafern sie solche ausüben wollten, keinen besonderen vorteil bringen, z. e. das post- wasser- forst- bergwerks-regal etc. Jm politischen verstan- de teilet man sie in wesentliche, und zufällige, grosse, und kleine, u. s. w. Jm juristischen sinne aber, be- sonders am kaiserlichen Reichshofrahte, verstehet man darunter, was II F. 56 begriffen wird, Jar- gow am a. o. im 1ten buche, cap. II § 2 fgg. s. 43 fgg., Joh. Mich. Dahmde iusto et iniusto rega- lium vsu, Mainz 1755, Christian Thomasiusde regalib. fisci princip. Germ. circa adquisit. praecipua, Halle 1713, Heuserde distinctione regalium, 1755; iedoch sind die heutige regalien nicht alle II F. 56 beschriben, Hertde superiorit. terr. § 9, Jargow s. 36.
Drei und funfzigstes haubtstück von den zöllen, oder mauten. § 2059
von den zöllen.
Das wort: zoll wird bald im weitläuftigen, bald im engeren sinne genommen. Jm weit- läuftigen verstande begreiffet es alle fiscalische, und öffentliche, auch andere privateinkünfte, welche so- gar bei den Römern von gewissen gütern erhoben wurden; imgleichen, was für die zu leistende sicher- heit, den gebrauch der öffentlichen strassen, brücken, flüsse, wege; nicht minder für die ein- und aus- oder durchfuhr der waaren, des vihes, auch wohl durchreisenden personen zu erlegen stehet, wie das so genannte pedagium, der jüden leibzoll, der markt- wasser- brücken-zoll, zu erkennen gibet. Man hat allso land- und Wasserzölle; in Frankfurt am
Maine
II buch, LIII haubtſtuͤck,
rechte. Nach der oeconomie werden dijenige ein- kuͤnfte, welche einem allein nuzen, den privatperſo- nen aber, dafern ſie ſolche ausuͤben wollten, keinen beſonderen vorteil bringen, z. e. das poſt- waſſer- forſt- bergwerks-regal ꝛc. Jm politiſchen verſtan- de teilet man ſie in weſentliche, und zufaͤllige, groſſe, und kleine, u. ſ. w. Jm juriſtiſchen ſinne aber, be- ſonders am kaiſerlichen Reichshofrahte, verſtehet man darunter, was II F. 56 begriffen wird, Jar- gow am a. o. im 1ten buche, cap. II § 2 fgg. ſ. 43 fgg., Joh. Mich. Dahmde iuſto et iniuſto rega- lium vſu, Mainz 1755, Chriſtian Thomaſiusde regalib. fiſci princip. Germ. circa adquiſit. praecipua, Halle 1713, Heuſerde diſtinctione regalium, 1755; iedoch ſind die heutige regalien nicht alle II F. 56 beſchriben, Hertde ſuperiorit. terr. § 9, Jargow ſ. 36.
Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck von den zoͤllen, oder mauten. § 2059
von den zoͤllen.
Das wort: zoll wird bald im weitlaͤuftigen, bald im engeren ſinne genommen. Jm weit- laͤuftigen verſtande begreiffet es alle fiſcaliſche, und oͤffentliche, auch andere privateinkuͤnfte, welche ſo- gar bei den Roͤmern von gewiſſen guͤtern erhoben wurden; imgleichen, was fuͤr die zu leiſtende ſicher- heit, den gebrauch der oͤffentlichen ſtraſſen, bruͤcken, fluͤſſe, wege; nicht minder fuͤr die ein- und aus- oder durchfuhr der waaren, des vihes, auch wohl durchreiſenden perſonen zu erlegen ſtehet, wie das ſo genannte pedagium, der juͤden leibzoll, der markt- waſſer- bruͤcken-zoll, zu erkennen gibet. Man hat allſo land- und Waſſerzoͤlle; in Frankfurt am
Maine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0922"n="898"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">LIII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
rechte. Nach der oeconomie werden dijenige ein-<lb/>
kuͤnfte, welche einem allein nuzen, den privatperſo-<lb/>
nen aber, dafern ſie ſolche ausuͤben wollten, keinen<lb/>
beſonderen vorteil bringen, z. e. das poſt- waſſer-<lb/>
forſt- bergwerks-regal ꝛc. Jm politiſchen verſtan-<lb/>
de teilet man ſie in weſentliche, und zufaͤllige, groſſe,<lb/>
und kleine, u. ſ. w. Jm juriſtiſchen ſinne aber, be-<lb/>ſonders am kaiſerlichen Reichshofrahte, verſtehet<lb/>
man darunter, was <hirendition="#aq">II F.</hi> 56 begriffen wird, <hirendition="#fr">Jar-<lb/>
gow</hi> am a. o. im 1ten buche, <hirendition="#aq">cap. II</hi> § 2 fgg. ſ. 43<lb/>
fgg., <hirendition="#fr">Joh. Mich. Dahm</hi><hirendition="#aq">de iuſto et iniuſto rega-<lb/>
lium vſu,</hi> Mainz 1755, <hirendition="#fr">Chriſtian Thomaſius</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
regalib. fiſci princip. Germ. circa adquiſit. praecipua,</hi><lb/>
Halle 1713, <hirendition="#fr">Heuſer</hi><hirendition="#aq">de diſtinctione regalium,</hi><lb/>
1755; iedoch ſind die heutige regalien nicht alle <hirendition="#aq">II<lb/>
F.</hi> 56 beſchriben, <hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">de ſuperiorit. terr.</hi> § 9,<lb/><hirendition="#fr">Jargow</hi>ſ. 36.</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck<lb/><hirendition="#g">von den zoͤllen, oder mauten.</hi></hi><lb/>
§ 2059</head><lb/><noteplace="left">von den zoͤllen.</note><p><hirendition="#in">D</hi>as wort: <hirendition="#fr">zoll</hi> wird bald im weitlaͤuftigen,<lb/>
bald im engeren ſinne genommen. Jm weit-<lb/>
laͤuftigen verſtande begreiffet es alle fiſcaliſche, und<lb/>
oͤffentliche, auch andere privateinkuͤnfte, welche ſo-<lb/>
gar bei den Roͤmern von gewiſſen guͤtern erhoben<lb/>
wurden; imgleichen, was fuͤr die zu leiſtende ſicher-<lb/>
heit, den gebrauch der oͤffentlichen ſtraſſen, bruͤcken,<lb/>
fluͤſſe, wege; nicht minder fuͤr die ein- und aus-<lb/>
oder durchfuhr der waaren, des vihes, auch wohl<lb/>
durchreiſenden perſonen zu erlegen ſtehet, wie das ſo<lb/>
genannte pedagium, der juͤden leibzoll, der markt-<lb/>
waſſer- bruͤcken-zoll, zu erkennen gibet. Man hat<lb/>
allſo land- und Waſſerzoͤlle; in Frankfurt am<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Maine</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[898/0922]
II buch, LIII haubtſtuͤck,
rechte. Nach der oeconomie werden dijenige ein-
kuͤnfte, welche einem allein nuzen, den privatperſo-
nen aber, dafern ſie ſolche ausuͤben wollten, keinen
beſonderen vorteil bringen, z. e. das poſt- waſſer-
forſt- bergwerks-regal ꝛc. Jm politiſchen verſtan-
de teilet man ſie in weſentliche, und zufaͤllige, groſſe,
und kleine, u. ſ. w. Jm juriſtiſchen ſinne aber, be-
ſonders am kaiſerlichen Reichshofrahte, verſtehet
man darunter, was II F. 56 begriffen wird, Jar-
gow am a. o. im 1ten buche, cap. II § 2 fgg. ſ. 43
fgg., Joh. Mich. Dahm de iuſto et iniuſto rega-
lium vſu, Mainz 1755, Chriſtian Thomaſius de
regalib. fiſci princip. Germ. circa adquiſit. praecipua,
Halle 1713, Heuſer de diſtinctione regalium,
1755; iedoch ſind die heutige regalien nicht alle II
F. 56 beſchriben, Hert de ſuperiorit. terr. § 9,
Jargow ſ. 36.
Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck
von den zoͤllen, oder mauten.
§ 2059
Das wort: zoll wird bald im weitlaͤuftigen,
bald im engeren ſinne genommen. Jm weit-
laͤuftigen verſtande begreiffet es alle fiſcaliſche, und
oͤffentliche, auch andere privateinkuͤnfte, welche ſo-
gar bei den Roͤmern von gewiſſen guͤtern erhoben
wurden; imgleichen, was fuͤr die zu leiſtende ſicher-
heit, den gebrauch der oͤffentlichen ſtraſſen, bruͤcken,
fluͤſſe, wege; nicht minder fuͤr die ein- und aus-
oder durchfuhr der waaren, des vihes, auch wohl
durchreiſenden perſonen zu erlegen ſtehet, wie das ſo
genannte pedagium, der juͤden leibzoll, der markt-
waſſer- bruͤcken-zoll, zu erkennen gibet. Man hat
allſo land- und Waſſerzoͤlle; in Frankfurt am
Maine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 898. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/922>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.