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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den gerechtigk. und befugnissen.
gebürenden zeit die weide-gerechtigkeit ausgeübet
werden könne, Leyser im iure georg. lib. III, cap.
X,
n. 34 fgg, Toepfer § XII, s. 9, § XVII, s. 15.
Es ist allso ein grosser unterschid zwischen der hut-
gerechtigkeit, und dem verbitungsrechte: daß der
acker nicht wirtschaftlich, und nach dem landes-
auch ortes-brauche, gebauet werde, Joh. Koep-
pen
in decil. qu. XV, n. 7; wie im monate april
1759 gen Dillenburg gesprochen worden ist. Auf
gleiche weise darf derjenige, welcher die hutung
hat, sich wider das hägen eines revires mit be-
stande, one rechtmässige ursachen, nicht streuben
(§ 1769), Stissers jagt- und forsthistori der Teut-
schen s. 188 fg. 1737, 8v, Schaumburgs ein-
leitung zum sächsischen rechte s. 305, th. II, 1728,
8v, vtilitas justi prope mater et aequi, Franz
Carl Conradi
de iure sing. § 7 fg. s. 9, 1728.
Ob aber einer mit der schäferei versehener fremde
schaafe auf die gemeine weide bringen dürfe? We-
gen der mast ist hirvon schon gehandelt worden
(§ 2072 des 1ten, und § 1225 des 3ten th.), das
übrige ist in den Strubischen rechtlichen bedenken
2tem th. s. 283 fg. zu finden, und gewisser massen
die frage bejahet.

§ 2069

Zum abbruche der hutgerechtigkeit eines andernwie die hutge-
rechtigkeit, und
dinstbarkeit
verloren gehet?

soll der eigentümer des grundes nichts unternemen
(§ 2068). Jmmittels, wenn diser z. e. einen
zaun darum leget, und der zur hut- oder trift-be-
rechtigte solches zulässet, auch stille schweiget; so
verliret er sein weidegangs-recht. Dahin gehöret,
nächstdem, der nichtgebrauch; ferner, nach erfül-
leter bedingung, unter welcher sie vergönnet wor-
den ist; weiter, vermittels des gänzlichen unter-
ganges der dinenden sache, u. s. w.

Von
K k k 2

von den gerechtigk. und befugniſſen.
gebuͤrenden zeit die weide-gerechtigkeit ausgeuͤbet
werden koͤnne, Leyſer im iure georg. lib. III, cap.
X,
n. 34 fgg, Toepfer § XII, ſ. 9, § XVII, ſ. 15.
Es iſt allſo ein groſſer unterſchid zwiſchen der hut-
gerechtigkeit, und dem verbitungsrechte: daß der
acker nicht wirtſchaftlich, und nach dem landes-
auch ortes-brauche, gebauet werde, Joh. Koep-
pen
in decil. qu. XV, n. 7; wie im monate april
1759 gen Dillenburg geſprochen worden iſt. Auf
gleiche weiſe darf derjenige, welcher die hutung
hat, ſich wider das haͤgen eines revires mit be-
ſtande, one rechtmaͤſſige urſachen, nicht ſtreuben
(§ 1769), Stiſſers jagt- und forſthiſtori der Teut-
ſchen ſ. 188 fg. 1737, 8v, Schaumburgs ein-
leitung zum ſaͤchſiſchen rechte ſ. 305, th. II, 1728,
8v, vtilitas juſti prope mater et aequi, Franz
Carl Conradi
de iure ſing. § 7 fg. ſ. 9, 1728.
Ob aber einer mit der ſchaͤferei verſehener fremde
ſchaafe auf die gemeine weide bringen duͤrfe? We-
gen der maſt iſt hirvon ſchon gehandelt worden
(§ 2072 des 1ten, und § 1225 des 3ten th.), das
uͤbrige iſt in den Strubiſchen rechtlichen bedenken
2tem th. ſ. 283 fg. zu finden, und gewiſſer maſſen
die frage bejahet.

§ 2069

Zum abbruche der hutgerechtigkeit eines andernwie die hutge-
rechtigkeit, und
dinſtbarkeit
verloren gehet?

ſoll der eigentuͤmer des grundes nichts unternemen
(§ 2068). Jmmittels, wenn diſer z. e. einen
zaun darum leget, und der zur hut- oder trift-be-
rechtigte ſolches zulaͤſſet, auch ſtille ſchweiget; ſo
verliret er ſein weidegangs-recht. Dahin gehoͤret,
naͤchſtdem, der nichtgebrauch; ferner, nach erfuͤl-
leter bedingung, unter welcher ſie vergoͤnnet wor-
den iſt; weiter, vermittels des gaͤnzlichen unter-
ganges der dinenden ſache, u. ſ. w.

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[883/0907] von den gerechtigk. und befugniſſen. gebuͤrenden zeit die weide-gerechtigkeit ausgeuͤbet werden koͤnne, Leyſer im iure georg. lib. III, cap. X, n. 34 fgg, Toepfer § XII, ſ. 9, § XVII, ſ. 15. Es iſt allſo ein groſſer unterſchid zwiſchen der hut- gerechtigkeit, und dem verbitungsrechte: daß der acker nicht wirtſchaftlich, und nach dem landes- auch ortes-brauche, gebauet werde, Joh. Koep- pen in decil. qu. XV, n. 7; wie im monate april 1759 gen Dillenburg geſprochen worden iſt. Auf gleiche weiſe darf derjenige, welcher die hutung hat, ſich wider das haͤgen eines revires mit be- ſtande, one rechtmaͤſſige urſachen, nicht ſtreuben (§ 1769), Stiſſers jagt- und forſthiſtori der Teut- ſchen ſ. 188 fg. 1737, 8v, Schaumburgs ein- leitung zum ſaͤchſiſchen rechte ſ. 305, th. II, 1728, 8v, vtilitas juſti prope mater et aequi, Franz Carl Conradi de iure ſing. § 7 fg. ſ. 9, 1728. Ob aber einer mit der ſchaͤferei verſehener fremde ſchaafe auf die gemeine weide bringen duͤrfe? We- gen der maſt iſt hirvon ſchon gehandelt worden (§ 2072 des 1ten, und § 1225 des 3ten th.), das uͤbrige iſt in den Strubiſchen rechtlichen bedenken 2tem th. ſ. 283 fg. zu finden, und gewiſſer maſſen die frage bejahet. § 2069 Zum abbruche der hutgerechtigkeit eines andern ſoll der eigentuͤmer des grundes nichts unternemen (§ 2068). Jmmittels, wenn diſer z. e. einen zaun darum leget, und der zur hut- oder trift-be- rechtigte ſolches zulaͤſſet, auch ſtille ſchweiget; ſo verliret er ſein weidegangs-recht. Dahin gehoͤret, naͤchſtdem, der nichtgebrauch; ferner, nach erfuͤl- leter bedingung, unter welcher ſie vergoͤnnet wor- den iſt; weiter, vermittels des gaͤnzlichen unter- ganges der dinenden ſache, u. ſ. w. wie die hutge- rechtigkeit, und dinſtbarkeit verloren gehet? Von K k k 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 883. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/907>, abgerufen am 21.12.2024.