privilegium, bald ein geding, bald die verjärung abgäben (§ 2075 des 1ten th.), Gundling in den Hallischen nachrichten th. VII. Dise befugnisse, auch dinstbarkeiten füren nach tentschen rechten ein verbitungsrecht mit sich, daß ein anderer der- gleichen nicht haben darf, welches bei den Rö- mern nicht war, Joh. Schoende iure prohiben- di priuatis competente, Marb. 1723, 4to.
§ 2005
vom plaggen- hauen und wasserleitun- gen.
Jn Nider-Sachsen kömmt dises plaggenhauen öfter vor. Plaggen sind erdschollen, welche einen rasen haben. Man brauchet sie zum damm ma- chen, u. s. w. Es war allso die frage: ob ein müller, welcher zur räumung des mülen-grabens das wasser ableiten, und rasen zur abstämmung des wassers im gemeinen driesche, oder anger aus- gestochen hatte; gleichwohl darüber von der ge- meinde gepfändet, und in die ruge geschriben wor- den war, hirzu befugt sey? der müller erwiß sei- nen besiz, und die befugniß; der beambte entband ihn von der klage. Am K. und R. Kammerge- richte ist in sachen von der Gracht wider den von Dornberg, in Achen die frage fürgekommen: ob der ab- und durchfluß des zu einem allgemeinen stadtbrunnen herflüssenden wassers als eine dinst- barkeit anzusehen, und ein käufer deshalber vom kaufe abzugehen befugt sey? Freiherr von Cra- mer in Wezl. nebenstunden, th. 42 abh. 9 s. 146 s. 156. Dises ist daselbst verneinet worden. Jm übrigen kommen die wasserleitungen wohl öfters, als dinstbarkeiten zum vorscheine.
§ 2006
vom fenster- rechte, und er-
Ein fenster wird als eine öfnung in der wand eines gebäudes betrachtet, wodurch in dasselbe
licht
II buch, L haubtſtuͤck,
privilegium, bald ein geding, bald die verjaͤrung abgaͤben (§ 2075 des 1ten th.), Gundling in den Halliſchen nachrichten th. VII. Diſe befugniſſe, auch dinſtbarkeiten fuͤren nach tentſchen rechten ein verbitungsrecht mit ſich, daß ein anderer der- gleichen nicht haben darf, welches bei den Roͤ- mern nicht war, Joh. Schoende iure prohiben- di priuatis competente, Marb. 1723, 4to.
§ 2005
vom plaggen- hauen und waſſerleitun- gen.
Jn Nider-Sachſen koͤmmt diſes plaggenhauen oͤfter vor. Plaggen ſind erdſchollen, welche einen raſen haben. Man brauchet ſie zum damm ma- chen, u. ſ. w. Es war allſo die frage: ob ein muͤller, welcher zur raͤumung des muͤlen-grabens das waſſer ableiten, und raſen zur abſtaͤmmung des waſſers im gemeinen drieſche, oder anger aus- geſtochen hatte; gleichwohl daruͤber von der ge- meinde gepfaͤndet, und in die ruge geſchriben wor- den war, hirzu befugt ſey? der muͤller erwiß ſei- nen beſiz, und die befugniß; der beambte entband ihn von der klage. Am K. und R. Kammerge- richte iſt in ſachen von der Gracht wider den von Dornberg, in Achen die frage fuͤrgekommen: ob der ab- und durchfluß des zu einem allgemeinen ſtadtbrunnen herfluͤſſenden waſſers als eine dinſt- barkeit anzuſehen, und ein kaͤufer deshalber vom kaufe abzugehen befugt ſey? Freiherr von Cra- mer in Wezl. nebenſtunden, th. 42 abh. 9 ſ. 146 ſ. 156. Diſes iſt daſelbſt verneinet worden. Jm uͤbrigen kommen die waſſerleitungen wohl oͤfters, als dinſtbarkeiten zum vorſcheine.
§ 2006
vom fenſter- rechte, und er-
Ein fenſter wird als eine oͤfnung in der wand eines gebaͤudes betrachtet, wodurch in daſſelbe
licht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0894"n="870"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">L</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
privilegium, bald ein geding, bald die verjaͤrung<lb/>
abgaͤben (§ 2075 des 1ten th.), <hirendition="#fr">Gundling</hi> in den<lb/>
Halliſchen nachrichten th. <hirendition="#aq">VII.</hi> Diſe befugniſſe,<lb/>
auch dinſtbarkeiten fuͤren nach tentſchen rechten<lb/>
ein verbitungsrecht mit ſich, daß ein anderer der-<lb/>
gleichen nicht haben darf, welches bei den Roͤ-<lb/>
mern nicht war, <hirendition="#fr">Joh. Schoen</hi><hirendition="#aq">de iure prohiben-<lb/>
di priuatis competente,</hi> Marb. 1723, 4to.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2005</head><lb/><noteplace="left">vom plaggen-<lb/>
hauen und<lb/>
waſſerleitun-<lb/>
gen.</note><p>Jn Nider-Sachſen koͤmmt diſes plaggenhauen<lb/>
oͤfter vor. Plaggen ſind erdſchollen, welche einen<lb/>
raſen haben. Man brauchet ſie zum damm ma-<lb/>
chen, u. ſ. w. Es war allſo die frage: ob ein<lb/>
muͤller, welcher zur raͤumung des muͤlen-grabens<lb/>
das waſſer ableiten, und raſen zur abſtaͤmmung<lb/>
des waſſers im gemeinen drieſche, oder anger aus-<lb/>
geſtochen hatte; gleichwohl daruͤber von der ge-<lb/>
meinde gepfaͤndet, und in die ruge geſchriben wor-<lb/>
den war, hirzu befugt ſey? der muͤller erwiß ſei-<lb/>
nen beſiz, und die befugniß; der beambte entband<lb/>
ihn von der klage. Am K. und R. Kammerge-<lb/>
richte iſt in ſachen von der Gracht wider den von<lb/>
Dornberg, in Achen die frage fuͤrgekommen: ob<lb/>
der ab- und durchfluß des zu einem allgemeinen<lb/>ſtadtbrunnen herfluͤſſenden waſſers als eine dinſt-<lb/>
barkeit anzuſehen, und ein kaͤufer deshalber vom<lb/>
kaufe abzugehen befugt ſey? Freiherr <hirendition="#fr">von Cra-<lb/>
mer</hi> in Wezl. nebenſtunden, th. 42 abh. 9 ſ. 146<lb/>ſ. 156. Diſes iſt daſelbſt verneinet worden. Jm<lb/>
uͤbrigen kommen die waſſerleitungen wohl oͤfters,<lb/>
als dinſtbarkeiten zum vorſcheine.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2006</head><lb/><noteplace="left">vom fenſter-<lb/>
rechte, und er-</note><p>Ein fenſter wird als eine oͤfnung in der wand<lb/>
eines gebaͤudes betrachtet, wodurch in daſſelbe<lb/><fwplace="bottom"type="catch">licht</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[870/0894]
II buch, L haubtſtuͤck,
privilegium, bald ein geding, bald die verjaͤrung
abgaͤben (§ 2075 des 1ten th.), Gundling in den
Halliſchen nachrichten th. VII. Diſe befugniſſe,
auch dinſtbarkeiten fuͤren nach tentſchen rechten
ein verbitungsrecht mit ſich, daß ein anderer der-
gleichen nicht haben darf, welches bei den Roͤ-
mern nicht war, Joh. Schoen de iure prohiben-
di priuatis competente, Marb. 1723, 4to.
§ 2005
Jn Nider-Sachſen koͤmmt diſes plaggenhauen
oͤfter vor. Plaggen ſind erdſchollen, welche einen
raſen haben. Man brauchet ſie zum damm ma-
chen, u. ſ. w. Es war allſo die frage: ob ein
muͤller, welcher zur raͤumung des muͤlen-grabens
das waſſer ableiten, und raſen zur abſtaͤmmung
des waſſers im gemeinen drieſche, oder anger aus-
geſtochen hatte; gleichwohl daruͤber von der ge-
meinde gepfaͤndet, und in die ruge geſchriben wor-
den war, hirzu befugt ſey? der muͤller erwiß ſei-
nen beſiz, und die befugniß; der beambte entband
ihn von der klage. Am K. und R. Kammerge-
richte iſt in ſachen von der Gracht wider den von
Dornberg, in Achen die frage fuͤrgekommen: ob
der ab- und durchfluß des zu einem allgemeinen
ſtadtbrunnen herfluͤſſenden waſſers als eine dinſt-
barkeit anzuſehen, und ein kaͤufer deshalber vom
kaufe abzugehen befugt ſey? Freiherr von Cra-
mer in Wezl. nebenſtunden, th. 42 abh. 9 ſ. 146
ſ. 156. Diſes iſt daſelbſt verneinet worden. Jm
uͤbrigen kommen die waſſerleitungen wohl oͤfters,
als dinſtbarkeiten zum vorſcheine.
§ 2006
Ein fenſter wird als eine oͤfnung in der wand
eines gebaͤudes betrachtet, wodurch in daſſelbe
licht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/894>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.