grundstücken, als feldern, wisen, wäldern, u. s. w.; mithin hat man teils haus-teils felddinstbarkeiten; wozu noch die dinstbarkeiten auf flüssen, strassen, in wäldern, landen, und provinzen, auch orten etc. kommen, Wilh. Frid. Pestelde seruitute com- merciorum, von der handlungsfreiheit, und dinst- barkeit, Rinteln 1763, 4to, sect. II s. 42 fgg. s. 53 fg., Hertde seruit. natur. constituta.
§ 2002
ob die dinstbar- keit bei sachen vermutet wird?
Diweil durch eine dinstbarkeit einer sache die natürliche freiheit, zum nuze, und vorteile eines an- dern beschränket wird, Struvens erklärung rechts- üblicher wörter etc. s. 121; so wird, nach der regel, eine dinstbarkeit nicht, sondern eher ein freund- schaftsstück, und eine vergünstigung vermutet, Ge. Frid. Harpprecht im cons. 59 n. 91 fg. cons. 60 n. 19 fg. cons. 62 n. 35 fg., cons. 64 n. 18 n. 21 vol. VII cons. Tub.; immassen sie für eine ge- häßige sache gehalten wird, Harpprecht im cons. 65 n. 209 fg. vol. VII,Struben in rechtlichen be- denken 1ten th. s. 392; iedoch hat dise regel auch ire ausname (§ 1228 § 1998); zumal nach den teut- schen rechten bei den bauergütern, und bauern, und werden für gehäßige dinge allezeit nicht geach- tet (§ 398). Daher auch ein richter wohl aus nothwendigen, und rechtmäßigen ursachen in ge- wissen fällen dergleichen feste sezen, und auf- erlegen kann, von Coeceji im cons. 181 n. 10, 11 s. 220 vol. II,Hert in decis. 188 n. 7 s. 169, Joh. Florens Rivinusde seruitute necessaria Leipz. 1734, 4to, § 5 fg. s. 7 fg. § 13 fg. s. 14 fgg., Chri- stoph Ludw. Crellde seruiture necessaria com- pendii caussa praedio vicini imponenda, Witt. 1750, 4to § 4 fgg. s. 16 fg.
§ 2003
II buch, L haubtſtuͤck,
grundſtuͤcken, als feldern, wiſen, waͤldern, u. ſ. w.; mithin hat man teils haus-teils felddinſtbarkeiten; wozu noch die dinſtbarkeiten auf fluͤſſen, ſtraſſen, in waͤldern, landen, und provinzen, auch orten ꝛc. kommen, Wilh. Frid. Peſtelde ſeruitute com- merciorum, von der handlungsfreiheit, und dinſt- barkeit, Rinteln 1763, 4to, ſect. II ſ. 42 fgg. ſ. 53 fg., Hertde ſeruit. natur. conſtituta.
§ 2002
ob die dinſtbar- keit bei ſachen vermutet wird?
Diweil durch eine dinſtbarkeit einer ſache die natuͤrliche freiheit, zum nuze, und vorteile eines an- dern beſchraͤnket wird, Struvens erklaͤrung rechts- uͤblicher woͤrter ꝛc. ſ. 121; ſo wird, nach der regel, eine dinſtbarkeit nicht, ſondern eher ein freund- ſchaftsſtuͤck, und eine verguͤnſtigung vermutet, Ge. Frid. Harpprecht im conſ. 59 n. 91 fg. conſ. 60 n. 19 fg. conſ. 62 n. 35 fg., conſ. 64 n. 18 n. 21 vol. VII conſ. Tub.; immaſſen ſie fuͤr eine ge- haͤßige ſache gehalten wird, Harpprecht im conſ. 65 n. 209 fg. vol. VII,Struben in rechtlichen be- denken 1ten th. ſ. 392; iedoch hat diſe regel auch ire ausname (§ 1228 § 1998); zumal nach den teut- ſchen rechten bei den bauerguͤtern, und bauern, und werden fuͤr gehaͤßige dinge allezeit nicht geach- tet (§ 398). Daher auch ein richter wohl aus nothwendigen, und rechtmaͤßigen urſachen in ge- wiſſen faͤllen dergleichen feſte ſezen, und auf- erlegen kann, von Coeceji im conſ. 181 n. 10, 11 ſ. 220 vol. II,Hert in deciſ. 188 n. 7 ſ. 169, Joh. Florens Rivinusde ſeruitute neceſſaria Leipz. 1734, 4to, § 5 fg. ſ. 7 fg. § 13 fg. ſ. 14 fgg., Chri- ſtoph Ludw. Crellde ſeruiture neceſſaria com- pendii cauſſa praedio vicini imponenda, Witt. 1750, 4to § 4 fgg. ſ. 16 fg.
§ 2003
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0892"n="868"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">L</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
grundſtuͤcken, als feldern, wiſen, waͤldern, u. ſ. w.;<lb/>
mithin hat man teils haus-teils felddinſtbarkeiten;<lb/>
wozu noch die dinſtbarkeiten auf fluͤſſen, ſtraſſen,<lb/>
in waͤldern, landen, und provinzen, auch orten ꝛc.<lb/>
kommen, <hirendition="#fr">Wilh. Frid. Peſtel</hi><hirendition="#aq">de ſeruitute com-<lb/>
merciorum,</hi> von der handlungsfreiheit, und dinſt-<lb/>
barkeit, Rinteln 1763, 4to, <hirendition="#aq">ſect. II</hi>ſ. 42 fgg. ſ.<lb/>
53 fg., <hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">de ſeruit. natur. conſtituta.</hi></p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2002</head><lb/><noteplace="left">ob die dinſtbar-<lb/>
keit bei ſachen<lb/>
vermutet<lb/>
wird?</note><p>Diweil durch eine dinſtbarkeit einer ſache die<lb/>
natuͤrliche freiheit, zum nuze, und vorteile eines an-<lb/>
dern beſchraͤnket wird, <hirendition="#fr">Struvens</hi> erklaͤrung rechts-<lb/>
uͤblicher woͤrter ꝛc. ſ. 121; ſo wird, nach der regel,<lb/>
eine dinſtbarkeit nicht, ſondern eher ein freund-<lb/>ſchaftsſtuͤck, und eine verguͤnſtigung vermutet,<lb/><hirendition="#fr">Ge. Frid. Harpprecht</hi> im <hirendition="#aq">conſ.</hi> 59 n. 91 fg. <hirendition="#aq">conſ.</hi><lb/>
60 n. 19 fg. <hirendition="#aq">conſ.</hi> 62 n. 35 fg., <hirendition="#aq">conſ.</hi> 64 n. 18 n.<lb/>
21 <hirendition="#aq">vol. VII conſ. Tub.;</hi> immaſſen ſie fuͤr eine ge-<lb/>
haͤßige ſache gehalten wird, <hirendition="#fr">Harpprecht</hi> im <hirendition="#aq">conſ.</hi><lb/>
65 n. 209 fg. <hirendition="#aq">vol. VII,</hi><hirendition="#fr">Struben</hi> in rechtlichen be-<lb/>
denken 1ten th. ſ. 392; iedoch hat diſe regel auch ire<lb/>
ausname (§ 1228 § 1998); zumal nach den teut-<lb/>ſchen rechten bei den bauerguͤtern, und bauern,<lb/>
und werden fuͤr gehaͤßige dinge allezeit nicht geach-<lb/>
tet (§ 398). Daher auch ein richter wohl aus<lb/>
nothwendigen, und rechtmaͤßigen urſachen in ge-<lb/>
wiſſen faͤllen dergleichen feſte ſezen, und auf-<lb/>
erlegen kann, <hirendition="#fr">von Coeceji</hi> im <hirendition="#aq">conſ.</hi> 181 n. 10, 11 ſ.<lb/>
220 <hirendition="#aq">vol. II,</hi><hirendition="#fr">Hert</hi> in <hirendition="#aq">deciſ.</hi> 188 n. 7 ſ. 169, <hirendition="#fr">Joh.<lb/>
Florens Rivinus</hi><hirendition="#aq">de ſeruitute neceſſaria</hi> Leipz.<lb/>
1734, 4to, § 5 fg. ſ. 7 fg. § 13 fg. ſ. 14 fgg., <hirendition="#fr">Chri-<lb/>ſtoph Ludw. Crell</hi><hirendition="#aq">de ſeruiture neceſſaria com-<lb/>
pendii cauſſa praedio vicini imponenda,</hi> Witt.<lb/>
1750, 4to § 4 fgg. ſ. 16 fg.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 2003</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[868/0892]
II buch, L haubtſtuͤck,
grundſtuͤcken, als feldern, wiſen, waͤldern, u. ſ. w.;
mithin hat man teils haus-teils felddinſtbarkeiten;
wozu noch die dinſtbarkeiten auf fluͤſſen, ſtraſſen,
in waͤldern, landen, und provinzen, auch orten ꝛc.
kommen, Wilh. Frid. Peſtel de ſeruitute com-
merciorum, von der handlungsfreiheit, und dinſt-
barkeit, Rinteln 1763, 4to, ſect. II ſ. 42 fgg. ſ.
53 fg., Hert de ſeruit. natur. conſtituta.
§ 2002
Diweil durch eine dinſtbarkeit einer ſache die
natuͤrliche freiheit, zum nuze, und vorteile eines an-
dern beſchraͤnket wird, Struvens erklaͤrung rechts-
uͤblicher woͤrter ꝛc. ſ. 121; ſo wird, nach der regel,
eine dinſtbarkeit nicht, ſondern eher ein freund-
ſchaftsſtuͤck, und eine verguͤnſtigung vermutet,
Ge. Frid. Harpprecht im conſ. 59 n. 91 fg. conſ.
60 n. 19 fg. conſ. 62 n. 35 fg., conſ. 64 n. 18 n.
21 vol. VII conſ. Tub.; immaſſen ſie fuͤr eine ge-
haͤßige ſache gehalten wird, Harpprecht im conſ.
65 n. 209 fg. vol. VII, Struben in rechtlichen be-
denken 1ten th. ſ. 392; iedoch hat diſe regel auch ire
ausname (§ 1228 § 1998); zumal nach den teut-
ſchen rechten bei den bauerguͤtern, und bauern,
und werden fuͤr gehaͤßige dinge allezeit nicht geach-
tet (§ 398). Daher auch ein richter wohl aus
nothwendigen, und rechtmaͤßigen urſachen in ge-
wiſſen faͤllen dergleichen feſte ſezen, und auf-
erlegen kann, von Coeceji im conſ. 181 n. 10, 11 ſ.
220 vol. II, Hert in deciſ. 188 n. 7 ſ. 169, Joh.
Florens Rivinus de ſeruitute neceſſaria Leipz.
1734, 4to, § 5 fg. ſ. 7 fg. § 13 fg. ſ. 14 fgg., Chri-
ſtoph Ludw. Crell de ſeruiture neceſſaria com-
pendii cauſſa praedio vicini imponenda, Witt.
1750, 4to § 4 fgg. ſ. 16 fg.
§ 2003
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/892>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.