Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

von den bauergütern.
schaft, das pachtwesen, oder die gerichtbarkeit
schlüssen kan (§ 1253 fgg des Iten th.). Die
lehnbare hufen güter können auf mancherlei weise
verloren, auch aus rechtmässigen ursachen eingezo-
gen werden, Schilter am a. o. s. 61, § 28, Dürr
§ 37 fgg., s. 50 fg. Von den schmordhufen,
scholshuben, sihe den Haltaus sp. 1638, sp. 1639,
sp. 1640 fg.

§ 1940

Kamp, kampfe, kaempfe, kempe, kempfe rcvon den kam-
pen, erbkam-
pen.

bedeuten sovil, als land, felder, aecker, wisen,
auch anger, und trische; man hat auch eichel-käm-
pe etc (§ 1767). Jn Westphalen, und Nider-
Sachsen etc kommen sie vilfältig für, allwo auch
die vih- kuhkämpe, erbgehörige kaempe anzutreffen
sind, und auf pacht ausgetan werden, Haltaus
sp. 1063, sp. 1064, und die daselbst angezogene
schriftsteller, Dreyers sammlung vermischeter ab-
handelungen 2ter th. s. 730, welche der beständer
nicht weiter verheuern, noch verpfänden soll, Pot-
gieser
am a. o. s. 945. Disemnach hat man die
kampheurer, von Engelbrecht in obs. 86, s. 488
note 3.

§ 1941

Dise güter haben zweiffelsone ire benennungenvon den kaphan
oder kapaun-
gütern, kothö-
fen, auch katen.

von den kaphanen, oder kapaunen, worin die zins-
sen der güter halber järlich abgetragen werden müs-
sen, Brower in antiq. Fuld. lib. III, cap. 16, von
Westphal
in der vorrede zum 4ten th. der mon.
inedit.
s. 105, Christoph Zobels diff. iur. ciu. et
Sax.
1610, 4t, s. 765, Frankf. stadtreformation
th. II, tit. 7, § 12. Die koten, katen, kothö-
fe
sind unterschidlicher gattung (§ 364, § 1061),
Haltaus sp. 1125 fg. Man hat grosse, und klei-

ne
III Teil. H h h

von den bauerguͤtern.
ſchaft, das pachtweſen, oder die gerichtbarkeit
ſchluͤſſen kan (§ 1253 fgg des Iten th.). Die
lehnbare hufen guͤter koͤnnen auf mancherlei weiſe
verloren, auch aus rechtmaͤſſigen urſachen eingezo-
gen werden, Schilter am a. o. ſ. 61, § 28, Duͤrr
§ 37 fgg., ſ. 50 fg. Von den ſchmordhufen,
ſcholshuben, ſihe den Haltaus ſp. 1638, ſp. 1639,
ſp. 1640 fg.

§ 1940

Kamp, kampfe, kaempfe, kempe, kempfe ꝛcvon den kam-
pen, erbkam-
pen.

bedeuten ſovil, als land, felder, aecker, wiſen,
auch anger, und triſche; man hat auch eichel-kaͤm-
pe ꝛc (§ 1767). Jn Weſtphalen, und Nider-
Sachſen ꝛc kommen ſie vilfaͤltig fuͤr, allwo auch
die vih- kuhkaͤmpe, erbgehoͤrige kaempe anzutreffen
ſind, und auf pacht ausgetan werden, Haltaus
ſp. 1063, ſp. 1064, und die daſelbſt angezogene
ſchriftſteller, Dreyers ſammlung vermiſcheter ab-
handelungen 2ter th. ſ. 730, welche der beſtaͤnder
nicht weiter verheuern, noch verpfaͤnden ſoll, Pot-
gieſer
am a. o. ſ. 945. Diſemnach hat man die
kampheurer, von Engelbrecht in obſ. 86, ſ. 488
note 3.

§ 1941

Diſe guͤter haben zweiffelsone ire benennungenvon den kaphan
oder kapaun-
guͤtern, kothoͤ-
fen, auch katen.

von den kaphanen, oder kapaunen, worin die zinſ-
ſen der guͤter halber jaͤrlich abgetragen werden muͤſ-
ſen, Brower in antiq. Fuld. lib. III, cap. 16, von
Weſtphal
in der vorrede zum 4ten th. der mon.
inedit.
ſ. 105, Chriſtoph Zobels diff. iur. ciu. et
Sax.
1610, 4t, ſ. 765, Frankf. ſtadtreformation
th. II, tit. 7, § 12. Die koten, katen, kothoͤ-
fe
ſind unterſchidlicher gattung (§ 364, § 1061),
Haltaus ſp. 1125 fg. Man hat groſſe, und klei-

ne
III Teil. H h h
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0873" n="849"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den bauergu&#x0364;tern.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chaft, das pachtwe&#x017F;en, oder die gerichtbarkeit<lb/>
&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en kan (§ 1253 fgg des <hi rendition="#aq">I</hi>ten th.). Die<lb/>
lehnbare hufen gu&#x0364;ter ko&#x0364;nnen auf mancherlei wei&#x017F;e<lb/>
verloren, auch aus rechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen ur&#x017F;achen eingezo-<lb/>
gen werden, <hi rendition="#fr">Schilter</hi> am a. o. &#x017F;. 61, § 28, <hi rendition="#fr">Du&#x0364;rr</hi><lb/>
§ 37 fgg., &#x017F;. 50 fg. Von den &#x017F;chmordhufen,<lb/>
&#x017F;cholshuben, &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1638, &#x017F;p. 1639,<lb/>
&#x017F;p. 1640 fg.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1940</head><lb/>
          <p>Kamp, kampfe, kaempfe, kempe, kempfe &#xA75B;c<note place="right">von den kam-<lb/>
pen, erbkam-<lb/>
pen.</note><lb/>
bedeuten &#x017F;ovil, als land, felder, aecker, wi&#x017F;en,<lb/>
auch anger, und tri&#x017F;che; man hat auch eichel-ka&#x0364;m-<lb/>
pe &#xA75B;c (§ 1767). Jn We&#x017F;tphalen, und Nider-<lb/>
Sach&#x017F;en &#xA75B;c kommen &#x017F;ie vilfa&#x0364;ltig fu&#x0364;r, allwo auch<lb/>
die vih- kuhka&#x0364;mpe, erbgeho&#x0364;rige kaempe anzutreffen<lb/>
&#x017F;ind, und auf pacht ausgetan werden, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi><lb/>
&#x017F;p. 1063, &#x017F;p. 1064, und die da&#x017F;elb&#x017F;t angezogene<lb/>
&#x017F;chrift&#x017F;teller, <hi rendition="#fr">Dreyers</hi> &#x017F;ammlung vermi&#x017F;cheter ab-<lb/>
handelungen 2ter th. &#x017F;. 730, welche der be&#x017F;ta&#x0364;nder<lb/>
nicht weiter verheuern, noch verpfa&#x0364;nden &#x017F;oll, <hi rendition="#fr">Pot-<lb/>
gie&#x017F;er</hi> am a. o. &#x017F;. 945. Di&#x017F;emnach hat man die<lb/>
kampheurer, <hi rendition="#fr">von Engelbrecht</hi> in <hi rendition="#aq">ob&#x017F;.</hi> 86, &#x017F;. 488<lb/>
note 3.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1941</head><lb/>
          <p>Di&#x017F;e gu&#x0364;ter haben zweiffelsone ire benennungen<note place="right">von den kaphan<lb/>
oder kapaun-<lb/>
gu&#x0364;tern, kotho&#x0364;-<lb/>
fen, auch katen.</note><lb/>
von den kaphanen, oder kapaunen, worin die zin&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en der gu&#x0364;ter halber ja&#x0364;rlich abgetragen werden mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Brower</hi> in <hi rendition="#aq">antiq. Fuld. lib. III, cap.</hi> 16, <hi rendition="#fr">von<lb/>
We&#x017F;tphal</hi> in der vorrede zum 4ten th. der <hi rendition="#aq">mon.<lb/>
inedit.</hi> &#x017F;. 105, <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Zobels</hi> <hi rendition="#aq">diff. iur. ciu. et<lb/>
Sax.</hi> 1610, 4t, &#x017F;. 765, Frankf. &#x017F;tadtreformation<lb/>
th. <hi rendition="#aq">II,</hi> tit. 7, § 12. Die <hi rendition="#fr">koten, katen, kotho&#x0364;-<lb/>
fe</hi> &#x017F;ind unter&#x017F;chidlicher gattung (§ 364, § 1061),<lb/><hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1125 fg. Man hat gro&#x017F;&#x017F;e, und klei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III</hi><hi rendition="#fr">Teil.</hi> H h h</fw><fw place="bottom" type="catch">ne</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[849/0873] von den bauerguͤtern. ſchaft, das pachtweſen, oder die gerichtbarkeit ſchluͤſſen kan (§ 1253 fgg des Iten th.). Die lehnbare hufen guͤter koͤnnen auf mancherlei weiſe verloren, auch aus rechtmaͤſſigen urſachen eingezo- gen werden, Schilter am a. o. ſ. 61, § 28, Duͤrr § 37 fgg., ſ. 50 fg. Von den ſchmordhufen, ſcholshuben, ſihe den Haltaus ſp. 1638, ſp. 1639, ſp. 1640 fg. § 1940 Kamp, kampfe, kaempfe, kempe, kempfe ꝛc bedeuten ſovil, als land, felder, aecker, wiſen, auch anger, und triſche; man hat auch eichel-kaͤm- pe ꝛc (§ 1767). Jn Weſtphalen, und Nider- Sachſen ꝛc kommen ſie vilfaͤltig fuͤr, allwo auch die vih- kuhkaͤmpe, erbgehoͤrige kaempe anzutreffen ſind, und auf pacht ausgetan werden, Haltaus ſp. 1063, ſp. 1064, und die daſelbſt angezogene ſchriftſteller, Dreyers ſammlung vermiſcheter ab- handelungen 2ter th. ſ. 730, welche der beſtaͤnder nicht weiter verheuern, noch verpfaͤnden ſoll, Pot- gieſer am a. o. ſ. 945. Diſemnach hat man die kampheurer, von Engelbrecht in obſ. 86, ſ. 488 note 3. von den kam- pen, erbkam- pen. § 1941 Diſe guͤter haben zweiffelsone ire benennungen von den kaphanen, oder kapaunen, worin die zinſ- ſen der guͤter halber jaͤrlich abgetragen werden muͤſ- ſen, Brower in antiq. Fuld. lib. III, cap. 16, von Weſtphal in der vorrede zum 4ten th. der mon. inedit. ſ. 105, Chriſtoph Zobels diff. iur. ciu. et Sax. 1610, 4t, ſ. 765, Frankf. ſtadtreformation th. II, tit. 7, § 12. Die koten, katen, kothoͤ- fe ſind unterſchidlicher gattung (§ 364, § 1061), Haltaus ſp. 1125 fg. Man hat groſſe, und klei- ne von den kaphan oder kapaun- guͤtern, kothoͤ- fen, auch katen. III Teil. H h h

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/873
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 849. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/873>, abgerufen am 21.11.2024.